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Was wir uns letzte Woche an dieser Stelle in Sachen Mehrwegpfand gewünscht haben, gilt genauso für den Hopfen. Auch die Hopfenwirtschaft, insbesondere der Hopfenbau, kämpft mit einigen Herausforderungen. Grund genug, um gemeinsam nach neuen Wegen zu suchen.

Global Hop Summit – Der Titel der vom Verband Deutscher Hopfenpflanzer und vom Deutschen Hopfenwirtschaftsverband gemeinsam organisierten Veranstaltung in Brüssel war nicht zu hoch gegriffen. Zahlreiche Vertreter der Hopfen- und Brauwirtschaft aus verschiedenen und nicht nur europäischen Ländern kamen zusammen, um über die enormen Herausforderungen in der Branche zu sprechen. Der Klimawandel macht dem Hopfen ebenso zu schaffen wie die brisante Lage beim Pflanzenschutz. Ein erster Erfolg: Norbert Lins, Vorsitzender des Agrarausschusses im Europaparlament, versprach politische Unterstützung. Das wäre zumindest ein guter Anfang … (Seite 1461).

Networking mit Erfolg – Das 4. Export Forum German Beverages stand dieses Jahr ganz im Zeichen des Networkings, wie es neudeutsch so schön heißt. Ob Russland, USA, Korea, Italien oder Belgien – zu all diesen Märkten gab es Tipps für den Export. Und Luc de Raedemaeker, Direktor der Brussels Beer Challenge, verriet das besondere Erfolgsrezept der belgischen Brauer. Sie ahnen vielleicht schon, wie das aussieht? Mehr dazu ab Seite 1462.

Neue Sudhausprojekte – Und ja, auch hier ist viel Zusammenarbeit für ein perfektes Ergebnis gefragt: Die Familienbrauerei Jacob in Bodenwöhr hat ihr Sudhaus von der Firma Ziemann Holvrieka modernisieren lassen und dabei auch gleich in eine zeitgemäße Prozesssteuerung investiert. Und die Taihu Brewery in Taiwan hat auf der Suche nach einem Sudhaus mit großer Flexibilität mit der Krones AG zusammengearbeitet. Wir stellen die beiden etwas ungewöhnlichen Projekte ab Seite 1470 bzw. Seite 1473 vor.

Mit der Heimat für die Heimat – Der nächste Beitrag, den ich Ihnen ans Herz legen möchte, befasst sich mit der Optimierung der Kältetechnik. Autor Tobias Schlögl, Krailling, widmet sich im ersten Teil seines Beitrages dem Optimierungspotenzial von Bestandsanlagen. Ab Seite 1476 zeigt er Ansatzpunkte auf, wo sich Energie recht leicht einsparen lässt. Was das mit Heimat zu tun hat? Nun, ganz ohne CO2-Ausstoß lässt sich Bier nicht produzieren. Aber es gibt jetzt Kompensationsmöglichkeiten in lokalen Projekten, so dass eine solche Brauerei noch stärker mit den Menschen in einer Region verbunden wird, weiß Schlögl.
Also auch hier gilt: Gemeinsam geht's besser!

Treue Leser dieses Vorwortes wissen, dass ich mich hier gerne an Wortspielen für den Titel bediene. Und auch heute sind „bittere Erkenntnisse“ wieder in doppeltem Sinne zu verstehen: sowohl symbolisch als auch tatsächlich geschmacklich…

Schlagabtausch – Wir bleiben mit unserer aktuellen Berichterstattung noch ein wenig bei der BrauBeviale und bei den dortigen Programmhöhepunkten. Ab Seite 1417 blicken wir auf eines der „Hot Topics on Stage“: die Diskussion um eine mögliche oder nötige Erhöhung des Pfandsatzes für Mehrweg. Hier schieden sich die Geister, und es folgte eine hitzige Diskussion, die zeigte, dass das Problem für eine schnelle oder gar einhellige Lösung zu vielschichtig ist. Die wahrlich bittere Erkenntnis: Alle Beteiligten sollten das Pfandsystem gemeinsam weiterentwickeln, sonst wird es die Politik für uns tun. Sie hat es schon einmal getan …

Aroma-profiliert – Sehr viel fröhlicher ging es auf der Messe bei der 5. Verleihung des Ludwig-Narziß-Preises für Brauwissenschaft zu: Gewonnen hat diese Auszeichnung für die praxisrelevanteste Publikation in der BrewingScience des Jahrgangs 2018 ein verfahrenstechnisches Thema zum Filtrationsverhalten von Hopfenpartikeln für effiziente Kalthopfungsmethoden. Mit Prof. Ludwig Narziß freuten sich die Autoren Peter Michael Bandelt Riess, Jörg Engstle und Prof. Petra Först vom Lehrstuhl für Systemverfahrenstechnik der TU München in Weihenstephan. Was Prof. Narziß zum 5. Gewinner „seines“ Preises sagte, lesen Sie ab Seite 1418.

