Die P.O.S. Marketing + Vertrieb GmbH, Hövelhof, vertritt seit Mitte 1995 die Miller Brewing Co., Milwaukee, USA, als Generalimporteur in Deutschland. Für 1996 hat man sich vorgenommen 16 000 hl Miller-Bier auf dem deutschen Markt abzusetzen. Dafür sind rd. 1,6 Mio Dollar im Bereich Werbung eingeplant. Zum Aufbau eines Distributionsnetzes werden v.a. strategische Partnerschaften gesucht.

Premiumbier-Markt in Deutschland -- Auf einer Pressekonferenz der Brauerei Beck & Co, Bremen, ging Rolf Hausmann, Vertriebsdirektor Inland, am 4. Dezember 1995 in Bonn näher auf den Premiumbier-Markt in Deutschland ein. Als Basis dazu benutzte er die entsprechenden Zahlen der GfK, Nürnberg, für das Jahr 1994. Als Premiummarken stufte Hausmann ein: Beck's, Bitburger, Jever, König, Krombacher, Radeberger, Veltins und Warsteiner. Wie die Grafik zeigt, entfallen auf den Bierabsatz im LEH und GAM bundesweit 22% auf das Premiumsegment. Den höchsten Premiumanteil hat Nordrhein-Westfalen mit 40% vor Niedersachsen/Bremen mit 29%. Bayern liegt mit 5% am Ende dieser Skala. Absatz-Mix: In den alten Bundesländern (Gesamtbierabsatz 1994: 89 Mio hl) betrug der Anteil an Flaschen und Dosenbier 74%.

Anläßlich der Bündner Runde 1996, des Dialog International, die vom 26. Januar bis 1. Februar 1996 in Davos unter Leitung von Rüdiger Ruoss stattfand, hielt Willem C. A. Hosang, Delegierter des Verwaltungsrates der Calanda Haldengut-Gruppe und Präsident des Verwaltungsrates der Heineken Schweiz AG, ein Referat über das Thema Heineken, die am besten distribuierte Biermarke der Welt. Heineken und der Schweizer Biermarkt. Heineken ist mit über 100 Brauereien in über 55 Ländern und mit Verkaufsaktivitäten in mehr als 170 Ländern auf der ganzen Welt verbunden. Damit ist Heineken, so Hosang, die internationalste aller Brauereigruppen. Der internationale Erfolg von Heineken widerspricht der These, daß Bier und Internationalität nicht zusammenpassen würden. 1968 erfolgte die Fusion mit Amstel.

Beaujolais Nouveau of Beer -- Unter der Bezeichnung Harvest Ale (Ernte-Ale) hat die britische Brauerei King & Barnes ein neues obergäriges Bitter auf den Markt gebracht. Für die Schüttung verwendet sie Malz aus neuer Ernte, für das die Gerste im Juni/Juli eingebracht wurde. Die Goldfarbe des Malzes soll dabei die natürliche Erntefarbe wiederspiegeln. Nach der Ernte wird die Gerste unmittelbar zur Mälzerei gebracht und nach dem Darren direkt zum Schroten zur Brauerei geliefert. In gleicher Weise wird der gleich zu Beginn der Pflücke (Mitte August) geerntete Hopfen getrocknet und binnen 24 Stunden danach für dieses Bier verwendet. Alle diese Rohstoffe werden nicht verschnitten, so daß alle Eigenschaften des Sommers im Flavour, Aroma und Aussehen des Bieres zum Ausdruck kommen.

Blick in das nächste Jahrhundert -- Dipl.-Kfm. Roland Berger, Vorsitzender der Geschäftsführung Roland Berger & Partner, wagte auf dem 21. Management-Seminar für die Brauwirtschaft am 23. November 1995 in München einen Blick in das nächste Jahrhundert. Schwerpunkte in dem auszugsweise wiedergegebenen Referat sind der Biermarkt, die Verbraucher und die Preisentwicklung. Wenn sich auch die Zahl der Brauereien halbieren wird, so bestätigte Berger doch die internationale Spitzenstellung der deutschen Brauer hinsichtlich Qualität und Ideenreichtum. Die Vielfalt bleibt : Die Brauindustrie wird nach 15 Jahren insgesamt stärker und robuster sein. Dadurch wird die Gesamtindustrie mehr Profit machen, und die Brauereien werden durch den Ertrag von Bier und nicht durch Immobilien erfolgreich sein.

