Am Nachmittag des 8. Rohstoffseminares in Weihenstephan, das Mitte Februar 2011 stattfand und vom Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie organisiert worden war, standen wissenschaftliche Themen im Vordergrund (vgl. BRAUWELT 9-10, 2011, S. 273 ff.). Lehrstuhl-Inhaber Prof. Thomas Becker betonte, dass in Anbetracht der sich verschärfenden Situation im Braugerstenanbau die Eigenschaften der Rohstoffe, aber auch die Züchtungsprogramme, vorangetrieben durch das Berliner Programm, immer wichtiger würden. Becker wörtlich: „Es gilt, die Kräfte für die Rohstoffforschung zu sammeln und zu verstärken.“ Der Lehrstuhl für Brauerei- und Getränketechnologie wird diese Themen in Zukunft noch stärker als bisher bearbeiten und hat nicht zuletzt aus diesem Grund die Forschungsmälzerei mit einem Aufwand von 50 000 EUR modernisiert.
Über ein positives Jahresergebnis freute sich der Vorsitzende des Hopfenringes Hallertau (HR) Johann Kreitmeier bei der Mitgliederversammlung in Aiglsbach. Als einer der erfolgreichsten der 65 Erzeugerringe im Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung (LKP) sei der Hopfenring gefordert, die Idee von Erzeugerringen und einer hochwertigen Nahrungsmittelproduktion immer und überall zu vertreten und ihren Stellenwert hochzuhalten. Die Organisation werde weiterhin Dienstleistungen anbieten, um den Betrieben ein produktives und rentables Wirtschaften zu ermöglichen. „Die Stimmung in den Hopfenbaunationen über die zu erwartenden Hopfenpreise und die notwendigen Hopfenflächen ist im Moment alles andere als rosig“, so der Vorsitzende, der die Meinung vertrat, dass das freie marktwirtschaftliche System die notwendige Marktbereinigungsfunktion übernehmen wird.
Im Interview der BRAUWELT Nr. 36, 2010, „Ihr Fazit bitte, Herr Dr. Farack. Zum Braugerstenmarkt 2010“ auf S. 1090-1091 stellte dieser die These auf: „Unter den zur Ernte 2010 gegebenen Ertrags- und Preisrelationen spricht jedes kaufmännische Handeln gegen den Braugerstenanbau.“ Weiter wird in diesem Beitrag eine Preisbindung der Braugerste an Brot- oder Qualitätsweizenpreise gefordert. Dieser Beitrag zeigt, wie viel Sommerbraugerste gegenüber dem Qualitätsweizen mehr kosten sollte, damit sich der Anbau für Thüringer Landwirte wieder lohnt.
Das Sortengremium der Braugersten-Gemeinschaft [EV] hat die 2009 zugelassenen Braugerstensorten KWS Bambina (KWS Lochow GmbH), Propino (Syngenta Seeds) und Sunshine (Saatzucht Breun) nach bundesweiten Mälzungs- und Brauversuchen im Praxismaßstab zur Verarbeitung in Brauerei und Mälzerei empfohlen.Von den durch das Bundessortenamt im Dezember 2010 neu zugelassenen Braugerstensorten Natasia (Sejet), Jazz (Limagrain), Sy Taberna (Syngenta Seeds), Traveler (Secobra Saatzucht GmbH) und Zeppelin (Sejet) wurde keine Sorte in die großtechnischen Praxisversuche der kommenden Vegetationsperiode aufgenommen. Alle Neuzulassungen wurden in der Gesamtheit ihrer Eigenschaften als weniger gut im Vergleich zu den bereits zur Verarbeitung empfohlenen Sorten bewertet.
Zur ersten Veranstaltung der Barth-Haas Hops Academy (s. a. BRAUWELT Nr. 8, 2011, S. 229) begrüßte am 8. Februar 2011 Dr. Christina Schönberger, Barth-Haas Group, die Vertreter aus Brauereien und Wissenschaft am Firmensitz von Barth-Haas in Nürnberg. Die hauseigene Hopfenakademie hat sich zum Ziel gesetzt, das Wissen um den Rohstoff Hopfen in der Braubranche zu vertiefen. Eine Vielfalt von Aromen kann durch die Kombination unterschiedlichster Hopfensorten ins Bier gelangen und es einzigartig werden lassen. In dieser Hinsicht möchte die Veranstaltung ihre Teilnehmer dazu ermutigen, neue Wege zu beschreiten und somit das Kulturgut Bier für den Verbraucher attraktiver zu machen.
Am 8. Februar 2011 fand in Nürnberg die Auftakt-Veranstaltung der Barth-Haas Hops Academy statt, an der Wissenschaftler, Einkäufer und Techniker unter anderem aus Belgien und Japan teilnahmen. Die Barth-Haas Hops Academy hat sich zum Ziel gesetzt, detailliertes Wissen über die Verwendung, Effekte und Wirkung der Brauzutat Hopfen zu vermitteln. Anregungen zur Prozessoptimierung sollen einen Beitrag zur Entwicklung einzigartiger Biere liefern.
