Eine der wichtigsten Eigenschaften des Würzekochens ist die Koagulation des Eiweißes. Der nach dem Kochen noch vorhandene koagulierbare Stickstoff beeinflusst den Biercharakter ebenso wie die kolloidale Stabilität. Seine Bestimmung erfolgt heute meist nach den Methoden von Kjeldahl. In diesem Artikel wird die Möglichkeit der Ladungstitrationsmethode zur Beschreibung der Konzentrationsänderung des koagulierbaren Stickstoffs während des Kochvorgangs vorgestellt. Die Ladungstitration wurde bereits erfolgreich zur Beschreibung der kolloidalen Stabilität des Bieres angewandt [1, 2, 3].
Vorhersagbarkeit | Die Filtrierbarkeit des Bieres ist seit den Anforderungen an eine leistungsstarke Filtration Thema von Wissenschaft und Praxis. 1990 wurde eine „ Einfache neue Methode zur Bewertung der Filtrationseigenschaften von Bier“ [1] vorgestellt und ging als „Raible-Test“ in die Brauereianalytik ein. Zehn Jahre später erfolgte neben einem historischen Rückblick eine Praxisauswertung [2, 3, 4]. Die Autoren kamen zu dem Schluss, „dass die Ergebnisse der Laborfiltration mit der Raible-Apparatur, jetzt „Filtercheck“ genannt, durchaus der Praxisfiltration gleichgesetzt werden können und somit auch Vorhersagen über den Filtrationsverlauf möglich sind“.
Fehleranalyse | Mangelnde Stabilität abgefüllter Biere sowie Filtrationsprobleme sind Tatsachen, die uns tagtäglich in den Brauereien begleiten. Die Ursachen sind so vielfältig, dass man sie dem ganzen Produktionsweg zuordnen kann. In diesem Beitrag findet der Praktiker Hinweise für seine tägliche Arbeit.
Filtration und Stabilisierung | Als Ersatz für die herkömmlichen Gemische aus Kieselgur und Kiesel-Hydrogelen bzw. Kiesel-Xerogelen, die für die Bierstabilisierung und Haltbarmachung genutzt werden, bietet sich mit Celite® Cynergy™ ein neues Filtrationsmaterial auf dem Markt an. Tests in der Rupp-Bräu in Lauenau ergaben die im Folgenden dargestellten Ergebnisse.
Saubere Technologien | In Sachen Nachhaltigkeit hat die Brauindustrie den „Point of no Return“ hinter sich gelassen. Nachdem die Branche ihr höchstes Leistungsvermögen erreicht hat, kehrt sie herkömmlichen Lösungen nun den Rücken und wendet sich sauberen Technologien zu, die die ständig steigenden Erwartungen in Bezug auf Qualität, Nachhaltigkeit und Flexibilität zu selbstverständlich niedrigeren Kosten erfüllen. Die Ergebnisse aus über zehn Jahren Entwicklungstätigkeit in der Bierfiltration bei Norit fasst dieser Beitrag zusammen.
Gushing ist ein bisher ungelöstes und sehr vielfältiges Problem der Brauwirtschaft. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Anstrengungen unternommen, die Auslöser von Gushing zu identifizieren. Gushing ist ein temporäres Problem, welches primär durch Mikroorganismen bzw. deren Metaboliten ausgelöst wird. Im vorliegenden Beitrag werden die Grundlagen bezüglich des Hopfeneinflusses beschrieben. In einem zweiten Teil werden Ergebnisse dargestellt, die zeigen, dass Hopfenbestandteile einen positiven Einfluss auf das Gushing-Verhalten von Bier haben.
Mikrobiologische Betriebskontrolle ist in der Brauerei von immenser Bedeutung. Vordergründig geht es darum, eventuell vorhandene Mikroorganismen „aufzuspüren“ und über deren Nachweis einen Eindruck vom biologischen Risikopotenzial der betreffenden Anlage zu erhalten. Von besonderer Bedeutung ist diese Art der Nachweisführung in der Abfüllung. Sekundärkontaminationen können im Fall von nicht vorhandener Vollgutpasteurisation nicht mehr abgefangen werden, Verderbnisfälle werden den Kunden erreichen, die Konsequenzen können jeden nur erdenklichen Umfang annehmen. Die genaue Identifikation von Mikroorganismen ist der erste aller Schritte, um Kontaminationsquellen beschreiben und eliminieren zu können.
