Sommergerste 1992 - Deutschland -- Nachstehend wird eine Zusammenfassung von Informationen über den Saatenstand am 17. Juni 1992 in den für die Braugerste wichtigen Anbaugebieten Deutschlands (alle Zahlen ca., Vorjahr in Klammern) gegeben. Die unterschiedlichen Witterungsbedingungen in Deutschland in den letzten sechs Wochen spiegeln sich auch im Entwicklungsstand der Sommergerste in den einzelnen Regionen wider. Fehlende Niederschläge im Norden führen zu dünnen Beständen und gebietsweise starken Trockenschäden. Unter günstigen Bedingungen mit ausreichend Feuchtigkeit konnten sich die Pflanzen im mittleren Teil Deutschlands (Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen) gut entwickeln und lassen eine normale Ernte erwarten. Erntebeginn: Ende Juli/Anfang August. Erntebeginn: Mitte bis Ende Juli.
Neutral kontrollierter Vertragsanbau beim Hopfen -- Die Interessen-Gemeinschaft Qualitätshopfen Niederlauterbach (IGN) hatte am 12. August 1992 zu ihrer traditionellen Hopfenbesichtigung eingeladen. In Anwesenheit von Dr. Ruppert, Präsident der Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau, und Josef Schrag, Präsident des Verbandes deutscher Hopfenpflanzer, konnten sich die Teilnehmer von der guten Qualität des diesjährigen, in Niederlauterbach von Mitgliedern der IGN angebauten Hopfens überzeugen. Probleme haben in diesem Jahr die extreme Trockenheit und die starken Winde verursacht. Besondere Gefahr droht dem Hopfen von der Roten Spinne. Wie Georg Breitner, Vorstand der IGN, erläuterte, wurde die Interessengemeinschaft 1987 von 21 Hopfenpflanzern gegründet.
Die Trinkwasserqualität in den neuen Bundesländern muß bis spätestens 1995 den Normen der EG angepaßt sein. -- Der Sanierungsbedarf von Wasserversorgungsanlagen und Rohrnetzen wird auf 26 Mrd DM geschätzt. Nach einer Mitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit erfordert der Ressourcenschutz für sofortige Maßnahmen zusätzlich 1,5 Mrd DM und längerfristig noch einmal 10 Mrd DM.
Rentabler Biohopfen wird in Ursbach im Landkreis Kelheim geerntet. -- Nach Auskunft des Bioland-Bauers Georg Prantl erntet er zwar ein Drittel weniger als die konventionell anbauenden Kollegen, erhält aber mit etwa 950 DM/Ztr etwa den doppelten Preis. Gedüngt wird nur mit Stallmist, Kompost und Jauche, Gesteinsmehlen, Muschelkalken oder Kalisulfaten. Gegen tierische Schädlinge wird mit Spiritus gemischte Schmierseife eingesetzt.
Die Preise für nicht vertragsgebundene Braugerste liegen z.Zt. bei 36 bis 36,50 DM/dt. -- Nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes ist die Qualität der Braugerste in den nicht dürregeschädigten Regionen überwiegend gut, wobei die Eiweißgehalte teilweise über 11,5% liegen.
Umfangreiche Maßnahmen der Hopfenerzeuger -- Auf Grund des weltweiten starken Konkurrenzkampfes wenden sich die deutschen Hopfenerzeuger in diesem Jahr verstärkt und auf neuen Wegen an die Öffentlichkeit sowie an das nationale und internationale Fachpublikum der Hopfen- und Brauwirtschaft. Im Zuge dieser Aktivitäten präsentierte der Verband deutscher Hopfenpflanzer e.V. am 30. Juli im Münchner Spatenhaus die Fachzeitschrift Hopfen-Rundschau International 1992. Produziert wurde die Zeitschrift in Zusammenarbeit mit dem Verband der Hopfenkaufleute und Hopfenveredler e.V. sowie mit finanzieller Unterstützung der CMA und des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Das bayerische Ministerium unterstützte daher die Zeitschrift mit rund 30 000 DM. Schrag betonte.
Australischer und neuseeländischer Hopfen der Ernte 1992 -- In Australien wurden 1992 auf einer Fläche von insgesamt 1155 ha (+ 30 ha) 3131,5 t Hopfen geerntet, davon in Tasmanien auf 813 ha 2286,5 t und in Victoria auf 342 ha 845 t. Nach dem Hopfenbericht 1991/92 der Firma Johann Barth & Sohn, Nürnberg, wurde die Hauptsorte, Pride of Ringwood, auf 892 ha angebaut und brachte einen Ertrag von 2572,5 t. Die australische Hochalpha-Sorte APR brachte es auf 192 ha bzw. 429 t. Cluster kam auf 61 ha und 119,5 t. Die Sorte Aroma wurde nur in Tasmanien auf 10 ha angebaut und lieferte 10,5 t Ertrag. In Neuseeland brachte die Ernte 1992 mengenmäßig ein besseres Ergebnis als erwartet. Allerdings lagen die Bitterstoffe etwas unter den Werten des Vorjahres. 270 ha gerechnet. 12,7 Einheiten..
