Die 104. Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung der VLB Berlin vom 6. bis 8. März 2017 hatte in diesem Jahr zwei Gesichter: Das eine, in dessen Augen ganz deutlich das Paulaner-Zeichen leuchtete, haben wir in der letzten Ausgabe der BRAUWELT bereits beschrieben (BRAUWELT Nr. 11/2017, Seite 297). Am zweiten Veranstaltungstag drückte wiederum besonders eine Sache der Veranstaltung ihren Stempel auf: Nessie.
Im 2. Teil der Berichterstattung zum 50. Technologischen Seminar des Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie (s. a. BRAUWELT Nr. 11, 2017, S. 323), zu dem vom 14. bis 16. Februar 2017 rund 200 Fachleute aus dem In- und Ausland nach Freising gekommen waren, werden Themen wie Verhalten von bierverderbenden Bakterien oder Trübungsstabilität von Weizenbieren abgehandelt. Es geht aber auch um Arbeiten über Hefe, alkoholfreies Bier und Spezialanalysen. Abgerundet wurde dieses umfangreiche Programm durch Exkursionen zur neugebauten Paulaner Brauerei und zum Biermuseum in München. Das nächste Technologische Seminar findet vom 20. bis 22. bzw. 26. bis 28. Februar 2018 statt.
Ein Greenfield-Projekt in solchen Dimensionen – da ist einem die Aufmerksamkeit der Branche sicher: Rund 300 Mio EUR hat der Neubau der Paulaner Brauerei Gruppe GmbH & Co. KGaA in München-Langwied wohl gekostet. Nach, wie man hörte, einigen Startschwierigkeiten, angesichts eines so großen Projekts kaum verwunderlich, läuft die Brauerei im Autobahndreieck zwischen A8 und A9 langsam runder und die Verantwortlichen werden zeigefreudig. So stand die VLB Frühjahrstagung vom 6. bis 8. März ganz im Zeichen der neuen Brauerei. Das Tagungsprogramm widmete sich am ersten Tag komplett dem Neubau in Langwied. Das gab uns die Möglichkeit, einen guten Überblick zu erlangen, worin die 300 Mio EUR nun versenkt wurden, und im Folgenden einen kompakten Eindruck zu vermitteln.
Der Lehrstuhl für Brauerei- und Getränketechnologie, TUM-Weihenstephan, veranstaltete vom 14. bis 16. Februar 2017 das 50. Technologische Seminar und feierte damit eine jahrzehntelange fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Forschung und der Praxis. Prof. Ludwig Narziß hatte 1968 die Idee zu dieser Tagung. Im Jahre 1993 übernahm Prof. Werner Back die Leitung und übergab diese 2009 schließlich an Prof. Thomas Becker. Zu diesem herausragenden Treffen der Brau- und Getränketechnologen sind rund 200 Fachleute nach Weihenstephan gekommen. Auch im Jubiläumsjahr wurde eine Vielzahl von praxisrelevanten Themen aus der aktuellen Forschung vorgestellt.
Traditionell findet am Tag vor dem Technologischen Seminar in Weihenstephan das Rohstoffseminar statt. Vielleicht sorgte das Jubiläum zum 50. Technologischen Seminar für verstärkten Andrang seitens der Brauer und Mälzer. Ganz sicher lag es aber auch an dem spannenden und vielseitigen Programm des Rohstoffseminares, das in seiner 14. Auflage am 13. Februar 2017 im internationalen Getränkewissenschaftlichen Zentrum Weihenstephan (iGZW) etwa 75 Brauer und Mälzer, Züchter und Händler nach Freising lockte. Dr. Martina Gastl und ihr Team vom Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie (BGT) hatten ein bunt gemischtes Programm zusammengestellt, das Fragen von der Düngung über Inhaltsstoffe bis hin zu den Neuerungen im Berliner Programm abdeckte.
Der Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, Dr. Hans-Georg Eils, brachte es in seiner ihm eigenen Art direkt auf den Punkt: „Auch Weihenstephan hatte so etwas wie eine 68er-Bewegung!“ Gemeint war die erfolgreiche Seminarreihe, die Prof. Dr. Ludwig Narziß, vier Jahre nachdem er auf den Lehrstuhl für Technologie der Brauerei 1 berufen worden war, ins Leben rief. Jetzt, 49 Jahre später, fand vom 14. bis 16. Februar 2017 die 50. Auflage statt – mit dem Gründer Prof. Narziß, neben seinen Nachfolgern Prof. Dr. Werner Back und Prof. Dr. Thomas Becker, in der ersten Reihe.
Es ist mittlerweile eines der ersten Highlights im Jahr für kreative Brauer und Bierenthusiasten: Am Wochenende vom 10. bis 12. Februar 2017 öffnete die Braukunst Live! 2017 im Münchner MVG Museum zum sechsten Mal ihre Tore. Mit rund 9000 Besuchern wurde in diesem Jahr nicht ganz die Rekordbesucherzahl aus 2016 erreicht, damals drängten sich laut Pressemeldung 9200 Besucher in die Halle an der Ständlerstraße. Aus Besuchersicht durchaus positiv zu werten, denn mit nochmals zehn Ausstellern mehr im Vergleich zum letzten Jahr und damit 100 insgesamt entzerrte sich das Gedränge an den Ständen etwas. Festivalgründer Frank-Michael Böer ist sich aber sicher: „Wir haben mit der Braukunst Live! 2017 die Weichen gestellt, uns als eines der zehn besten Festivals der Welt zu etablieren. Mit Ausstellern aus insgesamt 15 Ländern war das Festival in diesem Jahr so international wie nie.“ Beim Rundgang für Fachbesucher am Freitag betonte Boer, dass im Hintergrund immer viel darüber nachgedacht werde, wie das Konzept weiterentwickelt werden kann. Das Marktumfeld sei dabei nicht einfach, denn überall in Deutschland entstehen (Craft-)Bierfeste mit ähnlichen Konzepten.