„Früher verbrachte ein Brauer 90 Prozent seiner Arbeitszeit mit Reinigungs- und Desinfektionsaufgaben.“ Diese Aussage eines gestandenen Braumeisters belegt den überaus hohen Stellenwert, der der Hygiene bei der Produktion von mikrobiologisch empfindlichen Produkten wie Bier, Limonaden oder Säften zukommt. Dass heutzutage der Aufwand für Reinigung und Desinfektion deutlich weniger Zeit erfordert, liegt neben einer weitgehenden Prozessautomatisierung am Einsatz hoch spezialisierter Reinigungs- und Desinfektionsmittel bzw. -verfahren. Innovationsträger sind weniger die verwendeten Wirkstoffe selbst, als vielmehr ständigem Wandel unterworfene Produktrezepturen und Darstellungsverfahren. Auf die gebräuchlichsten und modernsten wird hier näher eingegangen.
Die Verpflichtung zur Schulung erfreut sich bei den Verantwortlichen und den zu Schulenden selten großer Beliebtheit. Gerne wird diese Aufgabe delegiert, z. B. an die Lieferanten von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Häufig wird Schulung als ermüdend und lästiges Übel empfunden. Das muss nicht so sein. Hygiene war, ist und bleibt ein spannendes Thema und betrifft eigentlich jeden. Man denke nur an die sogenannte Schweinegrippe, an Gammelfleisch, Vogelgrippe, Noroviren, Milzbrand/Anthrax, Salmonellen und Co.
Mit dem Steril-Gasfilter hat CPM, Rohrdorf, ein automatisches Prüfgerät entwickelt, das während des Betriebs völlig automatisch auf Leckagen überprüft werden kann, ohne dass der Filter gestoppt oder geöffnet werden muss (Deutsches Patent 101 00 948). Dieses Prüfgerät bietet auch die Möglichkeit, den Filter nach der „In-Line“-Sterilisation mit Heißdampf auf eventuelle Leckagen zu prüfen. Manuelle Probenahmen nach dem Sterilfilter sind nicht immer aussagekräftig, vor allem wenn keine Primärproben zum Vergleich genommen werden und wenn zum Zeitpunkt der Probenahme keine Belastung z. B. durch Pollenflug stattfindet.
In Mainz fand die 7. Fachtagung „Aseptische Getränkeproduktion“ Anfang November 2009 mit knapp 120 Teilnehmern statt und bestätigte das wachsende Interesse von Industrie, Handel und Endkonsumenten an einer höheren Qualität. Trotz gegenwärtiger Krise steigen die Ansprüche der Verbraucher auch in anderen entwickelten Industrieländern, da die Getränkebranche mit Schlagwörtern wie Umweltschutz, Klimawandel und Nachhaltigkeit diese Entwicklung begleitet und offene Ohren in breiten Bevölkerungskreisen findet.
Immer wieder sind Mängel und Informationslücken im Schankanlagenbereich festzustellen. Der Artikel gibt einen Einblick in die Rechtslage, will über die Lebensmittelkontrolle informieren und Fehlinformationen richtigstellen.
Arsen kommt in geringen Konzentrationen fast überall im Boden vor und gelangt hierdurch ins Grundwasser. Forscher von der Jackson State University, USA, haben nun einen neuen Ansatz für einen raschen, einfachen und dabei hochempfindlichen Arsentest entwickelt. Wie das Team um Paresh Chandra Ray in der Zeitschrift „Angewandte Chemie“ berichtet, basiert ihre Methode auf einem Zusammenklumpen von Goldnanopartikeln und weist Arsen selektiv noch bis zu Konzentrationen von 3 ppt nach. Das neue Verfahren könnte die Arsenanalytik beschleunigen und vereinfachen.
Das Messen und Kontrollieren von Füllständen kann auf Kapazität, Druck, Leitfähigkeit, Ultraschall, Licht und Radar basieren, um nur einige zu nennen. Welches Messprinzip das jeweils am besten geeignete ist, hängt neben dem zu messenden Medium von vielen Faktoren ab. Je nach den Anforderungen an eine Füllstandskontrolle können entweder schaltende oder messende Sensoren eingesetzt werden. Ein weiteres Kriterium ist, ob die Sensoren in Kontakt mit dem Medium stehen dürfen oder ob eine berührungslose Messung erfolgen soll.