Seminarraum mit Zuhörern

20. Rohstoff-Seminar | „Alles ist im Wandel“ – mit diesen Worten begrüßte Prof. Thomas Becker, Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie (BGT) in Weihenstephan, am 14. März 2023 die Teilnehmer zum 20. Rohstoffseminar im Internationalen Getränkewissenschaftlichen Zentrum. Auch wenn das Seminar dieses Jahr wieder am bewährten Standort stattfand, so sei dieses Jahr doch vieles anders: Neben einigen personellen Veränderungen am Lehrstuhl wechselt zukünftig auch der Veranstaltungstermin vom Februar auf die 11. Kalenderwoche.

Teilnehmer der Brauerfachtagung 2023

Brauerfachtagung | Premiere für ein neues Veranstaltungsformat: Am 2. und 3. März 2023 luden die IGN Hopfenvermarktungs- und Vertriebs-GmbH und der Verband Private Brauereien Bayern e.V. unter dem Motto „Hopfen, Bier und mehr…“ zur ersten Brauerfachtagung in die Brauerei Schattenhofer nach Beilngries.

Übersicht über die Extraktionsanlage (Foto: Hopfenveredlung St. Johann)

Neues Hopfenextraktionswerk | Ende Oktober 2022 wurde im beschaulichen St. Johann in der Hallertau das weltweit größte Verarbeitungswerk für Hopfenextraktion eingeweiht. Zum Festakt kamen Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder, der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und zahlreiche weitere Gäste aus Politik und Wirtschaft. Ein wichtiger Tag für die Hopfenveredlung St. Johann GmbH und der feierliche Abschluss eines strategisch wichtigen Großprojektes, wie beim Besuch der BRAUWELT in St. Johann nochmal klar wurde.

Hängende Hopfendolde an einer Hopfenpflanze (Foto: Ulrike Leone auf Pixabay)

Verbesserte Resistenz | Titan ist die neue Hochalphasorte aus dem Hopfenforschungszentrum Hüll. In zahlreichen Brau­ver­suchen wurde der Sorte eine hohe Bitterqualität, die mit der Hoch­alphasorte Herkules vergleichbar ist, bescheinigt. Sie vereint sehr gute Brau­qualität mit Klimastresstoleranz sowie optimierte Anbau- und Resistenzeigenschaften und entspricht so dem Anspruch an eine hochwertige und nachhaltige Zuchtsorte.

Ackerfläche mit Braugerstenversuchsanbau

Braugersten-Gemeinschaft | Das Sortengremium der Braugersten-Gemeinschaft e.V. hat nach bundesweiten Mälzungs- und Brauversuchen im Praxismaßstab dieses Jahr keine neue Verarbeitungsempfehlung für eine Braugerstensorte ausgesprochen. Das ist das Ergebnis seiner Sitzung vom 7. Februar 2023.

Viele Malzkörner (Tomasz Mikołajczyk auf Pixabay)

Aminosäuren in Malz | Die Verfügbarkeit von assimilierbarem Stickstoff wird üblicherweise durch Messen des freien Aminostickstoffs (FAN) in Malz ermittelt. Die Zusammensetzung der Amino­säuren in der hergestellten Würze könnte sich jedoch wesentlich, je nach eingesetzter Gerstensorte, unterscheiden und somit Hefegärung, Geschmacksprofil und Geschmacksstabilität aufgrund des Strecker-Abbaus beeinflussen. Daher wurde zu Optimierungs­zwecken untersucht, wie ein Gleichgewicht zwischen Gehalt und Zusammensetzung der Aminosäuren in Malz erzielt werden kann, insbesondere bei anfälligen Bierstilen.

Gratulanten und Preisträger der 34. Bitburger Braugerstenprämierung

Mitte Dezember 2022 zeichnete das Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) Eifel gemeinsam mit der Bitburger Brauerei die Erzeuger der besten Braugerste in den Regionen Eifel und Saargau aus. Nach zweijähriger Corona-Pause fand die Prämierung wieder im Schulungszentrum der Bitburger Brauerei statt.

