DLG | Seit 50 Jahren trifft sich die Experten-Jury der Internationalen Qualitätsprüfung für Biere der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) regelmäßig zum Ausrichtungsseminar. Im Jubiläumsjahr 2024 fand es am 25. Juli in Weihenstephan statt.
Qualitätskontrolle | KI, also Künstliche Intelligenz – dieses Schlagwort wird zurzeit in vielen Zusammenhängen diskutiert. Dabei reicht die Beurteilung von großer Ablehnung bis zur Erwartung, dass KI alles besser macht. Tatsächlich stellt man in vielen Diskussionen fest, dass das komplexe Thema oft nur pauschal betrachtet wird und die konkreten Details häufig unbeachtet bleiben. Daher soll hier versucht werden, das Thema für Anwendungen der automatischen Qualitätskontrolle während der Getränkeabfüllung, insbesondere bei der Leerflascheninspektion, etwas tiefer zu beleuchten.
Anspruchsloses Bakterium | Einer der bedeutsamsten und gleichzeitig für den Mikrobiologen ästhetischsten Mikroorganismen ist Pseudomonas aeruginosa, Erreger des blaugrünen Eiters. In der Betriebshygiene wird sie – nomenklatorisch ist dieser Keim weiblichen Geschlechts – wahlweise als „spezifischer“ oder aber Indikatorkeim gefürchtet. Ihr Vorkommen weist auf mangelhaftes Hygienic Design hin, insbesondere nicht ordnungsgemäß auslaufende Tanks und Leitungen, auch bei der Reinigung und Desinfektion.
Hefepropagation | Die jahrtausendealte Kunst der Bierherstellung erlebt in der modernen Zeit durch wissenschaftliche Fortschritte und technologische Entwicklungen eine signifikante Transformation. Dabei bezieht sich der Begriff „Atem des Bieres“ auf die volatilen bzw. flüchtigen gasförmigen Komponenten (VOC), die während der Bierfermentation entstehen. Diese flüchtigen Bestandteile, insbesondere Ethanol, können gemessen werden, um den komplexen Prozess des Bierbrauens besser zu verstehen und zu überwachen.
Logistiklüftung | Die Brauerei C. & A. Veltins wurde 1824 als kleine Landbrauerei in Meschede-Grevenstein gegründet, um Bier nach deutschem Reinheitsgebot zu brauen. Um die gestiegene Nachfrage bedienen zu können, ließ Clemens Veltins 1883 am Ortsrand von Grevenstein eine neue Brauerei bauen. Der Kauf einer Dampf- und Eismaschine sowie die Anbindung an das elektrische Stromnetz trugen ebenfalls zum steigenden Erfolg bei.
Vorausschauende Fehlervermeidung | Möchten sie das große Los ziehen; das Risikolos? Dann sollten Sie sich überlegen, ein Werkzeug aus dem großen Baukasten des Qualitätsmanagements anzuwenden: die FMEA. Die Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse ist zwar schon etwas in die Jahre gekommen und wird in der Getränkeindustrie unseres Erachtens so gut wie gar nicht angewandt. Wenn man sich jedoch damit intensiver beschäftigt, so ist schnell das Potential erkennbar.
Qualitätsmaßstab | Seit 50 Jahren ist die Internationale DLG-Qualitätsprüfung für Bier ein Maßstab für die herausragende Qualität von Bieren, die nach dem Deutschen Reinheitsgebot gebraut werden. Das Jubiläum markiert einen Meilenstein in der Geschichte der Bierherstellung und -bewertung. Von Beginn an hat sich die Prüfung der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) kontinuierlich weiterentwickelt und sich zu einer der angesehensten Instanzen für die Beurteilung von Bieren in Europa etabliert.
Malzannahme | Die Analyse des Malzes auf verschiedene qualitative analytische Merkmale dient in der Praxis dazu, die festgelegte bzw. erforderliche Qualität sicherzustellen, um eine anschließende problemlose Verarbeitbarkeit in der Brauerei zu garantieren. Darüber hinaus können auch zusätzliche Informationen wie die Malzsorte, Malzlösung oder der Malztyp (Farbe) geprüft werden. Trotz korrekt durchgeführter Methodik entsteht oft der Eindruck, dass die Malzanalyse sehr unkritisch betrachtet, geschweige denn auf Plausibilität hinterfragt wird. Somit werden die Aussagen der Malzanalyse in der Praxis oftmals falsch interpretiert.
Strukturiert und zielgerichtet | Sensory Beer Designing berücksichtigt bei der Produktentwicklung kunden- und marktspezifische Aspekte und stellt dabei das sensorische Qualitätsmanagement in den Vordergrund der Qualitätskontrolle. In dieser mehrteiligen Serie geht es um die brautechnologischen Möglichkeiten zur Förderung der positiv wahrgenommenen Eigenschaften von Bieren. Teil 1 behandelt die Grundlagen.
Rückruf-Handhabung | Öffentliche Rückrufe verursachen Imageschäden und enorme Kosten. Daran kann auch ein geschicktes Kommunikationsverhalten nichts ändern. Zum Glück halten sich öffentliche, nationale Rückrufe bei alkoholfreien und alkoholhaltigen Getränken in Grenzen. Der folgende Artikel möchte einige Ratschläge geben, wie man das Ausmaß eines Rückrufgeschehens auch im Sinne des eigenen Betriebes vernünftig steuert.
Multikausales Problem | Das spontane Überschäumen von Bier oder kohlensäurehaltigen Getränken nach dem Öffnen der Flasche ohne äußere mechanische Beeinflussung wie z. B. Schütteln wird als Gushing bezeichnet. Die daraus resultierenden Rücknahme- oder Rückrufaktionen können zu hohen finanziellen Verlusten sowie Imageschäden führen. Als multikausales Problem sind die Ursachen des Gushings noch nicht vollständig geklärt, obwohl im Laufe der Jahre viel geforscht wurde.
Hefe und Mikrobiologie | Erstmals wurde das Hefe- und Mikrobiologie-Seminar des Forschungszentrums Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität (BLQ) in Weihenstephan im StudiTum abgehalten.
Verantwortungsvoller Umgang | Wie in BRAUWELT Nr. 6, 2024, grundlegend beschrieben, gilt das Verhältnismäßigkeitsprinzip als übergreifende Leitregel allen staatlichen Handelns. Auch den Brauern ist ein gewisses staatstragendes Denken durchaus anzuraten. Wie ist jedoch dieses Prinzip in die Qualitätssicherung (QS) zu implementieren? Im folgenden Beitrag wird dies anhand konkreter Beispiele betrachtet.
Geringstmöglicher Aufwand | Auch in der Qualitätssicherung der Brauerei gilt, dass mit minimalem Aufwand die maximale Lebensmittelsicherheit gewährleistet werden soll. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit kann dabei helfen, den Arbeitsaufwand auf die wesentlichen Merkmale zu begrenzen. Hier sind die Grundlagen. Im zweiten Teil folgen Beispiele für die Praxis.