Nach einer Mitteilung des Deutschen Brauer-Bundes betrugen die Biersteuereinnahmen 1998 1,654 Mrd DM. Damit liegen sie um 36,5 Mio DM bzw. 2,2% unter denen des Vorjahres. Parallel zum Bierausstoß liegt Nordrhein-Westfalen auch bei den Biersteuern mit 471 Mio DM (-2%) vor Bayern mit 335 Mio DM (-4,1%), Sachsen mit 134 Mio DM (+2,4%) und Baden-Württemberg mit 128 Mio DM (-4,3%).

Im Beitrag werden die unterschiedlichen Entwicklungen der Verbund- und Privatbrauereien sowie Veränderungen im Mittelfeld, Auf- und Absteiger aufgezeigt. Im Jahr 1998 sind unterschiedliche Entwicklungen aus der nachfolgenden Rangliste der Brauereigruppen und Privatbrauereien mit einem Gesamtausstoß von über 2 Mio hl festzustellen. In der Tabelle 2 ist für die oben genannten Gruppen das selbsthergestellte Bier in 1000 hl einschließlich der Ausfuhr widergegeben. Die Daten wurden durch Abfrage und Selbstangaben zusammengestellt.

Nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes ist die Bierausfuhr der deutschen Brauereien im Jahre 1998 um 9,7% auf 8,362 Mio hl zurückgegangen. In die Länder der EU wurden 5,82 Mio hl (–8,5%) exportiert. Allerdings sind diese Zahlen, insbesondere die Zahlen der EU-Länder lt. DBB nur unter Vorbehalt zu betrachten.

Die Anzahl der 1998 betriebenen Braustätten hat sich, bedingt durch einen Zuwachs bei den Gasthausbrauereien, gegenüber 1997 um 10 Betriebe auf nun 1283 Betriebe erhöht. Wie die Statistik der Zentralstelle Biersteuer zeigt, haben besonders in den Größenklassen oberhalb der klassischen Gasthausbrauerei (bis 5000 hl) im Bereich bis 100 000 hl Betriebsauflösungen oder Absatzrückgänge stattgefunden.

Im Vergleich zu 1997 hat die Zahl der Braustätten 1998 von 699 auf 696 abgenommen. 40% der Betriebsstätten (280) sind im Gebiet der ehemaligen Oberfinanzdirektion München, 60% (416) im Gebiet der ehemaligen Oberfinanzdirektion Nürnberg. Von den betriebenen Braustätten haben 54% einen Bierabsatz von bis zu 5000 hl. 16 Betriebsstätten liegen im Jahresausstoß über 200 000 hl.

Der Anteil der Sorte Pils ist im LEH und in den Abholmärkten 1998 mit 67,8% fast konstant geblieben. Nach den Zahlen der IRI/GfK, Nürnberg, kam Export/Edel/Spezial auf 8,8%, Weizen auf 5,3%, Hell auf 3,7%, Alt auf 3,1% Alkoholfrei auf 2,7%, Kölsch auf 2,1% und Malz auf 1,9%. Große Verschiebungen waren nicht festzustellen.

Der Pro-Kopf-Verbrauch an Bier ist lt. Mitteilung des Deutschen Brauer-Bundes im Jahre 1998 um 3,6 l (2,7%) auf 127,4 l zurückgegangen. Den Gesamtbierverbrauch hat der Verband auf 104,5 Mio hl errechnet.

Im Jahre 1998 hat sich nach Erhebungen des Deutschen Brauer-Bundes der Absatz von alkoholfreiem Bier und Malztrunk um 2,1% auf 4,06 Mio hl verringert. Davon entfielen auf alkoholfreies Bier 2,4 Mio hl und auf den Malztrunk 1,66 Mio hl.

Nach den Ergebnissen der IRI/GfK Retail Services, Nürnberg, wurden im Lebensmitteleinzelhandel und in den Abholmärkten, ohne Aldi und Tankstellen, im vergangenen Jahr 28,97 Mio hl Bier (–2,5%) in der 0,5-l-MW-Flasche abgesetzt. Damit sank der Anteil dieses Gebindes in diesen Absatzkanälen von 63% auf 62,3%. Die 0,33-l-Mehrwegflasche brachte es auf 6,158 Mio hl (–4,6%) bzw. einen Anteil von 13,3% (13,7%). Eine marginale Bedeutung hat in diesem Bereich weiter die 0,5-l-Einwegflasche mit einem Anteil von 0,1%.
Großer Verlierer war die 0,33-l-Einwegflasche mit –10,2% auf 1,124 Mio hl bzw. 2,4% (2,7%) Anteil. Stark zugelegt hat die 0,5-l-Dose (+ 4,9%) auf 9,364 Mio hl bzw. 20,2% (18,9%). Weiter rückläufig dagegen ist die 0,33-l-Dose mit 0,5 Mio hl (–1,5%) und einem Anteil von 1,1%..