Hopfenbasierte Bierbittere – Hopfen macht Bier bitter. Das ist nicht neu. Trotzdem gibt es immer wieder neue Erkenntnisse über die Isomerisierung bzw. Ausnutzung von Alphasäuren. Der Beitrag von Dr. Barbara Jaskula-Goiris und ihren Mitautoren vom Technologiecampus Gent der KU Leuven, Belgien, ab Seite 1423 vermittelt theoretische Hintergründe und praktische Tipps zu einem wichtigen Thema für die Brauer, nämlich geringe oder schwankende Isomerisierungsausbeuten von hopfenbasierten Alphasäuren.

Unterdurchschnittlicher Anteil – Die Ergebnisse der diesjährigen Sommergerstenernte liegen vor. Für Bayern übernimmt das Team um Dr. Markus Herz von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft die Auswertung mit Blick auf die Braugerstenqualität. 2019 hat nicht nur die Anbaufläche abermals abgenommen, nein, das erwartete Braugerstenaufkommen liegt bei witterungsbedingt ohnehin niedrigen Erträgen durch zusätzlich ungünstige Sortierung noch unter der Vorjahresmenge (S. 1431).

Das ist bitter …

Kaum ist sie gestartet, ist sie schon wieder vorbei. Die BrauBeviale 2019 hat nach drei umtriebigen Messetagen ihre Tore geschlossen. Sie ist ein gutes Stimmungsbarometer für die Branche – und hat den Unkenrufen der Wirtschaftsweisen getrotzt, wie sich Andrea Kalreit, Leiterin der BrauBeviale, freute (S. 1369). Wer nicht dabei war, hat was verpasst. Aber keine Angst: In dieser wie auch in den nächsten Ausgaben der BRAUWELT werden wir noch ausgiebig auf alles Wichtige der drei heißen Tage in Nürnberg zurückschauen.

Fixpunkte im Messekalender – Das ist zum einen die Verleihung des Bayerischen Bierordens an Personen, die sich in besonderem Maße um die bayerische Bierkultur verdient gemacht haben. In diesem Jahr waren das Roland Rauh, Gottfried Härle und Markus Wasmeier (S. 1371). Zum anderen werden zur Messe die Sieger des European Beer Star ausgezeichnet, unter dessen Gold-Gewinnern am ersten Messetag ganz aktuell noch der Consumers' Favourite ermittelt und in der „Nacht der Sieger“ am zweiten Messetag standesgemäß gefeiert wird. Wir berichten ab Seite 1370.

Neuer Trend zur Vielfalt – Aber auf der Messe wurde natürlich nicht nur gefeiert. Dr. Markus Fohr hat sich für uns in Sachen Sudhaustechnik auf der Messe umgeschaut und stellt fest: In diesem Jahr gab es keinen einheitlichen Trend, sondern höchst vielfältige Neuerungen und Optimierungen. Einen Überblick finden Sie ab Seite 1384.

Neue Realität – Apropos Trend. Für unsere Augen, Ohren und Gaumen kaum zu glauben, aber wahr: Beim Blick über den großen Teich zeigt sich, dass Cannabis von der verbotenen Droge zum rasant wachsenden Milliardengeschäft mutiert ist. Auch Cannabis zum Trinken! Dr. Ina Verstl hat sich diesen speziellen Markt einmal genau angeschaut und herausgefunden: Cannabis und Bier ist eine neue Realität in den USA. Details hierzu ab Seite 1378.

