In keiner anderen Produktgruppe werden seit Jahren die sich ändernden Eß- und Trinkgewohnheiten der Verbraucher so deutlich, wie bei den alkoholfreien Getränken. Darauf wies Diplom-Kaufmann Peter Windschall, Ressortdirektor GFK Panel Services, Nürnberg, in seinem Vortrag anläßlich der Ersten Frankfurter AfG- Gespräche über die Zukunftspotentiale der alkoholfreien Getränkeindustrie am 26. Januar 1994 in Frankfurt hin. Beeinflußt werden die Konsumenten in ihrer Kaufentscheidung durch Aspekte wie Genuß, Gesundheit, Natürlichkeit, Convenience, Umweltbewußtsein, Witterung und Preise. Erstmals ergab sich 1993 auch bei den alkoholfreien Getränken ein Minus, bedingt durch das schlechte Sommerwetter und die wirtschaftliche Rezession.
Der Gesamtkonsum an Soft Drinks in Westeuropa ist 1992 um 4,2% gestiegen. Nach einer Markteinschätzung der Zenith International Ltd. dürfte sich der Konsum 1993 um weitere 3,6% auf fast 680 Mio hl erhöht haben und das trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in vielen europäischen Ländern. Die 20 größten Unternehmen hatten 1992 einen Absatz von 316 Mio hl und damit einen Marktanteil von 48% (s. Tabelle). Der Erwerb von Perrier bracht Nestle auf den zweiten Platz hinter Coca-Cola. Die französische BSN-Gruppe rangiert auf Platz 3 vor Pepsi-Cola. Dann folgen Cadbury Beverages Europe, San Pellegrino, Italien. Die angestrebte Verbindung von San Pellegrino mit Crippa e Berger würde größer sein als Cadbury. Sie nahmen 1992 noch um 3% zu, 1993 nur noch um 2%. Dies wird sich auch 1994 fortsetzen.
Anläßlich der 1. Frankfurter AfG-Gespräche Ende Januar ging es um die Zukunftspotentiale der alkoholfreien Getränkeindustrie. Die Brauwelt wird auf die einzelnen Beiträge noch ausführlich zurückkommen. Die Mehrzahl der namhaften Referenten wies darauf hin, daß in dem erstmals seit vielen Jahren eher leicht rückläufigen als stagnierenden Markt Innovationen im Produktbereich und bei den Verpackungen eine immer größere Bedeutung erhalten. Im Produktbereich gilt es, die positive Entwicklung bei den Stillen Wässern im Auge zu behalten sowie die Neuerungen im Segment aromatisierte Wässer. Dabei geht es nicht nur um die verwendeten Aromen, sondern auch um die Grundstoffe. Mischungen von natürlichem Mineralwasser und natürlichem Fruchtsaft liegen nach Ansicht von Marktkennern voll im Trend.B.)..
Engere Märkte - warum? -- Der Biermarkt steht zur Zeit unter Druck. Michael Horn, Geschäftsführer der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg, zeigt anhand einiger Beispiele aus dem Handel, was momentan in Sachen Bier im Handel passiert und worin die Ursachen zu finden sind. Der Vortrag wurde auf dem 19. Management-Seminar für die Bauwirtschaft, das von Roland Berger & Partner am 18. und 19. November in München stattfand, gehalten.
Großverbrauchergeschäft: Lebensmittelhandel mit deutlichen Zuwachsraten. Erste gesamtdeutsche Analyse -- Die zweite Ausgabe der Studie M+M GV-Markt des Frankfurter Beratungsunternehmens M+M Eurodata verdeutlicht, daß das Großverbrauchergeschäft zu den dynamisch wachsenden Bereichen des Lebensmittelhandels gehört. Erstmals werden für die neue Bundesrepublik vollständige Marktdaten ausgewiesen (die Erstausgabe von 1990 bezog nur die alten Bundesländer ein).
