
DBB | Nachdem der Biermarkt in Deutschland wegen der Corona-Krise in den Jahren 2020 und 2021 massiv eingebrochen war, hat sich der Absatz 2022 erstmals leicht erholt. Das Statistische Bundesamt meldete einen Zuwachs von 2,7 Prozent (2,33 Mio hl) gegenüber dem Jahr 2021.

Die Bier- und Getränkewirtschaft war eine der am stärksten von der Pandemie betroffenen, als Restaurants, Bars und Hotels schließen mussten. Die Brauwirtschaft hat sich jedoch rasch erholt.

Trotz des tobenden Krieges kämpft Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter gegen die Korruption und setzt seinen Kurs fort, den Alkoholmarkt zu „entschatten“, sprich: Steuern einzutreiben. Die ukrainische Nachrichtenagentur Interfax berichtete am 20. Januar, dass die Produktion von destilliertem Alkohol im Jahr 2022 gegenüber 2021 um zwölf Prozent gestiegen sei.

Die australischen Bierpreise gehen wohl oder übel weiter nach oben, nachdem die Biersteuer am 1. Februar um 3,7 Prozent gestiegen ist. Zuletzt war sie im August 2022 um vier Prozent erhöht worden. Zusammen stellen die beiden (automatischen) Sprünge den größten Anstieg in einem Geschäftsjahr seit mehr als 30 Jahren dar.

Selbst russische Biermarktzahlen sind politisch geworden. In den jüngsten russischen Veröffentlichungen wurde weder der Absatzeinbruch im 4. Quartal noch der Rückgang der Importe erwähnt. Im Gegenteil, der Bierausstoß 2022 soll gegenüber 2021 gleichgeblieben sein.

Die Alpenrepublik ist schockiert. Zwei der reichsten Schweizer, die ihr Vermögen unter anderem mit Bier gemacht haben, sind in Skandale verwickelt. Erst traf es den 96-jährigen Wein- und Biermilliardär Pierre Castel. Er wurde im Oktober in Genf zu einer Steuernachzahlung und Geldstrafe in Höhe von 424 Mio EUR verurteilt. Nun steht AB-InBev-Investor Jorge Paulo Lemann in der Kritik. Die Spur führt nach Brasilien.

GfK | Vor kurzem wurde der neue GfK Kaufkraft-Index 2022 für Bier in Deutschland veröffentlicht. Die GfK Sortimentskaufkraft basiert auf Erhebungen und Analysen des Einkaufsverhaltens von Verbrauchern im Einzelhandel.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt. James Watt, CEO der schottischen Craft Bier-Brauerei BrewDog, hat 470 000 GBP (530 000 EUR) aus eigener Tasche an die Gewinner einer vergeigten Aktion gezahlt. Die Schatzsucher waren empört, als sie herausfanden, dass die goldenen Bierdosen, die zu gewinnen waren, gar nicht aus massivem Gold waren, wie man sie glauben gemacht hatte.

Die Gastwirte waren gewarnt: Heineken kündigte im Dezember 2022 an, man werde Preiserhöhungen künftig konsequenter durchsetzen. Irlands Wirte waren die ersten, die einen Vorgeschmack davon bekamen. Am 1. Dezember erhöhte Heineken die Preise für ein Pint Bier, was einer Preiserhöhung im Pub um 0,25 bis 0,50 EUR pro Pint entsprach.

Es war ein hartes Jahr für die US-Brauer. Schätzungen zufolge ist die amerikanische Bierproduktion im Jahr 2022 um fünf Prozent gesunken sein, ein Verlust von 5,9 Mio Barrel (7 Mio hl) gegenüber 2021, so der Branchendienst beerinsights.com.

Neun der zehn meistverkauften Biere im Jahr 2022 sind internationale Marken. Aber alle werden in Großbritannien gebraut: Carling (stammt ursprünglich aus Kanada), Foster’s (Australien), Moretti (Italien), Peroni (Italien), Coors (USA), Stella Artois (Belgien), Carlsberg (Dänemark), San Miguel (Spanien) und Amstel (Niederlande).

Als Heineken im November 2022 die Schließung seiner Brasserie de l’Espérance im elsässischen Schiltigheim und den Verlust von mehr als 200 Arbeitsplätzen ankündigte, waren viele Beobachter überrascht. Tatsächlich hatte sich Heineken schon 2021 von 80 Mitarbeitern getrennt, wie die Brauwelt erfuhr. Das deutet darauf, dass der jüngste Schritt schon länger geplant war.
Ifo-Institut | Das 4. Quartal 2022 war – folgt man dem bewährten ifo-Geschäftsklimaindex – aus konjunktureller Sicht geringfügig besser als das Vorquartal. Saisonbereinigt und geglättet ging der Index von –25,2 nur geringfügig auf –22,5 Punkte zurück. Betrachtet man den Quartalsverlauf, so untermauert das die Besserung; der Rückgang des Index erfolgte nämlich kontinuierlich, von –25,2 im Oktober auf –19,5 Punkte im Dezember.
The Brewers of Europe | Seit nunmehr sechs Jahren lässt der europäische Dachverband der Brauereien, die Brewers of Europe, Daten zum Image von Bier und Brauereien in Europa erheben. Auch 2022 befragte das Unternehmen „RepTrak“ für den sogenannten „Beer Image Tracker“ wieder 500 Bürgerinnen und Bürger in 29 europäischen Staaten im Rahmen einer repräsentativen Online-Umfrage zu ihren Sichtweisen über Bier und die Braubranche.

Was für eine Überraschung. Als Carlos Brito im Mai 2021 als CEO von AB-InBev zurücktrat, vermuteten viele, dass er sich aus dem Rampenlicht zurückziehen und sich nur noch um seine privaten Investments kümmern würde. Wie falsch sie doch lagen.
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