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Trotz der ungünstigen Wechselkurse legten die Importbiere in den USA 1990 um 2,3% zu. Insgesamt wurden über 10,5 Mio hl Importbier in den USA abgesetzt. Marktführer ist nach wie vor Heineken vor den großen kanadischen, mexikanischen, japanischen und bundesdeutschen Anbietern. Weiter im Trend liegen in den USA Light- und alkoholfreie Biere.

Gastronomisches Notgeld -- Zur Zeit des 1. Weltkriegs herrschte in Deutschland akute Knappheit an Kleingeld, was die Gemeinden zwang, geringwertige Notgeldscheine und Notgeldmünzen herauszugeben. Der Autor, der sich mit Notgeld- und Banknotenforschung beschäftigt und auch selbst über eine ansehnliche Sammlung dieser historischen Zahlungsmittel verfügt, stellt auf den folgenden Seiten einige Beispiele vor, die sich um das Thema Bier drehen.

Die Qualität der Braugerste in den neuen Bundesländern -- Über die Qualität der Braugerste in den fünf neuen Bundesländern ist in letzter Zeit viel geredet und geschrieben worden, wobei Schwerpunkt der Diskussion die Sortenmischungen waren. Die diesbezüglich bestehenden Meinungsunterschiede sollen hier nicht diskutiert werden, sondern den einschlägigen Fachleuten sollen die Braugerstensorten - auch die zur Zeit noch im Anbau befindlichen Sortenmischungen - der östlichen Bundesländer einmal vorgestellt werden, um sich ein entsprechendes Urteil bilden zu können.

Die niederländische Vereinigung zur Förderung und Information traditionellen Bieres PINT befragte acht niederländische Unternehmen zu deren Einschätzung des niederländischen Biermarktes in den vergangenen zehn Jahren sowie für die Gegenwart und die nächsten zehn Jahre. Besonderes Augenmerk wurde auf den Begriffsinhalt des Wortes Bierkultur und dessen Bedeutung im Biermarkt gelegt.

Winter 1795 in Andechs -- Der strenge Frost in der ersten Februarhälfte lenkt den Blick zurück auf den Winter 1795. Der Chronik von Andechs von P. Magnus Sattler O.S.B., Donauwörth 1877, S. 716, ist die nachstehende Schilderung entnommen: Aus Nachlässigkeit der Drescher, die zu Andechs gehörten und die beauftragt waren, im Brauhause das Wasserrad zu treten, damit die Wasserleitung nicht einfriere, ist im Winter 1795 tagelang das Wasser in den Bleirohren gefroren, weshalb es mehrere Tage lang aus dem Ammersee herbeigeführt werden mußte, bis das Eis durch Eingießen von heißem Wasser in die abgebundenen Röhren geschmolzen war. Gleichwohl mußte das Treten des Wasserrades einen ganzen Monat lang fortgesetzt werden.

In den alten Bundesländern gab es 1990 mit 1178 Brauereien genauso viel gewerblich betriebene Braustätten wie 1989. -- Nach Schätzungen des Deutschen Brauer-Bundes dürfte es 1990 etwa 20 - 25 Neueröffnungen von Gasthausbrauereien sowie die gleiche Zahl von Braustätten-Schließungen gegeben haben. Die Zahl der Gasthausbrauereien dürfte auf über 100 gestiegen sein.

Kehrtwendung in der EG-Getreidepolitik? -- Der Ministerrat der EG hatte am 4. und 5. März eine erste Aussprache über die Agrarpreisvorschläge der Kommission für das Wirtschaftsjahr 1991/92 (s.a. Brauwelt Nr. 10, S. 325, 1991). Heftig kritisiert wurden die Preissenkungen für Fleisch, Zucker, Wein und Tabak. Bei Getreide hatte die Kommission überraschend eine Beibehaltung der Preise aus dem Wirtschaftsjahr 1990/91 vorgeschlagen, womit die Minister offensichtlich einverstanden sind. Keinen Beifall fand bei der Mehrheit die Erhöhung der Mitverantwortungsabgabe auf 6%. Für den Braugerstenmarkt bedeutet die Entwicklung in Brüssel einen unveränderten gesetzlichen Preisrahmen auf dem Getreidesektor. Der Braugerstenmarkt selbst wird von dem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage bestimmt sein.