Faß als Marketinginstrument __ Immer mehr entdeckt das Marketing die Bedeutung des Fasses auch als Werbeträger. Entsprechend hochwertiger wird die Dekorgestaltung. Der Trend geht beim Faß darüber hinaus zu kleineren Größen und zu einer stärkeren Beachtung der Sicherheit sowie zur Codierung.

Bei einer Befragung von Time/system ergab sich, daß die befragten mittelständischen Unternehmen dem Wettbewerbsdruck in erster Linie durch verstärkte Kundenorientierung begegnen wollen (88 %). __ An zweiter Stelle (76 %) nannten sie Qualitätsverbesserung der Produkte und Dienstleistungsangebote, an dritter (61 %) Kostensenkung, an vierter (30 %) neue Produktbereiche, an fünfter Stelle (23 %) die Einschränkung der Produktpalette.

Deutliche Kurssprünge im September -- Außer Spesen nichts gewesen, könnte man über das rein zahlenmäßige Ergebnis des 3. Quartals 1995 an der Aktienbörse titeln. Der DAX schloß nämlich am 29. September mit 2187,04 nach 2183 zum Ende des 1. Halbjahres. Allerdings war er bereits Mitte Juli bis auf 2200 hochgepowert und Mitte September auf deutlich über 2300. Ein neues All-Time-High konnte verifiziert werden. Brauerei-Aktien verharrten in ihrem Dornröschenschlaf. Der Branchenindex ist gegenüber Ende 1994 nach Berechnungen der West-LB um knapp 17% gefallen. Ähnlich hohe Verluste mußten nur noch Bauwerte verkraften. Deutliche Gewinne, teilweise in der gleichen Größenordnung, konnten dagegen Elektro- und Versorgungsaktien, Kaufhäuser und Versicherungen erzielen. Im 1..

Zur Bierlieferung gezwungen -- Mit einer Klage versucht die holländische Supermarktkette Nettorama die Brauerei Grolsch zu zwingen, sie weiterhin mit Bier zu beliefern. Die Brauerei hatte die Lieferungen eingestellt, nachdem sich diese nicht mehr an die Absprachen gehalten und vereinbarte Preisgrenzen unterschritten hatte. Andere Lebensmittelproduzenten reagierten bisher noch nicht so drastisch auf die Preispolitik der Supermarktkette, die von seiten der Geschäftsleitung damit begründet wurde, die vom Beginn der 80er Jahre stammenden Absprachen seien schlicht von der Zeit überholt worden..

Brauindustrie im Jahr 2010 -- Unter diesem Motto stand der Vortrag von Dipl.-Kfm. Roland Berger beim 21. Management-Seminar für die Brauwirtschaft am 23. November 1995 in München. Für ihn sind auf dem Weg ins nächste Jahrtausend ständig Verbesserungen erforderlich, vor allem in den Bereichen Wettbewerbspositionen, Kundennutzen und interne Schlagkraft. Laut Berger sind die deutschen Brauer in einer schwierigen Lage. Sie sind von dem Konsolidierungsprozeß im Inland bedroht und verfügen nicht über ausreichende Ressourcen, um sich an den aussichtsreichen Zukunftsmärkten beteiligen zu können. Für Berger ist klar, daß sich langfristig nur die Markenartikler behaupten können oder aber die Nischenspezialisten. Vergessen sollte man aber auch die Strukturinnovationen nicht, wie z.B.B..

Treffsichere Öffentlichkeitsarbeit -- Das Verhältnis zwischen Journalisten und Unternehmen, so heißt es, sei belastet durch Berge von Papier. Allein von dem Stapel Pressemitteilungen, der täglich über den Schreibtisch unserer Redaktion wandert, wird bestenfalls ein Viertel weiter bearbeitet. Bei Tageszeitungen verschiebt sich das Verhältnis zwischen verwendeter und nicht verwendeter Information noch weiter in Richtung Papierkorb. An die unterschiedlichen Medien im kompletten Presseverteiler wird oft nur eine gleichlautende Nachricht geschickt; daß Fachzeitungs- und Tageszeitungsredakteure nicht an den gleichen Themen interessiert sind, leuchtet zwar ein, doch in der Praxis wird der Bedarf an konkreter Information und zum anderen an Medienpräsenz nur zum Teil erkannt und umgesetzt..

