Sommergerste 1993 in Deutschland -- Nachstehend wird eine Zusammenfassung von Informationen über den Saatenstand am 27. Mai 1993 in den für Braugerste wichtigen Anbaugebieten (alle Zahlen ca., Vorjahr in Klammern) gegeben. Auch in diesem Jahr beeinträchtigt eine lang anhaltende Trockenperiode wieder den Sommergerstenanbau in großen Teilen Deutschlands. Von März bis Mitte Mai lag die Niederschlagsmenge weit unter dem Durchschnitt. Ab 22. Mai setzten in vielen Regionen ergiebige Regenfälle ein, was die Vegetationsbedingungen erheblich verbesserte. Auf den leichten Böden hat die Sommergerste zwangsläufig mehr gelitten. Schwache Bestockung und dünne Bestände sind die Folge. Die guten Böden weisen meist eine normale Bestandesdichte auf. Hier geht man von normalen bis guten Ernteerwartungen aus.

Pflanzenstand in Deutschland -- Nach dem Hopfen- Pflanzenstand-Bericht der Firma John I. Haas GmbH, München, bestand allgemein aufgrund der großen Trockenheit im Vorjahr in Pflanzerkreisen die Befürchtung, daß die Wasserversorgung der Böden auch infolge eines relativ milden und trockenen Winters nicht ausreichend gewährleistet sei. Diese Befürchtungen zerstreuten sich allerdings im Laufe der ersten Monate der Vegetationsperiode, zu Beginn des Austriebs der Pflanzen verzeichneten alle Anbaugebiete eine genügende Wasserversorgung. Zum Zeitpunkt dieser Berichterstattung, Anfang Juli, zeigten alle Gärten einen guten bis durchschnittlichen Pflanzenstand. In der Vegetationsperiode seit April herrschten recht unterschiedliche, teilweise extreme Witterungsbedingungen. Juli..

Konzentration im Hopfenanbau -- Im bayerischen Hopfenanbau setzt sich die Konzentration nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung weiter fort. Die Zahl der bayerischen Hopfenpflanzer hat sich von 3342 auf 3177 verringert. Somit haben in den letzten zehn Jahren 1750 Betriebe den Hopfenanbau aufgegeben. Gleichzeitig ist die durchschnittlich bewirtschaftete Fläche um 3,8 ha auf 6,2 ha pro Hopfenbauer angestiegen. Die Hopfenanbaufläche ist in diesem Jahr gegenüber 1992 um nur ein Prozent auf 19 640 ha angestiegen. Verschiebungen haben sich im Sortenspektrum ergeben. Der Anbau der Aromasorte Hersbrucker Spät (+ 545 ha) ist zugunsten der neuen Sorten Spalter Select (+ 380 ha) und Hallertauer Tradition (+ 282 ha) eingeschränkt worden..

Hopfenernte 1992: Abschlußbericht -- Nach einem Bericht des Verbandes deutscher Hopfenpflanzer e.V. ist die Frist der Bezeichnung und Abwaage des Hopfens der Ernte 1992 zum 31. Mai 1993 abgelaufen. Im Bundesgebiet kamen 582 763 Ztr Hopfen zur Waage, gegenüber 729 077 Ztr für die Ernte 1991. Im Anbaugebiet Hallertau wurden 482 794 Ztr (Vorjahr: 607 525 Ztr) abgewogen, in Spalt 18 426 (20 682) Ztr, im Hersbrucker Gebirge 3178 (2943) Ztr, in Tettnang 37 070 (44 122) Ztr, in Baden/Bitburg/Rheinpfalz 566 (545) Ztr und im Anbaugebiet Elbe-Saale 40 729 (53 260) Ztr. Von der Gesamternte 1992 entfielen auf die einzelnen Sorten folgende Mengen: Hallertauer: 25 969 Ztr; Hersbrucker: 194 210 Ztr; Hüller: 9 242 Ztr; Perle: 83 015 Ztr; Tettnanger: 22 645 Ztr; Spalter: 4 515 Ztr; Record: 4 342 Ztr; Hall.