Neue Reinigungsrobotik – Die Tankreinigung – ein leidiges Thema. „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ dauert mitunter ganz schön lange und ist teuer. Das muss zukünftig nicht mehr sein. Bisher war eine der Tankgeometrie angepasste, bedarfsgerechte oder gar adaptive Reinigung nicht möglich. Jetzt wurde eine neuartige Reinigungsrobotik entwickelt, die mittels Zielstrahlreiniger und intelligentem Antriebskonzept eine frei konfigurierbare 360°-Tankreinigung ermöglicht. Das spart Zeit, Geld und Ressourcen, sagen die Autoren und sprechen (ab S. 1387) gar vom Einzug der Industrie 4.0 in die Reinigungstechnik.

Jetzt haben wir es fast geschafft: Die Wochen vor der BrauBeviale in Nürnberg Mitte November sind vermutlich für jeden von uns recht turbulent. Nicht nur, dass die Messe vorbereitet sein will. Nein, der Oktober ist die Zeit, in der viele Veranstaltungen stattfinden und die Brauer nach den heißen Sommermonaten endlich wieder Zeit für den Austausch mit den Kollegen haben.

Praxisnah – Eine dieser traditionellen Veranstaltungen ist das Weihenstephaner Praxisseminar des Forschungszentrums Weihenstephan. Das Seminar „tourt“ durch die Brau-Lande und fand in der 14. Auflage in Maisel's Bier-Erlebnis-Welt in Bayreuth eine wirklich stilgerechte Aufnahme. Dort gab es dann nicht nur ein auf die alltäglichen Aufgaben eines Brauers zugeschnittenes Vortragsprogramm, sondern auch reichlich Gelegenheit zu Bier und Brau-Gesprächen (S. 1325).

Nebenan – Ähnlich sieht es bei den Kollegen in Österreich aus. Die trafen sich zur bereits 69. Arbeitstagung im schönen Vorarlberg. Hier spannte sich der Vortragsreigen von der Marktforschung über technische Vorträge bis hin zur Braugeschichte. Alles in allem, so das Fazit, eine gelungene Veranstaltung, wo neben dem Sachlich-Fachlichen auch der kollegiale Austausch eine wichtige Rolle spielt (S. 1329).

Potenzialsuche – Schon in der letzten BRAUWELT war die Digitalisierung eines unserer Schwerpunktthemen. Heute zeigt Logistikberater Bernd Huesch, Köln, wie die drei Treiber der Digitalisierung Big Data, Künstliche Intelligenz & Business Analytics sowie Cloud Computing & Mobile Data die Getränkebranche verändern werden. Deren fraktale Supply Chain ist geradezu prädestiniert dafür. Fakt ist: Die Digitalisierung wird kommen. Unternehmen sollten sich darauf einstellen, egal, was sie davon halten, sagt der Experte (S. 1352).

Der direkte Draht – Es kommt nicht häufig vor, dass ein Messtechnik-Hersteller eine eigene Brauerei baut. Anton Paar in Graz hat es getan. Nicht zuletzt, um die eigene Analysentechnik gleich nebenan im Echtbetrieb testen zu können. Entstanden ist eine schmucke Schaubrauerei, die nicht nur den wohl „am besten vermessenen Gerstensaft“ der Welt herstellt, sondern auch gleich als „Mikrobrauerei des Jahres 2019" ausgezeichnet wurde (S. 1333). Doch kann auch die beste Analytik Nase und Gaumen des Brauers nicht ersetzen, weiß Brauer Gebhard Sauseng. Und das ist doch wieder ein schöner Anlass für kollegialen Austausch zum Thema Bier – finden Sie nicht auch?

Wir sehen uns auf der BrauBeviale!

Die Meinungen dazu sind gespalten. Während die einen auf die Schattenseite schauen, sehen andere eine strahlende Zukunft. Die Digitalisierung ist aber keine Zukunftsmusik mehr, sie ist – beim einen mehr, beim anderen weniger – da. Die Frage lautet also nicht, ob, sondern wie wir damit umgehen werden.

Cyber security – Genau dieses Thema war auch eines der Schwerpunkte bei der diesjährigen 55. Mälzereitechnischen Arbeitstagung bei Doemens. Neben den klassischen Themen zur Braugersten- und Malzqualität ging es um die digitale Sicherheit. Erschreckend, wie wenig nötig ist, um anhand eines Smartphones, wie es viele von uns haben, jemanden auszuspionieren. Beruhigend dagegen, wie intensiv sich Unternehmen mit Themen wie z. B. der digitalen Sicherheit von Prozessleitsystemen beschäftigen und Lösungen – auch für die kleineren Kunden – vorhalten. Mehr dazu im Bericht über das Seminar ab Seite 1270.