Stagnation im deutschen Biermarkt auf hohem Niveau -- Der deutsche Biermarkt stagniert mit einem Plus von 0,3% auch 1995 auf hohem Niveau. Mit dieser Feststellung begann Rainer Pott-Feldmann, Präsident des Bundesverbandes mittelständischer Privatbrauereien, sein Referat zur Pressekonferenz im Vorfeld der Brau '95 in Nürnberg am 15. November 1995. Größere Mengenzuwächse könne man im offensichtlich ausgereizten deutschen Biermarkt kaum noch erzielen, höchstens über den Export. Dieser ist laut Pott-Feldmann in den ersten neun Monaten dieses Jahres in EU-Länder um 14,4% und in Dritt-Länder um 3,2% gestiegen. Im Jahre 1994 lagen die Importe bei rd. 2,8 Mio hl beziehungsweise bei einem Martkanteil von 2,4%. Im laufenden Jahr dürften die Importe stagnieren.a. Brauwelt Nr. 43/44, 1995, S. 2398)..

Biermischgetränke für Geschmacksabenteurer -- Bei der diesjährigen Techniker- und Braumeister-Tagung der Deutschen Brau-Kooperation bei der Alpirsbacher Klosterbräu referierte Dipl.-Brm. Alexander Freiherr von Süßkind-Schwendi, Brauführer bei der Alpirsbacher Klosterbrauerei, am 1. Dezember 1995 über das Thema Biermischgetränke - Unbegrenzte Vielfalt. Der Wunsch des Konsumenten, so von Süßkind-Schwendi, nach neuen Geschmacksabenteuern hat in den letzten Jahren immer wieder neue Impulse in den Getränkemarkt gebracht. Man denke nur an die Produktvielfalt beim Eistee, Energy Drink, Radler oder Apfelschorle. Ein neues Ernährungsbewußtsein fordert anspruchsvollen Genuß im Sinne von geschmacklicher Abwechslung und Zusatznutzen, wie z.B. Gesundheit, Schlankheit, Vitalität, Muntermacher usw.B..

Ausbildiung und Bierspezialitäten __ Immer mehr Unternehmen planen eine Verringerung ihrer Ausbildungsplätze. Dies ergab eine Umfrage bei mehr als 1000 Ausbildungsbetrieben, die vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) durchgeführt wurde. Als häufigster Grund für den Rückzug aus der Ausbildung wurde mangelnder Bedarf an neuen Fachkräften genannt (36%). Bei 31% der befragten Betriebe hieß es, die Ausbildung von Lehrlingen sei zu teuer. 25% gaben die schlechte wirtschaftliche Lage an. Für 19% fanden sich keine geeigneten Bewerber. Die Einstellung von ausgebildeten Fachkräften bevorzugen 13% der Befragten. 12% gaben an, die Durchführung und Organisation der Nachwuchsausbildung seien zu aufwendig. Eine Umfrage in der deutschen Brauwirtschaft dürfte zu ähnlichen Ergebnissen führen. G.a. S..

Bierrevolution in den USA -- Vom 8. bis 10. Oktober 1995 fand in Denver/Co., USA, das 1. International Beer Marketers Symposium statt. Veranstaltet wurde es von der Association of Brewers, gesponsert von den Firmen AT Kearney, Krones AG, Neutraubling, sowie von den Firmen Roland Rau, Küps, und Sahm, Höhr-Grenzhausen. Charlie Papazian, Präsident der Association of Brewers, zeichnete für die Veranstaltung verantwortlich. Als spezielle Berater fungierten Michael Jackson, London, Finn Knudsen, Evergreen Co., und Rüdiger Ruoss, Chur/CH, einer der geistigen Väter des Symposiums, das sich mit globalen Perspektiven über die Entwicklung der Brauwirtschaft befaßte. Von den über 200 Teilnehmern kamen allein 70 aus Deutschland. Über die weiteren Beiträge wird die Brauwelt noch berichten. Lt..

Die Kaufkraftschere klafft in Düsseldorf am weitesten auseinander. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung zu der traditionellen Kaufkraftstudie, in der die Nürnberger GfK 25 deutsche Großstädte auf das Kaufkraftgefälle zwischen einzelnen Postleitgebieten untersucht hatte (Basis waren die fünfstelligen Postleitzahlengebiete). An der Spitze stehen damit nicht Berlin oder Hamburg, sondern Düsseldorf, gefolgt von Frankfurt. Für Handels- und Dienstleistungsunternehmen wird es nach Ansicht der Marktforscher immer wichtiger, die Unterschiede in der Bevölkerungsstruktur zu berücksichtigen, um Angebote kundengerecht plazieren zu können. Allein der Ruf nach mehr Servicequalität und Kundenorientierung reicht nicht mehr aus. Er liegt also um 27,5 Prozent höher als der Bundesdurchschnitt.....

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