Notierungen für Mälzereinebenprodukte.In der zweiten Junihälfte notierte: Sortiergerste in Würzburg 28 - 29 DM Malzkeime in Worms 20,50 - 21 DM Mannheim 19,50 - 20, 50 DM. Alle Preise gelten je dt ab Fabrikat bzw. Verladestation.

Zum deutschen Markt -- Anfangs der Zweiten Julidekade wurde am Oberrhein die erste Sommergerste gedroschen. Die Ergebnisse waren hinsichtlich VG-Anteil und Eiweiß enttäuschend, lassen aber nicht unbedingt einen Schluß auf die weitere Entwicklung zu, die von den Regenfällen um die Monatsmitte in den meisten Gebieten noch profitieren dürfte. Neue Preise wurden nicht bekannt. Nach Abschluß der Vorverträge hat sich ein freier Markt noch nicht gebildet. Mälzereien, deren Vorvertragskosten überhaupt nicht in den Malzmarkt passen, konnten niedrigere Preisvorstellungen noch nicht realisieren.

Problematik bei der Reinigung und Sortierung von Braugerste und Malz -- Landwirtschaftlich genutzte Flächen tragen meist reiche Ernten. Reiche Ernten sind jedoch nicht gleichbedeutend mit reinen Ernten. Feldfrüchte entsprechen in puncto Reinheit nur selten den hohen Qualitätsansprüchen der Weiterverarbeiter. Notwendig sind deshalb zuverlässige und wirtschaftliche Reinigungs- und Sortiersysteme. Der folgende Fachbeitrag soll Problematiken und Lösungen bei der Reinigung und Sortierung von Braugerste und Malz aufzeigen.

Deutsche Hopfensorten: Hallertauer Mittelfrüher -- In den nächsten Ausgaben der Brau-Technik werden wir die Hopfensorten, die z. Zt. in Deutschland angebaut werden, vorstellen. Dabei dient eine Broschüre der Centralen Marketinggesellschaft für Agrarwirtschaft (CMA) als Quelle, die Bilder stellte der Deutsche Hopfenpflanzerverband zur Verfügung. Die Aroma-Sorte Hallertauer Mittelfrüher wird in der Hallertau, in Spalt, in Hersbruck, Tettnang, in Baden- Bitburg-Rheinpfalz angebaut. Sie hat folgende Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten: - Welke: gering bis sehr gering; - Peronospera: mittel; - Echter Mehltau: mittel. Die Reifezeit wird mit mittelfrüh angegeben. Der Durchschnittsertrag liegt bei 27 Ztr/ha. Es handelt sich bei dieser Sorte um eine traditionelle Sorte der Hallertau.-i..

Deutsche Hopfenwirtschaft braucht dringend einen Wandel -- Die diesjährige Versammlung des Verbandes der Hopfenkaufleute und Hopfenveredler e.V. war geprägt vom schlechten Verlauf des Hopfenmarktes 1992. Ein sehr geringer Ernteertrag in der Bundesrepublik Deutschland, ebenso deutlich unter dem Durchschnitt liegende Alphawerte und lange Zeit überzogene Preiserwartungen haben beim Hopfenhandel zu spürbaren wirtschaftlichen Nachteilen geführt. Mitbetroffen waren auch die Hopfenverarbeitungsbetriebe, deren Kapazität durch die schlechte Hopfenernte 1992 nicht in erwünschtem Umfang ausgelastet war. Der 1. Vorsitzende des Hopfenhandelsverbandes, Johannes M. Bis in die jüngere Vergangenheit konnte der deutsche Hopfen seine Vormachtstellung nahezu unangefochten behaupten.B.

