Wasser kommt aus dem Hahn oder aus eigenen Brunnen. Was wissen wir noch über unser Wasser? Dass es der deutschen Trinkwasserverordnung (TrinkwV) entsprechen muss, wenn es zum Verzehr geeignet sein soll, und dass wir in Deutschland genug Wasser haben. Aber reicht das? Müssen wir nicht etwas mehr um die Qualität unseres wichtigsten Rohstoffes besorgt sein?

Die Bundesregierung unternimmt einen neuen Anlauf, die Förderung von Erdgas und Erdöl aus tiefen Gesteinsschichten gesetzlich zu regeln. Bisher gibt es für den Einsatz der umstrittenen Fracking-Technologie keine klare Regelung. Damit ist Fracking im Prinzip nahezu flächendeckend erlaubt. Künftig sollen die Bohrungen drastisch eingeschränkt werden und strengen Auflagen unterliegen. Die Regierung weist die Energiekonzerne in die Schranken und reagiert damit auch auf den Protest der Brauwirtschaft. Doch der Deutsche Brauer-Bund (DBB) gibt sich damit noch nicht zufrieden: Er will den Druck aufrechterhalten.

Hohe Anforderungen | Bei der Augustiner-Bräu Wagner KG, deren Standort sich mitten in der Innenstadt von München befindet, wurde im letzten Jahr eine anaerob-aerobe Abwasservor-behandlung errichtet. Die Behälter der Abwasseranlage wurden in die bestehenden historischen Gebäude eingepasst. Aufgrund der Lage wurden nicht nur hohe Anforderungen an die Reinigung der Abwässer, sondern auch an die Geräusch- und Geruchs­emissionen gestellt.

Am 18. und 19. September 2014 findet das 8. Weihenstephaner Seminar für Wassertechnologie statt. Das Seminar ist in diesem Jahr zu Gast im Weissen Bräuhaus G. Schneider & Sohn, Kelheim. Am ersten Tag der Veranstaltung steht der Erfahrungsaustausch zwischen den Seminarteilnehmern im Mittelpunkt. Im Anschluss an die Besichtigung der Braustätte wird zunächst die „Schneider Weissbiervielfalt“ verkostet, bevor der Tag mit einem „Bayerischen Abend“ im Sommersaal der Brauereigaststätte ausklingt.

Die Geschichte der Wasseraufbereitung ist mit der Bitterfeld-Wolfens eng verbunden. Die Stadt an der Mulde ist die Keimzelle der Ionenaustauscher-Harze, leistungsstarke Polymer-Kugeln, mit denen sich Schadstoffe aus Flüssigkeiten entfernen lassen und die somit dabei helfen, die Qualität von Wasser zu verbessern. Vor 75 Jahren wurden in Wolfen die kleinen Harz-Perlen erstmalig in Großserienproduktion hergestellt. Die Lanxess AG leistet – mit Ionenaustauschern, aber auch mit der Produktion von Membranfilterelementen einen wichtigen Beitrag, um den Zugang zu sauberem Trinkwasser sicherzustellen. Der Spezialchemie-Konzern produziert in Bitterfeld, Leverkusen und Jhagadia/Indien, Premium-Produkte zur Wasseraufbereitung. In Bitterfeld betreibt das Unternehmen einen Betriebskomplex zur Herstellung mono­disperser Ionenaustauscher. Es ist die größte und modernste Anlage ihrer Art weltweit. Vor zwei Jahren hat Lanxess zudem eine neue Produktionsanlage für Membranfiltrationstechnologie zur Wasseraufbereitung am Standort Bitterfeld eröffnet und darin rund 30 Millionen EUR investiert.

Die neue Produktwasser-Aufbereitungsanlage für den niederländischen Lohnabfüller DIS B.V. lässt sich mit Heißwassersanitisierung der Umkehrosmose, Flexibilität der Abfüllung und minimierter Abwasseranfall beschreiben. Durch drei Mehrschichtfilter mit speziellem Filtermaterial ist ein pa­ralleles Abfüllen von Softdrinks und Mineralwasser möglich. Trotz der kurzen Bauzeit von nur fünf Monaten konnte ATN Aqua Technologie Nörpel die komplexe, schlüsselfertige Anlage fristgemäß an den Kunden übergeben.

Brauwasseraufbereitung – Der Trend ist eindeutig: Mikrobrauereien, Gasthausbrauereien und kleine mittelständische Brauereien haben den größten Zuwachs (fast 50 %); sie schießen weltweit wie Pilze aus dem Boden (Abb. 1). Ein Kleinunternehmen aus dem unterfränkischen Knetzgau hat eine Marktlücke in der Wasseraufbereitung für Kleinbrauereien entdeckt. Für Brauereien, die sich eher durch große Sortenvielfalt als durch hohe Produktionsvolumina auszeichnen, fertigt die Firma EnWaT seit kurzem individuelle Wasseraufbereitungslösungen, die aufgrund ihrer Konzeption aus Standardkomponenten hohe Wirtschaftlichkeit mit den spezifischen Kundenanforderungen in Einklang bringen.

