Fremder im Glas -- Dies ist der Titel eines der 121 Bilder des Karikaturisten Hans Georg Rauch, die vom 20. 1. bis 24. 1. 1993 in Düsseldorf gezeigt wurden, und zwar an ungewohnten Orten: Die sogenannten Gottesbilder im Rittersaal im Uerige und die Menschenbilder in der benachbarten Berger Kirche. Initiiert hatten diese Ausstellung Josef Schnitzler, Besitzer der Brauerei Zum Uerige und der Landespolizeipfarrer von Nordrhein- Westfalen, Martin Krolzig. Die ausgestellten Karikaturen sollten alles andere als unbeschwerte Begleiter fröhlicher Bierrunden oder biblisch angehauchte Gleichnis-Bildchen für Gläubige sein, sondern viel mehr provokant zu erneutem und vertieftem Nachdenken anregen, wie z.B. die abgebildete Karikatur, in der zwei große Menschenköpfe, wie Jörg Hausmann in der NRZ vom 21.
Fehler vermeiden ist besser als Fehler beseitigen -- Verfolgt man die Literatur, die Tagungen und die schon zum Teil hektischen Aktivitäten einer Vielzahl von Betrieben in Sachen Qualität, so glaubt man, daß das Made in Germany nicht mehr existiert, vielleicht sogar eine Fiktion war. Gut sind wir sicher noch auf vielen Gebieten, aber häufig schon sehr teuer und ob wir damit die wirklichen Kundenwünsche noch treffen, wird immer fraglicher. Die Entwicklungen im High-Tech und die Pannenstatistiken des ADAC zeigen uns, wo das neue, erfolgreiche Denken sitzt.
Bierfilter mit erhöhter Flexibilität -- Das Filtrox-Werk, St. Gallen, stellte auf der Brau'92 den Kerzenfilter Filtrojet vor, der sich gegenüber seinem Vorgängermodell durch eine erhöhte Flexibilität und einen drastisch reduzierten Wasserverbrauch auszeichnet. Die zum Einsatz kommenden modernen Fertigungsmethoden erlauben eine kostenoptimierte Produktion. Das neue Modell besitzt keine Dichtung zwischen Filtrat und Unfiltrat. Alle Kerzen sind metallisch dichtend an der Lochplatte befestigt, was die Betriebssicherheit erhöht. Der neue Einlaufverteiler garantiert eine gleichmäßige Verteilung der Filterhilfsmittel im Filter. Durch die verbesserte Flexibilität kann die spezifische Filtrationsgeschwindigkeit in hl pro m2 und Stunde den Verhältnissen im Unfiltrat besser angepaßt werden..
USA 1500 Teilnehmer beim amerikanischen Brauereikongreß in St. Louis. -- Beim Brewing Congress of the Americas, der Ende September in St. Louis stattgefunden hat, wurden 1500 Teilnehmer gezählt. Während der Veranstaltung wurde das neue Präsidium in sein Amt eingeführt: Präsident Douglas R. Babcook, Direktor der Pavichevic Brewing Company, Elmhurst/IL, Joseph D. Hertrich, erster Vizepräsident, John R. Seabrooks, Miller Brewing, Milwaukee, zweiter Vizepräsident, und William A. Hipp, Schatzmeister.
USA Anheuser-Busch festigt Position. -- In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres konnte Anheuser-Busch seinen Marktanteil im Gesamt-US-Biermarkt auf 43,9% erhöhen. Insgesamt betrug der Absatz in dieser Periode 77 Mio hl (+ 1,3%). Miller dagegen mußte Einbußen in Höhe von 4,0% auf 38 Mio hl hinnehmen. Coors gewann 5,6% auf 18,6 Mio hl. Stroh verlor 4,3% auf 12,9 Mio hl. Heileman nahm um 3,2% auf 8,86 Mio hl ab, Pabst um 4,9% auf 6,3 Mio hl zu. Der Rest erzielte ein Wachstum von 15,3% auf 8,0 Mio hl. Den meisten Brauereien hat das kühle Sommerwetter sehr zugesetzt. Miller verlor im dritten Quartal 8,7%, Coors 7,1%, Stroh 7,1% und Heileman 8,6%. Anheuser-Busch konnte um 0,5% zulegen, Pabst um 1,1% und der Rest sogar um 5,3%.
USA Interbev mit 439 Ausstellern. -- Die Interbev '92 hat vom 26. bis 28. 10. 1992 in Chicago stattgefunden. Von den 439 Ausstellern waren 169 zum ersten Mal auf der Interbev vertreten. Besucht wurde die Ausstellung von 11 912 Repräsentanten der Getränkeindustrie, davon 1752 ausländische Fachleute aus 81 Ländern. An den 45 verschiedenen Seminaren des parallel abgehaltenen Kongresses nahmen mehr als 3100 Interessierte teil. Die nächste Interbev wird vom 24. bis 26. 10. 1994 in Atlanta stattfinden.
