Der Absatz von Bier in Deutschland belief sich in den ersten drei Quartalen 1998 auf 83,8 Mio hl, 3% weniger als im Vergleichszeitraum 1997. Davon wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden, 76,8 Mio hl (–2,9%) im Inland getrunken, 4,8 Mio hl (+4,1%) in EU-Länder geliefert und 2,3 Mio hl (–17,9%) in Drittstaaten ausgeführt.

Biere

Nach den Ergebnissen des ifo Konjunkturtests war die Geschäftslage der befragten Brauereien auch im zweiten Quartal 1998 durchweg befriedigend.
Diese Aussage gilt auch für Juni, wo die Nachfrage und Produktion – im Gegensatz zu den beiden Vormonaten – stagnierten. Die Auftragsbestände zeigten ebenfalls keine Veränderung; sie wurden zuletzt von
einem Fünftel der Brauereien als unbefriedigend bezeichnet.
Auslandsaufträge erwiesen sich gar bei zwei Fünfteln der Firmen als zu klein. Für die nächsten 3 Monate rechnen knapp drei Zehntel mit steigenden Produktionszahlen und nur wenige mit anziehenden Verkaufspreisen. Die Geschäftserwartungen für die nächsten 6 Monate sind optimistisch gefärbt: Ein Viertel der Firmen erhofft sich eine Geschäftsbelebung..

Um 3,3% oder 314 000 hl auf 9,75 Mio hl ist der Bierabsatz der deutschen Brauereien in den neuen Ländern im ersten Halbjahr 1998 gegenüber der Vorjahreszeit gestiegen. In Westdeutschland, wo über 80% der deutschen Biere vermarktet werden, sank der Verkauf hingegen um 1,5% oder 686 000 hl auf 44,95 Mio hl. Hohe Absatzzuwächse verzeichneten die Brauereien in Sachsen-Anhalt (7,9%), in Rheinland-Pfalz/Saarland (5,0), in Sachsen (3,1) sowie in Brandenburg und Thüringen (jeweils 2,6%). Stark rückläufig war der Bierabsatz hingegen in Schleswig-Holstein (7,7), Hessen (6,8) sowie Bayern und Baden-Württemberg (jeweils 3,3%).

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, belief sich der deutsche Bierabsatz im ersten Halbjahr 1998 auf 54,7 Mio hl, 373 000 hl oder 0,7% weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. 50,0 Mio hl (-0,6%) wurden versteuert, d.h. dienten dem Inlandsverbrauch, 4,7 Mio hl wurden in EU-Länder (3 034 975 hl, +6,2%) oder in Drittländer (1 546 740 hl, –13,4%) ausgeführt bzw. unentgeltlich als Haustrunk abgegeben (140 409 hl, -0,3%).

Nach der Marktanalyse der IRI/GfK Retail Services, Nürnberg, hat sich, wie der Deutsche Brauer-Bund mitteilte, der Marktanteil der 0,5-l-Mehrwegflasche für Bier im 1. Halbjahr 1998 von 63,3% auf 62,5% verringert. Dagegen ist der Anteil der 0,5-l-Dose im LEH und in den Abholmärkten von 18,3% auf 19,8% gestiegen. In der Preisklasse 0,60 bis 0,69 DM/0,5-l-Dose ist ein Anstieg von 23,9% auf 26,3% zu verzeichnen. Der Durchschnittspreis sank von 1,84 DM auf 1,83 DM/Liter. Bei den Handelsmarken stieg der Marktanteil im Segment 0,60 bis 0,69% von 65,1% auf 77,0%. Der Durchschnittspreis fiel hier von 1,44 DM auf 1,43 DM/Liter.

Im Jahre 1997 ist der Weltbierausstoß mit +2,1% stärker gewachsen als im Vorjahr. Das geht aus dem kürzlich erschienenen Hopfenbericht 1997/98 der Fa. Joh. Barth & Sohn, Nürnberg, hervor. Wie die Tabelle zeigt, sind in Europa nach den Produktionsrückgängen in den letzten Jahren wieder Zuwachsraten zu verzeichnen. Der stagnierenden Produktion in Nordamerika steht erneut eine hohe Wachstumsrate in Mittelamerika und in der Karibik gegenüber. In Asien stieg die Biererzeugung deutlich geringer an als in den letzten Jahren.

Nach dem jüngsten Bericht des „The Emerging Markets Brewery Fund”, New York, haben sich die Märkte in den Entwicklungsländern im ersten Halbjahr 1998 unterschiedlich entwickelt. Zunächst war bis Mitte April ein Anstieg von 8% zu verzeichnen, in erster Linie bedingt durch die wirtschaftliche Erholung in Asien. Von dem Zeitpunkt ab mußten fast alle Märkte empfindliche Einbußen hinnehmen. Seit Anfang des Jahres ist folglich der IFC Global Composite Index um 16% gefallen. Asien und Lateinamerika waren mit einem Minus von 17% bzw. 19,6% etwa gleich schwach. Die größten Einbußen erlitten Rußland mit –63%, Indonesien mit –60%, Pakistan mit –57%, Venezuela mit –49%, die Slowakei mit –39%, Kolumbien mit –30% und Malaysia mit –27%. Die Adolph Coors Co.
Die Meldung des Monats kommt aus Polen.

