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Was tun, wenn der Bierkonsum stagniert? Nun, man versucht es mal mit Innovationen. Das war die Strategie, welcher der portugiesische Brauer Unicer im vergangenen Jahr folgte. Unicer führte die Marke Cool Beer ein, die einige Kommentatoren als einen Carlsberg-Verschnitt mit einem leicht veränderten Image und einer anderen Verpackung bezeichneten. Frage: Was ist dann daran noch ein Carlsberg-Verschnitt? Trotzdem, es könnte durchaus der Fall sein, da Carlsberg einen 31%igen Anteil an Unicer hält, dessen Bierabsatz 1997 3,4 Mio hl Bier betrug bei einem Marktanteil von 54%. Der zweitgrößte Brauer Portugals, Centralcer, zu 80% im Besitz von Bavaria, Santo Domingo, setzte 2,4 Mio hl Bier ab und kam auf einen Marktanteil von 39% (Canadean, The Foreign Facor Beer Report, London). (Zahlen für 1998).

Auch die Ärzte der Alpenrepublik machen sich Sorgen um die Gesundheit ihrer Landsleute. So präsentierte die österreichische Gesundheitsministerin Lore Hostasch eine Untersuchung, wonach 325 000 Österreicher alkoholabhängig seien bei einer Bevölkerung von acht Millionen Menschen. Aus diesem Grund befürworten die Mediziner entsprechende Aufdrucke auf Getränkeverpackungen.

Die neuseeländischen Brauereien erzeugten im Geschäftsjahr 1999 5% weniger Bier als im Vorjahr. Insgesamt wurden 308,4 Mio l Bier produziert. Wie das statistische Amt des Landes mitteilt, standen für den Konsum 309,7 Mio l Bier zur Verfügung – eine Abschwächung von 3,2% zum Vorjahr. Inländisches Bier – verfügbar für den Verbrauch – fiel um 2,7% zurück, Importbier verzeichnete gegenüber 1998 ein Minus von 10,9%. Das Weinvolumen dagegen stieg 1999 um 4,2%.

Der Konzern Interbrew, der bereits 71,07% der Anteile an der Brauerei Zagrebacka Pivovara besitzt (Nummer 2 auf dem Markt), hat den Aktionären ein Angebot unterbreitet, die restlichen Aktien zum Preis von USD 76,3 pro Aktie zu kaufen. Vor fünf Jahren hatte Interbrew einen Anteil von 23,7% erworben.

Unibroue Inc., die größte Microbrauerei Quebecs mit Sitz in Chambly, hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres enorme Umsatzsteigerungen erzielt: der Umsatz stieg 35,3% und der Gewinn 17,5%. Verantwortlich für den Aufwärtstrend ist die Popularität der Biere U und U2 gerade bei den jüngeren Konsumenten. U und U2 (ausgesprochen „you and you too”, was soviel heißen kann wie „Du und auch Du”) führen ihre Beliebtheit auf ein kluges Marketing zurück. Ist das auch verantwortlich für den Alkoholgehalt (9% ABV)? Unibroue wurde 1992 gegründet und ist spezialisiert auf Biere nach belgischer Brauart. U and U2 gibt es bislang nur in Quebec, jedoch soll nächstes Jahr die Markteinführung in Ontario erfolgen. Seit drei Jahren exportiert Unibroue ins Ausland..

Obwohl sich die Strategie von Diageo, das Marketing auf die Top-Seller Smirnoff, Johnnie Walker Scotch Whisky und Guinness Stout auszurichten, im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres (mit Ende 30. Juni 1999) ausgezahlt hat, sind die Analysten mit dem Jahresergebnis nicht zufrieden. Offensichtlich reicht es nicht, die Kosten herunterzufahren – der Markt will Wachstum. Oder wie es ein Kommentator in der Financial Times formulierte: „Man muß sich schon fragen, ob die Geschäftsfelder Food, Spirituosen und Bier zusammengehören. Wenn man Diageo mit den Wettbewerbern vergleicht, sollte man die Frage eigentlich verneinend beantworten. Die Top-Wettbewerber, wie beispielsweise Heineken, sind fokussierte Unternehmen. Der Gewinn vor Steuern lag bei £ 1,47 Mrd oder USD 2,39 Mrd (1998: £ 1,68 Mrd)..

