Der Export von deutschem Bier ist 1997 erneut gestiegen und zwar um 2,6% auf 9,23 Mio hl. Mit einem Absatz von 112,6 Mio hl (–0,2%) ist Deutschland das Bierland Nr. 1 in Europa geblieben (s. unten). Darauf verwies Dr. Michael Dietzsch, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, als er jüngst die neuesten Zahlen über den Bierabsatz 1997 in Deutschland kommentierte. Der Bierabsatz umfaßt den Ausstoß deutscher Brauereien, ohne die Produktion von alkoholfreiem Bier und Malztrunk (1996: ca. 4,1 Mio hl), zuzüglich ca. 85% des Importes (1196: ca. 3 Mio hl).
In den einzelnen Brauereien und in den verschiedenen Bundesländern ergaben sich aber große Unterschiede. Vor allem, so Dr. Dietzsch, hatten die mittelgroßen Brauereien besondere Schwierigkeiten im Markt.
Lt. Dr. a..
Das Jahr 1997 verlief für den Bierabsatz in den Entwicklungsländern durchaus positiv. Die Steigerungsrate für den Bierkonsum lag mit 6,7% über der des Bruttosozialproduktes in Höhe von 6,0%. Wie „The Emergy Markets Brewery Fund“ der Vereinsbank, New York, in seinem jüngsten Bericht schreibt, liegt der Biermarkt damit nach einem schwächeren Jahr 1996 wieder voll im Basistrend des Wirtschaftswachstums in den Entwicklungsländern. Allerdings unterscheiden sich diese Länder in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung erheblich, und zwar von +15% bis –2%.
Allgemein haben sich die Margen 1997 positiv entwickelt. Das läßt sich auf die niedrigeren Malzpreise zurückführen, die rd. 20 – 25% unter den Vorjahrswerten lagen. 6% liegen. B. Malz und Verpackung steigen werden..
Der sich weiter verschärfende Wettbewerb in der deutschen Braubranche hat die Renditen1996 über alle Größenklassen hinweg sinken lassen und zwar wegen der wiederum gesunkenen Produktions- und Verbrauchszahlen, gepaart mit dem herrschenden Preisdruck und dem Zwang der Brauereien, verstärkt in den Absatz zu investieren. Zu diesem Schluß kommt der jüngste Branchenbericht der IKB Deutsche Industriebank, Januar 1998. Nach dieser Übersicht heben sich nach wie vor die kleinen, lokal agierenden Unternehmen und die Premiummarkenanbieter mit ihrer anhaltend guten Ertragskraft positiv ab.
Diese Aussagen beruhen auf der Analyse von 43 IKB-Kundenfirmen mit einem Gesamtumsatz von 7,2 Mrd DM. Dies entspricht einem Repräsentationsgrad von 36% der 1996 erzielten Branchenerlöse.
Auch im Jahre 1997 konnten Brauereiaktien nur unterdurchschnittlich an der rasanten deutschen Börsenentwicklung teilnehmen – sie blieben bis auf wenige Ausnahmen erneut die Stiefkinder des Aktienmarktes. Während deutsche Aktien im Durchschnitt um gut 40% zulegten und einzelne Werte noch weit mehr Boden gut machen konnten, gab es bei einzelnen Bieraktien sogar Kursverluste im Vergleich zum Jahresende 1996.
Auch nach dem Start ins neue Jahr 1998 hat sich die Börsenhausse zunächst fortgesetzt. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der Januar stets ein anlagestarker Monat ist. Immerhin gelangen zu Beginn eines jeden Jahres in Deutschland aus Zinsen und Tilgungen stolze 100 Mrd DM zur Gutschrift, die Wiederanlage suchen. Optimisten sehen im Jahresverlauf sogar bis zu 4750 Punkte.B.B. Pauli.
Tabelle
Marktkenner rechnen für 1997 mit einem Rückgang im Bierausstoß in Deutschland von rd. 1%. Der Pro-Kopf-Verbrauch dürfte bei etwa 131 l (Vorjahr: 132 l) liegen. Damit hat sich der Bierkonsum pro Kopf seit 1980 (146 l) um mehr als 10% reduziert. Positiv hat sich der Export der deutschen Brauereien entwickelt.
