Im Jahr 2019 gab es Rekorde bei den Temperaturen aber nicht beim Getränkeabsatz

Der heiße Sommer 2019 hätte eigentlich einen großen „Durst“ erwarten lassen. Aber es kam anders: In einem gesättigten Markt trank jeder Bundesbürger im vergangenen Jahr nur noch rund 750 Liter, das sind ca. elf Liter weniger als 2018. Diese überraschende Entwicklung ist in erster Linie auf den deutlichen Nachfragerückgang bei alkoholfreien Getränken, und dort wiederum bei Wässern, zurückzuführen.

Salzburg, Österreich (Foto: Dimitry Anikin on Unsplash)

Leichtes Plus | Kaffee und Wasser sind die beliebtesten Getränke in Österreich. Und dann folgt das Bier – nicht verwunderlich bei einer Auswahl von über 1000 verschiedenen Bieren, die in über 300 Brauereien, inkl. der Gasthaus- und Hausbrauereien, hergestellt werden. Die hohe Qualität, der Geschmack, die natürlichen Inhaltsstoffe, die regionale Herkunft und die umweltfreundlichen Gebindeformen sind Attribute, die der moderne Verbrauer sehr zu schätzen weiß.

Die Absage der diesjährigen Veranstaltungen bedeutet, dass die Brewers Association (BA) etwa 70 Prozent ihrer Einnahmen verlieren wird.

Um bei den Wettbewerbshütern grünes Licht für den Kauf der Craft Brew Alliance aus Portland (Widmer, Redhook, Kona, etc.) zu erhalten, hat AB-InBev angekündigt, Konas Hawaii-Brauerei und zwei Brewpubs inklusive der Markenrechte auf den Inseln zu verkaufen.

Der Guinness-Hersteller hat ein weltweites Programm in Höhe von 100 Mio USD angekündigt, um Kneipen und Bars nach der Covid-19-Pandemie zu unterstützen.

Die Alcopops sind zurück. Nur diesmal nennen sie sich Hard Seltzer. Auf dem Segment ruhen offenbar große Hoffnungen, wenn ein Riese wie Aldi mit eigenem Label (Nordic Wolf) einsteigt.

Was hat sich die britische Regierung nur dabei gedacht? Ausgerechnet den US-Unabhängigkeitstag, den 4. Juli, wählte man, um Englands 15 Wochen langen Corona-Lockdown zu beenden und die Kneipen wieder mit Leben zu füllen.

Der Bier- und Gastronomiekonzern Marston’s meldet für das erste Halbjahr einen harten Rückschlag: Der Umsatz ging wegen der Corona-Pandemie um 40 Mio GBP (45 Mio EUR) zurück.

Der aktuelle Mintel Bierreport 2020 legt einen Fokus auf den Absatz von alkoholfreien und leichten Bieren, hier liegen der Studie zufolge die größten Chancen für Brauereien

Das internationale Marktforschungsunternehmen Mintel hat mit dem „Bierreport 2020“ eine breit angelegte Studie zu Bierkonsum und Verbraucher-erwartungen in Deutschland veröffentlicht, wie der Deutsche Brauer-Bund e.V., Berlin, berichtet.

Kalorienreduziert | Erfrischungsgetränke werden leichter: Standen Cola, Limo & Co. bis vor kurzem noch für süßen Genuss mit reichlich Kalorien, so findet aktuell ein Umdenken – wenn nicht gar eine Trendwende – statt. Weniger oder kein Zucker, der Verzicht auf Süßungsmittel, natürliche Inhaltsstoffe sowie regionale Herkunft sind wichtige Attribute der „neuen Getränke“ – und diese lässt sich der bewusste Verbraucher gern etwas kosten.

Biergläser

Unbeschwerter Genuss | Schon längst hat das alkoholfreie Bier sein Nischendasein beendet und ist mit acht Prozent Markt­anteil zu einer festen Größe geworden – es verbessert sogar das Ergebnis des gesamten Marktes. Der 2019er Rückgang des Bier­absatzes um 2,1 Prozent (errechnet vom Statistischen Bundesamt und ohne die steuerfreien Biere) konnte dank der Hinzunahme der alkoholfreien Biere auf 1,9 Prozent „verbessert“ werden.

Der Brau-Computer PicoBrew, ersonnen von ein paar reichgewordenen Softwareentwicklern aus Seattle, galt mal als die Zukunft des Bieres. Doch das weltweit erste automatisierte Hausbraugerät, das so groß wie eine Mikrowelle war und auf die Küchenzeile passte, hat eine höchst fragliche Zukunft. Was ist passiert?

Die Biereinfuhren in die USA beliefen sich im April, dem ersten vollen Monat unter Lockdown, auf 3,2 Mio hl. Das sind 23 Prozent oder 946 000 hl weniger als im Vorjahresmonat, wie der Branchenverband The Beer Institute aktuell mitteilte.

Altertümliche gewerberechtliche Regelungen machen es möglich, dass Hunderte von Pubs, sofern sie eine Lizenz für Speisen haben, ebenso wie Cafés und Restaurants, Ende Juni ihre Türen wieder öffnen können. Tausende von Pubs, die nur eine Schanklizenz haben, müssen dagegen bis zum 10. August warten, was ihre Wirte erheblich verärgert hat.

Obwohl der Marston’s-Deal mit Carlsberg stark nach Notverkauf riecht: Unter Experten kursiert noch ein anderer Aspekt. Demzufolge hat er mehr mit dem Rückzug der Londoner Brauerei Fuller‘s als Bierproduzent zu tun als mit dem aktuellen Pub-Lockdown.

Carlsberg UK und die börsennotierte Traditionsbrauerei Marston’s wollen ihre Brauereien fusionieren. Für Marston’s aus Burton-upon-Trent ist dies ein unternehmerischer Rückzug. Offenbar ein Notverkauf unter anderem Etikett.

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