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Die Ukraine ist der fünftgrößte Exporteur von Weizen weltweit (2019) (Foto: OBV _design auf Unsplash)

Geschwächte Brauwirtschaft | Schon die nüchternen Zahlen lassen das Ausmaß der Verheerung durch die russische Invasion erahnen. Bis Ende April 2022 waren nach Schätzungen fünf Millionen Menschen aus dem Land geflohen, mehr als sieben Millionen Menschen im Land vertrieben. Seit Russland Ende März die Belagerung der Hauptstadt Kiew beendet und seine Truppen nach Osten verlegt hat, sollen inzwischen mehr als eine Million Ukrainer in ihr Land zurückgekehrt sein, um ihr Leben, ihre Geschäfte wieder aufzunehmen – und nicht zuletzt ihr Eigentum vor Plünderungen zu schützen.

Close-up Gerstenähre vor Feld (Foto: Manfred Richter auf Pixabay)

Marktübersicht | In den ersten Monaten des Jahres 2022 steht die Versorgungskette der Braurohstoffe noch immer vor zahlreichen Herausforderungen. Diese haben ihren Ursprung in den vergangenen beiden Jahren, einige sind durch die Pandemie bedingt, andere dagegen basieren auf pandemieunabhängigen Ereignissen. Brent Atthill, geschäftsführender Gesellschafter der RMI Analytics GmbH, die Markteinblicke in die für Brauereien wichtigen Rohstoff-Lieferketten gewährt und eine Vernetzungsplattform bietet, be­schreibt die Lage.

Die Supermarktkette Migros, größter Lebensmitteleinzelhändler und Arbeitgeber der Schweiz (100 000 Beschäftigte), lässt abstimmen. Bis 4. Juni 2022 sollen die Mitglieder der Genossenschaft entscheiden, ob die 600 Migros-Märkte und ihre Restaurants Alkohol verkaufen dürfen.

Angst vor dänischer Dominanz im Norden? Eine von Norwegens größten Brauereien, Aass Bryggeri, ist im März aus dem Branchenverband ausgetreten. Aass ist Norwegens älteste Brauerei. Sie wurde 1834 in Drammen etwa 40 km westlich von Oslo gegründet und ist seit fünf Generationen in Familienbesitz.

Die Brauereien Carlsberg und Heineken wollen endgültig raus aus Russland. Aus Protest gegen Russlands Invasion der Ukraine schlossen sie sich Ende März dem Exodus westlicher Unternehmen an. Ihre dortigen Unternehmen sollen verkauft werden.

Nach vier Jahren Rechtsstreit und drei Wochen Gerichtsverhandlung hat San Diegos Craft Bier-Brauer Stone seine Klage gegen Molson Coors gewonnen. Die Entscheidung der achtköpfigen Jury am 25. März 2022 war einstimmig, aber ein totaler Sieg für Stone war es nicht.

Die britische Pub-Kette JD Wetherspoon berichtet, dass der Betrieb in ihren 859 Pubs fast auf das Vor-Covid-Niveau zurückgekehrt ist. Chairman Tim Martin erklärte, nach zwei traumatischen Jahren für viele Branchen und Menschen habe das Ende der Covid-Beschränkungen in den letzten Wochen zu normaleren Verhältnissen geführt.

Bierglas von schräg oben (Foto: monica di loxley auf Unsplash)

Erneutes Minus | Moderner Biergenuss – gesund, ohne Alkohol, zum Sport oder beim Essen: Das Alkoholfreie gilt noch immer als einer der Hoffnungsträger der Branche, insbesondere die 0,0-Sorten sind Wachstumstreiber. In der Vergangenheit entwickelte es sich erfreulicher als der Markt, und selbst, als die alkoholhaltigen Biere deutlich unter der Pandemie litten, präsentierten sich die Biere ohne Alkohol noch mit akzeptablen Zahlen. Welche Auswirkungen hat dies auf den wahren Biermarkt 2021?

Nach den aktuellen Ergebnissen des ifo-Konjunkturtests hat sich die geschäftliche Situation der Brauwirtschaft im März weiter verschlechtert – eine Entwicklung, die anhand des saisonbereinigten und geglätteten ifo-Geschäftsklimaindexes seit Mitte August 2021 zu beobachten ist.

Außenansicht der Westerwald-Brauerei in Hachenburg

Nach dem erfolgreichen Test der regionalen Biermarke Hachenburger Pils in rund 60 Filialen des Discounters Aldi wird die Listung der 0,5-l-Dose „Hachenburger Büx“ ab sofort auf über 280 Filialen ausgeweitet.

Geschäftsführer Florian Berger und Obmann Sigi Menz stoßen mit Biergläsern an (Foto: Kurt Keinrath)

Verband der Brauereien Österreichs | Die österreichische Brauwirtschaft hat die coronabedingte Durststrecke gut gemeistert. Zwar musste sie auch im Jahr 2021 mit Lockdowns und Einschränkungen in der Gastronomie kämpfen, konnte beim Gesamtausstoß jedoch ein leichtes Plus einfahren.

Bierglas und Körbchen auf einem Tisch (Foto: Gerrie van der Walt auf Unsplash)

Große Brauereien 2021 | Die Pandemie, Jahr zwei: Die Hoff­nungen haben sich nicht erfüllt. Nach dem desaströsen Bier-Jahr 2020 gab es auch im letzten Jahr keine Umkehr, der vermeintliche Tiefpunkt war noch nicht überwunden. Neben dem erneuten Absatzrückgang im Inland mit großen Verlusten für das Fassbier­geschäft droht weitere Unbill: Eine Reihe von Herstellern kündigt Preiserhöhungen an. Die Kosten für Energie, Rohstoffe und Trans­port explodieren. Die aktuelle außenpolitische Situation wird nicht nur dieser Branche weiteren Schaden zufügen.

Gerüchten zufolge könnte Heineken seine Cider-Marke Strongbow in Südafrika veräußern, um die Bedenken der Wettbewerbskommission zur geplanten Übernahme des größten südafrikanischen Alkoholproduzenten Distell in Höhe von 2,5 Mrd USD zu zerstreuen.

Viele hielten es für ein schlechtes Omen für die gesamte Branche, als San Diegos Craft Bier-Brauerei Modern Times im Februar ankündigte, vier ihrer acht Taprooms zu schließen und 73 Menschen zu entlassen.

Kaum zu glauben: Am Tag, als die russische Invasion der Ukraine begann, veröffentlichte AB-InBev seine Jahresprognose und sieht sich auf Kurs. Der diesjährige Gewinn werde der mittelfristigen Prognose entsprechen, hieß es am 24. Februar.

Butterfahrt mal anders. Nach der jüngsten Steuererhöhung auf Bier wird befürchtet, dass immer mehr Polen ihr Bier künftig aus den Nachbarländern Deutschland und Tschechien importieren werden. Dort ist das Bier weitaus günstiger.

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