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Der Verband deutscher Hopfenpflanzer hat zum 15. November 2010 folgende offiziellen Abwaagezahlen zur Hopfenernte 2010 in Deutschland gemeldet:

Im Rahmen der Brau Beviale 2010 in Nürnberg hatten der Deutsche Hopfenwirtschaftsverband und der Verband deutscher Hopfenpflanzer am 11. November 2010 zur traditionellen Pressekonferenz geladen, um über die aktuelle Marktsituation zu informieren. Dr. Johann Pichlmaier, Verband Deutscher Hopfenpflanzer, und Stephan Barth, Deutscher Hopfenwirtschaftsverband, schilderten die Vermarktungssituation bei der Hopfenernte 2010 (vgl. BRAUWELT, 44, 2010, S. 1371), während Walter König, Bayerischer Brauerbund, und Stephan Stang, Private Brauereien Bayerns, die Situation der Brauwirtschaft im Hinblick auf Rohstoffe beleuchteten.

Beim flächendeckenden Monitoringprogramm werden die Proben auf Pflanzenschutzmittel, Aflatoxine, Ochratoxin, Fusarientoxine (inklusive DON, Zeralenon, HT-2 und T2) sowie Blei und Cadmium untersucht. Im Berichtszeitraum Juli 2009 bis Juni 2010 haben 29 Mälzereien an dem Monitoringprogramm teilgenommen. Insgesamt wurden 195 Proben untersucht. Die Daten wurden durch die SGS anonymisiert, statistisch ausgewertet, in einem Bericht zusammengefasst und bewertet. Das untersuchte Getreide ist nur gering mit Pflanzenschutzmittel-Rückständen belastet. Die Befunde liegen unterhalb der geltenden Grenzwerte. Blei ist in drei Prozent, Cadmium in 44 Prozent der untersuchten Proben nachweisbar. Die Belastung ist unkritisch und für Cadmium gegenüber dem Vorjahr rückläufig..

In Europa wurde in diesem Jahr eine deutlich kleinere Braugerstenernte als in den Vorjahren eingebracht. Eine zum Teil stark eingeschränkte Anbaufläche und mäßige Qualitäten aufgrund der Witterungsverhältnisse in diesem Jahr haben das Ergebnis geschmälert, wie die nachfolgende Abschlussbetrachtung der Ernte 2010 verdeutlicht: Selbst der Eindruck der guten eingebrachten Qualitäten in Frankreich wird durch die geringere Menge getrübt. Die Gesamternte liegt deutlich unter dem Ergebnis von 2009. In Dänemark wurde die Fläche zwar aufgrund von Auswinterungsschäden entgegen der allgemeinen Entwicklung ausgedehnt. Die feuchten Witterungsverhältnisse zum Zeitpunkt der Ernte haben aber auch hier die Hoffnungen auf bessere Ergebnisse zerstört. Letztendlich liegt die produzierte Menge etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Allein die Qualitäten und damit der Anteil braufähiger Gerste an den Sommergerstenmengen gleichen das Ergebnis nicht aus. Speziell Auswuchs hat enttäuschende Qualitäten hervorgebracht. Dennoch gehen Marktkenner von einem Exportüberschuss in der Größenordnung von rund 350 000 t aus. Große Unterschiede bei den Aussaatterminen und der heiße Sommer in Finnland lassen in diesem nordeuropäischen Land nur ein sehr differenziertes Bild an Qualitäten zu. Auch die Marktbeobachter in Schweden rechnen mit Problemen bei der Verarbeitung der Gerste aufgrund von Auswuchs. Dennoch gehen sie von einem kleinen Überhang an Braugerste in Höhe von 100 000 t aus.

Neben dem enormen Flächenrückgang von erneut circa 19 Prozent der Sommergerstenanbaufläche im Bundesgebiet kam es 2010 aufgrund der Witterungsbedingungen sowie der verzögerten Ernte auch zu sehr großen Einbußen in der Braugerstenqualität (s. a. [1]). Die Ergebnisse der Frühvermälzung aus 81 eingesandten Mustern fasst dieser Beitrag zusammen.

Kaum ein Thema der Brauereitechnologie wird so kontrovers diskutiert, wie die Bewertung und der Einsatz von Hopfen. Als Minimalanforderung an die Hopfung gilt die Erzeugung eines Bittergeschmacks ohne Definition eines sensorischen Zusatznutzens. Gewünscht werden allenfalls Effekte wie Lichtstabilität bei bestimmten Flaschentypen oder eine Schaumverbesserung. Hopfen wird darüber hinaus als Gewürz angesehen, das über die Bandbreite der zahlreichen Sorten und Anwendungstechnologien zur Charakterisierung eines Bieres wesentlich beiträgt. Als höchstes Ziel kann ein unnachahmbarer und einmaliger Geschmackseindruck angestrebt werden. Zwischen diesen Extremen existieren vielerlei Varianten des Einsatzes von Hopfensorten, um neben der Bittere dem Bier auch Geschmack und Aroma zu verleihen.

