Mälzungs- und Brauversuche mit der Wintergerstensorte Astrid -- Die Landessortenversuche, wie auch die Wertprüfung III der letzten Jahre zeigten eine Reihe von vielversprechenden Wintergerstensorten. Hiervon erfuhr die Sorte Astrid eine breite Einführung, wenngleich ihre Verwendung als Winterbraugerste noch sehr begrenzt war.

Oberfränkische Braugerstenrundfahrt -- Der Oberfränkische Braugerstenverein e.V., Kulmbach, veranstaltet am Freitag, dem 5. August 1994, eine Braugerstenrundfahrt. Abfahrt ist 8.30 Uhr ab Mönchshofbräu-Klosterkeller, Kulmbach. Die Vorabendveranstaltung findet im Bräustüberl Reichelbräu statt. Anmeldung und Gebühren: Die Teilnahmegebühr beträgt 20 DM/Person. Anmeldungen sind bis 26. Juli 1994 zu richten an: Oberfränkischer Braugerstenverein e.V., Postfach 15 29, 95306 Kulmbach, Tel. 09221/706 263.

Die Wintergerstenneuzüchtung Jolante ist für die Saatzucht Hege, Hohebuch, in die Sortenliste eingetragen. -- Die neue Sorte besitzt überragende Ertragsleistungen kombiniert mit einem hohen Tausendkorngewicht.

Hopfenernte 1994 - Schätzungszahlen der IHB- Wirtschaftskommission -- Tabelle

Neue Winterbraugerste Trasco -- Im April 1994 wurde vom Bundessortenamt Hannover für die Saatzucht Dr. Ackermann & Co., Irlbach, eine neue Winterbraugerste namens Trasco zugelassen. Die Sorte wird vom Züchter als ertragstark, standfest und blattgesund beschrieben. Für die Zulassung, so hieß es weiter, hätten die stabilen Qualitätseigenschaften - insbesondere die gleichbleibende VZ 45 Grad C über die drei Prüfungsjahre - den Ausschlag gegeben. In holländischen Versuchen wurde in den Jahren 1992 und 1993 zusätzlich der beta-Glucangehalt der Sorte untersucht. Die Ergebnisse lagen den Angaben zufolge im Mittel des Sommergersten-Sortimentes.

In jüngster Vergangenheit sind vier neue Braugerstensorten zugelassen worden, -- die aber bislang die Qualitäten der Spitzensorten Alexis und Krona nicht erreichten. Die Versorgung der deutschen Brauereien mit Qualitätsbraugersten könnte gefährdet sein. Auf der einen Seite verlieren die Spitzensorten langsam ihre Resistenzeigenschaften und Leistungskraft, auf der anderen Seite dauert die Züchtung einer neuen Gerstensorte immerhin acht bis zehn Jahre.

CMA-Braugerstenfahrt in Sachsen und Sachsen-Anhalt -- Die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH (CMA) in Bonn lud Vertreter der Medien am 15. Juni 1994 nach Leipzig zu einer Braugersten-, Hopfen- und Bierrundfahrt in den mitteldeutschen Raum ein. Nach der fachgerechten Einführung mit einem Vortrag von Erich Dederichs, Pressesprecher des Deutschen Brauer-Bundes, über Bierkultur und Brauwesen in Deutschland, sprach Dr. H.-M. Anger, Abteilungsleiter der VLB, über Sortenvielfalt, Bierqualität und den ernährungsphysiologischen Wert deutscher Biere. Diese Ausführungen wurden, da ein großer Teil der Pressever-treter nicht vom Fach war, mit einer Verkostung der wichtigsten deutschen Biertypen ergänzt. Die Rundfahrt am nächsten Tag wurde fachkundig von Dr. H.G..

EG-Marktordnung zwingt die Hopfenwirtschaft zum Handeln -- Aus den Ausführungen des Geschäftsführers des Handelsverbandes Josef Grauvogl wurde deutlich, daß derzeit die Umsetzung der geänderten EG-Marktordnung VO (EWG) Nr. 1696/71 sowie in gleichem Maße die Durchführung von Reformen im Zusammenhang mit der Zertifizierung von Hopfen die vordringlichen Aufgaben der Verbandsarbeit darstellen. Die im Oktober 1992 geänderte Marktordnung der Hopfen gewährt den Hopfenerzeugern nur dann eine Beihilfe in voller Höhe, wenn die Erzeugergemeinschaft sämtliche von ihren Mitgliedern erzeugten Hopfen vermarktet. Eine genaue Definition des Begriffes Vermarktung liefert dabei die Marktordnung nicht. An diese Meldepflicht ist gleichzeitig ein sogenannter Genehmigungsvorbehalt geknüpft.

Überstürzt einsetzende Sommergerstenernte -- Mitte Juli wurde in den frühen Gebieten am Oberrhein, zu Beginn der 2. Julidekade auch in den anderen Frühregionen, mit dem Mähdrusch der Sommergerste begonnen. Die seit Ende Juni herrschende enorme Hitze hatte verbreitet zur Notreife geführt. Die ersten Anlieferungen zeigten sehr günstige Eiweiß- und Wassergehalte, ließen allerdings in der Sortierung viele Wünsche offen. Vom Feld wurden Vollgerstenanteile bis herunter zu 50% zur Reinigung und Separierung hereingenommen. Wie sich diese Ergebnisse auf das auf den Markt kommende Erntevolumen auswirken werden, bleibt abzuwarten. Der Handel ist mit der Abwicklung der Vorverträge beschäftigt. Ein Markt für freie Ware konnte sich noch nicht ausbilden.

