BRAUWELT 17-2025
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EDITORIAL - Von Leidenschaft, Innovationsgeist & Qualitätsbewusstsein
Gleich in ihrer Antrittsrede als neue Botschafterin des Bieres betonte die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger beim Deutschen Brauertag: „Unsere Brauereien stehen für handwerkliche Qualität, regionale Identität und wirtschaftliche Stärke.“ Und der Brauertag in Berlin sei eine Anerkennung für alle, die täglich mit Leidenschaft, Innovationsgeist und Qualitätsbewusstsein für Genuss und Verantwortung stünden (Seite 590).
Craft Bier-Flaute – Die drei genannten Eigenschaften beschreiben unsere Branche wahrlich gut. Wichtig ist ihre Kombination, wie wir am folgenden Beispiel sehen: Elva Ellen Kowald beschreibt in „Craft Bier in den USA vor schwierigen Zeiten“ ab Seite 598, wie die von Leidenschaft und Innovationsgeist geprägte, vermeintlich nicht zu bremsende Craft Bier-Welle seit einiger Zeit doch merklich abebbt. Einer der Gründe: Qualitätsmängel bei so manchen Bieren, mit weitreichenden Folgen für die gesamte Kategorie. Marktsättigung und Kostendruck tun ihr Übriges.
Innovationsgeist – Die kontinuierliche Qualitätskontrolle der Keimungsparameter von Braugerste ist essentieller Bestandteil eines erfolgreichen Mälzungsprozesses – und aufwändig. Mit Hilfe von KI konnten unsere Autoren einen Schnelltest entwickeln, der ressourcenschonend, objektiv und hochpräzise die Vorhersage kritische Keimungsparameter ermöglichen soll. Ab Seite 606 stellen wir ihn vor.
Mehrwert für Forschung und Praxis – Auch die Probenaufbereitung für Bier zählt zu den größeren Herausforderungen in der Laboranalytik. Eine bessere, schnellere, ressourcenschonendere Analytik ist da hochwillkommen. In einer Machbarkeitsstudie wurde am Forschungszentrum Weihenstephan eine neue Methode auf ihre Eignung zur direkten Analyse ausgewählter Bierinhaltsstoffe ohne aufwändige Probenvorbereitung geprüft. Mit vielversprechendem Ergebnis, wie die Autoren feststellen konnten (Seite 613).
Neues Geschäftsfeld Bierhefe – Dass die Aufbereitung von Bierhefe als Futterergänzung nicht ausschließlich für große Brauereien als zusätzliche Einnahmequelle interessant werden kann, zeigen wir Ihnen im Beitrag von T. Ahrens & Co. ab Seite 610. In einem gemeinsamen Projekt der Firmen Tremonis und Zettl wurden die technischen Abläufe an einem Walzentrockner so optimiert, dass die wirtschaftlichen Hürden für den Einstieg in die Hefe-Veredlung deutlich gesunken sind. Das könnte auch kleinere Brauereien interessieren … Wie gesagt – mit Leidenschaft, Innovationsgeist und Qualitätsbewusstsein für Genuss und Verantwortung!