BEIM STUDIUM DER WIRTSCHAFTSPRESSE zwischen den Jahren konnte man feststellen, dass die Experten in ihren Konjunkturprognosen schwankten zwischen leichtem Optimismus und einem gewissen Pessimismus. Wie in der „Zeit“ vom 30. Dezember 2004 zu lesen, liegt die Spanne beim erwarteten Wachstum im Bereich von 0,8 Prozent bis zwei Prozent.
Um Veränderungen im Unternehmen in instabilen Zeiten erfolgreich gestalten zu können, empfahl der Bremer Unternehmensberater Frank Schomburg in seinem Referat zur Eröffnung der diesjährigen Steinecker-Runde in erster Linie die Nutzung intelligenter Netzwerke, d.h. von Kompetenznetzwerken und nicht von Beziehungsnetzwerken (s.S. 1721). Die Braubranche setzt weltweit immer noch sehr stark auf Beziehungsnetzwerke, vor allem, wenn es um die Technik und Technologie geht. Hier wird noch ein relativ offener Gedankenaustausch am Rande der zahlreichen Branchentreffs gepflegt. Wenn es um Marketing und Absatz geht, dann verlieren die Beziehungsnetzwerke schon an Bedeutung, Kompetenz ist angesagt. 1722). Die Zahl der Brauereien dürfte sich bis dahin kaum verändern. So werden aber rd. 1724). 1727)..
Ist das Bierland Bayern schon nicht erlebbar, wie präsentiert sich dann das Bierland Deutschland nach innen und nach außen? Bierkultur und Differenzierung sowie die Präsentation des Bieres als Produkt mit eigenem Charakter waren die Themen, die bei allen Referaten beim Bayerischen Brauertag 2004 angesprochen wurden. Der Bayerische Brauertag wurde am 29. November 2004 in München vom Bayerischen Brauerbund veranstaltet. Der wiedergewählte Präsident Michael Weiß hatte schon am Vorabend darauf hingewiesen, dass es dem Bierland Belgien gelungen ist, sich international als Land der Biervielfalt und der Bierkultur darzustellen. Der "Marken-Papst" Dr. Darin sieht Dr. Brandmeyer die Hauptaufgabe der einschlägigen Verbände. Für Dr. Die Summe der einzelnen Maßnahmen wirkt dann positiv..
"Die unstete Zeit vertauscht das Höchste mit dem Niedrigsten." Dieser Ausspruch von Seneca (55 v. Ch. bis 41 n. Ch.) ist auch heute noch aktuell, wie die Diskussion um Preisnachlässe und um den Slogan "Geiz ist geil" zeigen. In unsteten Zeiten, wie auch in Zeiten der Globalisierung, haben Produkte, die ihre Einzigartigkeit über Herkunft, Herstellung oder Zusammensetzung kommunizieren, eine große Zukunft (s.S. 1654). Und das gilt auch für den Biermarkt. Wo die Globalisierung unsere Welt immer flüchtiger und ortloser erscheinen lässt, können gerade die mittelständischen Brauereien über regionale Produkte Wiedererkennungseffekte, Nischenmarken für Eigenartigkeit, Einzigartigkeit und Vielfalt schaffen. Belgien vermarktet sich seit Jahrzehnten erfolgreich als Land der Bierkultur./21.B. 1660)..
Die BRAU Beviale 2004 zeichnete sich durch eine optimistische Grundhaltung aus trotz so mancher Bedenken und obwohl der Sommer 2004 nicht so günstige Absatzzahlen gebracht hat wie der Rekordsommer des Jahres 2003 (S. 1597). Der Rekordbeteiligung bei den Ausstellern stand ein leichter Rückgang bei den Fachbesuchern gegenüber. Dr. Werner Gloßner, Hauptgeschäftsführer des Verbandes mittelständischer Privatbrauereien in Bayern, des ideellen Trägers der BRAU Beviale, führte dies in einem Gespräch mit der "Brauwelt" am Ende der Messe auch zurück auf das Schneechaos am Eröffnungstag, das doch zahlreiche Besucher abgehalten habe. Diese Entwicklung sollten die einschlägigen Messeveranstalter nicht auf die leichte Schulter nehmen. Hauptsache die Kostenbremse greift. November 2004 zu lesen war..
