Das Geschäftsklima der Brauereien war im vierten Quartal 1997 leicht unterkühlt. Allerdings hat sich gegen Jahresende die Absatzlage etwas verbessert. Der Bierausstoß konnte deutlich erhöht werden. Die Auftragsbestände wurden zuletzt als insgesamt ausreichend angesehen.
Das Auslandsgeschäft ließ jedoch zu wünschen übrig. Daran dürfte sich nach Einschätzung der Firmen auch in den nächsten Monaten nichts ändern. Die Verkaufspreise werden weiterhin stabil bleiben. Der Bierausstoß wird in den ersten drei Monaten 1998 etwas sinken, in erster Linie aus saisonalen Gründen. Insgesamt gesehen sind die Erwartungen der Brauereien für die kommenden sechs Monate ungünstiger als noch vor Jahresfrist.
Nachfrage und Produktion bewegten sich weitgehend im saisonüblichen Rahmen..

Der Beitrag gibt Einblick in die Entwicklung der Verbundbrauereien und der großen Privatbrauereien mit einem Ausstoß über 2 Mio hl sieben Jahre nach der Wiedervereinigung.

Im Zeitvergleich von 7 Jahren d.h. für das Braujahr 1988/89 bzw. Kalenderjahr 1989 und das Braujahr 1995/96 bzw. Kalenderjahr 1996 haben für selbsthergestelltes Bier die Brauereigruppen und Privatbrauereien mit über 2 Mio hl Gesamtausstoß die in der Tabelle wiedergegebene Entwicklung gehabt.

Für die Interpretation der Tabellen-Inhalte ist es wichtig zu wissen, daß es in den neuen Bundesländern vor der Wiedervereinigung ca. 160 Brauereien gab, die 24,5 Mio hl Bier hergestellt haben, wovon ca. 0,5 Mio hl ausgeführt wurden. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag um ca. 3 Liter höher als in den alten Bundesländern.h.

Nach einer Mitteilung des Deutschen Brauer-Bundes hat sich die Zahl der Hersteller von Biermischgetränken in Deutschland von 243 im Kalenderjahr 1996 auf 274 im Kalenderjahr 1997 erhöht. Die Absatzmenge betrug 209 000 hl mehr als im Vorjahr und belief sich auf insgesamt 1,106 Mio hl. Mit 0,594 Mio hl (0,440 Mio hl) entfiel die größte Menge der Biermischgetränke auf die Steuerklasse 9. Die Steuerklasse 6 machte 0,266 Mio hl (0,240 Mio hl) aus. Die Steuerklasse 11 und sonstige kam auf 0,133 Mio hl (0,089 Mio hl). Bei den Bundesländern führte Hessen mit 0,374 Mio hl (0,355 Mio hl) vor Bayern mit 0,326 Mio hl (0,277 Mio hl), dem Saarland mit 0,144 Mio hl (0,100 Mio hl) und Niedersachsen/Bremen mit 0,116 Mio hl (0,046 Mio hl.)

Betrachtet man die nachfolgende Liste der 26 größten Getränkehersteller (ohne Cola-haltige Getränke sowie Kaffee, Tee und Milch) in der Bundesrepublik im Jahr 1996 im Vergleich zu 1995, so ist grundsätzlich festzustellen, daß es sich überwiegend um Brauereibetriebe sowie Brunnen und Fruchtsafthersteller handelt. Die nachfolgende Darstellung zeigt die Diversifikation im Bereich der Brauindustrie.
Vor Jahren wurde die Gruppe „Brau- und Brunnenbetriebe“ gegründet, da die Brauereien oft den Vertrieb für Erfrischungsgetränke mit übernommen hatten.
Bei der Rangfolge für 1996 fällt auf, daß die 1. Position von der Holsten-Gruppe mit etwa 15,93 Mio hl (Vorjahr 14,6 Mio hl) angeführt wird. Es folgt die Brau- und Brunnen AG, die mit 15,5 Mio hl (Vorjahr 16,8 Mio hl) um 1,3 Mio hl z.T. An 9.

Im folgenden Beitrag wird nach einem Rückblick auf die Verhältnisse in der „guten alten Zeit“ gezeigt, wie sich der Biermarkt bei uns und in Amerika zwischenzeitlich entwickelt hat und worin sich helle US-Biere von einheimischen Produkten heute unterscheiden.

Anheuser-Busch bringt „Michelob” auf den deutschen Markt“ (Brauwelt 133, Heft Nr. 6, 1993, Umschlagseite). Die P.O.S. Marketing + Vertrieb GmbH, Hövelhof, „will 1996 16 000 hl ,Miller’-Bier auf dem deutschen Markt absetzen“ (Brauwelt 135, 2281, 1995). „Miller – der Aufsteiger aus den USA. In Deutschland gilt sie als neuer Aufsteiger unter den Importmarken“ (1).

..... Interessant dabei ist, daß damals die amerikanischen Biere im Durchschnitt stärker gehopft waren.h. 19 BE vor 30 Jahren. Andererseits, um nochmals H. J.

