Bierqualität | Seit dem 22. Dezember 1981 gilt bei Bier die Verpflichtung des Aufdruckes eines Mindesthaltbarkeitsdatums. Laut der Verbraucherzentrale ist die Definition des MHD folgende: „Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt den Zeitpunkt an, bis zu dem der Hersteller garantiert, dass das ungeöffnete Lebensmittel bei durchgehend richtiger Lagerung seine spezifischen Eigenschaften, wie Geruch, Geschmack und Nährwert behält.“ Im folgenden Artikel wird darauf eingegangen, inwieweit diese Definition bei Bier wirklich erfüllt wird und welche Auswirkungen die Nicht-Einhaltung dieser Definition auf den Biermarkt in den letzten vier Jahrzehnten hatte.
Molekulare Grundlagen | Die Flokkulation ist ein wichtiger Aspekt des Hefeverhaltens und wird in der Brauwirtschaft als wirksamer, kostengünstiger und natürlicher Mechanismus zur Entfernung von Hefe aus Bier genutzt. Der folgende Übersichtsartikel fasst den aktuellen Forschungsstand der an der Flokkulation beteiligten Molekularbiologie zusammen.
Trübungs- und Farbmessung | Die Farbe ist ein prägnanter Qualitätsparameter für jedes Bier. Festgelegt durch den Typ oder die Marke muss sie den Verbrauchererwartungen entsprechen. Die Trübung ist in den letzten Jahren wieder vermehrt im Bier zu finden. Weizen und Craft Biere haben sie wieder salonfähig gemacht. Wie beeinflussen sie sich gegenseitig? Was ist bei der Inline-Messung von Farbe und Trübung im Bier zu beachten?
Enteisenung | Bei der Trinkwasseraufbereitung im Wasserwerk oder auch direkt in der Lebensmittel- und Getränkeproduktion müssen ganz unterschiedliche Stoffe hinzugefügt oder entfernt werden. Letzteres trifft z. B. auf Eisen zu. Trinkwasser wird deshalb im Wasserwerk oder in der Wasseraufbereitungsanlage der Brauerei belüftet, damit die Eisenionen durch Oxidationsreaktionen als Eisenhydroxid (Fe(OH)3) ausfallen, also Partikel bilden, die sich ausfiltern lassen.
Expertenfeedback | Beim European Beer Star 2022 erhalten alle teilnehmenden Brauereien zusätzlich zur bisherigen Auswertung auch ein Flavourprofil zu ihren eingereichten Bieren. Hierfür wurden kategoriespezifische Sensorik-Kriterien erarbeitet. Die Veranstalter bieten den Teilnehmern so eine zusätzliche Möglichkeit, ihre Biere mit den Gewinnerbieren einer jeden Kategorie zu vergleichen und einzuordnen. Im Interview sprechen Kilian Kittl, Projektleiter des European Beer Star beim Verband Private Brauereien Bayern e.V., und Dr. Michael Zepf, Leiter der Doemens Genussakademie, über die Hintergründe.
Inline-Analytik | Spektroskopische Methoden bieten die Option der Echtzeit-Analytik und damit zur Optimierung traditioneller Verfahren der Lebensmittelverarbeitung. Chemische Reaktionen im Zuge thermischer Behandlung lassen sich verfolgen und unter Kenntnis der Reaktionskinetik zur Quantifizierung des Hitzeeintrags nutzen. Dies bietet Potenzial für eine produktspezifischere Prozessführung, hier im Anwendungsfall der Apfelsaft-Pasteurisation.
Alle lebenden Systeme unterliegen mit zunehmendem Alter einem physiologischen Verfall. Die Hefe Saccharomyces cerevisiae ist ein wichtiger Modellorganismus für die Untersuchung von Alterungsprozessen. Die Sprossnarben auf der Zelloberfläche sind die Biomarker der replikativen Zellalterung.
Neuer Analyseansatz | Der Beitrag verschiedener Malzsorten zum Bieraroma wird traditionell mithilfe von Trial-and-Error-Versuchen ermittelt. Diese Studie untersucht eine neue Analysemethode, die vielversprechende Ergebnisse bei der Vorhersage spezifischer Aromaeigenschaften untergäriger Biere liefert. Sie basiert auf der Analyse flüchtiger Markerstoffe der zum Brauen verwendeten Malzschüttung; umfangreiche Brauversuche und eine sensorische Bewertung des Bieres sind nicht erforderlich.
Forschungszentrums Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität | Auch wenn es sich das Team um Dr. Mathias Hutzler sicherlich anders gewünscht hatte – das 9. Seminar Hefe und Mikrobiologie des Forschungszentrums Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität fand am 30. März 2022 in weiser Voraussicht als Online-Seminar statt.
Komplett neu geschmeckt | So wie die sensorische Betriebskontrolle heute praktiziert wird, ist sie zu teuer, nicht zielgerichtet und schon gar nicht nachhaltig. Eine neue Qualifikation und ein neuer Denkansatz verhilft der Sensorik in der Brauwirtschaft zum Durchbruch.
Vibrationssieb | Beck’s – der Name ist Legende und die Werbekampagne rund um das grünbetuchte Segelschiff „Alexander von Humboldt“ zu den Klängen von „Sail Away“ bereits seit 40 Jahren in unseren Köpfen. „Ein inspirierendes Umfeld für eine kleine OP am offenen Herzen“, sagt Clemens Fries, Projektingenieur bei GEA. Er ist verantwortlich für die neue Spezial-Hefesiebanlage, die als vollautomatische Prozesslinie in Bremen integriert wurde.
Ziel dieser Masterarbeit war es, die Auswirkungen einer Schwärzepilzinfektion auf die Genexpression während des Mälzungsprozesses mittels quantitativer PCR mit reverser Transkription (RT-qPCR) zu untersuchen.
Mikrobiologische Belastung | Nicht nur in der chemischen Industrie spielt die Kühlwasserhygiene eine entscheidende Rolle. Auch für Mälzereien gilt die 42. Bundesimmissionsschutzverordnung zum ordnungsgemäßen Betrieb von Verdunstungskühlanlagen. Diese Verordnung beinhaltet hygienische Gefährdungsbeurteilungen, Sachverständigenprüfungen, Laboruntersuchungen, betriebsinterne Überprüfungen und das Führen eines Betriebstagebuchs.
Echtzeitqualitätssicherung | Die Forschungsinitiative smartfoodtechnologyOWL an der TH Ostwestfalen-Lippe hat sich der Digitalisierung der Lebensmittelindustrie verschrieben. Im Fokus steht dabei auch die Echtzeitqualitätssicherung von Lebensmitteln während der Produktion. Datenintensive und nicht-invasive Sensoren wie die Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) spielen dabei eine wichtige Rolle, da hier Messzeiten im Prozess erreicht werden können, die auch für eine Regelung von Anlagen über bestimmte Qualitätsparameter interessant sind.
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