Chancen für den Mittelstand im Verdrängungswettbewerb -- Im bundesdeutschen Biermarkt hält der Verdrängungswettbewerb an. Wie Rainer Pott-Feldmann, Präsident des Bundesverbandes mittelständischer Privatbrauereien, anläßlich der Pressekonferenz zur Brau '96 am 12. November 1996 in Nürnberg ausführte, ist die Zahl der Braustätten im Jahre 1995 von 1278 auf 1243 zurückgegangen. Für das Jahr 1996 rechnet Pott-Feldmann mit einer weiteren Abnahme um 30 Betriebe. Die Konzentrationswelle dürfte auch 1997 noch nicht beendet sein. Der Verdrängungswettbewerb spielt sich zum einen über den Preis, zum anderen auch über einen enormen Werbedruck ab, durch den es aber den Großen der Branche offenbar nicht gelungen ist, den Pro-Kopf-Verbrauch zu stabilisieren, geschweige denn anzuheben..

Laut Halbjahresbericht ist der Umsatz der internationalen Premiummarken von Heineken N.V. weiter gestiegen. -- Abgesehen von den Neuerwerbungen erhöhte sich dadurch der Anteil an Bieren mit höherer Marge. Der Verkauf von Heineken stieg um 8,1% auf 8,7 Mio Hektoliter, der von Amstel sank um 2,8% auf jetzt 3,3 Mio Hektoliter. Insgesamt rechnet man jedoch für das gesamte Jahr 1996 mit einem geringeren Reingewinn als in 1995. Dies wird vor allem mit dem schlechteren Wetter in diesem Jahr in Europa und dem Druck auf die Margen begründet.

Globale Herausforderung der deutschen Braubranche -- Im deutschen Biermarkt ist kein Ende der Talfahrt in Sicht. Darauf verwies Roland Berger zu Beginn seines Referates über Die globale Herausforderung: Chancen und Risken - Auswirkungen auf die deutsche Brauindustrie auf dem 22. Management-Seminar für die Brauwirtschaft am 22. November 1996 in München. Der deutsche Biermarkt, so Berger, wurde und wird auch weiterhin stark von Trends beeinflußt, die zum Teil aus dem Ausland kommen und die es zu berücksichtigen gilt, wie z.B. Energy Drinks, Dosen, Dienstleistungen/Service, PET, Eistee, AfG-Boom, Importbiere, LEH, ausländische Restaurants, Natural Fruit Drinks, Spezialitäten und Functional Drinks. Ein Ausgleich der Absatzverluste durch Erlössteigerungen ist nicht möglich. Lt.

Bier ist eben nicht Coca-Cola -- Im folgenden Artikel bezieht der Autor Stellung zu den Aussagen von Heinz Wiezorek, Aufsichtsratsvorsitzender von Coca-Cola, zu Themen der deutschen Brauwirtschaft wie dem Deutschen Reinheitsgebot, dem Mehrwegsystem oder dem Marketing.

Gesamtbierabsatz im September 1996 -- Tabelle

Deutschland führt weltweit mit 2,90 DM/m3 bei den Wasserpreisen. -- Mit Abstand folgen nach einer Studie der NUS Deutschland Energiekostenberatungsgesellschaft, Düsseldorf, Belgien mit 2,28 DM/m3, die Niederlande mit 2,25 DM/m3, Frankreich mit 2,22 DM/m3, Australien mit 1,56 DM/m3 und Großbritannien mit 1,51 DM/m3. In Europa hat Norwegen mit 0,62 DM/m3 die geringsten Wasserpreise, vor Spanien mit 1,00 DM/m3 und Irland mit 1,01 DM/m3.

Die Entwicklung der Brauereien in Deutschland 1995 -- Eine Analyse der Ausfuhr- und Inlandsabsatzentwicklung der deutschen Brauereien mit einem versteuerten Bierausstoß von über 140 000 hl.

Moderne Brauereien in Asien auf der Überholspur. Nachfrage nach mehr Bier - in einigen Ländern zweistellige Zuwachsraten pro Jahr -- In Thailand lag die Jahresbierproduktion 1989 bei rund 3 Millionen Hektoliter. Die Bierproduktion in China hat 1995 bereits die 150 Mio-hl-Grenze überschritten.

Entgegen anderslautenden Gerüchten wird die Fürstliche Brauerei Thurn und Taxis, Regensburg, nicht verkauft. -- Dr. Peter Lämmerhirdt, seit 1. Oktober 1996 Vorstandssprecher der Henninger Bräu AG, Frankfurt, bleibt zunächst Geschäftsführer der Regensburger Brauerei, die 140 Mitarbeiter beschäftigt und für 1996 mit einem Jahresausstoß von 320 000 hl Bier und 60 000 hl AfG (wie im Vorjahr) rechnet.

Gebinde- und Sortenstruktur in NRW -- Nach einer Publikation des Verbandes Rhein.-Westfälischer Brauereien, Düsseldorf, hat sich der Absatz von Pils bei seinen Mitgliedsbrauereien im ersten Halbjahr 1996 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 0,5% auf 11,267 Mio hl verringert. Der Pilsanteil nahm aber trotzdem von 73,8% auf 74,2% am Gesamtbierausstoß von 15,176 Mio hl (- 1,1%) zu. Auf alkoholfreies Bier entfielen dabei gut 84 000 hl (- 10,9%), auf alkoholarmes 50 617 hl (- 19,1%). Altbier verringerte seinen Absatz um 6% auf 1,752 Mio hl und seinen Anteil am Gesamtbierabsatz auf 11,6%. Alkoholfreies Altbier erfuhr ein Minus von 14,8% auf 18 329 hl. Kölsch kam im ersten Halbjahr 1996 auf 1,426 Mio hl (- 3%) bzw. auf einen Anteil von 9,4%. Sein Anteil liegt jetzt bei 2,6%..

