Stagnation auf hohem Niveau -- Mit diesen Worten kennzeichnete Josef Hattig, Präsident des Deutschen Brauer- Bundes, anläßlich einer Pressekonferenz seines Verbandes am 23. 3. 1992 in München den gesamtdeutschen Biermarkt 1991. Die nunmehr 1315 deutschen Brauereien kamen lt. Hattig 1991 auf 118 Mio hl Bierausstoß, 1,8% weniger als im Ausnahmejahr 1990. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Bier stagniert bereits seit 15 Jahren und betrug 1991 142,8 l. Im Bereich der alten Bundesländer wurden 110,2 Mio hl gebraut, 5,7% mehr als 1990. Hattig führte dies darauf zurück, daß die Lieferungen in die neuen Bundesländer noch einmal auf etwa 12 - 13 Mio hl gegenüber 7 - 8 Mio hl im Vorjahr zugenommen haben und auf einen weiteren Zuwachs der für den Bierkonsum in Frage kommenden Bevölkerung.T.a. S. 549).B. 1.B.

Hattigs Thesen -- Anläßlich der 37. Brauwirtschaftlichen Tagung, die vom 27. bis zum 29. April 1992 in Weihenstephan stattfand, sprach der Präsident des Deutschen Brauer- Bundes, Josef Hattig, zur Entwicklung der deutschen Brauwirtschaft im größeren Deutschland und in Europa. Der Bierverbrauch, so Hattig, werde in Zukunft entscheidend durch die wachsende Bevölkerung sowie das gestiegene Gesundheitsbewußtsein beeinflußt. Man nehme schon fast gelassen zur Kenntnis, so Hattig weiter, daß das Bier als Synonym für Alkohol gebraucht und als Einstiegsdroge apostrophiert werde. Die stärksten Veränderungen des deutschen Biermarktes würden auch weiterhin von den neuen Bundesländern beeinflußt. Auch der osteuropäische Raum biete zusätzliche Chancen für deutsche Brauereien..

Deutscher Biermarkt im Wandel - Neue Anforderungen an die deutsche Bierindustrie. Strategische Handlungsansätze -- In den letzten zwei Beiträgen unserer Serie wurde die Ausgangslage des deutschen Biermarktes sowie absehbare Trends dargestellt. Im dritten und letzten Teil sollen daraus strategische Handlungsansätze für die deutschen Brauereien abgeleitet und dargestellt werden. Die Studie der Wiesbadener Unternehmensberatung Arthur D. Little, die dem Beitrag zugrundeliegt, basiert auf Aussagen der 100 größten deutschen Brauereien im persönlichen Gespräch und mittels Fragebogen zu Trends und Entwicklungen in der deutschen Bierindustrie.

Was beim Abschluß eines Pachtvertrags beachtet werden sollte -- Ein Pachtvertrag bindet die Parteien meist für eine längere Zeit aneinander, der Wert des Pachtgegenstandes - etwa eines Betriebes - ist in der Regel beträchtlich, und auch der vom Pächter zu entrichtende Pachtzins beläuft sich, wenn man die gesamte Pachtdauer in Betracht zieht, auf eine erhebliche Summe. Man sollte deshalb annehmen, daß die Parteien auf die Abfassung des Pachtvertrags genügende Sorgfalt verwenden und sich der Wichtigkeit eines solchen Vertrags bewußt sind. Die Erfahrung zeigt leider, daß dies nicht immer der Fall ist. Erhebliche Unannehmlichkeiten, langwierige Auseinandersetzungen und kostspielige Prozesse können die Folgen solcher Versäumnisse sein..

Bierkonsum und Werbeaufwendungen -- Im Laufe der Zeit nimmt der Einfluß der Werbung auf den Absatz immer mehr ab. Dies hat bereits vor zehn Jahren Prof. Dr. Jan Reuijl, Ökonometriker und Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Groningen, behauptet. Daß durch die Werbung kein zusätzlicher Bedarf geweckt wird, sondern nur bestehende Bedürfnisse befriedigt werden, belegen die Ausgaben für Alkoholwerbung, die seit 1970 von 200 Mio DM auf heute 570 Mio DM angestiegen sind. Der Verbrauch an Spirituosen ist seither zurückgegangen, lediglich der Bierkonsum konnte sich auf gleichem Niveau halten; nicht zuletzt, weil sich die Brauwirtschaft mit leichten und alkoholfreien Bieren auf die geänderten Präferenzen der Konsumenten eingestellt hat..

Gebinde-Statistik in Nordrhein-Westfalen 1991 -- Der Verband Rheinisch-Westfälischer Brauereien weist in seiner Gebinde-Statistik für das Jahr 1991 einen um 1,4 Prozentpunkte leicht rückläufigen Faßbieranteil aus; insgesamt wurden 30,1% des gesamten Ausstoßes von 30,85 Mio hl im Faß verkauft. Nach Hektolitern gemessen stagnierte der Faßbierabsatz allerdings auf dem Vorjahresniveau. Die Umstellung auf Kegs scheint bei den meisten Brauereien vollzogen, was die nur mehr geringen Zuwächse bei den 30- und 50-l-Fässern - gemessen an den oft dreistelligen Zuwachsraten der Jahre zuvor - belegen. Partyfäßchen mit einem Inhalt unter 20 l spielen in der Statistik mit weniger als einem Prozent Marktanteil ebenso eine untergeordnete Rolle wie die 4-l- und 5-l-Partydosen..

