Seinen neuesten Zukunftsletter widmet Matthias Horx in erster Linie dem Retro-Kult. In seinen Ausprägungen in Mode, Medien und Konsummentalitäten offenbart sich für Horx sehr deutlich die turbolente Übergangsphase von der Industrie- in die Wissensgesellschaft, von der produktgetriebenen Konsum- in die servicebetonte Trans-Konsum-Gesellschaft, von der Vollkasko- in die Risikogesellschaft. Diese "Retro-Topia" wird noch eine Weile anhalten. Sie stellt einen umsatzträchtigen Markt bei den Menschen zwischen 14 und 40 Jahren dar. Als Beispiele aus der Getränkebranche führte Horx an: Tritop, Bluna, Sinalco, Afri-Cola, Vita-Cola, Frigeo-Brause.
Diese drei Schlagwörter sorgen aktuell in der deutschen Braubranche für Gesprächsstoff. Während noch spekuliert wird, wer bei Brau und Brunnen bzw. bei Holsten einsteigt, dreht sich international die Brauwelt weiter, vor allem dort, wo der Biermarkt noch nicht so konsolidiert ist. So kommen im weltgrößten Bierland China die drei Marktführer auf nur 18 Prozent Marktanteil, wie unser Bericht über "Marktführer und ihre Herausforderer" auf S. 1418 zeigt. Allerdings soll in China nur SABMiller schwarze Zahlen schreiben (S. 1420). Dennoch haben viele europäische Brauer, mit Ausnahme von Scottish & Newcastle (S&N) und Heineken, eine baldige Investition in China in Aussicht gestellt, in einem Land, in dem der Bierkonsum bis zum Jahre 2007 um jährlich acht Prozent steigen soll, und das auf einer Basis von 235,6 Mio hl im Jahre 2002. Auch in Dänemark brodelt die Gerüchteküche. Dort werden die Bryggeriegruppen mit S&N in Verbindung gebracht (S. 1421). In Italien geht es nach der Übernahme von Peroni durch SABMiller in erster Linie um eine Bereinigung des Portfolios, Budweiser raus und Miller Genuine Draft rein (S. 1422), wobei Miller im Heimatmarkt Wisconsin immer stärker gegen Anheuser-Busch an Boden verliert. Richtig spannend könnte es lt. Ina Verstl für die internationale Brauwirtschaft auch noch einmal im ehemaligen sowjetischen Orient werden (S. 1424), wobei der wirtschaftliche Aufschwung in dieser Region, wie die Eckdaten zeigen, nicht einfach werden dürfte. Es wird eine Weile dauern, bis die Gewinne aus den Ölgeschäften bis in die untersten Schichten der Bevölkerung durchgesickert sind und die Brauer in dieser Region auf Gewinne hoffen können.
Die Gesellschaft verändert sich rasant. Darauf verwies einmal mehr Prof. Kleiber-Wurm, München, anlässlich des 6. VLB-Forum "Getränkeindustrie und Getränkehandel" am 7. Oktober 2003 in Berlin (s.S. 1297). Die zentralen neuen Werte sind Emotion, Lust, Vernetzung. Die "Sensual Society" befindet sich im Aufwärtstrend, die Industriegesellschaft eher auf dem absteigenden Ast. Bier muss es schaffen, das Image als klassisches Getränk der Industriegesellschaft abzustreifen und mehr zum Life-Style-Getränk der neuen Gesellschaft werden.
Der gesellschaftliche Wandel und die damit verbundenen Veränderungen in den Verbrauchsgewohnheiten betreffen neben dem Geschmack in erster Linie die Verpackung. - 15. Oktober 2003 in Köln stattgefunden hat. Sie vereinigte zehn Fachmessen unter einem Dach. 1298)..
So lautet die Unterschrift eines Kommentars von M. Bauchmüller und A. Hagelüken in der Süddeutschen Zeitung vom 5. Juni 2003. Einerseits gibt sich Peter Traumann, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, betont konziliant und erklärt: "Wenn der Gesetzgeber es wünscht, dann machen wir beim Zwangspfand mit. Ab dem grünen Licht brauchen wir nur vier Monate, dann kriegen wir die Rücknahme hin." Voraussetzung dafür sei die nötige Rechtssicherheit. Andererseits bedeuten vier Monate einen Zeitraum bis zum 5. Oktober, also fünf Tage nach Ablauf der Frist, auf die sich Umweltminister Trittin, Handel und Industrie im Dezember 2002 geeinigt hatten. Bis dahin sollte es bundesweit ein Pfandsystem zur Rücknahme von Einwegverpackungen geben. Jetzt haben die Wirtschaftsverbände den Boykott beschlossen. "Das Dosenpfand ist tot", sagt Hubertus Pellengahr vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels.
