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Nach zwei Jahrzehnten zähen Verhandelns hat SABMiller von der namibischen Regierung jetzt die Lizenz zur Errichtung einer Brauerei erhalten. Vielleicht hat die südafrikanische Regierung dabei etwas nachgeholfen. Schließlich nehmen Heineken/Diageo gerade eine Brauerei in Südafrika in Betrieb. Die beiden Joint-Venture-Partner betreiben die bisher einzige namibische Brauerei, Namibia Breweries. Wie die Brauwelt International in Erfahrung brachte, will SABMiller in der Bergbaustadt Tsumeb nördlich der Hauptstadt Windhoek eine Braustätte mit einer Kapazität von 200 000 hl errichten.

SABMiller vs. Diageo, Heineken vs. SABMiller, SABMiller vs. Castel. Und jetzt fangen auch noch die Softdrink-Hersteller das Raufen an. Zentrum ist Kenia und seine Nachbarstaaten. Angestachelt hat das Ganze – Diageo (Marke Guinness)! Im März 2008 brachte die East African Breweries Ltd (EABL), im Mehrheitsbesitz von Diageo, einen Softdrink auf Malzbasis heraus, Alvaro mit Namen. Alvaro eroberte Nairobi im Sturm. Innerhalb weniger Monate fanden mehr als sieben Mio Flaschen ihre Käufer. Das rief Coca-Cola auf den Plan. Im November 2008 war dann Novida da, ein ganz ähnliches Getränk.

Seien wir ehrlich – Extravaganz ist doch eigentlich die Seele jeden Cocktails. Doch wie viel Extravaganz darf es eigentlich sein? Ist die Sangria-Plörre noch innerhalb der Grenze des Erlaubten, die sich deutsche Touristen am Ballermann gleich eimerweise einlitern? Oder der 50 000 EUR teure, mit Blattgoldflöckchen veredelte Cocktail, den sich Kylie Minogue im Londoner Movida-Club genehmigte? In Australien will man von alledem nichts wissen. Und wenn der australische Gastronomieverband (AHA) sich durchsetzt, soll es auch bald mit den Supersize-Drinks ein Ende haben.

Für Fassbierproduktion und -absatz gibt es schon seit 1992 keine offizielle Statistik mehr. Daher ist diese jährlich erscheinende Analyse über die Entwicklung der Fassbieranteile für die einzelnen Brauereien von großer Bedeutung. Im Jahr 1992 zeigte die letzte Erhebung einen Wert von 29,5 Mio hl, d. h. es entfielen seinerzeit 26,3 Prozent des Gesamtbierausstoßes auf Fassbier. Im Jahr 2008 dürfte der Fassbieranteil für alle Brauereien nur bei einem geschätzten Wert von 15 - 17 Prozent liegen.

Überschriften wie „Ekelbier aus der Stadt des Reinheitsgebots“ [1] oder „Mahlzeit! Kakerlake in Brot eingebacken“ [2] mit den entsprechenden Artikeln bedeuten oftmals das Aus für ein Unternehmen. Das Image ist nachhaltig geschädigt und die Verbraucher haben das Vertrauen in den Betrieb und seine Produkte verloren.

Gerade in Krisenzeiten ist das Wissen um die Stärken und Schwächen des eigenen Betriebes wichtig. Die Kosten für Malz und Hopfen stiegen in den vergangenen Jahren drastisch und schwanken von Jahr zu Jahr erheblich. Energie, Wasser und Abwasser werden laufend teurer. Gleichzeitig sinkt der Pro-Kopf-Bierkonsum in Deutschland seit Jahren. Das alles betrifft die Braubranche insgesamt. Aber wo steht der einzelne Betrieb im Vergleich zum Wettbewerb?

Strategisches Marketing im deutschen Biermarkt, von Günter Heyden, Verlag Dr. Kovaè, Hamburg, 2009, 318 S., 85 EUR€ (zzgl. Versand)

Die Dramatik des rückläufigen Biermarktes bis zur Mitte dieses Jahres verunsicherte die Branche tief. Bis zum Jahresende wird es vielen kaum gelingen, das Minus auszugleichen. Aber wie geht es weiter? Insider sprechen bereits davon, dass wohl eine längere Durststrecke bevorstehe. Wie können Unternehmen auf diese Krise reagieren? Mit welchen schnell umsetzbaren und stark wirksamen Maßnahmen kann dieser Entwicklung begegnet werden?

Im Gegensatz etwa zur BRAU Beviale waren nur wenige Unternehmen auf der drinktec 2009 in München vertreten, die sich mit der klassischen Logistik beschäftigen. Diejenigen, die da waren, hatten einige Neuheiten zu bieten.

Zwar ist diese Messe in München mit Sicherheit eher ein Treffpunkt für die großen Maschinen zum Herstellen, Abfüllen, Verpacken und Transportieren der Getränke. Dennoch gab es auch ein paar Neuheiten und Highlights für die Gastronomie.

Die belgische Brauerei Martens hat eine neue Linie von KHS in Betrieb genommen. Diese besteht aus einer InnoPET Blomax 8, einer InnoPET Plasmax 12D für die Verbesserung der Gas-Barriere sowie einem Lufttransporteur und dem kompletten Part der Palettiertechnik. Die neue KHS-Linie, deren Leistung 12 000 PET-Flaschen/h beträgt, ist derzeit für eine Produktion von drei PET-Bierflaschengrößen ausgelegt: 0,5 l, 0,66 l und 1,0 l. Sie ist derart konzipiert, dass alle beschichteten PET-Bierflaschen über einen KHS-Lufttransporteur direkt in Richtung Palettierstation geleitet werden.

Was für das Auto das Kennzeichen ist, ist für die Palette der Funkchip mit Identifikationsnummer. Die Ware mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen (RFID) auf Schritt und Tritt verfolgen – für Spediteure und Händler ist das die Zukunft. Doch bisher galt RFID als aufwändig, komplex und vor allem teuer.

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