Wen wundert es, daß Unternehmen der Verpackungsindustrie begehrliche Blicke auf den brasilianischen Markt werfen? Immerhin ist Brasilien weltweit die Nummer 3 bei der Produktion von Softdrinks und Nummer 4 bei der Produktion von Bier. Das läßt für PET hoffen. Die örtlichen Brauer halten sich bei PET noch bedeckt, da sie befürchten, die erhöhten Verpackungskosten würden sich nicht an die Verbraucher weitergeben lassen, ohne die Gewinne in Mitleidenschaft zu ziehen. Alcoa in Brasilien ist da anderer Meinung und arbeitet gegenwärtig an einer Bierflasche aus Kunststoff. Man befaßt sich ferner mit Technologien, welche recycletes Kunststoffmaterial für den mehrlagigen Materialaufbau einer Flasche einsetzen..

Sapporo Breweries und die Universität von Adelaide in Australien haben eine neue Gerstensorte gezüchtet, die sogar in trockenen Gebieten wachsen soll. Sapporo plant, noch vor Ende des Jahres die Sorte bei der australischen Regierung anzumelden, allerdings erst, nachdem man einige Versuchssude damit gebraut hat. Eine neue Ernte wird im Dezember eingefahren. Der kommerzielle Anbau von zunächst 1000 t ist für das Jahr 2002 vorgesehen. Die Neuzüchtung, der selbst heiße Wüstenwinde nichts ausmachen, kann in Gebieten angebaut werden, die eine jährliche Niederschlagsmenge von nur 300 mm aufweisen. Damit könnte die Anbaufläche für Gerste in Australien um den Faktor 20 vergrößert werden.

Sind wir nicht alle für einfache Wahrheiten empfänglich? Wie „Jeden Tag, an dem Foster’s seinen Laden für Kundschaft aufsperrt, erzielt der Konzern ein Wertwachstum.” Das war die Botschaft von Ted Kunkel an seine vielumworbenen Aktionäre, als er ihnen das Ergebnis für das Geschäftsjahr 1998/99 (mit Ende 30. Juni 1999) vorstellte. Gegenfrage, rein rhetorisch, versteht sich: Wieso sollte man sonst den Laden aufsperren?
Um Schulden zu machen? Ted Kunkel, der Präsident und CEO der Foster’s Brewing Group, mußte es nicht laut sagen, aber es gab mal eine Zeit in Foster’s jüngerer Vergangenheit, da wäre die rhetorische Gegenfrage zu bejahen gewesen.
Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Gewinn von Carlton and United Breweries (CUB) um 10,7% auf AUD 466,3 Mio..

Die chinesische Brauwirtschaft ist heute geprägt von Überkapazitäten, sehr starkem Wettbewerb und sinkenden Profiten. In der Goldgräberstimmung der Mitte-90er- Jahre engagierten sich sehr viele ausländische Brauereien. Die Größe, die Fläche und andere, sehr individuelle chinesische Marktcharakteristiken verhinderten jedoch den Aufbau effektiver Strukturen, vor allem in der Distribution. Davon konnten die nationalen Konzerne profitieren. Im Rahmen einer Gruppenreise mit Rüdiger Ruoss konnte sich die Brauwelt vor Ort einen persönlichen Eindruck verschaffen.

Im Rahmen des World Beer and Drinks Forum Anfang Oktober in Köln berichteten Marktkenner und in China tätige Brauer über ihre Erfahrungen und individuellen Zukunftsstrategien für diesen Markt.

Aus der Reihe KMUcompact: H. P. Hahn, Erfolgreiche Pressearbeit leichtgemacht, 2. Auflage 1999, 65 Seiten, Format DIN A4, 23 Abbildungen und Checkliste, Diskette mit PresseGesetz, Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, UrheberGesetz, Multimedia-Gesetz, Staatsvertrag über Mediendienste, Preis: 39,80 DM + 6,50 DM Porto, Lieferung durch Oranien-Verlag, Berlin, ISBN 3-931935-52-3.
Pressearbeit darf als strategisches Feld vom Mittelstand nicht vernachlässigt werden. Das gilt besonders dann, wenn die Wirksamkeit klassischer Werbemaßnahmen an die Grenzen stößt. Oft fühlen sich Mittelbetriebe von der Presse nicht ernstgenommen. Aber wer den Redaktionen geeignetes Pressematerial einreicht, kann auch mit einer Veröffentlichung rechnen. Das gilt sogar für weniger attraktive Themen..

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