Gemäß den Veröffentlichungen des Verbandes der Rheinisch-Westfälischen Brauereien für seine Mitglieder ist der Altbiermarkt im Jahr 2013 um 13,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen (2012: 398 303 hl; 2013: 345 423 hl). Alleine im Sektor Biermischgetränke ging der Absatz um ca. 3000 hl (ca. 22,3 %) zurück. Will man den Gesamtmarkt für Altbiere errechnen, so müssen noch ca. 400 000 hl von Diebels und 290 000 hl für „Nichtmitglieder des Verbandes“ (Oettinger und Handelsmarken, Königshof mit Krefelder Alt und Braulizenz für Hannen und Gatz, sowie zwei Eigenaltbier-Marken) hinzugerechnet werden. Tabelle 1 zeigt die Entwicklung der sechs größten Brauereien.
Deutschen Brauern ist es gelungen, dass alkoholfreies Weizenbier nicht in erster Linie als Bier wahrgenommen wird, sondern als „gesundes“ isotonisches Sportgetränk bzw. idealer Durstlöscher. Dadurch konnten neue Konsumentengruppen gewonnen werden. Während der Absatz der klassischen Biersorten in Deutschland seit 2000 jährlich im Schnitt um ein Prozent sinkt, hat es alkoholfreies Weizenbier geschafft, den Absatz in den letzten sechs Jahren um 100 Prozent auf ein Volumen von circa vier Millionen Hektoliter pro Jahr zu steigern. Angespornt von diesem Erfolg überlegen sich immer mehr Brauereien, ebenfalls ein alkoholfreies Weizenbier auf den Markt zu bringen.
Die Dosierung der exakten Menge an Lebendhefe in den Gärtank ist entscheidend für eine gleichmäßige Gärungsleistung und Bierqualität. Automatische Dosagesysteme können da eine entscheidende Hilfestellung bieten. Allerdings sind diese Geräte in der Regel statisch. In typischen, expandierenden Mikrobrauereien können Gär- und Vorratstanks aber auf dem ganzen Gelände verteilt sein. Deshalb hat Aber Instruments Ltd., Aberystwyth/UK, ein transportables und flexibel anschließbares Hefedosage-Gestell speziell für Kleinbrauereien entwickelt, das erstmals in der Meantime Brewing Company, London, UK, getestet wurde.
Kaltgehopfte Biere liegen voll im Trend. Doch wie wirkt sich die zusätzliche Hopfengabe auf die Trübungs- und Alterungsstabilität von Bier aus? Empirische Voruntersuchungen hopfengestopfter Biere am Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie, TU München-Weihenstephan, haben gezeigt, dass durch das Hopfenstopfen teilweise eine deutliche Verschlechterung der chemisch-physikalischen Stabilität auftritt. Es kommt zu Trübungen und teilweiser Flockenbildung.
Was bei Winzern und Brennern schon lange gang und gäbe ist, müssen die Brauer erst noch für sich entdecken: Die Reifung, Lagerung, Veredelung von Bier in Holzfässern. Holzfassgereifte Produkte stehen beim Verbraucher für Qualität, Exklusivität und ein besonderes Geschmackserlebnis. Da stellt sich die Frage, warum die Bierbrauer das Thema bisher nur ganz am Rande beschäftigt. Ja, Holzfässer sind teuer und arbeitsintensiv. Und, um das Maximum an Aroma aus dem Fass zu kitzeln, braucht es Geduld, Erfahrung und genaue Kenntnis der Eigenschaften eines Holzfasses. Keine einfache Aufgabe, denn wie komplex das Thema ist, zeigt sich bereits bei der Herstellung der Fässer.
Eine schnelle und zuverlässige Identifizierung von Kultur- und Schadhefen ist in vielen Bereichen der Bierherstellung unerlässlich. Das bereits in der klinischen Diagnostik etablierte MALDI-TOF-MS-System soll zukünftig als eine schnelle und innovative Klassifizierungsmethode in der Braubranche eingesetzt werden können.
Vor knapp zwei Jahren stellte die Firma Erbslöh mit AnGus 1516 ein Anti-Gushing-Produkt vor. Dieses neue Produkt – so der Hersteller – falle als Klärmittel Calciumoxalate aus und helfe dadurch, Gushing zu reduzieren. In den letzten Monaten ist eine intensive Diskussion um die lebensmittelrechtliche Beurteilung und die Verkehrsfähigkeit des Produktes, insbesondere im Hinblick auf das Reinheitsgebot, entbrannt. Hierzu nimmt Rechtsanwalt Peter Hahn, bis 2013 Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes in Berlin, in einem Artikel für die BRAUWELT Stellung.
Das niederländische Unternehmen Avantium hat mithilfe des Großabfüllers Swire Pacific, The Coca-Cola Company, Danone und dem Kunststoffverpackungsspezialisten Alpla eine Investitionssumme von 36 Millionen EUR für die weitere Entwicklung und industrielle Fertigung von Biokunststoff (PEF = Polyethylen-Furan) zusammengetragen. Ziel ist es, eine PEF-Flasche, die zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, zur Marktreife zu bringen.
Der polnische Landwirtschaftsminister hatte eine glorreiche Idee: Was tun mit dem Überschuss an Äpfeln? Sein Vorschlag: Die Polen sollen mehr Cider trinken. Bekanntlich ließ Russland am 1. August 2014 den Schlagbaum für polnisches Obst und Gemüse niedersausen. Polnische Bauern und Exporteure verloren über Nacht einen Markt im Wert von mehr als 300 Mio EUR (2013). 90 Prozent der Ausfuhrmenge waren Äpfel. Vor kurzem erst hat Polen China als weltgrößten Obstexporteur abgelöst. Nach Angaben des polnischen Landwirtschaftsministeriums wird ein gutes Drittel der polnischen Jahresernte an Äpfeln exportiert, allein rund 700 000 Tonnen nach Russland.
Ist das jetzt die Lösung? Carlsberg, mit seiner Baltika-Einheit Russlands größter Brauer, plant Flaschen mit weniger Bier zu befüllen und andere zu verkleinern. Grund dafür ist, inmitten politischer Turbulenzen steigende Preise zu vermeiden. Carlsberg-CEO Jørgen Buhl Rasmussen tat dies am 20. August 2014 kund.
Meistgelesen
BRAUWELT unterwegs
Meistgelesen
BRAUWELT unterwegs
-
Umfirmierung schließt Rebranding ab
valantic Supply Chain & Procurement Consulting GmbH
-
Strategische Kooperation mit LNConsult
BITO-Lagertechnik Bittmann GmbH
-
Finalist des Deutschen Nachhaltigkeitspreises
Endress+Hauser Group Services AG
-
Goldkehlchen
Holsten-Brauerei AG
-
Neue Limos
Einbecker Brauhaus AG