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Der deutsche Biermarkt gerät immer stärker unter Druck und zwar von oben und von unten, vom „Kasino-Kapitalismus“, wie ihn Ina Verstl auf Seite 253 beschreibt, der nur darauf aus ist, möglichst hohe Renditen zu erzielen, und von der Margenvernichtung im Discount, auf die Dr. K. Brandmeyer beim 4. Kommunkationsabend des Bundesver-bandes des Getränkegroßhandels am 16. Februar 2006 in Hamburg hinwies (S. 254).

Die Malzproduktion in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 10 Prozent zurückgegangen und zwar, wie der Deutsche Mälzerbund mitteilte, in erster Linie wegen der rückläufigen Malzexporte sowie der unbefriedigenden Preissituation (S. 209). Aufgrund der niedrigen Preise für Braugerste und der bestehenden Alternativen für die Landwirte, wie z.B. nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie, ist auch für 2006 mit Flächenrückgängen beim Braugestenanbau in Deutschland zu rechnen. Die Mälzer gehen von einer Verteuerung des Malzes aus, hervorgerufen durch die steigenden Transport- und Energiekosten. Die Konsolidierung der Malzbranche geht schneller voran als gedacht. Bei steigenden Braugetreidepreisen dürfte die Anbaufläche für Braugerste im Jahr 2007 wieder zunehmen. Höhere Transportkosten könnten der einheimischen Malzindustrie Wettbewerbsvorteile verschaffen.

„Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten“. Mit diesem Zitat von Goethe beschrieb Michael Weiß, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, anlässlich der Jahrespressekonferenz seines Verbandes die Situation im deutschen und bayerischen Biermarkt (S. 165). Erfreulich war die Entwicklung des bayerischen Bierabsatzes, der im Jahre 2005 entgegen dem bundesweiten Trend (–0,5%) und 0,4 Prozent gestiegen ist, zurückzuführen vor allem auf die Exporte nach Italien. Bei den 34 größten Biermarken Deutschlands gab es 2005 ebenfalls viel Licht und Schatten, wie die Aufstellung auf Seite 196 zeigt.

Die 14. Bündner Runde vom 22. bis zum 26. Januar 2006 in Flims/CH wurde eröffnet mit einem eher nachdenklich stimmenden Referat von Rudolf L. Schreiber zum Thema „Konsum – Demokratie: Aufbruch zur Regionalisierung der Weltwirtschaft. Was heißt das für das Getränkemarketing?“ (S. 123). Das Thema Regional/Global zog sich wie ein roter Faden durch die ganze Veranstaltung, die wie schon gewohnt, wieder eine hervorragende Plattform darstellte für einen intensiven Gedankenaustausch von Führungskräften aus der gesamten Getränkebranche in lockerer, freundschaftlicher Atmosphäre. Das unterstrich auch Rüdiger Ruoss, Gründer und Veranstalter der Bündner Runde zur Begrüßung der 110 Teilnehmer, die zur harten Arbeit, unterbrochen durch kurze, aber umso intensiver genutzte Freizeit, nach Flims gekommen waren.

Dies ist die Überschrift über die kritischen Betrachtungen der Brauwelt-Korrespondentin Ina Verstl über die Entwicklung der Marken im deutschen Biermarkt. Angesichts eines stagnierenden deutschen Biermarktes im Handel 2005 muss es neben den Gewinnern unter den Biermarken eben auch Verlierer geben (S. 85). Warum die Marke Oettinger in den meisten Aufstellungen über die Biermarken Deutschlands fehlt, ist für I. Verstl nicht nur kleinlich, sondern auch unlauter.