In den letzten Monaten befassen sich immer mehr Fachleute mit dem Thema „Aseptische Abfüllung“, gerade vor dem Hintergrund
William K. Coors (86), Enkel des Firmengründers Adolph Coors, hat sich jetzt nach 64 Jahren Tätigkeit für das Unternehmen aus dem Board der Adolph Coors Co. und der Coors Brewery zurückgezogen. Seit 1940 war er im Board, bis 2002 als Vorsitzender. Er wird als technischer Berater dem Unternehmen verbunden bleiben. Sein Name ist verknüpft mit dem Aufstieg von Coors zur drittgrößten Brauerei der USA und achtgrößten der Welt, die heute ihre Produkte national, aber auch in Kanada, Europa, Lateinamerika, in der Karibik und in Asien vertreibt. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Joe Coors Sr. Die Brauerei Coors feiert in diesem Jahr ihr 130-jähriges Jubiläum..
Wissensmanagement wird in Zukunft wohl der wichtigste Produktionsfaktor. Diese Aussage traf Dr. Günther Seeleitner, Präsident des Bundes Österreichischer Braumeister und Brauereitechniker, bei der Eröffnung der 53. Arbeitstagung des Bundes (s.S. 1253). Im Mittelpunkt müsse gerade im Wissenstransfer der Mensch stehen, denn nur auf der Basis von Vertrauen kann es in den Unternehmen zum Austausch von Wissen kommen. Auf der gleichen Veranstaltung hielt R. Freitag, Dornbirn, einen sehr guten Vortrag über die Anforderungen an die Ausbildung von Brauereifacharbeitern in der Zukunft. Die „Brauwelt“ wird über dieses Referat noch ausführlich berichten. Freitag plädierte für eine erweiterte Ausbildung des Brauernachwuchses mit Abschluss zur Lebensmittelfachkraft, Fachgebiet Brauer, Mälzer und Getränkeerzeugung, damit der Nachwuchs eventuell auch in anderen Lebensmittel- bzw. Getränkebetrieben arbeiten kann. Im Zeichen der zunehmenden Rationalisierung und Automatisierung sollten die jungen Leute nicht nur flexibler sein, sondern auch höheren Anforderungen genügen. Inwieweit diese Lebensmittelfachkräfte dann die Braumeister entlasten bzw. ersetzen können bzw. sollen, bleibt aber abzuwarten. Der Deutsche Braumeister- und Malzmeister-Bund plädiert eindeutig für den Erhalt des Meisterbriefes im Braugewerbe, da die Malz- und Bierbereitung die Beherrschung aufwändiger Techniken und Apparaturen sowie komplexer Lebensmittel-Hygieneverordnungen erfordern (S. 1256). Darüber hinaus sind es gerade die Meister, die für die hohe Ausbildungsleistung des Handwerks verantwortlich sind.
Globalisierung und Wellness, zwei Entwicklungen, die auf den ersten Blick offenbar nicht zusammenpassen, beherrschten die Diskussion in der Getränkebranche in Deutschland Ende der letzten Woche. So kam am 18. September 2003 die Nachricht von der strategischen Partnerschaft von Interbrew mit der Gabriel Sedlmayr Spaten-Franziskaner Bräu KG, München, durch die das Biergeschäft von Spaten mit Interbrew Deutschland zusammengelegt wird (s. S. 1209). Durch diesen Zusammenschluss entsteht der größte Brauereikonzern Deutschlands mit einem Produktionsvolumen von 15,6 Mio Hektoliter und einem Anteil am deutschen Biermarkt von 11 Prozent. Spaten wird dabei seine Brauereiaktivitäten Spaten-Franziskaner sowie den Brauereibetrieb Löwenbräu an die Interbrew Deutschland abgeben und erhält dafür einen Anteil von 13 Prozent am vergrößerten Aktienkapital von Interbrew Deutschland. Die Brauerei Beck & Co (Interbrew Deutschland) erwirbt das Geschäft von Dinkelacker-Schwaben-Bräu. Diese Nachricht sorgte nicht nur in München für Furore, nur zwei Tage vor Beginn des Oktober-Festes, sondern auch in Branchenkreisen. Allerdings war die Spaten-Gruppe unter Marktkennern schon eine geraume Zeit lang als Übernahmekandidat gehandelt worden. Das Rad der Globalisierung hatte sich in letzter Zeit enorm beschleunigt, vor allem in Deutschland. Anfang 2001 hatten Insider der deutschen Braubranche noch vorausgesagt, dass es bis zu 30 Jahren dauern werde, bis die Global Player in Deutschland auf den Plan treten. Jetzt knapp drei Jahre danach spielen Interbrew und Heineken bereits eine dominerende Rolle, und mit Holsten und Brau + Brunnen stehen die nächsten Kandidaten für das Übernahmenkarussell schon bereit.
