Sofa - im Lockdown zu Hause (Foto: Peggychoucair auf Pixabay)

Biertrends | Die Pandemie hat den Bier- und Alkoholkonsum deutlich verändert. Gemeinsamer Konsum in Kneipen, auf Festen und bei Sportveranstaltungen ist dem privaten Konsum alleine oder in Kleingruppen gewichen. Die Auswahl einer Sorte oder Marke entscheidet sich am POS – für die Vorratshaltung oder bestimmte Anlässe. Die Konsumgewohnheiten reichen von gesundheitsfokussierter Reduzierung über Alkoholverzicht bis hin zum Anstieg des Wirkungstrinkens. Der höherpreisige Genusskonsum hat besonders zugenommen.

Das Cider-Portfolio der North Country Hard Cider Company in Dosen

Aufbau von Kategorien | Der neue Cider-Hype startete im zweiten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends voll durch. Zwischen 2010 und 2014 wurden sieben der heutigen zehn Marktführer gegründet; dazu kam noch eine Fülle von Erzeugern von Cider-Spezialitäten. Irgendetwas war passiert, das Unternehmern ausreichend Anreiz bot, ein alkoholisches Getränk aus gepressten Äpfeln herzustellen. Dies führte sie zurück in die Kolonialvergangenheit der USA, als Cider ein überall verbreitetes Getränk war. Angesichts jüngster Umsatzrückgänge bei einigen Cider-Herstellern stellt sich allerdings die Frage: Wie sieht die Zukunft von Cider aus?

Nennen wir es ein soziales Experiment. TRU Colors, eine Start-up-Brauerei aus Wilmington in North Carolina, die Straßengewalt stoppen und Bandenmitglieder durch ordentliche Jobs resozialisieren will, bekommt Unterstützung von Molson Coors.

Es ist ein zweischneidiger Sieg. Während Craft Bier-Brauer die Ankündigung feierten, dass der Biersteuernachlass ab Juli dieses Jahres von 100 000 AUD auf 350 000 AUD (270 000 EUR) pro Jahr steigen wird, befürchten andere, dass er nicht den Brauern, sondern den Wirten zugutekommen wird.

Der Siegeszug der Dose scheint unaufhaltsam. Wie die Fachzeitschrift Beer Marketers Insights berichtet, stieg der Bierabsatz in Dosen 2020 um elf Prozent. Tatsächlich wurden fast drei Viertel des heimischen Biers in Dosen abgefüllt.

Mehr Ärger auf der Irischen Insel. Die Republik plant offenbar, einen Mindestpreis für Alkohol einzuführen. Eine derartige Regelung könnte dazu führen, dass Bier in der Republik im Extremfall doppelt so teuer ist wie in Nordirland. Irische Einzelhändler fürchten ein Fiasko, während Schmuggler sich ins Fäustchen lachen dürften.

Constellation Brands steckt in der Zwickmühle. Im März 2020 hatten die Einwohner der nordmexikanischen Stadt Mexicali in einem Referendum die Fertigstellung der bereits im Bau befindlichen Zehn-Millionen-hl-Brauerei und damit eine Investition von mehr als 1 Mrd USD gestoppt.

Die Gerüchteküche behielt recht. Carlos Brito, der AB-InBev zum größten Brauer der Welt gemacht hat, wird im Juli als CEO zurücktreten. Zugleich ändert der Konzern seine Strategie. Organisches Wachstum statt Wachsen durch Akquisitionen heißt die Devise.

Mineralwasserflasche (Foto: congerdesign on Pixabay)

Solide durch die Krise | Schaut man auf die Brauer – über fünf Prozent Rückgang für die gesamte Branche, heftiger Einbruch beim Fassbier und zahlreiche Existenzen am Abgrund –, so scheint die Entwicklung der Mineral­brunnen im vergangenen Jahr beinahe gnädig.

Geknicktes Bierglas (Foto: Alexandra auf Pixabay)

Wenig Land in Sicht | Der Tenor unserer Berichterstattung wird sich in der nächsten Zeit kaum ändern: ein lange nicht dagewesener Rückgang des gesamten Marktes, heftige Auswirkungen für die Gastronomie und ein bedingter Ausgleich durch das Flaschenbier im Handel. Das gilt auch für die hier betrachteten vier deutschen Bier-Regionen.

Kaum zu glauben, aber mehr als 200 neue Brauereien haben in Großbritannien im vergangenen Jahr eröffnet – und das trotz der verheerenden Auswirkungen des Coronavirus auf Großbritanniens Gastgewerbe.

Ausnahmsweise lagen die Untergangpropheten falsch. Der Lockdown gegen die Ausbreitung von Covid-19 im Jahr 2020 hat nicht wie befürchtet Tausende von Craft Bier-Brauern zu Aufgabe gezwungen. Dies teilte die Brewers Association (BA) am 8. April 2021 mit.

Molson Coors, Nummer zwei unter den US-Brauern, war Opfer eines massiven Cyberangriffs. Hacker hatten offenbar Zugriff auf eine unbekannte Anzahl von Systemen und fügten dem Kerngeschäft des Unternehmens großen Schaden zu.

Es war ein weiterer Rückschlag für Südafrikas Brauer, als die Regierung beschloss, den Alkoholverkauf im Handel über das Osterwochenende zu verbieten – und das nur mit zwei Tagen Vorwarnung. Der Branchenverband Beer Association of South Africa (BASA) kritisierte die Entscheidung. Sie sei unnötig und nicht seriös begründet.

Präsident Andrés Manuel López Obrador attackiert die Produktion von Bier und Milch in Wassermangel-Gebieten. Bereits 2020 hatte der populistische Präsident den Bau der 10 Mio hl-Brauerei von Constellation an der US-mexikanischen Grenze nahe San Diego gestoppt.

Kein Scherz: Am 1. April hat die kanadische Regierung die Verbrauchsteuer auf Bier zum fünften Mal innerhalb von vier Jahren und zum zweiten Mal während der Pandemie erhöht. Dieser Anstieg bedeutet nicht nur eine Zusatzbelastung für die ums Überleben kämpfenden Bars und Restaurants.

Brauwelt-Newsletter

Newsletter-Archiv und Infos

Pflichtfeld