Kaum sind die etwas ruhigeren Tage vorbei, überschlagen sich die Nachrichten aus den bzw. um die Unternehmen. Ziemlich schnell, aber auch fast lautlos dreht sich das Karussell derzeit beim weltweiten Branchenprimus InBev. So musste John Brock, CEO bei InBev gehen, obwohl er sein immer wieder anvisiertes Ziel, die EBIDTA-Marge bis 2007 auf 30 Prozent zu steigern, bereits im Herbst 2005 erreicht hat. Die Brauwelt-Korrespondentin Ina Verstl mutmaßt, dass der Grund für Brocks Entlassung im Aufsichtsrat der InBev zu suchen sei, wo sich jeweils vier Vertreter der belgischen und der brasilianischen Familienstämme gegenübersitzen, die zusammen fast 70 Prozent der Aktien kontrollieren (S. 49). Brocks Nachfolger, der Brasilianer Carlos Brito, kann jetzt zeigen, dass er nicht nur Kosten senken, sondern auch Marktanteile erhöhen kann.

Kaum zu glauben, so liest man in den Wirtschaftsteilen der Zeitungen und Magazine, der Aufschwung kommt. Die Prognosen der Wirtschaftsweisen sind so optimistisch wie schon lange nicht mehr. Lt. ifo Institut gibt es klare Signale, dass die konjunkturelle Flaute überwunden ist. Für 2006 rechnet ifo-Chef Hans-Werner Sinn, in den letzten Jahren eher ein Kritiker des Wirtschaftsstandortes Deutschland, mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent.

– so hat ein Verband aus der Getränkebranche seine guten Wünsche für diebevorstehenden Feiertage und das Jahr 2006 überschrieben, leider aber keine Aussagen darüber gemacht, warum seiner Meinung nach das Jahr 2006 spannender wird als das gerade zu Ende gehende Jahr 2005.

Dies gilt lt. Edgar K. Geffroy in erster Linie für gesättigte Märkte. Die Kunden wollen so richtig Spaß mit den Produkten haben sowie besser und schöner leben (S. 1592). Allerdings, so Geffroy, falle es in Deutschland nicht so schwer, die Kunden zu verblüffen, weil sie auf diesem Gebiet noch nicht allzu sehr verwöhnt sind, wie jeder Kunde nach seinen täglichen Erfahrungen sicher bestätigen kann.

Renate Scheibner, Präsidentin des Bundesverbandes mittelständischer Privatbrauereien, zeigte bei der Eröffnung des sehr gut besuchten und hochinteressanten Zukunftsforums mittelständische Brauwirtschaft Mitte November in Nürnberg einige Herausforderungen auf, vor der die deutsche Brauwirtschaft in den nächsten Jahren steht: Strukturveränderungen, Neue Marktverhältnisse und die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen. Gerade die kleineren und mittleren Brauereien forderte Scheibner auf, ein positives Klima für ein hochwertiges Bier zu schaffen, einen neuen Enthusiasmus für Bier sowie einen verantwortungsbewussten Biergenuss zu befördern(S. 1551).

Dies gilt nicht nur für die Politiker, die ja zurzeit von allen Seiten unter Beschuss genommen werden, sondern auch für die Führungskräfte in der Wirtschaft und somit auch für die Manager der Getränkebranche (s. a. S. 1510). Der Trendforscher Karl-Heinz Smola beobachtet einen Wertewandel sowie einen geistigen Wandel. Wer den Erfolg haben will, kann nicht so weiter-machen wie bisher. Die Megatrends sind „Neues Bewusstsein“ und „Neues Denken“. Smola erwartet die „weiche Welle“: Sinnsuche, Transgenerationsprodukte, Kommunikation.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie von A. C. Nielsen, Frankfurt (s. S. 1471). Die Qualität des Produktes bis hin zur Verpackung ist nach wie vor der wesentliche Erfolgsfaktor für den Vertrieb von Markenartikeln. Starke Marken nutzen dem Vertrieb. Dabei gilt es, den Marken- und Vertriebsprozess einheitlich zu steuern. Bedeutender als der Preis werden Faktoren eingestuft wie Qualität, gute persönliche Beziehungen zum Handelspartner, eine enge Zusammen­arbeit zwischen Marketing und Vertrieb sowie ein starkes Markenimage.