Smarte Ideen – Der ökonomische und gesellschaftliche Zwang, Ressourcen zu sparen, ist ungebrochen. Die Digitalisierung kann uns dabei weiterhelfen. Im Beitrag von Jürgen Kern und Michael Panholzer, Andritz, Graz, lernen wir, wie sich in der Kombination von aktueller Prozesstechnik mit IIoT (Industrial Internet of Things) Möglichkeiten eröffnen, die Maischefiltration zu optimieren (S. 1284). Smart wird auch die Getränkelogistik: Der klassische Lieferschein hat ausgedient. Bei Park & Bellheimer läuft die Abwicklung schon seit 15 Jahren über den elektronischen Lieferschein und mittlerweile erfolgreich über Smartphones. Das reduziert den Aufwand vor Ort erheblich. Wie das funktioniert, zeigen wir ab Seite 1305.

Herausforderung Markteinführung – Wirtschaftlicher, umweltfreundlicher und mit überzeugendem Aroma. Die neue Aromasorte Diamant punktet mit allerlei Vorzügen. Trotzdem hat es mit der Markteinführung eine ganze Zeitlang gedauert. Nun aber schien die Zeit günstig, ist doch der Sortenumbau u. a. vor dem Hintergrund des Klimawandels zwingend nötig, wie GfH-Vorstand Dr. Michel Möller betont.

Ab Seite 1279 stellen wir die neue Sorte inklusive der Ergebnisse aus Brauversuchen vor. Die Resonanz derer, die schon verkosten durften, ist positiv. Jetzt ist Ihre Neugier als Brauer gefragt, den Diamanten auch zu testen.

Vom Hopfen heißt es, dass er einen nur einmal gekratzt haben muss, schon sei man ihm verfallen. Ganz offensichtlich ist es beim Bier ähnlich. Brauer und Konsumenten sind nicht nur gleichermaßen vom Produkt fasziniert, Bierfreunde pilgern mehr und mehr zu den heiligen Hallen der Bierherstellung: Brauereiführungen als neuer Geschäftszweig, der wächst und gedeiht.

Apropos wachsende Zweige – Pünktlich zur Landes­gartenschau hat die österreichische Stiftsbrauerei Schlägl ihren neuen Gärkeller fertiggestellt. Was das eine mit dem anderen zu tun hat Der Zugang zur Brauerei ist Teil der Landesgartenschau und der neue Gärkeller ein echter Hingucker für Brauer und Nicht-Brauer geworden (ab S. 1246). Noch ganz andere Wege beschreiten Guinness, Heineken und Stiegl. Hier gerät die Brauereibesichtigung zum Gang durch einen multimedialen Erlebnispark. Die Folge: Die Brauereitouren sind touristische Highlights in ihren Städten. Ab Seite 1230 stellen wir die unterschiedlichen Konzepte vor und sprechen mit Sandra Huemer, Brauerei Stiegl, über das Abenteuer Biererlebniswelt.

Glück im Unglück – Was mich an unserer Branche schon immer fasziniert hat, ist der Zusammenhalt, wenn‘s mal eng wird. Ein schönes Beispiel zeigen wir ab Seite 1240: Stellen Sie sich vor, Sie kommen morgens in die Brauerei und die Sudhaussteuerung steht! Nichts geht mehr. In der Brauerei Dachsenfranz ist genau das passiert. Dank neuer Steuerung und der Mithilfe vieler konnte das Problem in erstaunlich kurzer Zeit behoben werden. Jetzt läuft‘s wieder, wie unsere Autorin Monika Wels feststellen konnte.