USA American Society of Brewing Chemists bittet um Vorträge. -- Die ASBC wird ihr 59. Jahrestreffen 1993 vom 12. bis zum 16. Juni im Sheraton El Conquistador in Tucson, Arizona, abhalten. Im technischen Programm werden verschiedene Symposien abgehalten, die sich mit den neuesten Entwicklungen bei den Braurohstoffen, im Brauprozeß und bei den fertigen Produkten beschäftigen. Die Vorträge bzw. Posterpräsentationen, die sich mit den brauereirelevanten Themen auseinandersetzen, können Originalforschungsergebnisse beinhalten oder aber Neuerungen und Weiterentwicklungen in der Brauerei- und Verpackungstchnologie und -technik. Autoren, die Interesse haben, bei dieser Tagug einen Vortrag zu halten, werden gebeten, möglichst schnell ihre Vorschläge einzureichen. Titel und Autor müssen bis zum 1. 2.
Eine deutsche Gasthausbrauerei in der kalifornischen Wüste -- Das Ende der Prohibition in den Vereinigten Staaten hat die Brauindustrie in einem verheerenden Zustand hinterlassen. Über dreizehn Jahre, bis zum 7. April 1933, mußten sich Großbrauereien, z.B. Anheuser-Busch mit der Herstellung von Hefe, andere mit Limonaden, Root beer und sogenannten Near-beer, während dieser Zeit über Wasser halten. Nur ein Jahr nach Aufhebung der Prohibition gab es zwar bereits wieder 756 Brauereien (ca. halb so viele wie vor der Prohibition), wovon die meisten im Zuge der Depression allerdings bald wieder out- of-business zugrunde gingen.
Belgien Die 24 Stunden des belgischen Spezialbieres -- Nur die Hälfte der Bevölkerung Belgiens trinkt überhaupt Bier, und von dieser Hälfte trinken mehr als 80% Bier, das nicht zu den belgischen Spezialitäten zu rechnen ist. Bereits zum fünften Male veranstalteten De Objectieve Bierproevers (OBP) am ersten Wochenende im September in Antwerpen diese 24 Stunden, um damit zu unterstreichen, daß es neben dem klassischen Pils der großen Brauereien auch noch anderes Bier gibt. Diesmal standen die 24 Stunden folglich unter dem Motto Es gibt noch anderes Bier! Rund 45 Brauereien boten belgische Spezialbiere an der längsten Theke Belgiens an. Damit waren etwa 45% der belgischen Brauwirtschaft vertreten, mindestens 70 Spezialbiere wurden ausschenkt. Der Eintritt war frei..
Wandlungsphänomene im kanadischen Gerstenanbau und Bierbereich -- Die Initiative zum kanadischen Gerstenanbau stammt aus dem Jahre 1664, als der Gouverneur von Neu-Frankreich, Jean Taton, seinem Herrscher in der Heimat, König Ludwig XIV, vorschlug, die alkoholischen Exzesse der Siedler durch eine Förderung des Bierkonsums einzuschränken, was aber dann an den hohen Kosten für die Einfuhr französischer Exportbiere scheiterte. Deshalb wurde 1668 in Quebec eine Brauerei erbaut, die aber unverständlicherweise vom neuen Gouverneur Frontenac stillgelegt wurde. Im Jahre 1763 trat Frankreich seine Besitzungen in Kanada an England ab. Diese landwirtschaftlichen und brautechnischen Erfahrungen wurden nunmehr für den Anbau von Braugersten sowie für die Produktion von Malz und Bier zielstrebig genutzt.
Österreich In Österreich gab die Paritätische Kommission Ende November die Bierpreise endgültig frei, -- nachdem bei einem Branchengespräch eine Unterdeckung der Brauereiabgabepreise um 5,5% nachgewiesen worden war. Lt. Dr. G. Bauer, Geschäftsführer des Österreichischen Brauer- Bundes, werden einige Brauereien jetzt, in Abhängigkeit von der Sorte, ihre Bierpreise anheben.
Schweiz Schweizer Bierkonsum sinkend -- Im Braujahr 1991/92 ist der Schweizer Biermarkt um 1,1% auf 4,79 Mio hl geschrumpft. Die Preiserhöhung um durchschnittlich 5% dürfte eine Minderung des Umsatzes verhindert haben. Erstmals seit sieben Jahren ist auch der Pro-Kopf-Verbrauch gesunken: um 2,3% auf 69,4 l Bier. An der Minderung des Ausstoßes waren in erster Linie die Schweizer Biere selbst beteiligt, die nur noch auf 4,09 Mio hl (- 2,5%) kamen. Zu den großen Verlierern werden vor allem Sibra (Marktanteil rd. 17%) und Hürlimann (geschätzt: 8%) gerechnet. Beide Unternehmen veröffentlichen keine Zahlen über ihren Getränkeabsatz. Mit einem Ausstoß von 444 000 hl konnte die Calanda-Haldengut-Gruppe ihren Marktanteil von 11% halten..