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Eine neue Rechenweise? Geht diese Rechnung auf? Auf wessen Kosten? Solcherlei Fragen wühlen gerade in Weihenstephan – und nicht nur dort – die Gemüter auf. Das Ausscheiden von Prof. Werner Back, Inhaber des Lehrstuhls Technologie der Brauerei I in Weihenstephan, rückt unerbittlich näher. Am 1. April (kein Scherz) wird dieser Lehrstuhl mit dem von Prof. Eberhard Geiger, Technologie der Brauerei II, zusammengelegt. Neben den beiden Ordinarien konnten die beiden Lehrstühle bisher 16 Stellen für wissenschaftliches Personal besetzen, wie Prof. Ludwig Narziß im Anschluss an eine Podiumsdiskussion am 2. Februar 2009 in Freising aufzählte (s. u.).

Die Verbraucher verlieren dramatisch an Kompetenz im Umgang mit Nahrungsmitteln. Zu diesem Schluss kam die Food-Journalistin Dagmar Freifrau von Cramm im Rahmen der DLG-Lebensmitteltage in Bad Soden. Zwar beschäftigt sich eine wachsende Zahl bekennender Hobby-Köche intensiv mit der Vielfalt von Lebensmitteln, die weitaus größere Zahl der Verbraucher verlässt sich jedoch auf die Kompetenz und Glaubwürdigkeit der Lebensmittelproduzenten.

Vertrauen ist ein zentraler Faktor für den zukünftigen Erfolg von Unternehmen. Da waren sich die Teilnehmer der DLG-Lebensmitteltage in Bad Soden einig. Was die Banken gerade lernen müssen, gilt genauso für die Lebensmittelbranche. Der DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer betonte in seiner Begrüßungsrede die zunehmende „Verantwortung der Lebensmittel produzierenden Branche als eines der Schlüsselthemen gesellschaftlichen Zusammenlebens unseres 21. Jahrhunderts.“ Angesichts des tiefgreifenden Wertewandels dürfe die Langfristwirkung unseres Handels nicht ausgeblendet werden, so der DLG-Präsident. Unterstützung bekam Bartmer vom Vorsitzenden der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungswirtschaft (BVE) Jürgen Abraham, der betonte, dass gerade die Lebensmittelbranche mit ihren sensiblen Produkten für die tägliche Ernährung gefordert sei, zumal der Verbraucher im Hinblick auf die Natürlichkeit der Lebensmittel heute drängende Fragen nach Herkunft, Genuss-/Gesundheitswert und Nachhaltigkeit stelle (S. 41).

„Es darf heute schon als Beleg besonderer Tapferkeit gewertet werden, das alkoholhaltige Getränk Bier mit Kultur in einem Atemzug zu nennen.“ Michael Weiß, Präsident des Bayerischen Brauerbundes, fand bei der Begrüßung zum Bayerischen Brauertag deutliche Worte. Auch wenn sich viele Kollegen bereits stark für „Bier als Kulturgut“ engagieren – die öffentliche Wahrnehmung von Bier droht auf dessen Alkoholgehalt reduziert zu werden, sofern es nach den Wünschen der Politik geht (S. 5). Heinz Grünewald vom rheingold Institut in Köln appellierte, das Biertrinken näher an den Menschen heran zu rücken. Sein Ziel: Biergenuss wieder zum gesellschaftlichen „Kitt“ zu machen.

Kaum zu glauben – das Jahresende steht schon wieder vor der Tür. Zeit für ein Fazit über Vergangenes, Zeit aber ebenso, den Blick in die Zukunft zu richten. Was war gut, was könnte sich in Zukunft bewähren?