Nach einer bundesweiten Umfrage der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) stimmen 99% der Befragten mit der Qualität deutscher Biere voll überein. Für 45% ist das Reinheitsgebot ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal zwischen deutschen und ausländischen Bieren. 78% der Erwachsenen ab 30 Jahren bekennen sich zum regelmäßigen Biergenuß.
In den Wirtschaftsspalten der Tageszeitungen und in den Wirtschaftsmagazinen wird die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland für das Jahr 1998 recht positiv eingeschätzt. Die Auswirkungen auf die Arbeitslosenzahlen werden allerdings eher negativ eingestuft. Die einzelnen Branchen unterscheiden sich in der Einschätzung ihrer Chancen für 1998 zum Teil ganz erheblich.
Die Nahrungsmittelhersteller dürften kaum in der Lage sein, ihren Umsatz von etwa 220 Mrd DM noch zu steigern. Deutschlands drittgrößter Industriezweig mit etwa 520 000 Beschäftigten leidet weiter unter der schwachen Inlandskonjunktur. Abhilfe könnte hier nur der Export bringen, der aber in dieser Branche nur 10,4% des Umsatzes ausmacht.
Den Handel erwartet 1998 das sechste Minusjahr in Folge..
Nach der Herbstumfrage des Deutschen Industrie- und Handelstages scheint die konjunkturelle Durststrecke in Deutschland überwunden. Motor der Konjunktur ist der Export, über den auch die Investitionskonjunktur allmählich in Fahrt kommt. Insgesamt erwarten 80% der Manager im Westen und 74% im Osten für 1998 bessere oder gleichbleibende Geschäfte.
Der Absatz von Bier in der 0,5-l-Dose im Lebensmitteleinzelhandel und in den Getränkeabholmärkten hat sich in den ersten zehn Monaten des Jahres 1997 lt. Erhebungen der IRI/GfK Retail Services nach einer Meldung des Deutschen Brauer-Bundes um 9,5% erhöht. Der Anteil dieses Gebindes stieg im gleichen Zeitraum von 17,3% auf 18,8%. Die Einweggebinde insgesamt nahmen um 5,4% zu, ihr Anteil von 22,2% auf 23,3%.
Im September/Oktober lag der Durchschnittspreis bei der 0,5-l-Bierdose bei 1,83 DM/l und damit um einen Pfennig niedriger als vor 12 Monaten. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Anteil der 0,5-l-Dosen im Preisbereich von 0,60 bis 0,69 DM/Dose von 23,7% auf 25% erhöht, im Preisbereich von über 1 DM/Dose dagegen von 20,4% auf 18,7% erniedrigt..
Erstmals in diesem Jahr liegt der Bierabsatz in Deutschland mit 0,3% im Plus. In den ersten neun Monaten 1997 haben die deutschen Brauereien 86,4 Mio hl gebraut, 0,3 Mio hl mehr als 1996. Der Export ist in den ersten neun Monaten um 3% auf 7,351 Mio hl gestiegen. Der September hat bundesweit beim Bierabsatz ein Plus von fast 10% gebracht.
Die Bundesregierung will mit ihren Zinssignalen offenbar auch oder gerade wegen des Euros zeigen, daß sie von ihrer Stabilitätspolitik nicht abweicht.
Die Prognosen für die Brauwirtschaft sind insgesamt nicht günstig. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist seit 1992 von 142 auf 128 – 130 l Bier im laufenden Jahr gefallen. Der Ausstoß der deutschen Brauereien sank gleichzeitig auf 112 Mio hl. Im ersten Halbjahr 1997 sank der Bierabsatz um weitere 1,6%, der steuerpflichtige Absatz ohne Ausfuhren in den alten Bundesländern, auf die 85% des Gesamtabsatzes fallen, um 3,3% und in den neuen Bundesländern um 2%.
Die Übernahme von Löwenbräu München durch Spaten-Franziskaner hält Spaten-Chef Jobst Kayser-Eichberg für ein wichtiges Signal. v. Finck hält 27% von Spaten. Lt. DM Umsatz.
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