Deutsche Brauwirtschaft im Zeichen der Rezession -- Zum ersten Mal seit Jahren gab es in der Brauwirtschaft einen spürbaren Einbruch. Die deutschen Brauereien verzeichneten1993 einen Ausstoßrückgang von schätzungsweise 4 Prozent. Auch im laufenden Jahr ist eine Wiederbelebung der Nachfrage noch nicht in Sicht. Wie die deutschen Brauer auf diese Situation reagieren und welche Probleme in den nächsten Jahren auf sie zukommen werden, erörterte die Brauwelt in einem Gespräch mit dem Präsidenten des Deutschen Brauer-Bundes, Dr. Michael Dietzsch, am 3. März 1994 in Bitburg.
USA Neue Biermarken gegen Absatzrückgang. -- Für die großen US-Bierproduzenten ist das Jahr 1993 schlecht verlaufen. Auch für 1994 rechnen Experten nicht mit einer stärkeren Belebung des US-Biermarktes. Nach Jahren geringen oder gar ausbleibenden Wachstums konnte 1993 nur eine Steigerung von 0,2% erzielt werden. Es waren vor allem die Kleinbrauereien, die Absatzerfolge verbuchen konnten. Die Verbraucher stiegen um auf leichtere und billigere Biere. So kam es zu einem harten Preiswettbewerb. Nach Angaben von Marktkennern ist die Einführung neuer Marken 1994 die wichtigste Strategie der US-Großbrauereien. Die Miller Brewing Co. war bereits 1993 sehr aktiv in diesem Bereich. Sie konnte als einzige US-Brauerei ihren Marktanteil erhöhen. Stroh exportiert in 50 verschiedene Länder..
Im ersten Quartal 1994 muß die deutsche Gastronomie einen durchschnittlichen Umsatzrückgang von real um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum hinnehmen. -- Das ergab eine von der Großhandelsgruppe Grillmaster durchgeführte Branchenumfrage zum Auftakt der Internorga'94 in Hamburg. Im laufenden Jahr wird nicht mit einer entscheidenden Verbesserung der Lage gerechnet.
USA Brauerei Leinenkugel expandiert. -- Die Jacob Leinenkugel Brewing Co. will zum zweiten Mal innerhalb der letzten drei Jahre ihre Kapazität aufstocken. Dieses Mal werden knapp 6 Mio DM investiert, um die Kapazität um 56% auf 290 000 hl/Jahr anzuheben. Leinenkugel hat trotz des stagnierenden US-Biermarktes davon profitiert, daß die Konsumenten hochpreisige Spezialitäten durchaus honorieren und kaufen. Die Brauerei in Chippewa Falls hatte mit Red Lager und Winter Lager Erfolg. Unterstützt wird sie bei der Produktentwicklung und im Marketing von ihrer Muttergesellschaft, der Miller Brewing Co., Milwaukee.
Alternatives Bier -- Die Stiftung Nordholländische Alternative Bierbrauer SNAB strebt die Förderung alternativen Bieres an. Darunter wird nichts anderes verstanden als Bier, das in handwerklicher Art oder nach traditionellen Brauverfahren bereitet worden ist. Zu den wesentlichen Aktivitäten der Stiftung gehört es, Vorträge zu halten, Auskünfte zu geben, Braudemonstrationen zu veranstalten und Kurse abzuhalten, vor allem aber neue Biersorten zu entwickeln. Es soll eine einzigartige Bierlinie entstehen, um die niederländische Bierkultur deutlich zu bereichern. Die von SNAB entwickelten Biersorten werden folglich aus naturreinen Rohstoffen ohne chemische Zusatzstoffe hergestellt. Onweiss: Ein obergäriges Bier dieses Namens gilt als Paradepferd der Bierlinie..
Wareneingangskontrolle von Verpackungsmitteln -- Die Produktqualität wird nicht nur durch die Bierqualität bestimmt, sondern auch durch die Qualität der Verpackungsmittel. In seinem mit großem Beifall aufgenommenen Referat Wareneingangsprüfung von Verpackungsmitteln anläßlich der 81. Brau- und maschinentechnischen Arbeitstagung der VLB in Münster teilte Professor Eckhard Krüger, VLB, Berlin, am 16. März 1994 die Verpackungsmittel ein in primäre Verpackungsmittel, die direkt mit dem Produkt in Berührung kommen, in sekundäre und tertiäre. Zu den primären Verpackungen zählen Flaschen, Dosen, Fässer und Kronenkorken, zu den sekundären Etiketten, Leim, Kästen, Kartons, Six-Packs usw. und zu den tertiären z.B. die Paletten. Die sekundären und tertiären Verpackungen bezeichnete Prof.B.B.-techn.
