Solide durch die Krise | Schaut man auf die Brauer – über fünf Prozent Rückgang für die gesamte Branche, heftiger Einbruch beim Fassbier und zahlreiche Existenzen am Abgrund –, so scheint die Entwicklung der Mineralbrunnen im vergangenen Jahr beinahe gnädig.
Wenig Land in Sicht | Der Tenor unserer Berichterstattung wird sich in der nächsten Zeit kaum ändern: ein lange nicht dagewesener Rückgang des gesamten Marktes, heftige Auswirkungen für die Gastronomie und ein bedingter Ausgleich durch das Flaschenbier im Handel. Das gilt auch für die hier betrachteten vier deutschen Bier-Regionen.
Kaum zu glauben, aber mehr als 200 neue Brauereien haben in Großbritannien im vergangenen Jahr eröffnet – und das trotz der verheerenden Auswirkungen des Coronavirus auf Großbritanniens Gastgewerbe.
Ausnahmsweise lagen die Untergangpropheten falsch. Der Lockdown gegen die Ausbreitung von Covid-19 im Jahr 2020 hat nicht wie befürchtet Tausende von Craft Bier-Brauern zu Aufgabe gezwungen. Dies teilte die Brewers Association (BA) am 8. April 2021 mit.
Molson Coors, Nummer zwei unter den US-Brauern, war Opfer eines massiven Cyberangriffs. Hacker hatten offenbar Zugriff auf eine unbekannte Anzahl von Systemen und fügten dem Kerngeschäft des Unternehmens großen Schaden zu.
Es war ein weiterer Rückschlag für Südafrikas Brauer, als die Regierung beschloss, den Alkoholverkauf im Handel über das Osterwochenende zu verbieten – und das nur mit zwei Tagen Vorwarnung. Der Branchenverband Beer Association of South Africa (BASA) kritisierte die Entscheidung. Sie sei unnötig und nicht seriös begründet.
Präsident Andrés Manuel López Obrador attackiert die Produktion von Bier und Milch in Wassermangel-Gebieten. Bereits 2020 hatte der populistische Präsident den Bau der 10 Mio hl-Brauerei von Constellation an der US-mexikanischen Grenze nahe San Diego gestoppt.
Kein Scherz: Am 1. April hat die kanadische Regierung die Verbrauchsteuer auf Bier zum fünften Mal innerhalb von vier Jahren und zum zweiten Mal während der Pandemie erhöht. Dieser Anstieg bedeutet nicht nur eine Zusatzbelastung für die ums Überleben kämpfenden Bars und Restaurants.
Nun hat es auch Coca-Cola erwischt. Die scharfe öffentliche Diskussion über Georgias neues Wahlgesetz zwingt den Konzern aus der Deckung. Die in Georgia regierenden Republikaner hatten Ende März ein umstrittenes Wahlgesetz beschlossen. Es zielt darauf, die Briefwahl und andere coronabedingte Stimmabgabe-Verfahren einzuschränken.
DBB | Mit zunehmender Dauer des seit fast sechs Monaten bestehenden Lockdowns für das Gastgewerbe ergeben sich für die deutsche Brauwirtschaft immer gravierendere Folgen. Nach einer Branchenumfrage des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) sieht mittlerweile jede vierte Brauerei (25 %) ihre Existenz gefährdet.
Deutliches Minus | Kann das alkoholfreie Bier auch dieses Mal helfen? In den vergangenen Jahren gab es dem deutschen Biermarkt Aufschwung oder milderte den Rückgang – dank vieler innovativer Sorten und angesagter Eigenschaften führte es nahezu ein Eigenleben und entwickelte sich vielfach erfreulicher als der gesamte Markt. Doch 2020 war ein besonderes Jahr.
Wachstum und Rückgang | Deutschland, 1946: Der Zweite Weltkrieg ist vorbei. Hunger, Kälte und Verlust beherrschen den Alltag der Menschen. Doch die Hoffnung auf ein neues und besseres Leben ist da, der Wiederaufbau beginnt. Mein Vater Dr. Kai Kelch war mit 22 Jahren unversehrt aus der Gefangenschaft zurückgekehrt; erst viel später sollte er langjähriger Autor für die BRAUWELT werden. Diese erschien bereits ab dem 31. Januar 1946 wieder regelmäßig – die „Allgemeine Brauer- und Hopfenzeitung“, die erste Brauerei-Fachzeitschrift, war zur BRAUWELT geworden. Wie hat sich der deutsche Biermarkt seitdem entwickelt?
Ifo-Institut | Die geschäftliche Situation der Brauereien hat sich im 1. Quartal 2021 gegenüber dem bereits schlechten 4. Quartal 2020 nochmals drastisch verschlechtert. Nach den neuesten Ergebnissen des ifo-Konjunkturtests beurteilte der weitaus überwiegende Teil der befragten Brauer die Geschäftslage als schlecht.
Große Brauereien 2020 | Die bisherigen Veränderungen und Rückgänge des Biermarktes erscheinen rückblickend fast freundlich im Vergleich zu dem, was die Braubranche im vergangenen Jahr erwartete. Kostendruck, demografische Veränderungen und die Bewegung hin zu alkoholfreien Getränkesegmenten waren bekannte Größen, mit denen die Hersteller es bisher aufnehmen konnten. Die hohe Qualität der deutschen Biere und die Innovationsstärke der Brauereien blieben dabei das verlässliche Fundament der Branche. Doch dann kam Corona, und alles wurde anders.
Die Nachricht erwischte die Brauer auf dem falschen Fuß. Ohne jede Vorwarnung erhöhte Südafrikas Regierung die Verbrauchssteuern auf Alkohol und Tabakerzeugnisse im diesjährigen Etat um acht Prozent.
Notverkauf mit anderem Etikett? Molson Coors hat sein Indien-Geschäft verkauft, einschließlich der Starkbiermarke Thunderbolt. Der Brauer hatte nach Einführung der Prohibition 2016 im Bundesstaat Bihar und einem Absatzrückgang wegen Corona starke Einbußen erlitten.
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