Deutsche Zurückhaltung bei Premium-Bier
Sinus-Institut | Das gestiegene Preisbewusstsein und ein genereller Trend zu alkoholfreien Getränken zeigen Auswirkungen in der Bier-Nation Deutschland: So geben nur sieben Prozent der Deutschen nach eigenem Empfinden überdurchschnittlich viel Geld für Bier aus – das zeigt eine repräsentative Abfrage zur Ausgabebereitschaft innerhalb von insgesamt 27 Produkt-Kategorien und Dienstleistungen.
Generell ist der Premium-Anspruch für Alkoholika für die Deutschen nicht übermäßig hoch, denn Wein (6 %) und hochwertige Spirituosen wie Whiskey (7 %) schneiden ähnlich niedrig ab. Die größte Bereitschaft für Mehrausgaben besteht hingegen bei Urlaub (31 %), Lebensmitteln für den Alltag (25 %), Elektrogeräten wie PC oder Smartphone (25 %), Restaurantbesuchen (22 %) und Mode (21 %). In anderen Märkten ist die Bereitschaft, für Bier überdurchschnittlich viel Geld auszugeben, deutlich höher, etwa in Tschechien (21 %), Kanada (20 %), Spanien (17 %) oder Frankreich (16 %). Die Zurückhaltung ist aber kein rein deutsches Phänomen: Der Premium-Anspruch ist in allen deutschsprachigen Ländern deutlich geringer (Deutschland: 7 %, Österreich: 9 %, Schweiz: 13 %).
Die internationale Zielgruppenanalyse zeigt auch, dass Bier in Ländern wie Deutschland, Österreich oder Tschechien als traditionelles Feierabendgetränk in der Mitte der Gesellschaft gilt. In anderen Ländern, wie in Frankreich oder Spanien, ist Bier besonders unter der modernen, kosmopolitischen Elite beliebt.
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Quelle
BRAUWELT 36, 2023, S. 894
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