Die Mineralbrunnen in Deutschland machten 1991 ein Plus von 8,2% auf 73,4 Mio hl. Der Umsatz ist dabei um 6,7% auf 3,2 Mrd DM gestiegen. Die Branche hat nach Auskunft des Vorsitzenden des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen, K. Kietz, 261 Mio DM (+ 50%) in den neuen Bundesländern und in das Mehrwegsystem investiert. Anfang 1992 stellte das Mehrwegsystem (2 Mrd Flaschen, 140 Mio Kunststoffkästen, 2,3 Mio Paletten) der deutschen Mineralbrunnen einen Wert von 1,7 Mrd DM dar.

Die Biereinfuhr nach Deutschland erhöhte sich 1991 um 76,9% auf 2,809 Mio hl. -- Die bedeutendsten Lieferländern waren nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes Dänemark mit 1,45 Mio hl (+ 54%), die Niederlande mit 0,530 Mio hl (+ 202%), die CSFR mit 0,419 Mio hl (+ 69%) und Belgien/Luxemburg mit 0,281 Mio hl (+ 112%). Die Bierausfuhr erhöhte sich um 6% auf 6,174 Mio hl. Davon gingen 1,25 Mio hl (+ 3%) nach Großbritannien und 1,05 Mio hl (- 17%) in die USA.

An der 17. DLG-Qualitätsprüfung für Bier 1991 haben 173 (Vj. 192) Brauereien mit insgesamt 453 (475) Bieren teilgenommen. -- Davon wurden 330 (346) mit DLG-Preisen ausgezeichnet. 85 (84) erhielten den Großen DLG-Preis, 236 (253) den Silbernen und 9 (7) den Bronzenen. 94 Brauereien kamen aus Bayern, 36 aus Baden-Württemberg, 13 aus Nordrhein-Westfalen, 11 aus Hessen, 5 aus Niedersachsen, 4 aus Rheinland-Pfalz, 3 aus Sachsen-Anhalt, je 2 aus Hamburg und dem Saarland sowie je 1 aus Bremen, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Anmeldeschluß für die 18. DLG- Qualitätsprüfung 1992 ist der 2. 6. 1992.

Der Pro-Kopf-Verbrauch an alkoholfreien Erfrischungsgetränken lag in den alten Bundesländern 1991 bei 220 l (+ 4,9%) und in den neuen bei 152 l (+ 8,6%). -- In ersteren betrug nach Marktzahlen der Sinalco AG, Detmold, der Konsum an Mineralwasser 89 l (+ 4,7%), an Fruchtsäften 42 l (+ 6,1%) und an den übrigen 89 l (+ 4,7%) . In letzteren lag der Verbrauch an Mineralwasser bei 32 l (+ 14,3%), an Fruchtsäften/Nektaren bei 25 l (+ 13,6%) und an anderen Erfrischungsgetränken bei 95 l (+ 5,5%).

Der Markenbonus ist hoch -- Jeder weiß: Markenpolitik schafft einen psychologischen Zusatznutzen für das Produkt, erhöht damit die Preisbereitschaft des Verbrauchers und verhilft den Unternehmen mit starken Marken zu im Vergleich mit anonymen Produkten höheren Stückerlösen - aber wie hoch sind die Markenboni? Die nachstehende Tabelle zeigt die Schätzung der Experten.

Die richtige PR-Agentur. Wie man sie findet und richtig einsetzt -- Unternehmen, die ein positives Bild in der Öffentlichkeit besitzen, verfügen meist über eine exzellente PR-Arbeit. Kleinere Firmen, die keine eigene PR- Abteilung besitzen, bedienen sich meist einer PR-Agentur. Wie man diese findet und richtig einsetzt, wird im nachfolgenden Beitrag über die Arbeit professioneller PR- Agenturen beschrieben.

Als Handelsdetektiv dem Verbraucher auf der Spur -- Mit den traditionellen Instrumenten der Marktbeobachtung war eine konkrete Ursachenforschung bisher nur begrenzt möglich. Mit einer Vernetzung von Handelspanel- , Verbraucherpanel- und Handelswerbungsinformation hat die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ein Berichtssystem entwickelt, das tiefergehende Analysemöglichkeiten liefert und neue Erkenntnisse bringt.

Der Fruchtsaftkonsum dürfte in ganz Deutschland 1991 bei 35 l pro Kopf liegen. -- Für die alten Bundesländer wurde 1990 ein Pro-Kopf-Verbrauch von 39,6 l angegeben, für die neuen 15 l. Nach Angaben des Verbandes der deutschen Fruchtsaft- Industrie betrug der Gesamtumsatz der Branche 1990 rd. 3,9 Mrd DM.

Der Mineralwasserabsatz lag 1990 in Deutschland bei 52,1 Mio hl (+ 10%), der Pro-Kopf-Verbrauch bei 82,7 l (+80,1 l) . -- 77 % des Absatzes entfielen auf kohlensäurehaltige Mineralwässer, 15% auf stille und 8% auf freiverkäufliche Heilwässer.

Der Heilwasser-Konsum wird 1991 um 2,5% auf 8,5 l pro Kopf in den alten Bundesländern steigen. Nach Angaben von Peter Hahn, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Heilbrunnen- Großhändler, halten die Heilwässer am Gesamtabsatz von Mineralwasser 10%. Der Trend zu kalorienarmen Erfrischungsgetränken, das wachsende Gesundheitsbewußtsein sowie die verstärkten Werbeaktivitäten gab Hahn als Gründe für das mittelfristig erwartete Wachstum in diesem Segment an.

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