Die Brauwelt hat, wie Leserberfragungen im Sommer 2004 ergaben, eine extrem hohe Akzeptanz bei ihren Lesern. Inhaltlich wird sie von den meisten Lesern "als eine sehr starke Zeitschrift" bewertet. Nun soll man sich bekanntlich nicht auf Lorbeeren ausruhen. Die Schlagworte der Zeit sind u.a. "Stillstand ist Rückschritt" bzw. "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit". So haben sich die Verantwortlichen beim Fachverlag Hans Carl, Nürnberg, entschlossen, in der "neuen" Brauwelt die Tradition - die Brauwelt wurde 1861 als "Allgemeine bayerische Hopfen-Zeitung" gegründet - mit dem Fortschritt zu verknüpfen. Wie die jetzt vorliegende Ausgabe zeigt, ist die Brauwelt in Bild und Grafik moderner geworden, hat sich den Lesegewohnheiten angepasst. 201/300, vorstellen. 1530)..
Zur Zeit erleben wir Veränderungen "auf Teufel komm raus", wie Britta Petersen beim 7. VLB-Seminar betonte (S. 1462). Angetrieben werden die Veränderungen durch die Explosion der Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten, durch den intensiven Kulturaustausch, durch zunehmend freien Handel, durch Zusammenschluss von Unternehmen zu globalen Einheiten. Diesen Veränderungen kann sich kaum eine Institution entziehen, direkt oder indirekt sind alle Bereiche betroffen. Dieses Thema wird ja momentan in allen Medien sehr intensiv behandelt. Noch sehen die einzelnen gesellschaftlichen Gruppen nicht ein, dass sie sich diesen Veränderungen stellen müssen. Das gilt zum Teil auch für die Braubranche. Dort hat sich zwar die Konsolidierung im deutschen Markt verlangsamt. 1464 Auskunft. 1464)..
Diese Aussage traf W. König vom Bayerischen Brauerbund bezüglich der Rohstoffe Hopfen, Gerste und Malz anlässlich des Rohstofftages 2004 in Spalt
(S. 1394). Der Satz gilt aber nicht nur für die Rohstoffe, er gilt für alle Bereiche der Getränkeherstellung bis hin zur Abfüllung und Verpackung. Als besonders sensibler Bereich gilt die Flaschenreinigung, insbesondere unter Berücksichtigung der neuen Flaschenmaterialien wie PET oder PEN. Hier spielen das geringere Gewicht der Flaschen eine Rolle sowie die geringeren Reinigungstemperaturen. M. Wöhler stellt ab S. 1400 ein Konzept für Flaschenreinigungsanlagen sowie ein System zur Kontrolle vor, zwei Maßnahmen, die ein hohes Maß an Prozesssicherheit garantieren. 1395 beschrieben. Die dazu nötigen Anlagen können u.U. 1408 vorgestellt wird..
Wie aus dem Nichts ist ein neues Thema in den Medien aufgetaucht: "Demografische Entwicklung und deren Einfluss auf unsere Gesellschaft".
Im Zukunftsletter 10/04, herausgegeben von Matthias Horx, schreibt Jeanette Huber über die sechs "New-Work-Trends" und erklärt das Jahr
2004 zum Geburtsjahr der neuen "Silver-Firms". Demnach werden im Jahre 2005 zum ersten Mal mehr über 50-Jährige in deutschen Unternehmen
arbeiten als Menschen, die unter 30 Jahre alt sind. Die Altersstruktur in den Unternehmen wird sich deutlich verändern. Die Belegschaften werden
älter. Die Unternehmen, so Huber, negieren diese Entwicklung und konzentrieren sich immer noch auf die knapper werdende Ressource "junge Talent". Dazu gehört unbedingt eine positive Lernkultur, d.h. 1278). S. 1292)..
Die vorliegende Ausgabe der "Brauwelt" befasst sich in erster Linie mit Instandhaltungsstrategien und moderner Anlagentechnik für die gesamte Getränkebranche.
Michael M. Braitinger fordert in seinem Beitrag ab S. 1237, dass ein Abgleich der Instandsetzungsziele mit den Unternehmenszielen durch Festlegung entsprechender Instandhaltungsstrategien stattfindet. Seiner Meinung nach ist die Realität von diesem Wunschdenken noch weit entfernt. Sein Credo: "Nur eine integrierte und in die Unternehmenskultur verankerte Bereichslösung ,Instandhaltung, mit übergreifender Funktionalität wird den Beitrag zur Erhaltung des Unternehmens liefern können. Alles andere sind Auslaufmodelle."
Die Sicherheit einer annähernd 100%igen Verfügbarkeit von Produktionsanlagen ist eine Seite.B.B. 1240).-W..