Der allgemein gute Ruf des bayerischen Bieres stützt sich auf das bayerische Reinheitsgebot von 1516. Dieses war mit eine der ersten Vorgaben an die Qualität im Lebensmittelbereich weltweit. Mengenmäßig ist das Brauwasser der bedeutendste Rohstoff bei der Bierherstellung. Abhängig von ihrer Art und Zusammensetzung beeinflussen Wasserinhaltsstoffe entscheidend den resultierenden Biertyp. So auch bei der König Ludwig Schloßbrauerei Kaltenberg. Mit einem Umkehrosmose-Komplettsystem stellt sie eine konstante Brauwasserqualität sicher. Die kompakte Anlage, die bestehende Anlagen ersetzt, ist im Wesentlichen handlicher, einfacher aufgebaut und arbeitet zudem energiesparender und umweltschonender. Nach den grundlegenden Informationen zur Brauwasseraufbereitung im Teil 1 (BRAUWELT Nr. 18-19, 2013,

Für das Spülen von zum Beispiel Speichern oder Wärmeübertragern bietet die Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH mit der Geno®-Spülstation eine mobile Einheit an, die mittels Chemikalien vor Ort sowohl die Kalk- als auch eine Rostentfernung ermöglicht. Während des Betriebes wird das Entkalkungsmittel durch die jeweils drei Meter langen Anschlussschläuche und das zu entkalkende Bauteil im Kreislauf gepumpt. Vor der Pumpe ist ein Schmutzfilter mit Sichtglas montiert, der die ausgespülten Verunreinigungen zurückhält. Durch den geschlossenen Kreislauf ist zudem die nötige Sicherheit beim Reinigungsvorgang gewährleistet.

Um den Frischwasserbedarf des Betriebes zu senken, gewinnt die Möglichkeit einer weiteren Aufbereitung von Abwasser zu Brauchwasser zunehmend an Bedeutung. Technisch ist es möglich, ein Drittel des Frischwasserbedarfs durch Brauchwasser zu ersetzten, ohne dass es zu einem Kontakt zwischen Brauchwasser und Produkt kommt [1]. Einen sinnvollen Ansatz zur Brauchwassergewinnung stellt die Kombi­nation aus Membranbiologie und Umkehrosmose dar, die erfolgreich im Pilotmaßstab getestet wurde [2].

Die Beschaffenheit des Brauwassers ist von entscheidender Bedeutung für die Qualität eines Bieres. Jedes Bier, gleich welcher Brauart, besteht zu rund 90 Prozent aus Wasser. Nach dem Bayerischen Reinheitsgebot ist Wasser eine der für die Bierproduktion zugelassenen Zutaten und spielt eine Schlüsselrolle für die Qualität und den Geschmack des Bieres. Je nach Biertyp muss das Brauwasser eine entsprechende chemische Zusammensetzung aufweisen. Diese ist abhängig vom Quellort oder Erzeuger – in jedem Fall sind die Anforderungen höher als die an Trinkwasser. Basis für die Qualität und den Geschmack des zu brauenden Bieres ist eine äquivalente Wasseraufbereitung. In folgendem Beitrag werden die wesentlichen Parameter von Brauwässern beschrieben sowie ihr Einfluss auf das zu brauende Bier. Ebenso werden unterschiedliche Verfahren für die Konditionierung von Rohwässern für den Brauprozess erklärt.

Die Aufbereitung von Trinkwasser aus Oberflächenwässern gewinnt an Bedeutung. Eingesetzt werden dabei häufig Absetzbecken. Wie die Actiflo®-Technologie von Berkefeld, einem Unternehmen der Veolia Wassertechniksparte, diesen Verfahrensklassiker für die Getränkeindustrie anbietet, beschreibt dieser Beitrag anhand dreier Beispiele. Umweltschonung und reduzierte Betriebskosten gehören zu den Vorteilen.

Als eines der führenden Forschungs- und Dienstleistungsunternehmen für die Papierindustrie verfügt die Papiertechnische Stiftung (PTS) über eine langjährige Erfahrung in der anaeroben Abwasserreinigung. Nun bietet die PTS auch Brauereien und anderen Getränkebetrieben Dienstleistungspakete rund um den optimalen Betrieb von Abwasserreinigungsanlagen an. Hierzu gehören die Identifikation von Ursachen für Betriebsprobleme und die Erarbeitung von Maßnahmen zur Optimierung und Stabilisierung des Anlagenbetriebs. Dies erlaubt die untersuchten Anlagen hinsichtlich Abbauleistung und Biogasausbeute zu optimieren..

In den letzten fünf Jahren hat sich das Wasserseminar der TU München bereits einen guten Namen in der Getränkeindustrie gemacht. Dr.-Ing. Karl Glas, Spiritus rector dieser Veranstaltung und Leiter des Bereiches Wissenschaft und Forschung der Bayerischen Forschungsstiftung, konnte am 5. Dezember 2012 in der Erdinger Weißbierbrauerei bereits das sechste Seminar eröffnen und über 50 Teilnehmer begrüßen.

Nachdem bereits im Herbst 2011 eine Allianz zwischen General Electric (GE) Power & Water und dem von Sealed Air übernommenen Reinigungs- und Desinfektionsmittelspezialisten Diversey vereinbart wurde, ist im Laufe des Jahres 2012 eine fruchtbare Zusammenarbeit der beiden Unternehmen entstanden. Diese verfolgt das Ziel, den Wassereinsatz und die CO2-Emissionen in industriellen Anwendungen weiter zu reduzieren. Während Diversey den Schwerpunkt auf die Reinigungsseite legt, steuert GE die Dienstleistungsangebote und Anlagentechnik aus dem Wasserbereich bei. Dabei vertreibt das Diversey-Team für die GE-Division Water & Process Technologies deren chemische Produkte zur Wasseraufbereitung, Wasseraufbereitungs- und Prozessanlagen, Membran- und Filterkerzenprodukte, analytische Instrumente sowie Energiemanagementkonzepte. Die Grundlage für wasserseitige Optimierungsansätze liefert der „aqua check“ von Diversey, der den Wasserverbrauch in Relation zu den Produktionsmengen setzt.

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