Die Hopfenernte 2010 ist abgeschlossen. Die Arbeitsgruppe Hopfenanalyse (AHA) gibt hiermit die durchschnittlichen Alpha-Säurenwerte bekannt, die bis zum Stichtag 15. Oktober in erntefrischen Hopfen ermittelt worden sind. Mitglieder der AHA sind die Betriebslabors der deutschen Verarbeitungswerke, LfL Hüll, Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität, VLB Berlin und Labor Veritas Zürich. Diese Werte stellen die Grundlage für etwaige Vertragsanpassungen bei Lieferverträgen mit „Alphaklausel“ dar.
Reges Interesse herrschte bei dem diesjährigen 39. Braugerstenseminar, das am 5. Oktober 2010 im Rahmen der VLB-Oktober-Tagung in Berlin stattfand. Angesichts der Ergebnisse für die Braugerstenernte 2010 warteten viele Teilnehmer mit Spannung auf den Vortrag von Patrick Wendelborn, Interbrau Hamburg, über die Entwicklungen des Braugerstenmarktes 2010 bis 2012.
Hopfen ist eines der interessantesten Forschungsgebiete weltweit, und noch längst sind nicht alle Verwendungsmöglichkeiten für Hopfen bekannt. Die Barth-Haas Gruppe vergibt jedes Jahr Stipendien für Projekte der Hopfenforschung. Die Stipendien sind für Studenten mit Seminar-, Diplom- oder Masterarbeiten zu Themen über Hopfen und seine Einsatz-möglichkeiten in der Brauwirtschaft gedacht. Die Ergebnisse der Arbeiten der Stipendiaten 2008 werden im Folgenden vorgestellt.
Die Diskussion zur Versorgungssituation mit Braugerste und den verschiedenen Hopfensorten und Hopfenprodukten ist wieder in vollem Gange. Die Laboratus Labor Beratung Service GbR, Köln, und das Ingenieurbüro IngFN Dr. Frank Nitzsche, Voerde, werden am 27. Oktober 2010 im Mercure Hotel, Friesenstraße 44 - 48, 50670 Köln, dieses Thema intensiv beleuchten. Neben einem Exkurs in die rheinländische Gerstenernte 2010 und einer Einschätzung der zukünftigen Versorgungslage bei Braugerste, Hopfen und Hopfenprodukten werden auch Entwicklungen im Braugersten- und Hopfenanbau gezeichnet. Es werden Ansätze zur Risikominimierung bei der Malzversorgung, vielfältige Möglichkeiten zur Hopfung des Bieres, aber auch Risiken und Alternativen für den Landwirt aufgezeigt. Abgerundet wird das Seminar mit den Fragen „Muss es immer Malz sein?“ und „Welche alternativen Extraktlieferanten stehen zur Verfügung?“. Beim Thema Qualitätssicherung werden alternative Strategien zur Bewertung von Malzqualitäten geboten. Anmeldeschluss ist der 18. Oktober 2010.
Beim 3. EBC Hop Symposium in Wolnzach, das vom 12. bis 14. September in Wolnzach unter großer internationaler Beteiligung stattfand, ging es neben pflanzenbaulichen Fragestellungen und speziellen Themen zum Einsatz von Aromahopfen (vgl. BRAUWELT 39-40, S. 1165) auch um den Einfluss von Hopfen auf die verschiedenen qualitativen Aspekte im Bier. Zwei Vorträge werden an dieser Stelle zu dieser Frage beispielhaft aufgegriffen.
Die im Braujahr 2009 benötigte Alphamenge war größer als im Barth-Bericht 2008/2009 angenommen, nachdem der Rückgang der weltweiten Bierproduktion nicht so stark ausfiel wie prognostiziert. Außerdem erfolgten in verschiedenen Ländern Korrekturen der Produktionsmengen für 2008, was gegenüber dem letztjährigen Bericht zu einer um 3,6 Mio hl höheren Ausstoßmenge führte.
Die Witterungsverläufe in diesem Jahr haben der Sommergerste in fast ganz Europa sehr zugesetzt. Die Ernte wird kleiner als erwartet ausfallen. Probleme mit der Qualität stehen zumindest bei der spät geernteten Ware im Vordergrund. Spätestens im kommenden Jahr ist eine Unterversorgung mit Braugerste in Europa nicht auszuschließen.
Sorgenkind | Der Sommergerstenanbau in Deutschland schwindet. Als Gründe werden ein niedriges Preisniveau sowie ein hohes Ertrags- und Qualitätsrisiko für die Landwirte genannt. Deutschland importiert schon heute rund eine Million Tonnen Braugerste. Steuern wir auf eine kritische Situation zu? Wie sieht das die Malzwirtschaft? Die Antworten gibt Peter Schill von GlobalMalt, Osthofen.