Zeitgemäße Anpassung – Seit langem wird im Rahmen des Berliner Programms parallel zum Kongressmaischverfahren auch das isotherme 65 °C-Maischverfahren zur Malzanalytik durchgeführt. Ab nächstem Jahr soll mit der Doppelanalyse Schluss sein. Wir sprachen mit dem Vorsitzenden der Braugersten-Gemeinschaft Dr. Georg Stettner und dem Geschäftsführer Walter König darüber, was sich für Sie als Brauerei und beim Malzeinkauf ändert (S. 1253). In der heutigen BRAUWELT finden Sie außerdem exklusiv die aktualisierte Tabelle mit den Alpha-Säurenwerten aus der Hopfenernte 2019 (S. 1222). Eine enge Zusammenarbeit und sehr viel Arbeit stecken hinter dem Anspruch, Ihnen die exakten Daten so schnell wie möglich bereitzustellen. Super Sache, finden Sie nicht auch

Es ist die Zeit der gegenseitigen Schuldzuweisungen, wer im Brexit-Streit verantwortlich ist. Ein „blame game“, wie die Süddeutsche Zeitung am 9. Oktober 2019 schreibt. Am Tag zuvor, so war zu lesen, hatte der britische Premier Boris Johnson die Brexit-Verhandlungen aufgegeben. Es droht ein Brexit-Chaos mit unkalkulierbaren Folgen.

Das Brexit-Fiasko – Das Thema, das in diesen Tagen die Nachrichten dominiert, steuert auf ein unrühmliches Ende hin. Anlass genug für Dr. Ina Verstl, einen sehr genauen Blick auf die irische Brauwirtschaft zu werfen: auf die Anstrengungen irischer Craft Bier-Brauer, sich gegen die beiden Großen im Lande, Guinness und Heineken, zu behaupten, während sich zeitgleich die Verbraucher eher Wein und Spirituosen zuwenden. Aber all das verliert an Bedeutung, wenn der No-Deal-Brexit kommt. Unterbrochene Lieferketten, wegbrechende Absatzmärkte und bürokratische Hürden werden für den Abbau von Arbeitsplätzen, Geschäftsschließungen und noch höhere Preise für Alkoholika sorgen, befürchten irische Wirte und Einzelhändler. Ganz zu schweigen von möglichen politischen Unruhen und Gewalt. Wir werden abwarten müssen, wie sich die Lage entwickelt. Es gibt – auch für die Brauwirtschaft – viel zu verlieren und nur wenig zu gewinnen. Aber vielleicht gewinnt ja jetzt jemand immerhin eine Wahl … (S. 1191).

Vorbildliche Zusammenarbeit – Schön, dass es anderswo so viel harmonischer zugeht und die Kooperation im Vordergrund steht. Die Privatbrauerei Waldhaus im Südschwarzwald ist sehr erfolgreich und brauchte daher eine neue Abfüllung. Sie soll allerdings Schritt für Schritt erneuert werden. Eine besondere Herausforderung für die Planungsverantwortlichen der BMS Maschinenfabrik aus Pfatter. In einem ersten Schritt wurde jetzt der Trockenteil verlagert und modernisiert, weitere Schritte sind geplant (S. 1198).

Direkt an der Linie – Jeder Brauer weiß, wie wichtig eine kontinuierliche Qualitätskontrolle für die Produktqualität ist. Stimmt was nicht, muss es schnell gehen, um den Ausschuss möglichst gering zu halten. Die Firma Anton Paar in Graz hat jetzt ein automatisiertes Labormodul entwickelt, das direkt an der Abfülllinie steht und die Schlüsselparameter der Getränkeproduktion vor Ort misst. Das reduziert den Laufweg zum Labor, den Ausschuss und den Arbeitsaufwand. Ab Seite 1201 stellen wir das System vor.

Wer die wissenschaftlichen Publikationen in der BrewingScience verfolgt, hat es schon mitbekommen: Nachdem der Hopfen eine breite Plattform erhalten hat (unser nächstes Hopfen Special im Dezember bereiten wir gerade vor), war es an der Zeit, auch der Hefeforschung Raum zu geben. Ende April 2019 erschien unser 1. BrewingScience Yeast Special. Hefeforschung vom Feinsten – ein Fest für alle Experten, und so manches Thema mit direkter Praxisrelevanz. Schnell war der Gedanke geboren, auch in der BRAUWELT eine Ausgabe den neusten Erkenntnissen der Hefeforschung zu widmen. Und hier ist sie …

Neustart – ein gutes Beispiel für praxisnahe Hefeforschung ist der Beitrag zur „Auferstehung der Lagerbierhefe TUM 35 Franconia“ von Dr. Mathias Hutzler, Forschungszentrum Weihenstephan. Er beschreibt die Wiederentdeckung eines Hefestammes, der früher allein schon wegen seines milden und harmonischen Aromaprofils weit verbreitet war, dann aber fast vergessen wurde. Ein Bestandteil der „Wiederbelebung“ sind aktuelle Brauversuche, die Ergebnisse ab Seite 1162 beschrieben.