Dieses Motto scheint sich die VLB Berlin auf die Fahnen geschrieben zu haben. Denn angesichts des Wandels in der Brauwirtschaft will sich die VLB aktiv an die veränderte Situation anpassen. Sie setzt dabei auf die Verschlankung von Gremien, auf eine zeitliche Straffung des Tagungsprogramms, einer strikten inhaltlichen Ausrichtung und vor allem auf die verstärkte Etablierung von Seminaren und Fortbildungsveranstaltungen, z.B. in Richtung Osten. Dadurch soll das Angebot der VLB für alt bekannte Kunden interessant bleiben und bei neuen Kunden Interesse wecken (S. 1435).

Dieser Frage stellten sich zum einen die Marktforscher von Mintel bei ihren Untersuchungen über den Alkoholkonsum in Europa und seine Entwicklung seit 1999 (S. 1360) zum anderen, eher indirekt die Top-Manager der internationalen Brauszene, die sich beim 4. World Beer and Drinks Forum 2005 in München getroffen und miteinander über die Entwicklungen im internationalen Biermarkt diskutiert haben (S. 1355).

Dieses Statement von RA Peter Hahn, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, in seinem Referat anlässlich des 8. VLB-Forum am 12. Oktober in Berlin (s. S. 1394) unterschreiben sicher alle Brauer. Wenn es dann aber darum geht, diese Botschaft auch nach draußen, an den Konsumenten und Bierliebhaber zu bringen, dann sieht die Sache schon anders aus. Dann denken viele Brauereien in Zeiten enger werdender Märkte nur noch an ihre eigene Marke und vergessen, die Vorzüge eines maßvollen Biergenusses zu kommunizieren. P. Hahn hat ja recht, wenn er fordert, die Botschaft „Bier bringt Lebensfreude“ stärker als bisher unters Volk zu bringen. Dazu sind alle aufgerufen, die kleineren wie größeren. Sie sollten sich nicht hinter den Verbänden verstecken, sondern die Themen, die die Branche betreffen, auch verstärkt mit den Politikern auf allen Ebenen diskutieren, um zu vermeiden, dass Bier immer mehr in die Ecke der Drogen gestellt wird.

Im Vorfeld der drinktec 2005 fand das 4. World Beer and Drinks Forum statt. Es stand unter dem Motto „Visionäre und ihre Visionen“. An zwei Nachmittagen wurde über Entwicklungen und Tendenzen im globalen und nationalen Biermarkt zum Teil sehr kontrovers diskutiert (S.1311). Ob die Entwicklungen immer so eintreffen, wie Branchenkenner sie manchmal vorhersagen, bleibt abzuwarten. Ganz von der Hand zu weisen sind die Szenarien, die in München aufgezeigt wurden, sicherlich nicht (S.1312), auch wenn sie dem einen oder anderen nicht so genehm sind. Allerdings fiel dem stillen Beobachter der Szenerie auf, dass sich gerade die Großen der Branche auf Werte besannen, die in den letzten Jahren eher als überholt und altmodisch eingestuft worden waren. Auf einmal braucht Bier wieder mehr Geschmack, mehr Vielfalt, mehr Charakter, mehr Image und natürlich höhere Preise. Und das, nach dem man über Jahre hinaus ganze Managementebenen in den Brauereien abgebaut, Gelder für die Öffentlichkeitsarbeit für Bier gestrichen und auch bei der Förderung der Brauwissenschaft die Bremse gezogen hat. Mit Interesse haben sicher die anwesenden Mittelständler vernommen, dass die Großen sie am Leben erhalten sollten, da nur sie das Absacken des gesamten Biermarktes verhindern könnten.

