Der Spatz im Hinterhof. Gedanken über einen Mittelstandsbrauer -- Zur Vorgeschichte: Wilhelm Spielmann wurde es nicht in die Wiege gelegt, einmal Inhaber einer Brauerei zu werden, aber seine Heirat mit Bärbel Hirsch aus der Schwetzinger Welde-Brauerei hat es so gefügt. Bis es so weit war, mußten jedoch noch einige Schwierigkeiten überwunden werden; denn Bärbels gradliniger Vater hatte über den Beruf seines angehenden Schwiegersohnes eigene Vorstellungen: Was ist schon ein Diplomkaufmann gegen einen Braumeister! Doch es kam, wie es in jedem erfolgreichen Volksstück kommen muß: Aus Bärbel Hirsch wurde Bärbel Spielmann. Man war ein grundsolides Unternehmen, mehr handwerklich als industriell strukturiert, und grundsolide sollte auch die Ausbildung des Nachfolgers sein..
Die Betriebsführung der Schloßbrauerei Thüngen wurde zum 1. Juli 1991 von der Eder's Familien-Brauerei, Großostheim, übernommen. -- Unter der Geschäftsführung des bisherigen Bürovorstandes Axel Kreß wird die Schloßbrauerei in der Rechtsform einer GmbH geführt. Dort sollen jetzt auch die Spezialbiere der Brauerei Eder gebraut und so die Arbeitsplätze erhalten bleiben.
Lohnsteuer: Berechnung des geldwerten Vorteils bei verbilligten Kantinenmahlzeiten. -- Zu der Frage, ob die in Abschn. 31 Abs. 6 Satz 6 LStR 1990 zugelassene Durchschnittsberechnung jeweils für den Arbeitstag durchgeführt werden muß, an dem Kantinenmahlzeiten verbilligt abgegeben werden, oder ob ihr auch ein längerer Zeitraum zugrunde gelegt werden kann, vertreten die obersten Finanzbehörden der Länder die Auffassung, daß es ausreicht, wenn die Durchschnittsrechnung für den jeweiligen Lohnzahlungszeitraum durchgeführt wird. Die Frage, ob auch eine Durchschnittsrechnung auf der Grundlage der Anzahl der in einem Vorjahr ausgegebenen Kantinenmahlzeiten zugelassen werden kann, verneinen die obersten Finanzbehörden der Länder. Wenn monatl. 1. 1991, StEd 1991, S. 55.).
Die Innstadt Brauerei AG, Passau, hat durch Mehrheitsbeteiligung die sächsiche Glückauf-Brauerei GmbH, Gersdorf, übernommen. -- Nach Angaben von Innstadt-Vorstand Dr. H. Adam wurde damit die bereits seit einem Jahr bestehende Kooperation im Vertrieb sowie in der Technologie und Technik rechtlich bestätigt. Die Glückauf-Brauerei erwartet im laufenden Jahr einen Getränkeausstoß von 90 000 hl, die Innstadt-Brauerei rd. 80 000 hl.
Die Biereinfuhr in die Bundesrepublik Deutschland erhöhte sich im 1. Quartal 1991 um 107% auf 582 746 hl. -- Nach Hinweisen des Deutschen Brauer-Bundes dürfte dieses Ergebnis nicht unwesentlich auf die Einfuhr in die neuen Bundesländer zurückzuführen sein. Die größten Steigerungsraten hatten die Niederlande, Belgien/Luxemburg und die CSFR. Die Bierausfuhr hat sich im gleichen Zeitraum um 3,1% auf 1,22 Mio hl erhöht.
In den alten Bundesländern Deutschlands wurden 1990 insgesamt 78,2 Mrd DM für Getränke ausgegeben, 2,8% mehr als im Vorjahr. -- Nach einem Bericht des Ifo-Instituts, München (s.a. S. 994), entfielen davon fast zwei Drittel auf alkoholische Getränke, Kaffee und Tee, während auf die alkohol- und koffeinfreien Getränke nur ein Drittel des Gesamtumsatzes der Getränkeindustrie kamen.
Körperschaftsteuer: Tantiemevereinbarung als verdeckte Gewinnausschüttung. -- Eine Tantiemevereinbarung mit Untergrenze (verbleibender Gewinn 5000 DM) und Höchstbetrag (höchstens 20 000 DM) genügt wegen des vorhandenen Ermessensspielraums den Anforderungen an eine von vornherein klare und eindeutige Vereinbarung (auch der Höhe nach) nicht; entsprechende Tantiemen sind als verdeckte Gewinnausschüttung zu behandeln (Niedersächsisches Finanzgericht, Urteil vom 6. 7. 1989 VI 426/88, rkr, NWB 1990, Fach 1, S. 317).