Nadel im Heuhaufen – Fremdhefen in Brauhefen sicher zu detektieren, ist nicht ganz einfach. Die konkrete Anfrage einer Brauerei nach einer Methode zum Fremdhefe-Nachweis, die ohne Voranreicherung direkt in den Hefeproben unterschiedlicher Tanks funktionieren sollte, war für Dr. Jutta Schönling, Fa. Gen-ial in Troisdorf, der Anlass, ein neues DNA-Extraktions- und Real-time-PCR-Verfahren zu entwickeln, das S. cerevisiae var. diastaticus-Kontaminationen wie gewünscht ohne Voranreicherung nachweisen kann. Details zu dieser Arbeit gibt′s ab Seite 1157.

Ästhetik im Gärkeller – Die „Schönheit der Gärung“, so der Titel des Beitrages ab Seite 1150, wird in modernen Gärkellern selten sichtbar. Die offene Gärung ist aus der Mode gekommen. Eigentlich schade, meinte Axel Kiesbye, Bierkulturhaus Obertrum, und erdachte einen offenen Gärbottich mit zylindrokonischem Boden und vollautomatischer Reinigung bei offenem Bottich. Sein Ziel: die technologischen Vorteile geschlossener ZKG′s mit den Vorteilen der klassischen Gärführung zu vereinen. Der Anlagenbauer Christian Gresser Behälter- und Anlagenbau in Regensburg setzte die Pläne um, und nun können Brauer (und Brauereibesucher) die Hefe bei ihrer Arbeit genau beobachten.

Das sind nur einige Beispiele aus dem heute hefelastigen Inhalt der BRAUWELT. Aber es gibt noch mehr zu entdecken. Sehen Sie selbst …

Wir leben in aufregenden Zeiten. Dringende gesellschaftliche und globale Herausforderungen warten darauf, angepackt zu werden. Aber kein Grund, pessimistisch in die Zukunft zu sehen! Gerade der Blick in die Brauerei- und Getränkebranche stimmt hoffnungsvoll. Nachhaltigkeit und Innovation, als Begriff abgenutzt, aber in Brauereien im Wortsinn gelebter Stan­dard. Energie- und Rohstoffeffizienz, Wärmerückgewinnung, Recyc­ling – seit Jahren bei Getränkeherstellern zentrale Themen. Doch neue Ideen sind für den unternehmerischen Erfolg nicht nur in der Produk­tion, sondern auch in Management und Marketing gefragt.

Digitale Marketingwelt – Nicht ob man ihn mitmachen möchte, sondern wie man mit dem digitalen Wandel im Marketing mithalten kann, ist längst die entscheidende Frage. Die Digitalisierung verändert unser Konsumverhalten, Unternehmen müssen auf diesen Wandel reagieren. Autorin Candy Sierks zeigt, welche Herausforderungen im Marketing heutzutage bewältigt werden müssen: Werbung nach dem Kauf-Mich-Prinzip funktioniert nicht mehr. Die meisten Produkte sind ständig und überall verfügbar. Sie müssen für eine erfolgreiche Vermarktung auch einen emotionalen Mehrwert mitbringen. Über Strategien für die Kundenkommunikation auf Augenhöhe mit Glaub-Mir-Mentalität lesen Sie ab Seite 1112.

Organisierter Recruitingprozess – Mit einer durchdachten Strategie und einem gut organisierten Prozess bei der Anwerbung neuer Mitarbeiter sind besonders mittelständische Brauereien gut beraten. Es herrscht Fachkräftemangel und die Ansprüche von Kandidaten steigen. Bewerber – gerade auch jüngere Leistungsträger – wollen umworben werden. Wird der Bewerber seinem Freund empfehlen, sich bei dem betreffenden Unternehmen zu bewerben, auch wenn er selbst abgelehnt wurde Strategien, damit Kandidaten diese Frage möglichst mit Ja beantworten, stellt Personalberater Dr. Josef Pschorr ab Seite 1116 vor.