Die Verwendung unterschiedlicher Hopfensorten und -produkte ermöglicht es den Brauern, ihre Biere gezielt zu differenzieren und von anderen abzugrenzen. Durch den Einsatz neuartiger Hopfenprodukte kann man andere Attribute als die Bittere und die Hopfenblume beeinflussen, z. B. den Bierschaum oder die Vollmundigkeit verbessern. Die einfachste und traditionellste Art, seinem Bier in Bezug auf hopfentypische Merkmale einen einzigartigen Charakter zu verleihen, ist jedoch die Auswahl der Hopfensorte, ganz speziell die Entscheidung für eine oder mehrere bestimmte Aromasorten. Einen Überblick über die Trends des Einsatzes von Aromahopfen in Deutschland und weltweit liefert dieser Beitrag.
Der fortlaufende Rückgang der Anbaufläche für Sommergerste in Bayern führte 2010 zu einem neuen historischen Tiefststand (Tab. 1). Ein zunehmender Flächenanteil rentabler Alternativen war die Antwort der Landwirte auf unsichere Preiserwartungen und erhöhtes Anbaurisiko. Nach einer leicht verspäteten Saat war die Vegetation von den heißen Wochen im Juli und dem Regen während der Ernte geprägt. Beide Witterungs-
Der „Hopfenausbeuteerhöher“ der Hertel GmbH hat den erstmals verliehenen „European Food Processing Implementation Award“ erhalten. Ausrichter dieses Wettbewerbs war HighTech Europe, das europäische Exzellenz Netzwerk, dessen Mitglieder aus Universitäten, Zentren für angewandte Forschung, Technologietransferzentren, Lebensmittelverbänden und Unternehmen stammen.
Trotz katastrophaler Straßenverhältnisse im ganzen Bundesland war der 20. Thüringer Landesbraugerstentag Anfang Dezember hervorragend besucht.
Zum alljährlichen Arbeitszirkel hatte der Hopfenring (HR) die ISO-zertifizierten Hopfenbetriebe ins Gasthaus Hillerbrand in Aiglsbach geladen. Die Veranstaltung wurde von hochkarätigen Referaten zu aktuellen Hopfenbauthemen in den Bereichen Bodenarten, Technik, Bodenleben, Düngung, Krankheiten und Fachberatung umrahmt. Inzwischen erzeugen 90 nach DIN EN ISO 9001 zertifizierte Hopfenbaubetriebe rund 15 Prozent des Hallertauer Hopfens. In diesem Jahr konnte sich HR-Geschäftsführer Ludwig Hörmansperger über zwei weitere Zertifizierungen der Betriebe Anton Eisenhofer, Attenhofen und Thomas Kiermeier, Oberumelsdorf, freuen. Seiner Ansicht nach bietet das Qualitätsmanagement ISO-zertifizierter Hopfenbetriebe eine gute Basis für das systematische Ordnen und Optimieren wichtiger Prozessabläufe. In diesem Zusammenhang wurden alle ISO-Betriebe geehrt, die das QMS inzwischen zehn Jahre anwenden.
Die 115. Sitzung der Arbeitsgruppe Hopfenanalytik (AHA) fand am 8. und 9. Dezember 2010 auf Einladung von Dr. Martin Biendl bei der Firma Hopsteiner in Mainburg statt.
Am 9. Dezember 2010 fand traditionell im Münchner Augustiner Keller der Bayerische Braugerstentag statt, der trotz widriger Witterungsbedingungen gut besucht war. Der Verein zur Förderung des bayerischen Qualitätsgerstenbaues [EV] wies dabei erneut auf das weltweite Defizit in der Versorgung mit Qualitätsbraugerste für die Malz- und Brauwirtschaft hin. Die strukturelle Unterversorgung stützt sich in erster Linie auf die Gesamtentwicklung im Weltgetreidemarkt, der von stetig wachsender Nachfrage bei geringerer Produktion geprägt ist. Trotz dramatisch sinkender Anbauflächen für Sommergerste in den vergangenen Jahren war die prognostizierte Rohstoffknappheit jedoch nur selten preisrelevant, und Braugerste wie Malz waren über Jahre hinweg zu Niedrigstpreisen und zusätzlich guten Qualitätsmerkmalen auf dem Markt erhältlich.
Der Verband deutscher Hopfenpflanzer hat zum 15. November 2010 folgende offiziellen Abwaagezahlen zur Hopfenernte 2010 in Deutschland gemeldet:
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Düsseldorfer Privatbrauerei wird versteigert
IndustrieWert GmbH
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Rückkehr als Partner der UEFA
Carlsberg Breweries A/S, Carlsberg Deutschland GmbH
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Pilsener Radler
König-Brauerei GmbH
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V+ Wild Berry
Brauerei C. & A. Veltins GmbH & Co. KG
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Neuer Markenauftritt
Krombacher Brauerei Bernhard Schadeberg GmbH & Co. KG