Trotz der Trends zur Regionalität sowie der unterschiedlichen Verbrauchsgewohnheiten und Pro-Kopf-Verbräuche befindet sich der Getränkemarkt europaweit im Umbruch. Das stellte Günter Birnbaum in seinem interessanten Referat beim 29. Internationalen Kongress der European Brewery Convention in Dublin fest (s.S. 1140). Die Veränderungen betreffen alle Getränke gleichermaßen. Dabei spielen weniger rationale, als vielmehr emotionale Faktoren die entscheidende Rolle sowie die demografische Entwicklung, die Haushaltsgrößen, sozialer Status und die steigende Zahl weiblicher Beschäftigter.
Immer größer, immer schneller und immer weiter. Die 90er Jahre waren die Dekade der Globalisierung. Aufbruchsfreude, Fortschrittsglaube und Wachstumseuphorie allerorten. Auch in der Braubranche. Wie „Brauwelt“-Autorin Ina Verstl ab S. 1081 feststellt, kam das Übernahmekarussell in der letzten Dekade des 20. Jahrhunderts so richtig in Schwung. Denn eine hatte den Schalter umgelegt: Interbrew. Davon sind, wie an dieser Stelle wiederholt berichtet, vor allem die deutschen Brauer so richtig überrascht worden. So nimmt es auch nicht wunder, dass der Konzentrationsgrad der deutschen Brauwirtschaft, die im Jahre 2002 weltweit immer noch Platz 3 einnahm, hinter China und USA (S. 1077) im Weltvergleich sehr gering ist. Wie in der nächsten „Brauwelt“ zu lesen sein wird, kommen hier die drei Marktführer zusammen auf einen Marktanteil von lediglich 27 Prozent, ähnlich wie in China (28 Prozent), während in nahezu allen anderen Biermärkten die zwei oder drei Marktführer ihre Märkte beherrschen und noch dazu zu einer der zehn größten Brauereigruppen der Welt gehören.
Zu diesem Ergebnis kam eine Expertenrunde aus Vertretern von Banken, Brauereien und Beratern, die von Saubach, Blüm & Co., Unternehmungsplanung, München, eingeladen worden war (S. 993). Insgesamt würde sich die Mehrzahl der Brauereien noch zu sehr auf Masse statt Rendite ausrichten, Unternehmensplanung und Controlling nicht professionell genug betreiben und hätte grundsätzliche Kommunikationsprobleme mit den Banken. Wichtig sei in Zukunft der Einsatz von geeigneter Software für die Planung, die Analyse und das Controlling sowie Standards für Deckungsbeitragsberechnungen, Rentabilitätsplanungen und Kapitalflussrechnungen.
