BRAUWELT 6-2025
EDITORIAL
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INTERNATIONALER REPORT
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BIER- UND BRAUGESCHICHTE
NACHRICHTEN
EDITORIAL - Extreme und ihre Folgen
Ein Meteorologe kommentierte jüngst Modellrechnungen zur zukünftigen Temperaturentwicklung in Deutschland mit einem nüchternen „Die Extreme werden immer extremer“. Ein Vergleich der möglichen Temperaturentwicklung mit und ohne den Aspekt Klimawandel hatte laut Modell in bestimmten Regionen Deutschlands eine Differenz von bis zu 10 °K für einen Hochsommertag ergeben. Von Tageshöchstwerten bis zu 47 °C in manchen Regionen war die Rede. Da wird einem wahrlich heiß, und schon jetzt haben die Veränderungen in der Natur Folgen für uns und unser Tun.
Beispiel Wasserversorgung – Brauereien und andere Getränkehersteller stehen mit Blick auf die Nutzung der Ressource Wasser vor enormen Herausforderungen, wie beim jüngsten Webinar des Deutschen Brauer-Bundes klar wurde. Im Mittelpunkt stand unter anderem die Frage, wie sich durch den Klimawandel drohende Risiken für die Wasserversorgung ermitteln lassen. Das Wissen über den Zustand der regionalen Wasserreserven kann sich auf Ihre zukünftigen Investitionen auswirken, aber auch die eigene Marke schützen und stärken, wie die Referenten betonten (Seite 185).
Beispiel Rohproteingehalt – Im Vergleich zu 2023 liegt der Rohproteingehalt der Gersten 2024 im Schnitt um etwa ein Prozent niedriger. Das ist kein Einzelfall, sondern ein Trend, der sich auf Basis der Frühvermälzungsdaten der Jahre 2015 bis 2024 nachweisen lässt. Und das hat Folgen für die Brautechnologie, denn mit dem Rohproteingehalt sinkt auch der Beta-Amylase-Gehalt und der Gehalt an löslichem Stickstoff. Details dazu haben Dr. Jennifer Schneiderbanger und ihre Co-Autoren vom Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie in Weihenstephan ab Seite 192.
Wechselnde Getränketrends – Nicht nur das Wetter wird extremer, auch Konsumpräferenzen ändern sich mit ungeahnter Geschwindigkeit. Haben wir uns nicht erst vor kurzem über Craft Bier unterhalten, bei dem der Alkoholgehalt überhaupt keine Rolle gespielt hat? Jetzt gerät Alkoholverzicht zum Trend und Brauereien müssen sich umschauen, womit sie ihr Geld verdienen können. Ein (immerhin anhaltender) Trend ist Kombucha, dessen Herstellung relativ unkompliziert ist. Aus diesem Grund sehen wir uns im Beitrag von Dr. Maciej Ditrych, TU Lodz, Polen, ab Seite 199 Chancen und Herausforderungen einmal genauer an. Weitere Beiträge und Informationen dazu finden Sie natürlich immer auch auf www.brauwelt.com.