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BRAUWELT 23-2025

EDITORIAL - Energie als Wettbewerbsfaktor

Die aktuellen Bierabsatzzahlen verheißen wieder mal nichts Gutes. Minus sechs Prozent sind bis September 2025 aufgelaufen. Eine Trendwende ist nicht in Aussicht. Da heißt es sparen. Und wo ginge das besser als bei dem momentanen Dauer-Kostentreiber Energie? Einige interessante Lösungsansätze, die bereits ihren Weg in die Praxis gefunden haben, stellen wir heute vor.

Praxisbeispiel Schwarzbräu – Selbst mittelständische Brauereien müssen sich jetzt mit Fragen zur Energieversorgung beschäftigen, die früher nur größere Unternehmen interessierten. Der Blick verschiebt sich – weg von Verbräuchen und Beschaffung, hin zur automatisierten Abstimmung auf Verfügbarkeit und Preis. Und gerade hier liegt in kleinen, kontinuierlichen Prozessen ein bislang unterschätztes Potenzial zur wirtschaftlichen Optimierung. Am Beispiel der Schwarzbräu in Zusmarshausen zeigen die Autoren ab Seite 838, wie es gehen kann.

Praxisbeispiel Karlsberg Brauerei – 50 Prozent Stromeinsparungen am Separator und eine Maschine weniger – über dieses Ergebnis freut sich die Karlsberg Brauerei in Homburg ein Jahr nach der Entscheidung für eine neue Separationstechnik. Hinzu kommen die Reduzierung des Wasserverbrauchs, eine quasi nicht vorhandene Sauerstoffaufnahme im Bier und einiges andere. Den Beitrag finden Sie auf Seite 843.

Die dänische Bryggeriet Vestfyen – Mehr Unabhängigkeit, mehr Vielfalt, mehr Effizienz. Das waren die erklärten Ziele Dänemarks nach der Ölkrise vor etwa 50 Jahren, um sich aus der Abhängigkeit importierter fossiler Brennstoffe zu befreien. Biomasse zum Beispiel war für unser Nachbarland alles andere als eine Nischenlösung, was zu einem breiten Spektrum verschiedener Technologien führte. Gustav Arnt Juul, SIA, beschreibt am Beispiel der Bryggeriet Vestfyen den Einsatz von Biomasse als grüne Alternative zum Gas und wie die Brauerei damit nahezu CO2-neutral produziert (Seite 846).

Wasserkosten reduzieren – Auch die steigenden Wasserkosten sind für viele Betriebe ein Ärgernis. Gut, wer sich einer betriebseigenen Quelle bedienen kann, selbst wenn das Wasser sich nicht als Produktwasser eignet. Je nach Wasserqualität und notwendiger Aufbereitung kann sich der Einsatz als Prozesswasser lohnen und die laufenden Wasserkosten senken. So auch im vorliegenden Praxisbeispiel, das wir ab Seite 841 vorstellen.

Und gut für´s Image bei den Kunden sind die Maßnahmen ja letztendlich auch noch …

Autoren
  • Lydia Junkersfeld