Mitte Januar 2017 war es erneut so weit: Vom 15. bis 18. Januar fanden im österreichischen Leogang/Saalfelden die 6. Getränke Impuls Tage statt, organisiert von Dieter Klenk, Konzept & Service, Rosengarten. Es ist eine der wenigen Veranstaltungen, die sich vorrangig mit den Themen befasst, die für die Inhaber von Betrieben aus der Brau- und Getränkebranche essentiell sind. Es sind also eher die strategischen Fragen zur Unternehmensführung und Nachfolgeregelungen, Markt- und Produktentwicklungen, aber auch die Frage, wie Herausforderungen der Branche gemeistert werden können.
Die deutschen Mineralbrunnen haben im Jahr 2016 so viel Mineral- und Heilwasser wie nie zuvor abgefüllt. Der Rekordwert von 11,3 Mrd Litern resultiert aus einem Zuwachs von 0,8 Prozent im Vergleich zu 2015. Der Gesamtabsatz der Branche, der sich aus Mineralwasser, Heilwasser sowie Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränken berechnet, stieg um 0,4 Prozent auf 14,8 Mrd Liter. Größter Gewinner unter den Mineralwasser-Sorten mit einem Plus von fast zehn Prozent war erneut Mineralwasser ohne Kohlensäure. Die Zahlen beruhen auf einer Hochrechnung, die der Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V. (VDM) vor kurzem veröffentlicht hat.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat 20 Fruchtgetränkeunternehmen und 19 Spirituosenhersteller mit dem Bundesehrenpreis ausgezeichnet.
Anfang Dezember – dieses Mal vom 1.-2. Dezember 2016 – treffen sich die Verpackungsfachleute traditionell in Dresden. Für viele Teilnehmer ein schönes Ritual, die Adventzeit in der sächsischen Landeshauptstadt zu erleben. Die Tagung selbst ist aber angespannte Arbeit und manche Vorträge lösen sogar den bekannten Aha-Effekt aus, denn die Verpackung ist keine in sich abgeschlossene Sache, sondern überrascht immer wieder mit neuen Facetten.
Die DBMB-Landesgruppe Nordbayern hielt ihren Weihnachtsstammtisch zusammen mit dem Ortsstammtisch Kulmbach am 15. Dezember 2016 in der Kulmbacher Mönchshofsbrauerei ab. Vor dem offiziellen Beginn hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, eines der drei Museen auf dem Gelände der ehemaligen Mönchshofbrauerei zu besichtigen: das Brauereimuseum, das Bäckereimuseum oder das Gewürzmuseum, das vor gut einem Jahr eröffnet wurde.
Seit November 2015 wird in Walle wieder gebraut. Das nahmen die Mitglieder der DBMB-Landesgruppe Weser-Ems zum Anlass, der Einladung von Dr. Carsten Eger zu folgen und den Nikolausstammtisch am 24. November 2016 bei der Freien Brau Union Bremen abzuhalten.
Schon im letzten Jahr war es auffällig: Das Expertentreffen Getränkeschankanlagen in Weihenstephan bietet kreativen Köpfen und Start-ups rund um die Getränkeschankanlage eine hervorragende Plattform. So auch beim 28. Expertentreffen am 16. Januar 2017. Das Interesse für Neuentwicklungen und Innovationen besteht – insgesamt 146 Namen verzeichnete die Teilnehmerliste, so dass der Seminarraum des internationalen Getränkewissenschaftlichen Zentrums Weihenstephan (iGZW) hier an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Für besondere Aufmerksamkeit sorgten die Neuvorstellungen im Bereich der Schnellschanksysteme und eine Lösung für das allseits bekannte Dilemma „Weißbier kann man nur aus einem Glas trinken!“
Bierfestivals oder Biermeilen haben quer durch Deutschland eine lange Tradition. Seit der Wiederentdeckung von saisonalen und regionalen Bierspezialitäten im Zuge der Craft Bier-Welle haben sich dutzende neue Festivals, Craftbeer Days und Bierbörsen entwickelt, die in Hinterhöfen, auf Plätzen oder über ganze Straßenzüge in den Innenstädten Bierkultur und Biervielfalt zelebrieren. Je nach Art und Größe des Festes bieten traditionelle Braumeister und enthusiastische Braukünstler den Besuchern Neues, Köstliches, Außergewöhnliches, Überraschendes und Erfrischendes in stilvollen Gläsern zur Verkostung an. Allen gemeinsam ist, dass sie ihre Spezialitäten mit viel Herzblut und ausgewählten Rohstoffen nach dem Reinheitsgebot gebraut haben, diese voller Stolz vorstellen und ihre Aroma- und Geschmackskomponenten beschreiben.
Es mag durchaus Gegenden in Deutschland geben, die nach wie vor durch einen hohen Fassbieranteil gekennzeichnet sind. Dass diese Tatsache nicht nur einer ausprägten Ausgeh- und Geselligkeitsmentalität der dortigen Bevölkerung, sondern auch dem verantwortungsvollen Umgang der Gastronomen mit dem Qualitätsprodukt Bier zuzuschreiben ist, liegt auf der Hand.
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