In Kanada hält sich das Gerücht, daß der zweitgrößte Brauereikonzern des Landes (Marktanteil 43%), die Labatt Brewing Co., demnächst verkauft werden soll. Trotz hoher Werbeausgaben von rd. 200 Mio Dollar konnte der Absatz nicht verbessert werden. Als Interessenten werden Anheuser-Busch, St. Louis/USA, Philip Morris/USA und Heineken/Niederlande genannt. Zu Anheuser- Busch hat Labatt bereits Geschäftsbeziehungen. Philip Morris (Miller Brewing Co., Milwaukee) unternahm bereits 1970 den Versuch, in Kanada Fuß zu fassen. Damals erwarb Philip Morris die Formosa Springs Brewery in Formosa/Ontario und errichtete für 24 Mio Dollar eine Brauerei, die damals 5% des Biermarktes in Ontario abdeckte. Diese Braustätte wurde bereits 1974 an Molson verkauft..

Pro und Contra Anbau von Sortenmischungen bei Qualitäts-Braugerste -- Anläßlich eines wissenschaftlich-technischen Kolloquiums zum Thema Problematik des Anbaus von Braugerstenmischungen hielt Prof. Dr. Schildbach am 21. 1. 1991 den folgenden Vortrag, in dem er eine Übersicht über die Argumente für und wider den Sortenmischanbau gab (s.a. Brauwelt Nr. 5, 1991, S. 135). Das Referat behandelt agrotechnische Aspekte, aber auch Umweltargumentationen, Qualitätsfragen sowie organisatorische Probleme, die den Malzmarkt betreffen.

Der Europäische Gerichtshof prüft jetzt auf die Anfrage eines italienischen Gerichts hin, ob aufgrund der Bestimmungen des EWG-Vertrages Bier, das legal in einem anderen Mitgliedstaat hergestellt wurde und einen höheren Schwefeldioxidgehalt aufweist, in Italien zugelassen werden muß.

Runder Tisch für Landwirte, Mälzer und Brauer -- Die Sulzbacher Malzfabrik Emil Baumgartner GmbH hatte am 8. 3. 1991 nach Rieden zum Informationstag für Landwirte, Lagerhausbesitzer und Bierbrauer eingeladen, der unter dem Motto stand: Qualitätsbraugerste - Klasse statt Masse. Nach der Begrüßung der zahlreichen Teilnehmer durch Renate Baumgartner-Krause, Inhaberin der Sulzbacher Malzfabrik, sprach Geschäftsführer Wulf D. Froede über die Aufgaben, denen sich die Mälzereien in der Zukunft in verstärktem Maße stellen müßten. Lt. Froede wird sich die Struktur der deutschen Brauwirtschaft in Richtung größerer Einheiten verändern. Das ziehe zwangsläufig eine Konzentration bei den Mälzereien, aber auch in der Landwirtschaft nach sich.B. Abschläge nutzen hier nichts. Das läßt sich lt.B.

Außenhandel mit Malz -- Von Juli bis Dezember 1990 wurden 199 300 t Braugerste in die BR Deutschland eingeführt. Das waren 14 400 t (7,8%) mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Wichtigstes Lieferland war mit deutlichem Abstand Dänemark mit 161 300 t (+ 49 300 t). An zweiter Stelle lag Spanien mit 12 900 t (- 10 700 t). Die Malzeinfuhr erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 75 300 t auf 224 300 t (+ 50,5%). Damit wurde nach einer Mitteilung des Deutschen Brauer-Bundes die Hälfte des Mehrbedarfs aufgrund der Bierausstoßsteigerung durch Malzeinfuhren gedeckt. An erster Stelle der Lieferländer stand wiederum Frankreich mit 115 700 t (+ 30 800 t) vor Großbritannien mit 41 400 t (+ 23 800 t) und Belgien/Luxemburg mit 24 300 t (+ 7300 t). Sie belief sich auf 6200 t..

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