Exportstrategien – Ein Termin, den sich exportinteressierte Brauer und Getränkehersteller am besten gleich im Kalender reservieren: Am 11. November 2019, also einen Tag vor der BrauBeviale, findet im Nürn­berg Convention Center das Export Forum German Beverages statt. Über das Erfolgskonzept der Veranstaltung, Zielgruppe und Themenschwerpunkte in diesem Jahr spricht Organisator Dieter Klenk im Interview ab Seite 1108.

Noch eine gute Woche: Am 21. September um 12.00 Uhr wird Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter das erste Bierfass der Wiesn anzapfen. Die folgenden zwei Wochen herrscht dann wieder so etwas wie Ausnahmezu­stand in der Stadt: Um die sechs Millionen Besucher werden auf den 100 000 Sitzplätzen der insgesamt 38 Festzelte von 1600 Kellnerinnen und Kellnern mit einer halben Million Brathendln und siebeneinhalb Mio Maß Festbier versorgt. Eine Menge Bier zu verzapfen! Genug Gründe also, den Themenkomplex Schankanlage von verschiedenen Seiten zu betrachten:

Optimierter Ausschank im Festzelt – Nicht nur die Wirte, auch das Internet of Things kann seinen Einzug ins Festzelt feiern. Eine der traditionsreichen Münchner Brauereien wird ab diesem Jahr die Ausschankdaten in einem der großen Festzelte digital erfassen und in Echtzeit auf einer zentralen Plattform auswerten. Dadurch kann z. B. eine bedarfsgerechte Verteilung des Personals auf die verschiedenen Ausschankorte erfolgen. Vor allem aber können mit Inline-Sensoren die für den Ausschank wichtigen Parameter Temperatur und Gas-Druck kontrolliert und notfalls wieder auf optimale Werte eingestellt werden. Einer perfekt gezapften Wiesn-Maß steht also (außer einem überfüllten Festzelt) nichts mehr im Wege (S. 1072).

Das beste Zapfsystem – Ganz andere Anforderungen als bei einer großen „mobilen“ Zapfanlage eines Oktoberfest-Festzelts sind beim Aufbau einer Schankanlage für eine Gaststätte zu berücksichtigen: Dr. Johannes Tippmann stellt verschiedene grundsätzliche Möglichkeiten des Aufbaus vor. In den meisten Fällen wird man sich auf die baulichen Gegebenheiten einstellen müssen, um dann für die jeweilige Situation die beste Lösung zu finden. Am liebsten mit dem Grundsatz: „Keep it simple!“ (S. 1076).

Craft Lagerbiere – Ob das Festbier auf dem Oktoberfest als Craft Bier bezeichnet werden sollte Lieber nicht, bleiben wir doch bei „ausgezeichnetes Beispiel für hervorragende Braukunst nach dem Deutschen Reinheitsgebot“. Vielleicht sehen das manche US-amerikanische Craft Brauer auch so Horst Dornbusch berichtet vom neuesten Trend auf dem amerikanischen Craft Bier-Markt: Lagerbier. Die einst so verpönten untergärigen Biere tschechischer und deutscher Brauart werden zunehmend von Craft Brauern interpretiert … und haben dabei auf dem ins Stottern geratenen Craft Bier-Markt der USA unglaublich großes Wachstumspotential (S. 1060).

Den Sommer und die Sommerpause haben wir also überstanden und die Ernte ist für dieses Jahr eingebracht. Die Gerste genießt ihre Keimruhe in den Silos und der Hopfen wartet bereits auf seine Weiterverarbeitung: Einen Bericht vom Niederlauterbacher Hopfentag und die aktuelle Ernteschätzung lesen sie ab Seite 1009. Wer jetzt glaubt, er könne sich ganz entspannt zurücklehnen, liegt falsch. Denn die BrauBeviale, und damit der jährliche Höhepunkt für die Branche, wirft ihre Schatten voraus. Um Sie darauf einzustimmen, haben wir ein paar heiße Themen für Sie vorbereitet.

Der heiße Sommer im letzten Jahr bescherte dem Getränkefachgroßhandel im Außerhausgeschäft einen guten Absatz. Christiane Hohmann liefert im dritten Teil unserer Serie über die relevanten Daten aus dem GFGH die Umsatzzahlen der 30 größten Händler und wirft einen Blick auf Marktveränderungen und innere Strukturen (S. 1016).

