Am Rande der jährlich stattfindenden Besprechung der Gesellschaft für Hopfenforschung mit den Führungskräften des Arbeitsbereichs Hopfen, Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft am Hopfenforschungszentrum, Hüll, wurde dem Präsidenten des Verbandes Deutscher Hopfenpflanzer und Vorstandsvorsitzenden der HVG Dr. Johann Pichlmaier das erste Exemplar der überarbeiteten Datensammlung für die Betriebsplanung Hopfenbau überreicht. Sieben Jahre nach der letzten Aktualisierung konnten der Institutsleiter Dr. Peter Doleschel und der Leiter der Arbeitsgruppe Hopfenbau-Produktionstechnik Johann Portner das erweiterte Zahlenwerk in seiner Neuauflage präsentieren.
Hopfen wird in allen Anbaugebieten von Krankheiten und Schädlingen befallen, die nach Überschreiten einer Schadschwelle bekämpft werden müssen, damit die geforderten Qualitätskriterien erfüllt werden können. Für jeden der zugelassenen Wirkstoffe ist eine maximale, in Labor- und Freilandversuchen nachgewiesene, unbedenkliche Höchstmenge festgesetzt.
Der neben Wasser, Hefe und Malz einzige weitere Rohstoff zur Herstellung von Bier im Rahmen des Reinheitsgebotes, der Hopfen, ist die „Arzneipflanze des Jahres 2007“. Diese jährliche Auszeichnung erfolgt durch den „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ an der Universität Würzburg.
Die Auswirkungen der Witterungsverhältnisse auf die Gerstenqualitäten, wie sie bereits im Gerstenbericht (Brauwelt 43, 2007, S. 1184 ff.) dargestellt wurden, setzen sich zwangsläufig bei der Malzqualität fort. Die für diese und kommende Ernten anstehenden Probleme, das bisher gewohnte Qualitätsniveau beizubehalten, lassen sich letztlich nur über wieder vergrößerte Anbauflächen lösen.
Zum dritten Mal hintereinander bescheinigt das vom Deutschen Mälzerbund initiierte Schadstoffmonitoring die hohe Qualität von Braugetreide für die Malzerzeugung. Seit 2005 betreibt der Deutsche Mälzerbund [EV] in Zusammenarbeit mit der SGS Germany GmbH ein flächendeckendes Monitoringprogramm zur Datenerfassung von unerwünschten Stoffen. Die Proben werden auf Pflanzenschutzmittel, Aflatoxine, Ochratoxin, Fusarientoxine (inklusive DON, Zearalenon, HAT-2 und T2) sowie Blei und Cadmium untersucht. 25 Mälzereien haben an dem Monitoringprogramm teilgenommen und insgesamt 171 Proben wurden untersucht.
Am 13. November fand der 19. Bitburger Braugerstentag statt. Seit fast 20 Jahren ist die Bitburger Braugruppe GmbH gemeinsam mit dem Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Eifel (DLR Eifel) Ausrichter der bereits zur Tradition gewordenen Veranstaltung, die eine enge Zusammenarbeit sowie den ständigen fachlichen Austausch zwischen den Erzeugern, den Mälzereien, den Verbänden, der Politik und der Braugruppe fördert.
Am 22. November 2007 fand in München der 9. Bayerische Braugerstentag statt, veranstaltet vom Verein zur Förderung des Bayerischen Qualitätsgerstenanbaues und vom Bayerischen Bauernverband.
Auch in diesem Jahr lässt sich die Braugerstenernte in Bayern durch bloße Durchschnittszahlen kaum zutreffend beschreiben. Bestimmend für den Vegetationsverlauf waren 2007 die frühe Aussaat, die lange Trockenheit im April und die stockende Ernte durch die wechselhafte Witterung im Sommer. Entsprechend der lokal stark unterschiedlichen Wasserverfügbarkeit ist eine extreme Spannbreite von Ertrags- und Qualitätswerten zu finden.
Anlässlich der Pressekonferenz zur BRAU Beviale 2007 ging Gerhard Ilgenfritz, Präsident Private Brauereien e. V., am 13. November 2007 in Nürnberg auf das alles beherrschende Thema der Braubranche 2007 ein, die Versorgung mit Hopfen und Malz.
Der Verband Private Brauereien Deutschland e. V. hat seine Positionen zur Novellierung des Gentechnikgesetzes im Rahmen einer Veranstaltung mit Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan in der Berg-Brauerei Ulrich Zimmermann, Ehingen-Berg, noch einmal bekräftigt und unterstrichen, dass die mittelständische Brauwirtschaft gentechnisch veränderte Braurohstoffe für die Bierherstellung nachdrücklich ablehnt.
Die Situation des Gersten- und Malzmarktes ist durch Mangel bei der Quantität sowie durch Mängel bei der Qualität gekennzeichnet. Wie sich die Qualitätsmängel in den einzelnen Prozessschritten auswirken, machte Dr. Klaus Hartmann, Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I, Technische Universität München-Weihenstephan, anlässlich der 57. Arbeitstagung des Bundes Österreichischer Braumeister und Brauereitechniker am 21. September 2007 in Villach deutlich.
Ende August, zu Beginn der Ernte, schien die Welt am Hopfenmarkt in Ordnung. Optimistische Ernteprognosen in den USA und Deutschland ließen Pflanzer und Handel darauf hoffen, an einem attraktiven Freimarkt teilnehmen zu können, die Brauereien konnten mit einer leichten Entspannung der bis dahin eher engen Versorgungslage rechnen. Sechs Wochen später muss ein gänzlich anderes, ernüchterndes Bild gezeichnet werden. Die Welternte 2007 erreicht wider Erwarten voraussichtlich nicht einmal Durchschnittsniveau. Die ohnehin bereits knappe Versorgungslage am Hopfenmarkt 2006 kann sich mit der Ernte 2007 somit zu einer Versorgungskrise ausweiten.
Auch 2007 ging die Anbaufläche für Sommergerste wieder zurück. Allein dadurch wurde die Hoffnung auf eine Entspannung der Versorgung mit Braugerste geschmälert. Durch den milden Winter gab es keine Auswinterungsschäden, sodass für die Sommerung keine zusätzliche Anbaufläche frei wurde. Die Malzqualitäten werden von den üblicherweise geforderten Spezifikationen abweichen. Notwendig ist die Festlegung von Spezifikationen, die den Verarbeitern ein sinnvolles Reagieren auf die mangelnden Qualitäten ermöglichen.
Der Braugerstenanbau hat in Deutschland eine lange Tradition. Seit Jahrhunderten prägen Gersten- und Hopfenfelder das Landschaftsbild und verkörpern im Produkt Bier der heimischen Brauereien ein Stück der kulturellen Identität der Regionen.