Der Export von deutschem Bier ist 1997 erneut gestiegen und zwar um 2,6% auf 9,23 Mio hl. Mit einem Absatz von 112,6 Mio hl (–0,2%) ist Deutschland das Bierland Nr. 1 in Europa geblieben (s. unten). Darauf verwies Dr. Michael Dietzsch, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes, als er jüngst die neuesten Zahlen über den Bierabsatz 1997 in Deutschland kommentierte. Der Bierabsatz umfaßt den Ausstoß deutscher Brauereien, ohne die Produktion von alkoholfreiem Bier und Malztrunk (1996: ca. 4,1 Mio hl), zuzüglich ca. 85% des Importes (1196: ca. 3 Mio hl).
In den einzelnen Brauereien und in den verschiedenen Bundesländern ergaben sich aber große Unterschiede. Vor allem, so Dr. Dietzsch, hatten die mittelgroßen Brauereien besondere Schwierigkeiten im Markt.
Lt. Dr. a..

Das Jahr 1997 verlief für den Bierabsatz in den Entwicklungsländern durchaus positiv. Die Steigerungsrate für den Bierkonsum lag mit 6,7% über der des Bruttosozialproduktes in Höhe von 6,0%. Wie „The Emergy Markets Brewery Fund“ der Vereinsbank, New York, in seinem jüngsten Bericht schreibt, liegt der Biermarkt damit nach einem schwächeren Jahr 1996 wieder voll im Basistrend des Wirtschaftswachstums in den Entwicklungsländern. Allerdings unterscheiden sich diese Länder in ihrer wirtschaftlichen Entwicklung erheblich, und zwar von +15% bis –2%.
Allgemein haben sich die Margen 1997 positiv entwickelt. Das läßt sich auf die niedrigeren Malzpreise zurückführen, die rd. 20 – 25% unter den Vorjahrswerten lagen. 6% liegen. B. Malz und Verpackung steigen werden..

Der sich weiter verschärfende Wettbewerb in der deutschen Braubranche hat die Renditen1996 über alle Größenklassen hinweg sinken lassen und zwar wegen der wiederum gesunkenen Produktions- und Verbrauchszahlen, gepaart mit dem herrschenden Preisdruck und dem Zwang der Brauereien, verstärkt in den Absatz zu investieren. Zu diesem Schluß kommt der jüngste Branchenbericht der IKB Deutsche Industriebank, Januar 1998. Nach dieser Übersicht heben sich nach wie vor die kleinen, lokal agierenden Unternehmen und die Premiummarkenanbieter mit ihrer anhaltend guten Ertragskraft positiv ab.
Diese Aussagen beruhen auf der Analyse von 43 IKB-Kundenfirmen mit einem Gesamtumsatz von 7,2 Mrd DM. Dies entspricht einem Repräsentationsgrad von 36% der 1996 erzielten Branchenerlöse.

Auch im Jahre 1997 konnten Brauereiaktien nur unterdurchschnittlich an der rasanten deutschen Börsenentwicklung teilnehmen – sie blieben bis auf wenige Ausnahmen erneut die Stiefkinder des Aktienmarktes. Während deutsche Aktien im Durchschnitt um gut 40% zulegten und einzelne Werte noch weit mehr Boden gut machen konnten, gab es bei einzelnen Bieraktien sogar Kursverluste im Vergleich zum Jahresende 1996.
Auch nach dem Start ins neue Jahr 1998 hat sich die Börsenhausse zunächst fortgesetzt. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der Januar stets ein anlagestarker Monat ist. Immerhin gelangen zu Beginn eines jeden Jahres in Deutschland aus Zinsen und Tilgungen stolze 100 Mrd DM zur Gutschrift, die Wiederanlage suchen. Optimisten sehen im Jahresverlauf sogar bis zu 4750 Punkte.B.B. Pauli.

Marktkenner rechnen für 1997 mit einem Rückgang im Bierausstoß in Deutschland von rd. 1%. Der Pro-Kopf-Verbrauch dürfte bei etwa 131 l (Vorjahr: 132 l) liegen. Damit hat sich der Bierkonsum pro Kopf seit 1980 (146 l) um mehr als 10% reduziert. Positiv hat sich der Export der deutschen Brauereien entwickelt.

Nach einer bundesweiten Umfrage der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) stimmen 99% der Befragten mit der Qualität deutscher Biere voll überein. Für 45% ist das Reinheitsgebot ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal zwischen deutschen und ausländischen Bieren. 78% der Erwachsenen ab 30 Jahren bekennen sich zum regelmäßigen Biergenuß.

In den Wirtschaftsspalten der Tageszeitungen und in den Wirtschaftsmagazinen wird die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland für das Jahr 1998 recht positiv eingeschätzt. Die Auswirkungen auf die Arbeitslosenzahlen werden allerdings eher negativ eingestuft. Die einzelnen Branchen unterscheiden sich in der Einschätzung ihrer Chancen für 1998 zum Teil ganz erheblich.
Die Nahrungsmittelhersteller dürften kaum in der Lage sein, ihren Umsatz von etwa 220 Mrd DM noch zu steigern. Deutschlands drittgrößter Industriezweig mit etwa 520 000 Beschäftigten leidet weiter unter der schwachen Inlandskonjunktur. Abhilfe könnte hier nur der Export bringen, der aber in dieser Branche nur 10,4% des Umsatzes ausmacht.
Den Handel erwartet 1998 das sechste Minusjahr in Folge..

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