Sommgerste 1994 in Deutschland -- Nachstehend wird eine Zusammenfassung von Informationen über den Saatenstand am 9. Juni 1994 in den für Braugerste wichtigen Anbaugebieten Deutschlands (alle Zahlen ca., Vorjahr in Klammern) gegeben. Allgemeine Wachstumsbedingungen: Im Gegensatz zum Vorjahr, als weite Teile Deutschlands zu trocken waren, herrschte eine lang anhaltende kühle und oft sehr feuchte Wetterlage vor. Dies führte bereits zu Verzögerungen in der Aussaat und zu manchmal starken Verschlämmungen der Böden sowie Nässeschäden in einzelnen Bundesländern. Die Folge ist dort meist eine niedrige Bestandesdichte und damit zu erwartende Ertragseinbußen. Ertrag und Qualität werden wesentlich von der Witterung der nächsten Wochen beeinflußt. Der Markt für Braugerste der neuen Ernte ist ruhig.T.

5000 Jahre altes Brauwasser -- Die Zeeuwsch-Vlaamsche Bierbrouwerij im niederländischen Hulst, Mitglied der Bruderschaft der Handwerklichen Brauereien BAB, hat unter ihrem von der Brauerei Domus in Löwen kommenden neuen Braumeister Chris Wisse neben die Biersorten Zeeuwsche Witte und Zeeuwsche Bruine (Weiße und Braune) nun auch die Zeeuwsche Groene (Grüne) treten lassen. Diese wird nur aus Malz ohne Zusatz von Mais, Stärke oder Zucker bereitet und mit Hilfe von Blattgrün gefärbt, ist aber kein Öko-Bier. Unter der Bezeichnung Paranoia (Wahnsinn) wird sie mit einem Stammwürzegehalt von 17% eingebraut, auf der Flasche nachvergoren und mit 7 Vol.-% Alkohol in 75-cl-Flaschen verkauft. Zeeuwsche Bruine: Diese Biersorte verdankt ihren Namen ihrer Farbe (60 bis 70 EBC)..

Sommergerste 1994 in Europa -- Nachstehend wird eine Zusammenfassung von Informationen über den Saatenstand am 9. Juni 1994 in den für Braugerste wichtigen Anbaugebieten Europas (alle Zahlen ca., Vorjahr in Klammern) gegeben. Allgemeine Wachstumsbedingungen: Ausgiebige Niederschläge führten in vielen Teilen Europas zu einer verspäteten Aussaat und teilweise zu Nässeschäden. Auch wenn seit Anfang Mai weiterhin überall Niederschläge fielen, so haben diese jedoch nachgelassen und mit der einsetzenden wärmeren Witterung zu insgesamt idealen Wachstumsbedingungen beigetragen. Zeitliche Rückstände konnten teilweise aufgeholt werden. Der Entwicklungsstand der Sommergerste kann mit einigen Ausnahmen als befriedigend bis gut bezeichnet werden. Erntebeginn: 2. Hälfte August (4. August). August)./30.

Vertragsmengen im Hopfenanbau 1994 -- Nach einer Mitteilung des Verbandes Deutscher Hopfenpflanzer lag das Vertragsniveu aufgrund der guten Ernteergebnisse 1993 bei lediglich 57 Prozent. Für das laufende Jahr ging die Vertragsmenge in der Hallertau erneut, allerdings nur geringfügig, um 2444 Ztr auf insgesamt 404 231 Ztr zurück. Bei leicht rückläufigen Vertragsmengen ergibt sich wegen der deutlichen Flächenreduzierung (- 4,7%) eine im Durchschnitt aller Sorten höhere Vertragsquote/ha von 24 Ztr/ha Altfläche gegenüber 23 Ztr/ha im Vorjahr. Bei allen Sorten, die eine Flächenzunahme erfahren haben, ist die Flächenzunahme voll über entsprechende Vertragsmengenzuwächse abgedeckt. Dementsprechend erhöhte sich die Vertragsquote von 16 Ztr/ha auf 28 Ztr/ha..

Zum Braugerstenabbau 1994 in Rheinland-Pfalz: Gesunde Stabilität -- Kaum in einem Jahr zuvor wird die Bekanntgabe der diesjährigen Anbaufläche durch das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz so stark erwartet wie 1994. Denn vom Dezember an bis ins beginnende Frühjahr wurde für die Braugerste ein deutlicher Flächenverlust vorausgesagt. Aber sowie die wärmende Frühlingssonne den spärlichen Schnee schmelzen ließ, so brachte ein verspäteter Vegetationsbeginn eine der so hochgelobten Alternativkulturen nach der anderen ins pflanzenbauliche Aus - vom Markterlös ganz abgesehen. Konkret also: wie immer hat die bäuerliche Praxis ihren Realitätssinn bewahrt und Braugerste mit ca. 90 000 Hektar zum fünften Mal zur Kulturart Nr. 1 werden lassen. Winterweizen folgt mit ca. Bis zum 25.H..

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