Wasserverbrauch | Wasser ist der wichtigste Rohstoff für die Getränkeindustrie. Vielerorts geraten die Ressourcen aber durch Erderwärmung oder Verschmutzung unter Druck. Die Betriebe suchen deshalb nach einem effizienten Umgang mit dem wertvollen Nass. Wie sie Ihren Wasserbedarf senken können und warum thermische Energie dabei eine große Rolle spielt, klärt dieser Beitrag.
Zentraler Rohstoff | Das Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität (BLQ) der Technischen Universität München hatte am 12. und 13. September 2024 zum 14. Weihenstephaner Seminar für Wassertechnologie eingeladen. Fast auf den Tag genau fünf Jahre hatte das „Wasserseminar“ ausgesetzt. Mit der 14. Ausgabe konnte die Veranstaltung nun mit einem vielseitigen und anspruchsvollen Vortragsprogramm ihren Stammplatz im Veranstaltungskalender bestätigen.
Jubiläum | Die Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH ist ein modernes, mittelständisches Unternehmen, das auf 75 erfolgreiche Jahre zurückblicken kann. Umfassende Produkt-, Qualitäts- und Wachstumsoffensiven, das Engagement im Team sowie ein positives Branchenklima ließen das Unternehmen stetig wachsen. Fest verwurzelt in Höchstädt an der Donau werden derzeit sukzessive die räumlichen Kapazitäten erweitert und damit wichtige Voraussetzungen geschaffen, um auch in Zukunft weiterhin erfolgreich zu sein.
Wasserqualität | Der Dipol H2O ist sehr viel mehr als einfach „nur Wasser“. Auch wenn man sich das im täglichen Geschäft nicht immer vor Augen führt. Für den Brauer kann Wasser Zutat (mit sehr speziellen Anforderungen), Fertigprodukt, Reinigungsmittel, Hilfsstoff, Energieträger, Kühlmittel, Abfallstoff, Schmiermittel, Lösemittel, Neutralisationsmedium, Testmedium, Spüllösung und vieles mehr sein. Lars Peuker schildert Erfahrungen mit mikrobiologischen Gefahren und Abwehrstrategien rund um das Thema Wasser.
Kronenbrauerei Alfred Schimpf | Vor einem Jahr hat sich die Kronenbrauerei Alfred Schimpf GmbH in Neustetten bei Rottenburg am Neckar für eine neue Anlage zur Wasserbehandlung und Desinfektion von der Fa. Innowatech aus dem benachbarten Empfingen entschieden und damit zwei Chlordioxid-Anlagen ersetzt.
Wasseraufbereitung | Zeiten, in denen Wasser beliebig verfügbar ist – und dies zu sehr geringen Kosten –, sind vorbei. Die Wirtschaftlichkeit eines Getränkeherstellers wird mittlerweile auch an seiner „Wasserratio“ gemessen, also der Ausbeute an Produktwasser. Oftmals gibt es Vorgaben bzw. Ziele zur Einsparung von Rohwasser oder zur Reduzierung von Abwasser. Betriebe stehen diesbezüglich unter Druck und müssen Maßnahmen zur Optimierung dieses Teils der Produktion, also der Wasseraufbereitung, ergreifen.
Wasseraufbereitung | Die Vorarlberger Brauerei Frastanz benötigt Brauwasser von konstant hoher Qualität. Dafür kommt eine Wasseraufbereitungsanlage von Grünbeck zum Einsatz, die das harte Brunnenwasser aufbereitet. Das System basiert auf dem Prinzip der Umkehrosmose und arbeitet vollautomatisch. Die Brauprozesse laufen seither effizienter und kostengünstiger als früher. Zudem schont das weichere Wasser die Anlagen.
Tensid-Chemie | Tensid-Chemie übernimmt rückwirkend zum 1. Januar 2023 die Firma Dipolique GmbH aus Stuhr in Niedersachsen. Dipolique ist ein Anbieter von Produkten und Technologien für Prozesswässer mit Schwerpunkt Kesselanlagen und Kühlsysteme.
Maßnahmen und Neuerungen | Ressourceneffizienz bedeutet, natürliche Ressourcen wie Wasser sinnvoll einzusetzen. In der wirtschaftlichen Produktion sollten diese umweltfreundlich und bewusst verwendet werden. Außerdem sollten sie mit einem geringen Mitteleinsatz zu einem erhöhten Nutzen führen.
Reststoffverwertung | Bier ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Getränk – es hat eine lange Geschichte und ist mit viel Tradition behaftet. Die Herstellung ist besonders energieaufwendig, was in Zeiten von Energiekrise und Klimawandel eine schwierige Situation darstellt. Hinzu kommt, dass CO2 mittlerweile zu einer wertvollen Ressource geworden ist. Auch eine weitere Herausforderung für den Brauprozess wird immer größer: Wasser als wichtiger Rohstoff und Betriebsmittel wird vielerorts immer knapper.
Festbettreaktor | Das Abwasser einer Brauerei enthält viel Energie in Form von Wärme und in Form von chemisch gebundener Energie. Durch Umwandlung in einem anaeroben Prozess kann das entstehende Methan zur Stromerzeugung genutzt werden. Die Brauerei kann damit nicht nur zur eigenen Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen beitragen, sondern gleichzeitig auch die Kosten der Abwasserentsorgung senken. Ein Praxisbeispiel aus dem Einbecker Brauhaus.
Wasseraufbereitung | Für die Produktion von Getränken müssen brautechnisch erforderliche Wasserparameter erfüllt werden. Die Distelhäuser Brauerei bezieht ihr Brauwasser aus eigenem Brunnen und bereitet es traditionell auf. Zusätzlich zum Brauwasser werden von ihr auch Kühlwasser und Kesselspeisewasser durch die gleiche Wasseraufbereitungsanlage generiert. Da die Anlage in die Jahre gekommen ist, wurde die ATN Wasseraufbereitung GmbH, Mönsheim, von der Brauerei beauftragt, einen Modernisierungsvorschlag zu erstellen.
Enteisenung | Bei der Trinkwasseraufbereitung im Wasserwerk oder auch direkt in der Lebensmittel- und Getränkeproduktion müssen ganz unterschiedliche Stoffe hinzugefügt oder entfernt werden. Letzteres trifft z. B. auf Eisen zu. Trinkwasser wird deshalb im Wasserwerk oder in der Wasseraufbereitungsanlage der Brauerei belüftet, damit die Eisenionen durch Oxidationsreaktionen als Eisenhydroxid (Fe(OH)3) ausfallen, also Partikel bilden, die sich ausfiltern lassen.
Sinziger Mineralbrunnen | Im März 2022, rund acht Monate nach der Hochwasserkatastrophe an der Ahr startete der Sinziger Mineralbrunnen wieder mit der Produktion seiner beiden Premium-Mineralwässer sowie einem Teil seiner Erfrischungsgetränke am Standort in Sinzig.
Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser | Die natürlichen Wasservorkommen in Deutschland sind stark gefährdet und befinden sich in einem teils katastrophalen Zustand. Zu diesem Ergebnis kommt die Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser e.V. im aktuellen Teil des „Schwarzbuchs Wasser“, einer Übersichtsstudie zum Zustand des deutschen Grund- und Leitungswassers, das der Bioverband zum Weltwassertags veröffentlicht hat.