Das diesjährige Heidelberger Fachseminar der Getränkebranche, bestens organisiert von der Wild Gruppe, Heidelberg, behandelte aktuelle Themen, die den globalen Getränkemarkt in den nächsten Jahren stark beeinflussen werden (S. 1189). Der Trend geht, nicht zuletzt auch wegen der weltweit zunehmenden Fettleibigkeit, ausgedrückt in der Wortschöpfung "globesity" (obesity = Fettleibigkeit), zu Gesundheit und Wellness und das bei vollem Geschmack.
Überhaupt wird das Thema "bewusstere Ernährung" in Zukunft eine immer größere Rolle spielen, selbst in der so genannten Szene (S. 1191).
Bei den alkoholfreien Getränken geht es beim Geschmack meistens darum, durch geeignete Maßnahmen den Zucker zu ersetzen (less carbs, great taste). im Whirlpool. 1202). 1190).B. 1194)..
Dass die Brauer unter dem wachsenden Druck des Marktes leiden, ist mittlerweile bekannt. Darüber wurde hier an dieser Stelle auch schon des Öfteren geschrieben. Neben den Rohstofffragen (S. 1137 und S. 1140) geht es immer mehr um die Präsentation des Bieres im Kleinen wie im Großen. Als hervorragendes Beispiel für eine hochwertige Präsentation von Bier mit den entsprechenden Gläsern lässt sich das 2. Bier-Dinner am Tegernsee anführen, das einmal mehr bewies, dass bestimmte Biere, in entsprechenden Gläsern serviert, bestens zu feiner Küche passen (S. 1138). Die Präsentation von Biermarken in der Werbung, also im großen Stil, muss sich täglich gegen rd. 5000 Werbebotschaften anderer Markenartikel behaupten. Das erfordert schon ein sehr starkes Branding. N. Rabek ab S.B. Ab S. 1141 zeigt.B.".
Besseres Wasser bringt auch besseres Bier, schreibt M. Mödinger ab S. 1097 und beschreibt ein Konzept zur Vitalisierung von Wasser. Dieses lässt positive Einflüsse auf die Bierhefe erwarten und damit auch auf den Biergeschmack. Derartige Verfahren einzusetzen und entsprechend herauszustellen ist, so der Autor, Marketing mit Substanz. Da wird echte Qualitätsverbesserung mit der Mystik eines wissenschaftlich noch nicht voll verstandenen Geschehens verbunden. Das macht die Menschen neugierig und kann auch dem "Allerweltsgetränk" Bier neue Impulse geben. Die Verwendung eines derartigen Wassers wäre auch ein Alleinstellungsmerkmal, anders als bei "nur" reinem Wasser, mit dem einige Brauereien werben. a. 1093). Die "Brauwelt" wird über die einzelnen Beiträge noch eigens berichten. 1069). A..
Im vergangenen Jahr haben in Deutschland, Großbritannien und Frankreich der sinkende Alkoholkonsum generell sowie die zunehmende "Rabattitis" im Einzelhandel dem Mengenabsatz wie auch dem Umsatz geschadet. In den wesentlich kleineren Märkten Italien und Spanien unterstützte neben dem Wetter und dem florierenden Tourismus auch das steigende Interesse am Bier dessen Absatz. In Italien setzen die Brauereien auf ein dort relativ neues Phänomen: geselliges trinken in Gaststätten und Bars (s. S. 1049), aber auch auf Bierspezialitäten. Diese lassen sich, die Brauer wissen es, sehr gut mit unterschiedlicher Hopfung herstellen. Die Hopfenernte 2004 wurde von den Fachleuten als super eingestuft. Die Brauer können, auch beim Aromahopfen, wieder aus dem Vollen schöpfen (S. 1049). 1051).B..
Angenehm überrascht waren wir beim Fachverlag Hans Carl, Nürnberg, als die Auswertung unserer breit angelegten Leserbefragung als Ergebnis brachte: Für über 99 Prozent der Teilnehmer ist die "Brauwelt" ihre Nummer 1, wenn es um aktuelle und kompetente Informationen aus dem gesamten Bereich der Brau- und Getränkebranche geht. Von dieser Stelle aus bedanken wir uns bei allen Teilnehmern für die überaus positive Beurteilung unserer Arbeit und gratulieren den Gewinnern (S. 1008).
Aktuelle Themen werden auch in dieser Ausgabe behandelt, von den Alcopops (S. 1005) und dem Bierabsatz im ersten Halbjahr (S. 1005) bis hin zur Rangfolge der Fruchtsaft-, Fruchtnektar- und Fruchtsaftgetränke-Hersteller in Deutschland (S. 1007). 687, hingewiesen. 1009) zeigen Dr. Georg F. 1016. Nielsen anführt (S.