Braugerste '93 in Rheinland-Pfalz: Tendenz weiter verhalten -- Das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz beginnt jetzt mit den ersten Erhebungen über den diesjährigen Umfang der einzelnen Kulturarten. Daher stehen genaue Daten über den Flächenanteil auch bei Braugerste nicht fest. Die von der Braugerstenstelle Rheinland-Pfalz in Bad Kreuznach satzungsgemäße Umfrage bei den landwirtschaftlichen Fachdienststellen läßt allerdings Tendenzen erkennen. Sie sind für alle an Anbau, Vermarktung und Verarbeitung der Braugerste befaßten Kreise wichtig, ist doch diese Kulturart hier seit nunmehr fünf Jahren flächenmäßig die Nummer Eins. Allen Kundigen war spätestens im Spätsommer klar, daß zum Erhalt des Anbaues der Praxis rechtzeitige und eindeutige Zeichen zu geben waren.H.-Ing. Axel Th.H.H.H.H.

Zum Malzmarkt -- Der marktpolitsche Ausschuß des Deutschen Mälzerbundes hat sich in seiner letzten Sitzung in Bad Kissingen unter Leitung von Dr. Fritzer u.a. mit den Kapazitätsproblemen der Branche befaßt. Er ging dabei von den bekannten statistischen Zahlen vom 1. 10. 1992 für den Bierausstoß und die Malzproduktion aus: Der Bierausstoß lag bei 119 Mio hl (Kalenderjahr 120 Mio hl), die Gersten- und Weizenmalzproduktion belief sich auf 1,878 Mio t. Der Import lag bei 522 000 t und der Export bei 286 000 t. Daraus resultiert ein Außenhandelsdefizit von 236 000 t. Dies vorlegen. Der Ausschuß rechnet mit einer bundesweiten Malzproduktion von 1,95 Mio t bei stagnierendem Bierausstoß. Die Zahlen für 1994 schätzt der Ausschuß auf 2,025 Mio t Produktion..

Alterntige Braugerste wird kaum noch gehandelt. -- Das Preisniveau liegt für inländische Ware bei 40 bis 41 DM/dt, für ausländische bei 42 bis 43 DM/dt. Neue Braugerste ist nach Abschluß der Vorverträge zur Zeit nicht auf dem Markt.

Betriebswirtschaftlicher Überlegungen für Hopfenpflanzer -- Der Hopfenanbau wird sich nach den Worten von Dr. Ruppert, Präsident der Bayerischen Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau, wie er anläßlich der Mitgliederversammlung des Hopfenrings Hallertau e.V. am 2. März 1993 in Aiglsbach referierte, in der Zukunft nur noch rentabel auf großen Betrieben mit etwa 30 ha Anbaufläche gestalten können. Das Hauptproblem der Pflanzer in der Hallertau, wo die durchschnittliche Fläche 6,5 ha beträgt, sei jedoch die Kostenreduktion. Als völlig falsch, ja sogar als den Tod für überlebensfähige Betriebe, bezeichnete Ruppert die derzeit praktizierte flächenbezogenen Ausgleichszahlungen, da dadurch der Boden unnötig verteuert würde. Ruppert.

Gersten und Malze aus der Ernte1992 -- Über die Verarbeitung der 1992er Gersten und deren Malze berichtete Prof. Dr. Ludwig Narziß anläßlich des 26. Technologischen Seminares 1993 in Weihenstephan, da der Autor des Beitrages, Dipl.-Ing. B. Sacher, erkrankt war. Die Vegetationsperiode des Jahrgangs 1992 war durch eine schon im Mai einsetzende, langanhaltende Trockenheit gekennzeichnet. Die hochsommerlichen Temperaturen des Frühjahrs führten zu dünnen Beständen, beschleunigten aber auch deren Entwicklung in einer Weise, die einen um 14 Tage bis drei Wochen vorgezogenen Erntebeginn ermöglichte. Schon bald war abzusehen, daß es bei der Braugerste zu einer nicht unerheblichen Verknappung kommen würde. So wurde schon bald Gerste aus Australien und Neuseeland geordert.

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