Einfach- und Schankbiere machten 1990 mit 3,54 Mio hl im alten Bundesgebiet 3,4% des Gesamtbierabsatzes aus. -- Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, Wiesbaden, hatte dieser Anteil vor zehn Jahren erst bei 0,3% bzw. 280 000 hl gelegen. 70% dieser Biere stammen aus Brauereien mit mehr als 1 Mio hl Jahresausstoß, die insgesamt 40% des bundesdeutschen Bierausstoßes repräsentieren. Aus Hessen kamen 44,4% des alkoholreduzierten Bieres, aus Bayern 29,8%.
Der Bierausstoß in der BR Deutschland betrug im ersten Quartal 1991 25,9 Mio hl. -- Davon entfielen, wie Josef Hattig, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, auf der Pressekonferenz anläßlich des Deutschen Brauertages am 29. 5. 1991 in Frankfurt ausführte, 24,4 Mio hl auf die Brauereien im bisherigen Bundesgebiet (+ 12,8%). Bis April 1991 ergab sich in den alten Bundesländern sogar eine Steigerung von 14,2% auf 34,02 Mio hl. Insgesamt wurden in Deutschland in den ersten vier Monaten dieses Jahres 36,1 Mio hl Bier produziert.
Streit um Pilsner-Urquell-Distribution -- Für den Vertrieb von Pilsner Urquell in den alten Bundesländern und Westberlin bestehen mit den acht Importeuren noch langjährige Exklusivverträge, die der bisherige Vertragspartner Koospol zum 1. 1. 1991 mit allen Rechten und Pflichten auf die Pilsner-Urquell-Brauerei übertragen hat. 23, 1991, S. 981). Dies betraf neben der Schweiz, Österreich und den neuen Bundesländern auch die Vertragsgebiete der acht Importeure. Auf Antrag der acht Importeure hat das Landgericht Aschaffenburg der Pilsner Urquell International Distributing GmbH im Wege einer einstweiligen Verfügung bei Vermeidung von Ordnungsgeldern bis zu 500 000 DM vorläufig untersagt, Pilsner Urquell in den Vertragsgebieten dieser Importeure zu vertreiben. 7..
Die Miller Brewing Co. brachte jetzt Lite Ultra auf den Markt, das mit 77 Kalorien/0,355-ml-Dose nur 50% des Kaloriengehaltes des normalen Bieres, lediglich 3/4 des Kaloriengehaltes der meisten kalorienreduzierten US-Biere aufweist und im Alkoholgehalt den normalen Leichtbieren entspricht (3,3 - 4,4%). Mit dieser neuen Biersorte, der Werbung unter dem Motto A Guide to the '90s und der dazugehörenden Musik will Miller vor allem die 21- bis 34jährigen ansprechen. Der Light-Bier-Markt in den USA hat einen Anteil von 30% am Gesamtbiermarkt. Bei den Leicht-Bieren ist Miller Lite mit fast 36% der Marktführer. Allerdings haben Bud Light und Coors Light in den letzten Jahren stark aufgeholt. Extra leichte Biere haben bereits die Pabst Brewing Co. und die Heileman Brewing Co..
Auswirkungen der Steuererhöhungen auf das Konsumverhalten -- Der volle Umfang der Steuererhöhungen wird den meisten Bundesbürgern erst langsam offensichtlich. Doch mehr als ein Drittel der Westdeutschen befürchtet jetzt schon starke oder sehr starke Auswirkungen auf ihre Lebenslage; zwei von fünf Bundesbürgern bekunden, daß sie sich künftig beim Konsum einschränken wollen. Dies hat eine Repräsentativumfrage ergeben, die im Auftrag des Deutschen Fachverlages, Frankfurt, erstellt wurde. Das IMAS-Institut hatte im Juni 2000 Bürger der alten Bundesländer gefragt, ob und wie sie mit ihrem Konsumverhalten auf die Steuererhöhungen reagieren werden. Wegen der Anhebung der Mineralölsteuer und der 7,5prozentigen Ergänzungsabgabe wollen 38 Prozent der Bundesbürger weniger ausgeben..
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