Das Besucherteam auf der Baustelle der neuen Mälzerei Campos Gerais

Turmmälzerei | Mit einer nominellen Jahreskapazität nach Fertigstellung von 240 000 t setzt eine im Bau befindliche Anlage in Brasilien namens „Maltaria Campos Gerais (MCG)“ im Bereich der Malz-Herstellung neue Maßstäbe. In weniger als zwei Jahren Projekt- und Bauzeit wird die Anlage Ende des dritten Quartals 2023 den Betrieb aufnehmen.

Vorbereitung der Bierproben im Labor

Toxin-Screening | Schimmelpilze gehören zur natürlich vorkommenden Mykoflora der Braugerste. In den letzten Jahren lag der Fokus hierbei insbesondere auf der Belastung mit den Pilzgat­tungen Fusarium und Aspergillus, wohingegen die Relevanz der Belastung mit Schwärzepilzen erst vor kurzem deutlich geworden ist.

Kai Müller von der Lobdengau-Brauerei Ladenburg und Dirk Schneider von der Palatia Malz GmbH beim Abläutern eines Export-Bieres, das mit 100 Prozent Best A-XL Malz gebraut ist

Palatia Malz | Das Heidelberger Familienunternehmen Palatia Malz hat in Zusammenarbeit mit Saatzucht Josef Breun die traditionelle deutsche Braugerstensorte Alexis wieder aufleben lassen. Das exklusiv von Palatia hergestellte Malz aus dieser altehrwürdigen Gerstensorte wird seit Januar 2023 unter dem Produktnamen „Best A-XL“ vermarktet.

Hand mit einem Trieb mit kleinen, reifen Hopfendolden im Hopfengarten

BarthHaas | 2022 war für die deutschen Hopfenpflanzer ein historisch schlechtes Jahr: Der außergewöhnlich heiße und trockene Sommer setzte dem Hopfen zu, die Erntemenge lag laut Verband Deutscher Hopfenpflanzer bei rund 34 400 Tonnen und damit 28 Prozent unter dem Vorjahr.

Der neue NECOC-Anlagenverbund am KIT produziert den Hightech-Rohstoff Kohlenstoff aus dem klimaschädlichen CO2 der Umgebungsluft (Foto: Markus Breig)

Deutschland macht sich auf dem Weg in die Klimaneutralität und muss dafür Kohlenstoffkreisläufe in der Industrie möglichst rasch schließen. Um gleichzeitig auch das 1,5 °C-Ziel zu erreichen, muss nach Empfehlungen des Weltklimarates (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) zusätzlich bereits ausgestoßenes CO2 aus der Atmosphäre entfernt und dauerhaft gespeichert werden.

Das Wohnhaus von Caleb Michalke und Whitney Galvin-Michalke, die Gründer von Sugar Creek Malt

Qualität und Innovation | Dass Craft-Mälzer echte Helden sind, die mit Mut, Durchhaltevermögen und Überzeugungskraft reelle Werte schaffen, zeigt das Beispiel von Sugar Creek Malt. BRAUWELT-Autorin Sylvia Kopp besuchte die Micro-Mälzerei im US-Bundesstaat Indiana und traf auf einen ebenso bodenständigen wie kreativen Neugründer. In den acht Jahren ihres Bestehens hat die Mälzerei mit ihren Innovationen nicht nur die Braubranche bereichert.

Braugerste in Abendstimmung (Foto: WFranz, pixabay)

Untersuchungsergebnisse | Der Begriff Nachhaltigkeit taucht seit geraumer Zeit in nahezu allen Lebensbereichen auf. Davon ist auch unsere Braubranche nicht ausgenommen. Zumindest alle größeren Braugruppen und Brauereien veröffentlichen Nach­haltigkeitsberichte und beschreiben darin unter anderem auch den Carbon Footprint ihrer Produkte. Bei den je nach Betrachtungs­weise erstaunlich großen Unterschieden in den CO2-Bilanzen der Brauerei­en fließt auch der Rohstoff Malz mit den bei der Herstel­lung verursachten CO2-Emissionen ein. Somit sind auch die Mälzereien aufgefordert, ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Im Folgenden soll das Einsparungspotenzial von neuen Braugerstensorten zur Senkung des Carbon Footprint und zur Kostenreduktion betrachtet werden.

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