Das Richtige zu tun, kann manchmal schwierig sein. Die überwältigende Mehrheit (96 Prozent) der kleinen Craft Bier-Brauereien in Schottland ist, laut einer Umfrage der Society of Independent Brewers (SIBA), nicht auf das Deposit Return Scheme (DRS) vorbereitet, das ab Juli 2022 gilt.

Die beliebte Craft Bier-Brauerei New Glarus aus Wisconsin, berühmt für ihre Spotted Cow-Biere, wird von drei ihrer ursprünglichen Investoren wegen einbehaltener Gewinne verklagt. Die Klage wurde am 19. August eingereicht.

Noch bevor die Klage von AB-InBev gegen Constellation Brands wegen eines Verstoßes gegen ihre Corona-Lizenzvereinbarung beigelegt wurde, hat AB-InBevs mexikanische Tochter, Grupo Modelo, den Lizenznehmer eines zweiten Vergehens bezichtigt, diesmal bei der Marke Modelo.

Regale mit Getränken (Foto: Ovsyannykov auf Pixabay)

Biergenuss zuhause | Das Statistische Bundesamt veröffent­lichte jüngst die aktuellen Halbjahreszahlen – danach ging der Umsatz im Gastgewerbe im ersten Halbjahr 2021 um 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Bezogen auf das Vor­krisenhalbjahr 2019 waren es preisbereinigt sogar 62,3 Prozent. Die Zahlen verdeutlichen die verheerenden Auswirkungen der Pandemie auf das Gastgewerbe nach insgesamt neun Monaten Lockdown, so der Dehoga-Bundesverband. Einen Hoffnungsschim­mer gab es hingegen im Getränke-Einzelhandel.

Mineralwasserflasche mit Glas (Foto: congerdesign auf Pixabay)

Die positive Entwicklung der dem Verband des Deutschen Getränke-Einzelhandels e.V. (VDGE) angeschlossenen Mitgliedsunternehmen hat sich auch im 1. Halbjahr 2021 weiter fortgesetzt. Dies belegen die in regelmäßigen Abständen unter den mittlerweile 25 dem VDGE angeschlossenen, operativ tätigen Mitgliedern erhobenen Umsatzzahlen.

Gestapelte Getränkekästen (Foto: Th G auf Pixabay)

Getränkefachgroßhandel | Um es salopp zu formulieren: Je größer das Engagement im Außerhausmarkt, umso dramatischer verlief das vergangene Jahr. Wer den Einzelhandel und die Getränkeabholmärkte belieferte, kam oft glimpflich davon, denn die Absätze blieben stabil oder entwickelten sich positiv. Wer aber hauptsächlich das Gaststättengewerbe auf der Reiseroute hatte, der musste viel ertragen.

Schriftzug aus Neonröhren (Foto: S O C I A L . C U T auf Unsplash)

Wie wir uns die Welt erklären | Geschichten können helfen, die Welt und uns selbst zu verstehen. Beispiel Globalisierung: Sie wurde als unvermeidliche Entwicklung präsentiert, die globale Marktführer hervorbringt. „Je größer, desto besser“ hieß das Globalisierungs-Mantra. In der Brauwirtschaft konterten die Craft Bier-Brauer mit ihrer eigenen Geschichte – nach der biblischen Vorlage von David gegen Goliath. Doch diese Muster sind auserzählt. Brauchen wir also eine neue überzeugende Erzählung, damit Bier ein Gesprächsthema bleibt?

BSI | Der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e.V. (BSI), Bonn, hat die „Daten aus der Alkoholwirtschaft 2021“ veröffentlicht. Die neueste Ausgabe dieses jährlich erscheinenden Datenwerkes enthält aktuelle Übersichten über die Struktur der Alkoholwirtschaft, den Absatz von Spirituosen, die Distributionswege, den Verbrauch alkoholhaltiger Getränke und die Besteuerung von Bier, Schaumwein, Spirituosen, Wein und Zwischenerzeugnissen in Deutschland.

Holzfass mit Zapfhahn (Foto: Bruno /Germany auf Pixabay)

Absatz halbiert | Bei wohl keinem unserer Artikel und keiner Betrachtungsweise waren die Ergebnisse der Brauereien so homogen, so wenig erfreulich und letztendlich von den Unternehmen selbst kaum steuerbar: Die Pandemie hat gewütet im Fassbiermarkt, und keiner wurde verschont.

Die Distribution von Bier hat sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert, sagt die Beverage Marketing Corporation (BMC), New York. Mit dem Fokus auf Größe und Effizienz hat die Konsolidierung unter den Großhändlern zu Mega-Distributoren geführt, wie der in Privatbesitz befindlichen Reyes Beer Division, einem Teil der Reyes Holding (geschätzter Umsatz 29 Mrd USD) oder Columbia Distributing mit Hauptsitz in Portland, Oregon.

Die Aktionäre von Boston Beer sind heftigen Stimmungsschwankungen ausgesetzt. Nachdem die Aktie von Boston Beer wegen des Hard Seltzer-Booms Rekordhöhen erreicht hatte, stützte sie Ende Juli regelrecht ab: Die Ergebnisse des 2. Quartals waren weit hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben. Das Unternehmen musste zugeben, dass es „das Wachstum der Kategorie der Hard Seltzer überschätzt hatte“.

Heineken gab am 2. August 2021 bekannt, dass der Umsatz im ersten Halbjahr um 14 Prozent auf 12 Mrd EUR gestiegen ist. Damit liege man immer noch deutlich hinter dem ersten Halbjahr 2019, aber die Trendwende sei vollzogen.

Drei Schlüssel-Erkenntnisse hat Coca-Cola aus dem starken zweiten Quartal gezogen, als der Umsatz um 42 Prozent auf 10 Mrd USD stieg: Die Gastronomie hat sich nach einem Jahr Pause erholt. Die Kernmarken haben sich stark entwickelt. Und schließlich spielten die effizienten Vertriebsnetze eine wichtige Rolle.

Eine beachtliche Leistung: Während des Investorengesprächs am 2. August 2021 erläuterte Heineken CEO Dolf van den Brink die Transformation des Brasilien-Geschäfts mithilfe eines radikalen Umbaus des Portfolios und neuer Distribution. Im Jahr 2017, als Heineken Kirins brasilianische Einheit kaufte, waren über 80 Prozent des Portfolios ertragsschwache, manchmal sogar defizitäre Economy-Marken.

Der weltweit größte Brauer erzielte im zweiten Quartal einen Umsatz von 13,5 Mrd USD. Auf organischer Basis bedeutet dies einen Sprung von 27,6 Prozent gegenüber dem Vergleichsquartal 2020 und sogar einen Anstieg von 3,2 Prozent gegenüber 2019, also vor Beginn der Corona-Krise. AB-InBev profitierte dabei vom gestiegenen Bierkonsum in ganz Amerika, in Europa und Südafrika. Nur in China, das 2020 früher als andere Länder seinen Lockdown beendet hatte, war der Bierabsatz geringer.

Frachtschiffe mit Containern (Foto: Andy Li on Unsplash)

Bierausfuhr 2020 | Schon zu Beginn des letzten Jahres zeigte sich, dass nicht nur die einheimische Brauwirtschaft – und insbesondere das Gastronomiegeschäft – deutlich unter den Auswirkungen der Pandemie leiden würde. Der Brauerbund berichtete bereits damals über die Folgen der Corona-Schutzmaßnahmen auf die Exportmärkte und die massiven Auswirkungen, die bevorstehen.

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