Die drinktec 2005, die Weltmesse Nr. 1 für Getränke- und Liquid Food Technologie, die am 17. September in München nach sechstägiger Dauer zu Ende gegangen ist, hat lt. dem offiziellen Abschlussbericht der Messe München GmbH mit rd. 70000 Fachbesuchern aus 161 Ländern (2001: 111) neue Maßstäbe gesetzt. Erwartet hatte man etwa 80000 Fachbesucher (siehe Brauwelt Nr. 37, 2005, S.1216). Im Vergleich zu 2001 sind 40 Prozent mehr internationale Gäste nach München gekommen. Deutliche Zuwächse gab es vor allem aus den USA, Japan, Südamerika sowie Mittel- und Osteuropa, ­insbesondere Russland. Der Anteil internationaler Besucher ist rasant von 36 auf 50 Prozent angestiegen. Damit, so die Messe, hat die drinktec ihre Rolle als weltweit führende Business-Plattform der internationalen Getränkebranche eindrucksvoll untermauert. Es sei auch gelungen, weitere Zielgruppen, vor allem aus den Bereichen Milchverarbeitung, Alkoholfreie Getränke und PET, zu gewinnen.

Fachinformationen auf den Punkt bringt in diesen Tagen die dinktec 2005, die Weltmesse Nr. 1 für Getränke- und Liquid-Food-Technologie, die vom 12. bis 17. September in den 12 Hallen des Münchner Messegeländes stattfindet. Die Verantwortlichen der Münchner Messe und des ideellen Trägers, des Fachverbands Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen im VDMA sehen nicht nur der Entwicklung dieser weltweit bedeutendsten Investitionsgütermesse der internationalen Getränke- und Liquid-Food-Branche optimistisch sondern auch die Wachstumschancen der gesamten Branche sehr positiv (S. 1216).
Fachinformationen auf den Punkt bringt auch das neue Brauwelt-Plus-Abonnement, das der Fachverlag Hans Carl auf der drinktec, Halle B1, Stand 501, vorstellt. 1217 (Mehrwegoffensive) und S..

Für eine Woche ist München Schauplatz für die internationale Brau- und Getränkeszene. Das beginnt am Samstag und Sonntag, 10. bzw. 11. September 2005, mit dem 4. World Beer & Drinks Forum, präsentiert von Rüdiger Ruoss. Mehr als 30 Referenten aus 14 Ländern nehmen zu Themen Stellung wie Softdrinks, Weine und Spirituosen, Bier, sowie Lifestyle/Trends. Mit über 700 hochkarätigen Teilnehmern ist diese Veranstaltung seit Wochen ausgebucht, ein wahres Highlight.
Die drinktec 2005 befindet sich, wie mehrfach berichtet, auf Rekordkurs. An dieser Weltmesse Nr. 1 für Getränke- und Liquid-Food-Technologie beteiligen sich mehr als 1400 Aussteller. Die Brutto-Ausstellungsfläche liegt bei 136000 m2. Der Anteil der ausländischen Aussteller ist von 45 Prozent auf über 50 Prozent gestiegen. Dr. a. S.

"Die Geschmäcker der Lieben sind verschieden." "Über Geschmack lässt sich nicht streiten". Über den Biergeschmack gibt es so viele Äußerungen, wie es Biertrinker gibt. Das sind nur einige wenige der vielen Aussagen, die man erhält, wenn es im Kreise von Bierlieb­habern bzw. am Stammtisch um den Geschmack eines Bieres geht. Diskutieren Fachleute über den Biergeschmack, dann steht meistens nicht der Genuss im Vordergrund, sondern die Qualitätskontrolle. Jeder Brauer hat seinen natürlichen "Gaschromatographen" immer dabei und eingeschaltet.
Die Geschmacksstabilität ist ein äußerst wichtiges Thema. Sie geht ja sehr stark in die Benotung beim DLG-Qualitätstest für Bier mit ein (s. S.1076). 1070). Die Züchtung entsprechender Gersten ist erst ein Anfang.h. 1094). Dr..

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