Zertifizierung in der deutschen Brauwirtschaft -- Der erste Tag der 81. Brau- und maschinentechnischen Arbeitstagung der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) vom 14. bis 17. März 1994 in Münster war dem Thema Qualitätsmanagement und Zertifizierung gewidmet. Die Arbeitstagung war mit ihren aktuellen und praxisbezogenen Themen sowie den sehr informativen Betriebsbesichtigungen und dem äußerst abwechslungsreichen Rahmenprogramm so attraktiv, daß über 400 Teilnehmer registriert werden konnten. Das Thema Zertifizierung bewegt die Braubranche seit 1988. Mittlerweile wurden zahlreiche Vorträge über das Thema gehalten und Publikationen in der Fachpresse veröffentlicht. Wie Dipl.-Ing. H.-J. Bei den kleineren Brauereien beschäftigt sich gut die Hälfte mit diesem Thema.-Ing. H. P..
Tagung 1994 des Hopfenpflanzerverbandes Hallertau e.V. -- Zusammenhalt im Verband und drastische Flächenreduzierung als Überlebenschance: Auf insgesamt acht Veranstaltungen informierte der Hopfenpflanzerverband Hallertau e.V. mit seinen Repräsentanten Josef Schrag (Präsident), Otmar Weingarten (Geschäftsführer), Werner Brunner (stellv. Geschäftsführer) und Peter Schrittenloher (Syndikus) die Pflanzer, Händler, Verarbeiter und Politiker über die derzeitige Hopfen-Situation. Wie nicht anders zu erwarten, waren Hauptthemen die unbefriedigende Preissituation sowie die enorme Hopfenüberkapazität der Ernte 1993. Es mußmdas Ziel sein, die Kosten für die Hopfenerzeugung zu senken, gleichzeitig natürlich die hohe Qualität aufrechtzuerhalten. Das funktioniert im Jura wunderbar,.
Hopfen und Gerste aus ökologischem Anbau. Qualität und Einfluß auf die Roh-, Zwischen- und Endprodukte der Bierherstellung -- Über vier Erntejahre wurden Braugerste und Hopfen aus ökologischem und konventionellem Anbau untersucht. Die Analysen zielten auf einen Qualitätsvergleich der Rohstoffe sowie den Zwischen- und Endprodukten ab. In der Summe ergaben sich deutliche Vorteile zugunsten von Hopfen und Gerste aus ökologischem Anbau bezüglich der Qualität aus technologischer, gesundheitlicher und ökologischer Sicht. Die von mehreren Autoren aufgestellte These, daß sich Biere aus ökologisch und konventionell angebauten Rohstoffen nicht unterscheiden, kann somit nicht bestätigt werden.
Ist Braugerstenqualität nicht mehr von Interesse. Eine Betrachtung des Braugerstenvereins Nord-Ost -- Aufmerksame Beobachter des Braugerstenmarktes vermerken, daß seit 1992 der einstmals dominierende Qualitätsgedanke beim Einkauf von Braugerste in den Hintergrund tritt. Gewisse Kommentare lasten vor allem den bayerischen Bauern neuerliche Unfähigkeit zur Qualitätsproduktion an, ohne die Ursachen der Erscheinung zu sehen oder sehen zu wollen. Der Autor des nachfolgenden Artikels nimmt davon aus der Sicht des Braugerstenvereins Nord-Ost Stellung.
USA Kongreß der Hausbrauer in Denver. -- Der diesjährige Kongreß der American Homebrewers Association wird vom 21. bis 26. Juni 1994 in Denver stattfinden. Er steht unter dem Motto BrewStorm'94, das ausdrücken soll, welche Dynamik die Hausbrauer in die US-Bierszene gebracht haben. Zu diesem Kongreß werden mehr als 600 Interessenten erwartet. Vor dem Kongreß ist es möglich, mehrere Brauereien zu besichtigen. Am 22. und 23. Juni haben die Teilnehmer Gelegenheit, auf einer Ausstellung alles zu besichtigen, was man zum Brauen zu Hause benötigt. Parallel zum Kongreß findet die Preisvergabe des Bierwettbewerbes der Organisation statt, zu dem mehr als 3000 Biere getestet werden. Die ersten Verkostungen beginnen bereits Ende April.
Kapazitätsberechnungen für Gär- und Lagerkeller -- Der externe Vergleich von Gär- und Lagerkellervolumina, nur bezogen auf den Hektoliter Verkaufsbier pro Jahr, ist ohne Kenntnis der Arbeitsweise mehr als problematisch. Auch der Bezug auf den Hektoliter Verkaufsbier pro Monat kann nur dann eine überschlägige Orientierungsgröße sein, wenn allgemein bekannte Faktoren, wie z.B. die wöchentliche Arbeitszeit (Arbeits- oder Produktionstage) zugrunde gelegt werden können.Natürlich spielen auch die Gärtemperaturen und die Lagerzeiten, speziell bei Sortimentsbrauereien, eine entscheidende Rolle bei der Betrachtung und dem Vergleich von Gär- und Lagerkellerkapazitäten.
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