In stagnierenden Märkten geht es verstärkt um Abgrenzungen gegenüber den Mitbewerbern, sei es durch neue Produkte, durch Qualität, durch innovative Verpackungen, Serviceleistungen oder auch durch Kommunikation. Die Innovationen im Bereich Verpackungen, in dem der Rückgang der Getränkedosen, bedingt durch die Verpackungsverordnung, zu einer Stärkung der PET-Gebinde geführt hat sowie zu einer Wiederbelebung der Mehrweg-Glasflasche, allerdings in unterschiedlichen Gebinden, haben zu erheblichen Problemen in der Leergutsortierung geführt, die bis heute noch nicht gelöst werden konnten (s. S. 961). Zur Lösung dieser Probleme wurden von der VLB, Berlin, Lösungsansätze, wie z.B.
Gerade für die Mischgetränke, die mikrobiologisch oft anfälliger sind als z.B. 965). 29, 2004, S. 877). 973. 975).
Nach dem Barth-Bericht 2003 ist der Weltbierausstoß im vergangenen Jahr um 2,4 Prozent auf 1,478 Mrd hl gestiegen. China führt mit 254 Mio hl (+7,8 Prozent) vor den USA mit 232 Mio hl (-1,1 Prozent) und Deutschland mit 106,3 Mio hl (-2,0 Prozent). Wachstum gab es neben China vor allem in Russland, in Mexiko, Nigeria und Südafrika (s.S. 917). Naturgemäß ist die höchste Dynamik im Biermarkt dort, wo er noch nicht so weit entwickelt ist wie in den westlichen Ländern. Dort geht es nicht mehr nur um die Befriedigung der Nachfrage, sondern viel mehr um die Konkurrenz mit anderen Getränken, mit alkoholischen wie mit Getränken ohne Alkohol. In gesättigten Märkten setzen viele, auch in anderen Branchen, wie z.B. Tee, Kaffee oder auch Schokolade, auf Vielfalt.B.I.B. 917). 922. 936) vorgestellt.B..
Die Berufswege von heute sind wesentlich breiter angelegt als früher, so Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Herrmann, Präsident der TU München, bei der Eröffnung des 4. Hochschultages des Wissenschaftszentrums Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt der TU München (s. S. 873). Aus diesem Grunde müssen auch die Universitäten mehr in Fächergruppen, Forschungsdepartments usw. denken, vor allem auch in Zeiten der knapperen Ressourcen und der ungünstigeren Rahmenbedingungen.
Die Bereitschaft zum vernetzten Denken und zum interdisziplinären Arbeiten forderten auch die Teilnehmer an einer Forumsdiskussion der "Weihenstephaner Industrie Runde", in der es um das Anforderungsprofil an Brauereitechniker ging (S. 887).B. regional agierenden Brauereien.B. S.-Ing.B. 890).
Kein Thema ist in den letzten Jahren innerhalb der Brau- und Getränkebranche so heiß diskutiert worden wie das Thema Verpackung bzw. Verpackungsverordnung. Die Interessen der einzelnen Betriebe sind dabei so unterschiedlich, dass die einschlägigen Wirtschaftsverbände Mühe hatten, Teile ihrer Mitglieder bei der Stange zu halten. Auf die Auswirkungen des Zwangspfandes auf die Entwicklung des deutschen Biermarktes ist Dr. Richard Weber, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, in der Pressekonferenz seines Verbandes am 17. Juni 2004 in Saarbrücken eingegangen (S. 829). Das Zwangspfand, so Dr. Während sich die einen über Absatzsteigerungen infolge der Verpackungsverordnung freuen konnten, mussten die anderen Absatzeinbußen hinnehmen. 851).T. 833 vorgestellt werden. 838. 840). Dr. 843). Dr.
So lautete das Fazit des Forums des Deutschen Brauertages, veranstaltet vom Deutschen Brauer-Bund am 16. Juni 2004 in Saarbrücken (S. 777). Das Thema "Gesellschaftliche Verantwortung von Brauereien" gewinnt immer mehr an Bedeutung. Es geht in Zukunft eben nicht nur um die Qualität und Reinheit der Vor-, Zwischen- und Endprodukte sowie um die umweltgerechte Produktion und um die Fürsorge für die Mitarbeiter, sondern verstärkt um die Verantwortung für den gesellschaftlich korrekten Umgang mit dem Produkt. Bier ist nun eben mal, wie der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes Dr. Richard Weber betonte, nicht nur ein Lebensmittel, sondern auch ein Genussmittel, das im Übermaß genossen zu erheblichen, gesellschaftlich relevanten Schäden führen kann. Th. Hier sind die Verbände gefragt.h.a. 603).