Die Schmidt-Seeger GmbH leitet mithilfe von GrainSelect® eine neue Phase in der qualitätsorientierten Erfassung von Braugerste ein. Wasser, Hopfen, Hefe und Malz sind bekanntlich essenzielle Bestandteile zur Herstellung eines guten Bieres. Was das Malz betrifft, ist homogenes Rohmaterial ein wesentlicher Faktor für eine gleichbleibende, hohe Qualität des Endproduktes und somit das beste Rezept zur Kundenbindung.

Auf der Grundlage der Auswertung repräsentativer Praxisstichproben in den Ämtern für Landwirtschaft und aus den Berichten der Fördervereine für Braugerste in den deutschen Bundesländern hat die Braugersten-Gemeinschaft [EV] den Erntebericht über die Brau-gerstenernte 2010 in Deutschland herausgegeben.

Am 19. Oktober fand in der Volksfesthalle Wolnzach ein Informationstag zum Thema Energieeinsparung bei der Hopfentrocknung statt. Zu den Fachvorträgen und einer Technikausstellung hatten die Landesanstalt, der Hopfenring, die Erzeugergemeinschaft HVG und der Hopfenpflanzerverband die Hopfenpflanzer eingeladen. Die circa 350 Teilnehmer informierten sich unter anderem über das neu aufgelegte HVG-Förderprogramm zur Senkung des Energieverbrauchs bei der Hopfentrocknung.

Die Erntemenge 2010 wird deutlich geringer ausfallen als erwartet. Der erste Erntebericht zur Braugerstenernte 2010 in Deutschland wurde Mitte August von der Braugersten-Gemeinschaft [EV] herausgegeben; der Abschlussbericht wird Mitte Oktober veröffentlicht. Die Grundlage bilden repräsentative Stichproben und Auswertungen für Sommergerste der Braugerstenförderverbände in den verschiedenen deutschen Anbauregionen. Dieser Ernteprognose zufolge werden die Überhänge aus den Jahren 2008 und 2009 zwar ausreichen, um den Bedarf an qualitativ hochwertiger Braugerste für die Kampagne 2010/11 zu decken, jedoch wird die Malz- und Brauwirtschaft 2011 mit leeren Lagern auf eine gute Sommergerstenernte angewiesen sein.

Anlässlich der 97. VLB-Oktobertagung in Berlin erfolgte die Ausstellung der Sortensieger der in Hüll eingereichten Hopfenmuster. Am dortigen Hopfenforschungszentrum war bereits am 29. September die Bonitierung erfolgt.

Die Hopfenernte 2010 ist abgeschlossen. Die  Arbeitsgruppe Hopfenanalyse (AHA) gibt hiermit die durchschnittlichen  Alpha-Säurenwerte bekannt, die bis zum Stichtag 15. Oktober in erntefrischen Hopfen ermittelt worden sind. Mitglieder der  AHA sind die Betriebslabors der deutschen Verarbeitungswerke, LfL Hüll, Forschungszentrum  Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität, VLB Berlin und Labor  Veritas Zürich. Diese  Werte stellen die Grundlage für etwaige  Vertragsanpassungen bei Lieferverträgen mit „Alphaklausel“ dar.

Reges Interesse herrschte bei dem diesjährigen 39. Braugerstenseminar, das am 5. Oktober 2010 im Rahmen der VLB-Oktober-Tagung in Berlin stattfand. Angesichts der Ergebnisse für die Braugerstenernte 2010 warteten viele Teilnehmer mit Spannung auf den Vortrag von Patrick Wendelborn, Interbrau Hamburg, über die Entwicklungen des Braugerstenmarktes 2010 bis 2012.

Hopfen ist eines der interessantesten Forschungsgebiete weltweit, und noch längst sind nicht alle Verwendungsmöglichkeiten für Hopfen bekannt. Die Barth-Haas Gruppe vergibt jedes Jahr Stipendien für Projekte der Hopfenforschung. Die Stipendien sind für Studenten mit Seminar-, Diplom- oder Masterarbeiten zu Themen über Hopfen und seine Einsatz-möglichkeiten in der Brauwirtschaft gedacht. Die Ergebnisse der Arbeiten der Stipendiaten 2008 werden im Folgenden vorgestellt.

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