Die heißen Temperaturen machen dem Hopfen zu schaffen. Dr. Adrian Forster und Dr. Florian Schüll stellen Wetter- und Erntedaten der Hallertau gegenüber. Mittels einer einfachen Bezugsgröße, dem Klimafaktor (Quotient aus Niederschlag und Temperatur einer Vegetationsperiode), können sie direkt die Klimaempfindlichkeit verschiedener Sorten quantifizieren. „Ist das derzeitige System der Vorverträge für kritische Sorten zu halten “ – eine von vielen offenen Fragen (S. 1020).

Das heißeste Event und wichtigster Branchentreffpunkt des Jahres steht kurz bevor. Bis sich die Türen zur BrauBeviale in zwei Monaten wieder öffnen, machen wir Lust auf mehr: Gemeinsam mit Messeleiterin Andrea Kalrait werfen wir einen Blick hinter die Kulissen (S. 1038).

Der heiße Dampf ist effizienter Wärmeträger in der Brauerei. Als Betreiber einer Dampfanlage ist man oft gewöhnt an die lauten Geräusche, gerade beim Anfahren. „Ganz normal“, ist oftmals die Antwort von sachkundigen Personen. Aber Montagefehler sollte man nicht einfach akzeptieren. Jürgen Vogel erläutert, wie sich zerstörerische Dampfschläge unterbinden lassen (S. 1031).

Im kalten Norden wird es Mitte September heiß: Die 3. Deutsche Meisterschaft der Hobbybrauer wird im Störtebeker Brauquartier in Stralsund ausgetragen. Fragen zur Meisterschaft und zum Wettbewerbsbierstil beantworten uns Jens Reineke und Elisa Raus (S. 1035).

Wird der Sommer 2019 wieder als Jahrhundert-Sommer eingestuft Das werden uns die Meteorologen beantworten. Jetzt schon klar: Das Wetter legt dieses Jahr wieder einige Kapriolen hin. Nach dem einstweiligen Höhepunkt, dem Landeshitzerekord Ende Juli, sucht uns Sommerferien-Monat August mit Starkregen und Gewittern heim. Aber nicht nur beim Wetter, sondern auch in der Getränkebranche gibt es einige Ausnahmesituationen zu bestehen …

Insolvenz als Chance – Ein Insolvenzverfahren ist vielleicht die extremste Situation, in die eine Brauerei geraten kann. Brauereien sollten dabei Warnsignale schon frühzeitig beachten. Dann kann das Management Haftungsansprüche erfolgreich abwehren. Oft lässt sich auch die Überschuldung des Unternehmens noch vor Eintritt ins Insolvenzverfahren wirksam beseitigen. Bleibt nur noch der Gang in die Insolvenz Dann bietet sich unter Umständen als Option die Sanierung in Eigenverwaltung an. Jochen Rechtmann legt in seinem Artikel dar, wie sich die Krise als Chance nutzen lässt (S. 990).

Biermarkt Polen – Extreme Ausschläge sind auf dem polnischen Biermarkt zu beobachten. Der Umsatz stieg 2018 um rekordverdächtige 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der Kategorie alkoholfreie Biere stieg er sogar um unglaubliche 79,8 Prozent. Über die weiteren Trends in Polen informiert uns Dr. Henriette Ullmann ab Seite 978.

Marktbericht Hopfen – Bei der Hopfenernte 2019 ist definitiv auf „normal“ zu hoffen. Mit einem leichten Anstieg der Anbaufläche und eine Durchschnittsernte vorausgesetzt, wäre die Versorgung im Braujahr 2020 gesichert. Einzelheiten zum Marktbericht des Deutschen Hopfenwirtschaftsverbands lesen Sie ab Seite 969. Entscheidend für die Ernte ab jetzt sind Witterung und Wasserversorgung. In diesen Punkten ist Tettnang mit seinem milden Bodenseeklima und relativ hohen Niederschlägen gut dran. Wir berichten vom Festtag 175 Jahre Hopfenanbau in Tettnang (S. 969).

Bio-Brauerei – Heutzutage immer noch als Ausnahme zu sehen: Bio-zertifizierte Brauereien. „Fiete“ Matthies gründete 2019 Hamburgs erste Bio-Brauerei. Er spricht im Interview über seine Motivation, Bio-Biere anzubieten, und die Herausforderungen, denen sich ein junges Start-up bei der Bio-Zertifizierung stellen muss (ab S. 995).

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