Integrierter und kontrollierter Anbau von Brauweizen -- Im baden-württembergischen Haupt- und Landgestüt St. Johann geht jetzt ein großangelegter Anbauversuch mit verschiedenen Weizensorten zu Ende, die als Brauweizen geeignet sind und nach den Richtlinien des integrierten und kontrollierten Anbaues kultiviert wurden. Auf Einladung von Dr. Gebhard, Leiter des Landgestütes, und L. Zimmermann, Inhaber der Zimmermann Malz, Baustetten, besichtigten R. Nitschke, Geschäftsführer Technik der Erdinger Weißbräu, und Dipl.-Ing. N. Michl, Leiter Qualitätssicherung bei der Erdinger Weißbräu, am 29. 7. 1992 die einzelnen Schläge und informierten sich vor Ort über die Aktivitäten, die hinsichtlich dieser Anbautechnik in Baden-Württemberg unternommen werden.Zt. Wie L. Im Versuch in St. Das untersagen lt.
Verstärkte Entwicklung von Getreide-Mehltau in ganz Europa - - Die von Erysiphe graminis ff-Arten hervorgerufenen Mehltau-Erkrankungen sind als Getreidekrankheiten von größerer Bedeutung, weil sie resistente Sorten und Fungizide rasch überwinden. Ein an der ETH Zürich mit finanzieller Unterstützung von Ciba-Geigy laufendes Forschungsvorhaben will zum weitergehenden Verständnis dieser evolutionären Vorgänge als Grundlage einer verbesserten Krankheitsbekämpfung beitragen. Die Ausbreitung und die Änderungen der Virulenz der pathogenen Keime und der Resistenz gegen Fungizide werden in ganz Europa, von Großbritannien bis Polen, untersucht. Aus den gewonnenen Daten lassen sich nun Unterpopulationen der Krankheitserreger in den unterschiedlichen Gebieten definieren. M. S. Wolfe und Dr. E. Prof..
Untersuchungen an neuen Wintergerstensorten der Ernte 1990 -- Der Vegetationsverlauf der Wintergerste des Jahres 1990 wurde sowohl durch günstige Wachstumsvoraussetzungen als auch entsprechende Witterungsgegebenheiten positiv beeinflußt. So gestaltete sich der Winter kurz und mild. Eine längere Trockenperiode im Mai sorgte für eine Eindämmung der Blattkrankheiten. Außerdem wirkte die Witterung auch dem ertragsschädigenden Lager entgegen, sodaß die Ernte Mitte Juli mit günstiger Kornfeuchte eingebracht werden konnte (1) .
Integrierter und kontrollierter Anbau von Braugerste. Aus der Sicht eines mittelständischen Mälzers -- Die Brauereien legen größten Wert auf die Qualität des Rohstoffes Braugerste. Für sie ist der Mälzer bei der Rohstoffbereitsstellung ein wichtiger Partner. Der Autor, ein mittelständischer Mälzer, behandelt im folgenden Beitrag die immer häufiger gestellte Frage nach dem integrierten und kontrollierten Braugerstenanbau anhand dreier Fragen: Welche Entwicklungen im Markt verlangen nach einem kontrollierten Anbau? Welche Ansprüche sind an die Vertragspartner zu stellen? Welche Qualitäten können erwartet werden?
Die Verarbeitung von Weizenmalz -- Der Jahresbedarf an Weizen für Brauzwecke liegt in Deutschland bei rd. 60 000 t. Wie Prof. Dr. Ludwig Narziß ausführte, gibt es bis jetzt noch keine ausgesprochenen Brauweizen-Sorten. Von den verbreiteten Weizensorten entsprechen die Sorten Kanzler, Amigo, Rektor, Aladin, Hai und Boheme am besten den Anforderungen hinsichtlich Enzymgehaltes und Mehlkörperstruktur und liefern eine in der Regel ausgeglichene proteolytische und cytolytische Auflösung sowie einen gut steuerbaren Stärkeabbau.
Sehr heterogene Qualitäten bei der Sommerbraugerste in der EG läßt der Witterungsverlauf der letzten Wochen erwarten. - - Nach Angaben von Toepfer International leiden Dänemark und Norddeutschland seit Wochen unter starker Trockenheit. Im Südwesten Frankreichs, in Irland, Großbritannien und Süddeutschland weisen die Bestände eine normale bis gute Entwicklung auf.
Braugerstenanbau in Rheinland-Pfalz -- Entsprechend ihrem Förderungsauftrag hat die Braugerstenstelle Rheinland-Pfalz auch in diesem Frühjahr die erste Umfrage bei den staatlichen landwirtschaftlichen Fachdienststellen nach Umfang, Sortenentwicklung und Stand der Braugerste gehalten. Zum Stichtag, dem 25. April 1992, ergibt die Auswertung der eingegangenen 21 Antworten folgendes Ergebnis: - Die Anbaufläche von Winterweizen wurde nur leicht erhöht, die von Wintergerste (bis auf wenige Ausnahmen) leicht vermindert. Entgegen vieler anderslautender Voraussagen wurde die Braugerstenfläche nicht drastisch vermindert. Im Gegenteil: manche Dienststellen melden zweistellige Zuwachsraten. Sicherlich hat zu dieser Entwicklung der allenthalben erfolgte Umbruch von Winterrapsflächen beigetragen..