Die Erzeugergemeinschaft der Hopfenpflanzer HVG Hopfenverwertungsgenossenschaft e. G. hat in der gemeinsamen Sitzung von Vorstand und Aufsichtsrat am 1. Juli 2010 beschlossen, Investitionen ihrer Mitglieder zur Senkung des Energieverbrauchs bei der Hopfentrocknung finanziell zu fördern. Ziel dieses Programmes ist es, die neuen Erkenntnisse aus der Forschung und die mittlerweile darauf aufbauenden neuen Mess- und Steuergeräte zur Hopfentrocknung möglichst schnell in die Praxis zu bekommen. Die deutschen Hopfenpflanzer sollen rasch das Optimierungspotenzial in ihrer Hopfentrocknung feststellen und mögliche Verbesserungen zügig umsetzen.
Nach Abschluss der bayerischen Getreideernte wird deutlich, dass die Mengen an Braugerste und insbesondere an qualitativ hochwertigem Brauweizen gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen sind. Dies führt an den Rohstoffmärkten zu erheblichen Preiserhöhungen, innerhalb weniger Monate haben sich die Preise für Braugerste um 60 Prozent, die Brauweizenpreise bis dato sogar um 140 Prozent gesteigert. Experten erwarten, dass sich dieses Preisniveau in den nächsten Monaten stabilisiert oder sogar noch erhöht, wenn die Restmengen der Ernte 2009 in den Betrieben verbraucht sind.
Hoher Besuch in der Hallertau. Dr. J. Pichlmaier, Präsident des Verbandes Deutscher Hopfenpflanzer, konnte zur traditionellen Hopfen-Rundfahrt 2010 zahlreiche Vertreter der Politik, von Verbänden, Brauer-Schulen und Hochschulen, aus Brauereien und der Pflanzenschutzindustrie begrüßen, allen voran Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Vier Wochen nach Beginn der Sommergerstenernte in Deutschland hat die Braugersten-Gemeinschaft [EV] aus ersten Ernteergebnissen der Braugerstenförderverbände in den verschiedenen deutschen Anbauregionen den ersten Erntebericht für Sommerbraugerste 2010 in Deutschland erstellt. Nach der wechselhaften Witterung und anhaltenden, teilweise heftigen Regenfällen verzögert sich der Abschluss der Ernte überall um mehrere Wochen. In späteren Lagen und Höhenregionen (um 500 m NN) konnte noch nicht gedroschen werden. Insgesamt dürften circa 60% der Sommerbraugerste in Deutschland geerntet sein. Die noch am Halm stehende Sommergerste zeigt bereits deutliche Spuren der feuchten Witterung. Glücklicherweise sind die Bestände nicht ins Lager gegangen, sodass derzeit lediglich mit einer Beeinträchtigung der äußeren Qualität, jedoch noch nicht mit Auswuchs gerechnet wird.
Das ist mit Sicherheit der längste Vorvertrag, den er abgeschlossen hat. Und ein sehr erfolgreicher dazu. Zum 21. Mal fand am 26. August 2010 der Niederlauterbacher Hopfentag statt, zum 21. Mal bei bestem Wetter! Georg Breitner, Geschäftsführer der IGN, freute sich, nicht zuletzt aufgrund des zuverlässigen „Wetter-Vertrages“ mit Petrus, so viele Teilnehmer begrüßen zu können. Fast 80 Personen – und mit etwa 30 Pozent ein überraschend hoher Anteil von Brauereivertretern – waren nach Niederlauterbach gekommen, um sich über den Hopfenmarkt 2010, die Versorgungsbilanz und die Flächenentwicklung zu informieren.
Die Diskussion um die Verfügbarkeit und die Verarbeitbarkeit von Winterbraugerstensorten flammt immer dann auf, wenn es zu Engpässen bei der Versorgung mit Sommerbraugerste kommt. Unterdurchschnittliche Ernteergeb-nisse für Sommergerste in den Jahren 2006 und 2007 hatten zuletzt das Interesse an guten Winterbraugerstensorten wieder gesteigert. Zum einen war der geringe Preisvorteil von Winterbrau-gerstensorten gegenüber den Sommergersten gerade in der Zeit, als die Erzeugerpreise sich mehr als verdoppelten, aus wirtschaftlichen Überlegungen interessant. Andererseits konnten durch den Einsatz von Winterbraugersten Engpässe in der Versorgungsbilanz sowie unzureichende Qualitäten bei Sommergersten aufgefangen werden. Das Tabu des Einsatzes von Winterbraugerste bröckelte, und aus der Not heraus war der Anbau und die Verarbeitung von qualitativ hochwertigen Winterbraugerstensorten in der Agrar-, Mälzerei- und Brauwirtschaft wieder Thema.