Die Deutschen trinken weniger Bier, allerdings liegen sie mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 132 Litern nach den Tschechen immer noch auf Platz zwei in Europa.Nach einer Studie der Dresdner Bank hat der Bierverbrauch 1997 bei 113 Mio Hektolitern stagniert.
Bei inländischen Brauerei-Aktien ist die Auswahl weiterhin gering. Trotz 1200 gewerblicher Braustätten und 4000 Biersorten gibt es nur wenige Bieraktien mit einer für einen kontinuierlichen Handel ausreichenden Marktkapitalisierung. In die engere Auswahl, von reinen Regionalwerten einmal abgesehen, kommen eigentlich nur drei börsennotierte Braugruppen: Brau und Brunnen, Holsten und Binding.

Imponierende Wende erreicht

Brau und Brunnen (Kurs am 30. 4. 1. Immerhin hatte das Tief der Aktie bei 1l4,10 gelegen. 9. 9. 9.

Nach den Ergebnissen der IRI/GfK Retail Services über den Absatz von Bier nach Gebinden und Preisen im LEH und in den Getränkeabholmärkten von Januar bis April 1998 ist in diesen Absatzstätten der Bierabsatz in 0,5-l-Mehrwegflaschen um 0,1% gegenüber dem Vergleichszeitraum des Jahres 1997 auf 9,843 Mio hl angestiegen.
Nach einer Mitteilung des Deutschen Brauer-Bundes erniedrigte sich damit der Marktanteil dieses Gebindes von 63,6% auf 62,7%. Die 0,33-l-Mehrwegflasche kam auf 2,1 Mio hl (–2,5%) und einen Anteil von 13,7% (14,0%). Nahezu bedeutungslos sind die Einwegflaschen mit einem Anteil von 0,1% (0,5-l-Flasche) bzw. 2,6% (0,33-l-Flasche). Eine Zunahme erfuhr wiederum die 0,5-l-Dose mit einem Plus von 10,6% auf 3,079 Mio hl bzw. auf einen Anteil von 19,6% (18,0%)..

Der deutsche Getränkemarkt insgesamt stagniert, allerdings auf einem hohen Niveau von rd. 43 Mrd DM Gesamtumsatz. Das ist eine der Schlußfolgerungen aus den Vorträgen, die anläßlich des „trendEvent Getränke ’98“ am 18. Juni 1998 in Nürnberg, veranstaltet von GfK Panel Services Consumer Research und IRI/GFK Retail Services, über die einzelnen Teilmärkte vor rund 200 Branchenexperten gehalten wurden. Die „Brauwelt“ wird über die einzelnen Referate noch ausführlich berichten.
Sicherlich, so der Moderator Matthias Kersten, Chefredakteur der Zeitschrift „Lebensmittel-Praxis“, in seinem Einleitungsreferat, drücken die wirtschaftliche Flaute und die Marktsättigung auf den Umsatz und die Ergebnisse der Getränkehersteller. eine Ideenflaute haben. Sie sei oft austauschbar und zu wenig kreativ.B.

Die vom Verband deutscher Mineralbrunnen Anfang des Jahres gemeldeten Absatzzahlen für 1997 haben sich nach Vorlage der endgültigen Ergebnisse bestätigt. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Mineral- und Heilwasser beträgt demnach 93,4 Liter. Der Gesamtabsatz der deutschen Mineralwässer einschließlich der Erfrischungsgetränke konnte um 5,1% auf 9,6 Milliarden Liter gesteigert werden.

Mit einem Getränke-Pro-Kopf-Verbrauch von 221 l pro Jahr liegen die osteuropäischen Länder rd. 40% unter dem europäischen Durchschnittswert, wie Canadean Ltd., Basingstoke/UK in einer Pressemitteilung vom 5. Mai 1998 schreibt. Allerdings zeigte die neueste Canadian-Studie erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. So liegen Tschechien und Slovenien im Gesamtgetränkekonsum nicht nur über dem gesamteuropäischen Mittelwert, sondern sogar vor Frankreich, Spanien und Italien. Interessant ist auch die Studie über die einzelnen Getränkearten.
Mit einem Konsum von 6,2 l pro Kopf an Spirituosen in Trinkstärke liegen die Osteuropäer vor den westlichen Ländern. In einigen Ländern wie Slowenien, Estland und die Slowakei beträgt der Spirituosenkonsum mehr als 9 l pro Kopf.B.B..

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