Analytik stand im Fokus der Tagung, die der Competence Pool Weihenstephan in Zusammenarbeit mit der Firma Dionex veranstaltete. Ziel der Veranstaltung war es, Anwendern und Analytikern neue Erkenntnisse im Bereich der Lebensmittelanalytik zu vermitteln. An die Veranstaltung schloss sich eine lebhafte Diskussion an, wie ermittelte Werte zu beurteilen sind und wie der Verbraucher mit „nackten Daten“ zu Inhaltsstoffen umgeht. Prof. Parlar appellierte an die Analytiker, bei der Beurteilung neu entdeckter Substanzen gesunden Menschenverstand und bei Aussagen gegenüber Unkundigen Vorsicht walten zu lassen (S. 1528).

Der Abwärtstrend in der deutschen Braubranche scheint im laufenden Jahr zunächst einmal gestoppt, wie Gerhard Ilgenfritz, Präsident Private Brauereien Bayern e. V., im Vorfeld der BRAU Beviale 2008 feststellte. Für das Jahr 2008 rechnet er mit einem Gesamtausstoß von etwa 102 Mio hl und einen Pro-Kopf-Verbrauch von

„In der deutschen Braubranche findet man Charakterköpfe, die Bier leben und Bier mit Leidenschaft genussvoll zelebrieren.“ Gerhard Ilgenfritz, Präsident Private Brauereien Bayern, ist stolz darauf, in dieser deutschen Braubranche tätig zu sein. Das betonte er in seiner Eröffnungsrede zur diesjährigen BRAU Beviale 2008, die trotz Finanzkrise und drohender Rezession wieder ein voller Erfolg war. Unter medialen Gesichtspunkten sei die Branche zwar vergleichsweise langweilig, setze aber auf echte Werte, die in Zeiten finanzieller Turbulenzen zur Bewältigung unerlässlich seien, so Ilgenfritz. Echter Biergenuss, einzigartige Vielfalt, handwerkliches Können – das sind Werte, die der Verbraucher schätze und so Kunstprodukte oder Pseudomarken ohne Hintergrund in unserem harten Markt rigoros enttarne und aussortiere (S. 1437).

Nun ist es wieder soweit: Die Brauwirtschaft trifft sich in Nürnberg zur BRAU Beviale 2008. Die letzten Vorbereitungen sind abgeschlossen, es kann losgehen. Die Aussteller zeigen ihre neusten Entwicklungen, und die Besucher können sich einen Überblick verschaffen, was heute Stand der Technik ist oder spätestens morgen sein wird. Wir dürfen gespannt sein, und so wünsche ich uns allen eine erfolgreiche Messe mit guten Geschäften, interessanten Kontakten und neuen Anreizen für den Biermarkt von morgen.

Die Welt ist bei der Energieversorgung keineswegs auf einem nachhaltigen Weg. Mit dieser nüchternen Erkenntnis begann Prof. Hermann-Josef Wagner vom Institut für Energietechnik, Uni Bochum, seinen Vortrag bei der diesjährigen VLB-Oktober-Tagung in Berlin. „Wir müssen damit rechnen, dass in den nächsten zwei Jahrzehnten sowohl Energieverbrauch als auch CO2-Emissionen weiter ansteigen werden.“ Erst dann sei der Energiehunger der aufstrebenden Nationen wie Indien oder China annähernd gestillt. Der einzige Lichtblick ist, dass Deutschland Technologieführer in allen Bereichen der nachhaltigen Energieerzeugung ist, sodass die Wirt-schaft hier gut aufgestellt ist. Trotzdem geht der Energieverbrauch auch hierzulande nicht zurück, der bedenkenlose Umgang mit Energie ist für den Verbraucher doch noch recht selbstverständlich (S. 1317).

Man glaubt sich fast in einem Märchen. Stellen Sie sich vor, in Deutschland gäbe es eine national bekannte Verbraucherorganisation, die dafür kämpft, eine breite Palette an Brauereien und Biersorten zu erhalten, dem Brauereiwesen in der breiten Öffent-

Die BRAU Beviale wirft ihre Schatten voraus. Jeder spürt es: Langsam wird es hektischer, die Terminlage enger. Damit Sie sich rechtzeitig über das Angebot bei der BRAU Beviale 2008 informieren können, liegt wie gewohnt bereits in der heutigen Brauwelt Nr. 43 unser Vorschau-Heft bei. So haben Sie noch genügend Zeit, sich in Ruhe Ihre ganz persönliche Messe-Tour zusammenzustellen. Schauen Sie mal hinein, es gibt viel Innovatives zu sehen.