Der steuerpflichtige Bierabsatz bzw. Bierausstoß (ohne den Absatz von Bier mit Alkoholgehalt von 0,5 Vol.-% und weniger, vor allem alkoholfreies Bier und Malzbier.) ist in der Bundesrepublik Deutschland um 2,9% im Jahr 1998 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Der Konkurrenzkampf wurde umso härter.
Betrachtet man die Tabelle 1 für den steuerpflichtigen Bierabsatz nach Bundesländern für das Jahr 1998, so fällt auf, daß besonders starke Rückgänge in Schleswig-Holstein/Hamburg (–9,6%) sowie Hessen (–8%), Baden-Württemberg und Bayern (–5,6% bzw. –5,1%) zu erkennen sind. Anstiege konnten nur in den neuen Bundesländern erreicht werden, so beispielsweise in Sachsen-Anhalt (+5,2%), Thüringen (+3,2%), Mecklenburg-Vorpommern (+2,1%) und +2,2% in Sachsen. 185 000 hl geschrumpft.
Dr.

Trotz des deutlichen Rückgangs des Bierabsatzes um 2,9% in Deutschland und 5,7% in Bayern zeigte sich Hans Schinner, Präsident des Verbandes mittelständischer Privatbrauereien in Bayern, anläßlich des Starkbieranstiches 1999 am 18. Februar 1999 in Pfaffenhofen optimistisch, was die Zukunft der kleineren und mittleren Brauereien betrifft. Diese würden nicht resignieren, sondern verstärkt in die Zukunft investieren, obwohl sich die Rahmenbedingungen immer mehr verschlechtern: Verbraucherverhalten, Promillegrenze, drohende Werbebeschränkungen, Konkurrenz durch andere Getränke, Preiswettbewerb und Werbedruck durch die Großbrauereien.
Bei den meisten Mitgliedsbetrieben stimme das Umfeld, herrsche Engagement, stimme die Zukunftsphilosophie. 17).T. rund um die Uhr..

Nicht nur in Bayern beginnt jetzt wieder die Starkbierzeit. In der Pressekonferenz anläßlich des Starkbieranstichs des Verbandes mittelständischer Privatbrauereien am 18. Februar 1999 in Pfaffenhofen wies Hans Schinner, Bayreuth, Präsident des Verbandes, darauf hin, daß im letzten Jahr in Deutschland ca. 1% des Gesamtbierverbrauches von 104,5 Mio hl auf die hochprozentigen Biere entfiel. Mengenmäßig am meisten Starkbier brauten lt. Schinner die Bayern mit 215 000 hl. Stark zugenommen hat der Bockbierausstoß in Rheinland-Pfalz/Saarland und zwar von 113 000 hl auf 150 000 hl. Den 3. Rang der Bockbierskala nimmt Niedersachsen/Bremen vor Sachsen ein. Das Bockbier gehört, so Schinner, zum bayerischen Kalender wie Weihnachten, Josefi oder der Wonnemonat Mai. 12, 1998, S. 819 schrieb..

Auch in Hessen werden die überregionalen Marken aus anderen Bundesländern mit ständig steigendem Anteil verkauft. Der Beitrag zeigt, wie stark diese überregionale Konkurrenz in diesem Bundesland in den letzten 10 Jahren geworden ist und wo die Stärken der regionalen Brauereien liegen.
Vergleicht man den vom Brauerbund Hessen gemeldeten Gesamtausstoß Bier für die Zollbezirke in Hessen im Braujahr 1996/1997 (7 200 Mio hl) mit dem Gesamtausstoß von vor 10 Jahren (7 111 Mio hl im Braujahr 1986/1987), so ist in Hessen ein Anstieg um 90 000 hl festzustellen. Betrachtet man dann die Entwicklung in den jeweiligen Zollbezirken, so ist ein Rückgang in Kassel um ca. 125 000 hl zu verzeichnen. 110 000 hl im Frankfurter und Darmstädter Zollbezirk festzustellen ist. 1,25 Mio hl enthalten sind..

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