Die Zeit scheint reif zu sein für die Abfüllung von Bier in PET-Gebinde. Das zeigte die Informationsveranstaltung „Bier in PET-Flaschen“, die der Verband mittelständischer Privatbrauereien in Bayern zusammen mit der Fa. Krones AG am 5. Juni 2003 in Neutraubling abgehalten hat (s.a. S. 757). Unter der Überschrift „PET made: state-of-the-art“ stand das PETnology Forum 2003, das Anfang Mai in München stattgefunden hat (S. 758). Bereits die Frühjahrstagung der VLB Berlin hatte dem Thema PET für die Abfüllung von Getränken einen Tagungsordnungspunkt gewidmet (s.S. 771). Bei all diesen Veranstaltungen ging es nicht nur um die aseptische Abfüllung von Getränken in PET-Gebinde, sondern auch um moderne Fülltechnologien und Verschlussarten sowie um die entsprechende Etikettiertechnik bei PET-Flaschen. Diese Techniken ermöglichen es auch mittelständischen Betrieben, Bier in PET-Gebinde zu füllen. Eine andere Frage ist die nach den Barriereeigenschaften der PET-Flaschen bezüglich des Gasaustausches zwischen Flascheninhalt und umgebender Atmosphäre. Nur mittels einer Rundumetikettierung bzw. der Stretch-Sleeve-Technik lassen sich die Barriereeigenschaften der PET-Flasche nicht verbessern. Dazu bedarf es schon größerer Anstrengungen. Polyethylennaphtat (PEN) zeigt sehr gute Barriereeigenschaften und könnte möglicherweise, wie Bernd Birkenstock und Gerhard Bößendorfer auf S. 764 berichten, als Monomaterial eingesetzt werden. Es ist jedoch zur Zeit noch sehr teuer und wird es wohl auf absehbare Zeit auch bleiben. Neue Beschichtungstechniken zeigen nach ersten Versuchen in der Praxis erfolgsversprechende Wege auf, und zwar nicht nur hinsichtlich der Barriereeigenschaften, sondern auch bezüglich iner möglichen Gewichtsreduzierung der PET-Flaschen. Um die Frischequalität von Bier in Kunststoffflaschen zu erhalten, schlagen Birkenstock und Bößendorfer im ersten Teil ihrer Publikation zu diesem Thema eine in der Licher Privatbrauerei entwickelte Sekundärverpackung von Kunststoffflaschen vor („PET-Pack“), die den qualitativen Nachteil der kostengünstigen PET-Flasche beseitigt. Die gefüllten und verschlossenen PET-Flaschen erhalten dabei eine komplette Sekundärverpackung aus einem preiswerten, jedoch gas- und lichtundurchlässigen Material. Die Sekundärverpackung wird zunächst mit CO2 oder N2 inertisiert, die Flaschen werden eingesetzt und anschließend wird die Sekundärverpackung gasdicht verschweißt.
Trotz oder vielleicht auch wegen der zunehmenden Automatisierung kommt der Qualitätskontrolle in den Brauereien eine immer größere Bedeutung zu. Einer der neuralgischen Punkte ist die Filtration, in der u.a. auch die kolloidale Haltbarkeit des Bieres festgelegt wird. Die heute zur Verfügung stehenden Kontrollmaßnahmen für die trübungsbildenden Eiweiß- und Gerbstoffverbindungen sind meist zeitaufwändig und für eine direkte Produktions- und Qualitätskontrolle zu kostenintensiv. Auf Seite 644 wird eine Neuentwicklung auf dem Gebiet der Online-Messtechnik zur Bestimmung der fällbaren trübungsbildenden Inhaltsstoffe im Bier wie Proteine und Gesamtpolyphenole direkt im Filtrationsprozess vorgestellt. Mittels dieser Technik lassen sich Stabilisierungsmaßnahmen während der Filtration zeitnah optimieren. Mittels eines neuartigen Kerzenfilters, der die Anschwemmfiltration mit der Trapfiltration kombiniert,
Der deutsche Biermarkt gerät immer mehr unter Druck. Die Brauer sollten aber, wie Wolfgang Saleswki, Vorstandsvorsitzender der Brau Holding International und Vorsitzender der Paulaner-Geschäftsführung, München, am 7. April 2003 in seinem Referat zur 48. Brauwirtschaftlichen Tagung in Weihenstephan betonte (S. 501), „nicht gleich in Panik fallen“, sondern wie beim Forum 2003 des Deutschen Brauer-Bundes über „Zukunftsperspektiven der mittelständischen deutschen Brauwirtschaft“
... bei der "Brauwelt" nicht der Mai, schon gar nicht der April und auch die Redaktion nicht. Sie hat sich aber einige Gedanken gemacht, um die Lesbarkeit noch zu verbessern und die Strukturen des Heftes den modernen Lesegewohnheiten mehr anzupassen.