Wieviel geben Europäer für ihre Getränke aus? -- Die Ausgaben der Europäer für Getränke unterscheiden sich stark. Die Spalte der alkoholfreien Getränke in der Tabelle zeigt die Unterschiede zwischen den durchschnittlichen Ausgaben je Kopf in den einzelnen EU-Ländern. Am auffallendsten ist dabei die für Portugal ausgewiesene Abweichung. Im europäischen Durchschnitt werden jährlich 93 DM für Obstsäfte, Mineralwässer usw. aufgewendet, in Portugal aber nicht mehr als 10 DM. Auch dies kann man als Zeichen für den geringeren Lebensstandard werten. Besonders groß und besonders aufschlußreich sind die Unterschiede zwischen den EU-Ländern bei den alkoholischen Getränken. Ein Durchschnittsbrite kommt für 1991 aber auch nur auf 943 DM. Die Benelux-Länder fallen dabei noch weiter ab..
Börsenhimmel im November -- Der November - von den alten Germanen als Nebelmond apostrophiert - brachte auch am Aktienmarkt nur wenige Lichtblicke. Zunächst war allerdings von trüben November-Schleiern keine Rede, denn der DAX konnte kurzzeitig 2077,37 Punkte erklimmen. Dann allerdings lösten sich immer wieder Kursgewinne mit sogenannten Konsolidierungsphasen ab, d.h. Kurskorrekturen nach unten, die rein markttechnisch sicher erwünscht sind und sich oberhalb der Linie von 2000 DAX-Punkten abspielten. Negativ wirkte sich die Aussage des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus, ein konjunkturelles Wachstum sei auch für das letzte Quartal 1993 nicht in Sicht. Auch die Zinsphantasie blieb erhalten, da die Bundesbank ihre Politik der Trippelschritte fortsetzt. So z.B. 9. Die.
Auf der drinktec- interbrau '93 in München waren alle namhaften Hersteller von Roh- und Grundstoffen für die Produktion von alkoholfreien Getränken vertreten. Der Artikel, der bereits in der Zeitschrift Bier & Getränke des Getränkefachverlages Hans Carl erschienen ist, faßt für seine Leser zusammen, was an Neuigkeiten angeboten wurde, welche Trends prognostiziert wurden und welche Getränke Chancen im eigenen Sortiment haben könnten.
Gesamtbierabsatz nach Bundesländern im November 1993 -- Tabelle
Bierausstoß '93 besser als befürchtet -- Wie Rechtsanwalt Peter Stille, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer- Bundes, in einem Fachpressegespräch am 10. Januar 1994 in Bonn mitteilte, ist es gelungen, im Bereich der europäischen Harmonisierung den Begriff des Reinheitsgebotes zu erhalten. Kommission und Ministerrat der Europäischen Union haben das Reinheitsgebot einstimmig als Gütesiegel für ein traditionell hergestelltes deutsches Bier anerkannt. Damit waren die Bemühungen des Deutschen Brauer-Bundes erfolgreich, im Rahmen der Zusatzstoffgesetzgebung das vor dem Hintergrund der politischen Konstellation und Mehrheitsverhältnisse Optimale zu erreichen. Wie Peter Stille weiter berichtete, konnte der Brauer-Bund eine dem alkoholfreien Bier von der EU drohende Gefahr abwenden. Wie Dr..
Schweizer Bürger lehnen Werbeverbot für Alkohol ab -- In einer Doppelabstimmung haben die Einwohner der Schweiz Ende November 1993 die Einführung der Mehrwertsteuer in der Eidgenossenschaft gebilligt und gleichzeitig die Erhöhung des Steuersatzes um 0,3 Prozentpunkte auf 6,5% befürwortet. Mit deutlicher Mehrheit wurde bei dieser Volksabstimmmung die Initiative von Alkoholgegnern abgelehnt, die Werbung für Tabak und Alkohol zu verbieten. Die für eine derartige Verfassungsinitiative erforderlichen 100 000 Unterschriften waren von einem überparteilichen Komitee gesammelt worden, in dem auch Abstinenzler-Verbände vertreten waren. Ihr Argument lautete, die Beschränkung der Reklame auf den Verkaufsort sei die beste Gesundheitsvorsorge..