Mit einer nochmals gesteigerten Zahl an Ausstellern und Ausstellungsflächen bietet auch die diesjährige BRAU Beviale 2008, die vom 12. bis 14. November im Nürnberger Messezentrum stattfinden wird, eine umfassende Angebotspalette, die keine Wünsche offen lässt. Rund 1450 Aussteller, davon knapp 40 Prozent internationale Beteiligung, zeigen auf über 81 000 Quadratmetern in neun Hallen alles, was die Brau- und Getränkewirtschaft begehrt: beste Rohstoffe, hocheffiziente Technologien und modernste Getränkelogistik.

Mit diesem Zitat eröffnete Dr. Karl Glas, wissenschaftlicher Leiter des cpw, das

Eigentlich hatten wir uns das etwas anders vorgestellt.

„Selten zuvor waren das Interesse und die Spannung der internationalen Brauwelt für das Ergebnis der Ernteschätzung so groß wie in diesem Jahr.“ Dieses Zitat vom bayerischen Landwirtschaftsminister J. Miller anlässlich der Hopfenrundfahrt Ende August in der Hallertau lässt sich problemlos auf die Braugerstenernte übertragen. Gespannt blicken Landwirtschaft, Handel und Brauwirtschaft auf die vorläufigen Ernteergebnisse, gen Himmel, ob das Wetter denn auch hält, und auf die ersten Erkenntnisse zur Verarbeitungsfähigkeit der Rohstoffe.

Deutschland heute: Die Kosten steigen, die Ansprüche auch. Die Margen sinken, der Bierabsatz auch. Vom Handlungsspielraum, den die Politik dem Teil der Getränkewirtschaft lässt, der alkoholische Getränke produziert, ganz zu schweigen. Ein echtes Dilemma! Wer nicht aktiv nach Lösungen sucht, sondern hofft, dass es irgendwann mal wieder besser werden wird, wird bald das Nachsehen haben. Auf vielen Gebieten wird intensiv nach Lösungen und Alternativen gesucht.

Schon lange geht es nicht mehr ausschließlich um die Produktion eines Lebensmittels. Konsumenten interessieren sich für das Wie und Woher, von den Rohstoffen bis zur Logistik. Der moderne Verbraucher interessiert sich für die Hintergründe. Er möchte Konsum mit reinem Gewissen. „Sustainability“ heißt das Zauberwort, also nachhaltiges, verantwortungsbewusstes Wirtschaften, ein Trend mit guten Chancen zum Kassenschlager.

Diese Schlagwörter fallen ins Auge, wenn man den Brauwelt-Report von dieser Woche liest. Zunächst könnte man meinen, diese Begriffe haben mit einander wenig zu tun. Sieht man aber genauer hin, dann erkennt man doch Zusammenhänge und gemeinsame Faktoren, die das Verhalten der Kunden, auch beim Getränkeeinkauf in Zukunft stärker beeinflussen können.

Das Braugerstenjahr 2008 dürfte zumindest in Unterfranken nicht weniger Probleme bringen als 2007. Das Urteil der Fachleute: „Wir haben eine schwierige Ernte und ein ebenso schwieriges Verarbeitungsjahr vor uns“. In ganz Bayern rechnet man mit einem Braugerstenaufkommen von etwa 320 000 t, bei etwas „toleranteren“ Proteingehalten könnten es 400 000 bis 420 000 t sein. Auch in punkto Anbauflächen kann keine Entwarnung gegeben werden. Zu gut waren im vergangenen Jahr die Preise für Weizen, zu groß die Schwierigkeiten bei der Braugerste(S. 892).

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