Die Internorga 2003, die 77. Internationale Fachmesse für Hotellerie, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Bäckereien und Konditoreien, die vom 21. bis 26. März in Hamburg stattfand, brachte einige Neuerungen im Bereich "Ready to drink", bei Biermischgetränken sowie Verpackungen. Die Privatbrauerei Frankenheim, Düsseldorf, brachte ihr Trendgetränk "Frankenheim blue" (60% Altbier, 40% Cola) als erste Herstellerin von Biermixgetränken in einer formschönen, blauen 0,5-l-Einweg-Longneck-PET-Flasche mit Schraubverschluss auf den Markt und stellte sie in Hamburg vor. Bundesweit sind im Jahre 2002 rd. 2,9 Mio hl Biermischgetränke konsumiert worden, davon zwei Drittel Einweg. Bei "Frankenheim blue" (220 000 hl im Jahre 2002) lag der Mehrweganteil bei rd. 80%. Mit der blauen PET-Einwegflasche will die Brauerei dem Convenience-Bedürfnis der Verbraucher entgegenkommen. Gegenüber der Dose hat die Flasche neben dem besseren Handling vor allem den Vorteil der Wiederverschließbarkeit.
Günther Guder, geschäftsführender Vorsitzender des Bundesverbandes des Deutschen Getränkefachgroßhandels, kam kürzlich in Hannover (s.a. S. 326) zu dem Schluss, dass in den ersten sechs Wochen nach Einführung des Pflichtpfandes für ausgewählte Einweg-Getränke-Verpackungen der Absatz von Einweggebinden massiv zurückgegangen ist und Mehrweggebinde erhebliche Zuwächse verzeichnen konnten und das, nachdem die Mehrwegquote Ende 2002 den historischen Tiefstand bei allen betroffenen Getränkearten von 52,2% erreicht hatte. In der Zwischenzeit ist sie bei Bier von 74,7% auf 91,0% gestiegen. Für Guder ist damit ein zweiter "Frühling für Mehrweg" angebrochen.
Wie immer der Krieg im Irak ausgehen wird, eine Rückkehr zur alten, komfortablen Idylle wird es, wie Matthias Horx in seinem Zukunftsletter März 2003 schreibt, nicht geben. In der derzeitigen Konjunkturschwäche geht nicht nur das industrielle Sozialstaatmodell zu Ende, sondern auch die Massenkonsum-Ära sowie die Zeit des alten, frontalen Marketing. Ein individueller, anspruchsvoller, aber auch zunehmend genervter Konsument tritt auf die Bühne. Er kauft nicht mehr brav dasselbe, sondern sucht nach echten Innovationen. Er wünscht sich nicht mehr ein "Mehr" an Waren, sondern an Lebensqualität. Die Ursache für die momentane wirtschaftliche Flaute ist für Horx nicht die Irak-Krise, sondern viel mehr die Unfähigkeit, die Märkte unter den Bedingungen der Wissensökonomie neu zu erfinden. Wie Horx in seinem mit großem Beifall aufgenommenen Referat anlässlich der Jahreshauptversammlung des Verbandes des Getränkefachgroßhandels West- und Norddeutschland am 7. März 2003 in Hannover (s.a. S. 277) ausführte, befindet sich unsere Gesellschaft zur Zeit am Anfang der dritten Welle der Evolution, in der Übergangsphase vom industriellen Zeitalter in das der Wissensökonomie, in dem es keine Standardprodukte mehr geben wird, in dem es zu einem Preiszerfall der Massenprodukte kommt, zu mehr Spezialisierung, in dem die Bedeutung des Wissens steigt und die des Massengutes Kapital eher abnimmt. Wissen wird immer mehr zur wichtigsten Ressource. Es lässt sich nicht im Computer abspeichern, da es sich zusammensetzt aus Know-how, Gefühl und Erfahrung. Nur mit Wissen lassen sich echte Innovationen kreieren. Nur echte Innovationen machen den Unterschied im Wettbewerb zwischen den Betrieben.
Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen [EV] hat in ihrem aktuellen Jahrbuch die Dokumentation zum Thema Alkoholkonsum fortgeführt (Jahrbuch Sucht, Neuland-Verlag, Geesthacht, 2003).
In einer hervorragend organisierten Podiumsdiskussion zum Thema "Bierkonsum - Quo Vadis?" beim Lions Club Kempten-Buchenberg am 13. Februar 2003 diskutierten namhafte Vertreter der deutschen Braubranche Themen wie "Zukunft des Bierkonsums", "Struktur der deutschen Braubranche im globalen Wettbewerb", "Preisspreizungen im deutschen Biermarkt", "Sponsoring und klassische Werbung" und "Rolle der Biermischgetränke" (s.S. 173).