Brau und Brunnen AG konzentriert sich auf das Inland -- Die Brau und Brunnen AG, Dortmund, Deutschlands größte Brauereigruppe, hat per 1. November 1996 ihre Tochter Brau und Brunnen International GmbH, Dortmund, an die South African Breweries (SAB) Ltd., Johannesburg, verkauft. Die Brau und Brunnen International GmbH hält Beteiligungen an zwei rumänischen Brauereien: 73,44 Prozent an der Brauerei Ursus S.A. mit einer Getränkeproduktion von 439 000 hl und 514 Mitarbeitern sowie 81,26 Prozent an der Brauerei Pitber S.A. mit einer Getränkeproduktion von 329 000 hl. Die Brauerei Ursus gilt als eine der modernsten rumänischen Brauereien mit einer Jahreskapazität von rund 700 000 hl. Die Brauerei Pitber soll auf rund 750 000 hl pro Jahr erweitert werden. An der Brauerei Haber International S.A..

Zweistelliger Einbruch bei Erfrischungsgetränken im Sommer -- Nach einem Absatzwachstum von fünf Prozent bis Ende Juni 1996 hat die Erfrischungsgetränke-Industrie in den völlig verregneten und unterkühlten Sommermonaten einen Einbruch in zweistelliger Höhe hinnehmen müssen. Im Juli waren es 16%, im August sogar 18%, teilte Dr. Friedrich Pachmayr, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Erfrischungsgetränke-Industrie e.V. (BDE), der Presse am 1. Oktober 1996 in Bonn mit. Damit dürfte für das Gesamtjahr 1996 ein Rückgang von 2% zu erwarten sein. Vergangenes Jahr produzierten rund 400 Unternehmen 7,13 Milliarden Liter Erfrischungsgetränke - ein Plus von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz stieg um 3,7 Prozent auf 5,77 Milliarden DM..

In Deutschland wur-den in den ersten neun Monaten des lau-fenden Jahres 86,2 Mio hl Bier abgesetzt, 2,2% weniger als im Vorjahr. -- Nach einer Mitteilung des Statistischen Bundesamtes, Wiesbaden, nahm der Inlandsabsatz um 2,8% auf 78,8 Mio hl ab. 7,4 Mio hl (8,5%) gingen unversteuert ins Ausland, davon 4,0 Mio hl (+ 7,7%) in EU-Länder und 3,1 Mio hl (+ 2,5%) in Drittländer.

LEH in Deutschland 1995 real ohne Umsatzzuwachs -- Der deutsche LEH erreichte im Geschäftsjahr 1995 ein Umsatzvolumen von 338 Mrd DM und damit ein Plus von 1,8%. Nach einer Analyse von M + M EUROdATA, Frankfurt/Main, konnte damit gerade einmal die Inflationsrate ausgeglichenhwerden. Die sechs größten Gruppierungen im deutschen LEH ereichten 1995 zusammen einen Marktanteil von 87%, bzw. von über 295 Mrd DM. Branchenprimus ist dabei mit 23% die Verbundgruppe Markant, die aus zahlreichen Filialisten und Großhändlern besteht, die sich gegen die anderen Branchenriesen zusammengeschlossen haben. Die Metrogruppe kam auf 18%. Sie ist mit Abstand das größte Filialunternehmen in der Branche, und zwar in Deutschland und in Europa. Relativ stabil gebieben sind die Verbrauchermärkte und SB-Warenhäuser.

Weltbiermarkt - Chancen für alle -- Das Internationale Beer Marketers Symposium fand vom 3. bis 5. November 1996 in Vancouver, Kanada, statt. Veranstalter war in diesem Jahr die Association of Brewers, Boulder, USA. Deren Präsident, Charlie Papazian, konnte 125 Fachleute aus 19 Ländern begrüßen. Davon kamen 44 aus den USA, 37 aus Kanada, je fünf aus Südafri-ka, Peru, Großbritannien und Deutschland, je vier aus Mexiko und Japan und je drei aus Rußland und Tschechien. Je 22% der Teilnehmer repräsentierten international agierende Brauereigruppen und mittelständische bzw. Mikrobrauereien, je 6 Prozent Brew-Pubs/Homebrewer, Verbände, Medien und die Association of Brewers, 4% den Handel und 28% den Bereich Zulieferer und Berater. zu pflegen.T. noch ungeahnte Möglichkeiten..

Mehr Image für bayerisches Bier -- Der 22. Ostbayerische Brauertag, eine Gemeinschaftsveranstaltung der Bezirksstellen Oberfranken und Niederbayern des Bayerischen Brauerbundes, fand am 17. Oktober 1996 in Irl bei Regensburg statt. Er war in erster Linie dem Thema Marketing und Vertrieb gewidmet. In Zeiten fortschreitender Konzentration, vermehrter Betriebsstillegungen und rückläufiger Umsatz- sowie Absatzzahlen ging es vor allem darum, wie mittelständische Brauereien im immer härter werdenden Wettbewerb auf die nationalen Biermarken, auf die Handelsmarken und auf die wachsende Dosenflut reagieren können. Es bestehe, wie Direktor H. J. Moser, Regensburg, in seiner Begrüßungsansprache betonte, keine Aussicht auf eine nachhaltige Trendwende. Nicht nur der Gigant hat eine Chance. F. L..

Brauwelt-Newsletter

Newsletter-Archiv und Infos

Pflichtfeld