Weg-damit-Urteil in der Diskussion -- Die verbraucherpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Cerstin Richter-Kotowski, hat das Urteil des Berliner Kammergerichts, das die Werbung der Bärenquell Brauerei Berlin GmbH mit einer zerbeulten Dose als unrechtmäßig bezeichnet hatte, einen schweren Rückschlag für alle diejenigen genannt, die versuchten, ihren Konsum umweltgerecht zu gestalten. Die treuen Käufer von Pfandflaschen, so Frau Richter-Kotowski, fühlen sich nun in ihrem Handeln nicht mehr bestätigt. Gerade der Wettbewerb um die umweltfreundlichsten Erzeugnisse werde in Zukunft die notwendigen Änderungen des Bewußtseins zur Abfallvermeidung bei Hersteller und Verbraucher mit sich bringen..
Getränke-Konjunkturtest November 1993 -- Bier: Die Geschäftslage der Brauereien hat sich im November gegenüber Oktober kaum verändert. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung äußerten sich allerdings die Firmen wieder etwas skeptischer. Nicht verschlechtert hat sich jedoch die Einschätzung der Exportaussichten. Freilich überwiegen auch hier, wie bei der Beurteilung der allgemeinen Geschäftsaussichten, nach wie vor die negativen Stimmen. Aus den Meldungen ist zu schließen, daß im November der Bierausstoß nicht mehr weiter - wie noch im September und Oktober - zurückgegangen ist. Allerdings deuten die Ausstoßpläne für die nächsten Monate wieder auf Einschränkungen hin. Ein Teil der Brauereien plant für die nächste Zeit eine Anhebung der Verkaufspreise..
Werbung für das deutsche Bier -- Deutschland ist das Bierland Nummer eins auf der Welt. Darauf wies Dr. Michael Dietzsch, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, in seiner Rede anläßlich der Vorstellung des Buches Deutschland, Deine Biere am 23. November 1993 in München hin. Deutschland liegt ja bekanntlich mit 144 l nicht nur beim Pro-Kopf-Verbrauch an Bier weltweit an erster Stelle, sondern mit knapp 1300 auch bei der Zahl der Brauereien. Bier stößt in Deutschland immer auf großes Interesse, nicht nur an den Stammtischen. Das läßt sich auch aus Pressemeldungen ablesen, die auf den Bierpreis abzielen oder, wie in jünster Zeit, auf die Etikettierung von Randsorten, die eine Brauerei für andere herstellt und abfüllt. Die Deutschen sind ein Volk von Biertrinkerinnen und Biertrinkern. Laut Dr.
Standortbestimmung für die bayerischen Brauereien -- Anläßlich der Delegiertenversammlung des Bayerischen Brauerbundes am 29. November 1993 in München bestimmte Dr. Georg Schneider, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, zunächst einmal den Standort, in dessen politischem und wirtschaftlichem Umfeld sich die Braubranche 1993 bewegte. Die bereits Ende 1992 vorausgesagte Normalisierung des Bierabsatzes der bayerischen Brauereien ist eingetroffen. Dabei wurde dieser Prozeß durch die verschärfte wirtschaftliche Rezession mit einer unerwartet hohen Arbeitslosigkeit beschleunigt. Hinzu kommt, daß die Losung Bier braucht Heimat immer mehr auch für die neuen Bundesländer gilt, die Ausstoßzuwächse zu verzeichnen haben, auf Kosten der alten Bundesländer. Zusätzlich schlägt sich nach Dr. 2241). Dr.
Ostprodukte: Keine Chance auf dem westdeutschen Markt? -- In den neuen Ländern ist es einer Reihe von Herstellern - insbesondere aus dem Nahrungs- und Genußmittelgewerbe - gelungen, mit ihren Erzeugnissen den Weg zurück in die Regale des Handels und in die Warenkörbe der Verbraucher zu finden. Viele Unternehmen scheitern aber immer noch bei dem Versuch, die imaginäre innerdeutsche Grenze mit ihren Erzeugnissen zu überwinden und auf den Absatzmärkten in den alten Bundesländern Fuß zu fassen. Der folgende Beitrag versucht, die Schwierigkeiten des Markteintritts in den alten Bundesländern zu durchleuchten. Er schließt an den in der Brauwelt 21/1993 erschienenen Beitrag an. Sie sind als Buch in der Reihe ifo Studien zu Handels- und Dienstleistungsfragen, Band 43, erschienen..
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