Das Bundesministerium für Gesundheit hatte im Frühjahr 1994 für das in Großbritannien vertriebene Red Bull wegen der Zusatzstoffe Taurin, Glucuronolacton und Inosit im Zulassungswege eine Allgemeinverfügung ausgesprochen. Mehrere deutsche Hersteller sahen sich benachteiligt, da die genannten Zusatzstoffe in Deutschland nicht zugelassen sind; so beantragten sie eine Ausnahmegenehmigung, um ähnlich zusammengesetzte Getränke in Deutschland vermarkten zu können. Grundsätzlich, so heißt es, habe sich das Bundesgesundheitsministerium nicht gegen Ausnahmegenehmigungen für deutsche Hersteller ausgesprochen; die Zusatzstoffe müßten jedoch gesundheitlich bewertet werden. Auch müsse belegt werden, daß diese Stoffe technologisch notwendig seien..

Energie-Drinks in Europa auf dem Vormarsch -- Der Markt für Energie-Getränke neuen Stils ist in Europa im Jahre 1995 um 80% auf etwa 780000 hl angestiegen. Nach einer Pressemitteilung der Zenith International, Bath/UK, repräsentiert dieser Markt einen Wert von rd. 750 Mio DM. Red Bull, erstmals 1987 in Österreich auf dem Markt, war Vorreiter dieses Trends und ist heute noch mit einem Anteil von 45% der Marktführer. Der wirkliche Durchbruch gelang diesen Getränken erst, nachdem die deutschen Behörden die entsprechenden Zutaten im Jahre 1994 zugelassen haben. Seitdem sind 55 neue Getränke auf den Markt gekommen, und zwar unter Markennamen wie Dark Dog oder Dynamite. Flying Horse liegt mit einem Marktanteil von 14% an zweiter Stelle, gefolgt von Star Trek und Warp 4 mit je 4%.B..

Mineralwasser auf dem Prüfstand bei Stiftung Warentest -- Das Kuratorium der Stiftung Warentest hat soeben einen Warentest über Mineralwässer genehmigt. Untersucht werden sollen Mineralwässer aus weiten Teilen der Bundesrepublik in sämtlichen, auf dem Markt vorkommenden Verpackungsarten. Ausländische Produkte werden, soweit von Marktbedeutung in der Bundesrepublik Deutschland, einbezogen. Der aus dem Bereich der Wirtschaft gegebene Hinweis, daß Quell- und Tafelwasser nicht identisch mit Mineralwasser ist, wurde dahingehend beantwortet, daß gegebenenfalls, soweit zweckmäßig, ein Systemvergleich angestrebt werden soll. Hier will man dann differenzieren zwischen Mineralwässern einerseits und Quell- und Tafelwässern andererseits..

Der Alltag hat das Sondersegment Alkoholfrei im Biermarkt eingeholt. Nur weil alkoholfrei auf dem Etikett steht, sind keine zweistelligen Zuwachsraten mehr vorprogrammiert. Der Umkehrschluß gilt aber nicht: immerhin zeigt Beck & Co., daß man auch in schwierigen Zeiten mit Alkoholfrei Erfolg haben kann.

Bei der diesjährigen Techniker- und Braumeister-Tagung der Deutschen Brau-Kooperation bei der Alpirsbacher Klosterbräu referierte Dipl.-Brm. Alexander Freiherr von Süßkind-Schwendi, Brauführer bei der Alpirsbacher Klosterbrauerei, am 1. Dezember 1995 über das Thema Biermischgetränke - Unbegrenzte Vielfalt. Der Wunsch des Konsumenten, so von Süßkind-Schwendi, nach neuen Geschmacksabenteuern hat in den letzten Jahren immer wieder neue Impulse in den Getränkemarkt gebracht. Man denke nur an die Produktvielfalt beim Eistee, Energy Drink, Radler oder Apfelschorle. Ein neues Ernährungsbewußtsein fordert anspruchsvollen Genuß im Sinne von geschmacklicher Abwechslung und Zusatznutzen, wie z.B. Gesundheit, Schlankheit, Vitalität, Muntermacher usw. zum Grundnutzen Erfrischung.B..

Der Absatz der deutschen Mineralbrunnen stagnierte 1995 bei 92 Mio hl bzw. 4,7 Mrd DM Umsatz. -- Der Pro-Kopf-Verbauch lag wie 1994 wieder bei über 100 l. Rund 73 Mio hl entfielen auf Mineral- und Heilwasser. Mineralwasser mit Kohlensäure blieb mit einem Marktanteil von 68% an erster Stelle, verlor aber 2% auf 49 Mio hl. Stilles Wasser legte um 8% auf 19 Mio hl zu. Limonaden verloren 2% auf 19 Mio hl. Exportiert wurden 0,5 Mio hl, importiert 2,04 Mio hl (1,85 Mio hl).

Angegorene alkoholfreie Biere unterscheiden sich von alkoholreduzierten alkoholfreien Bieren unter anderem durch ihren unterschiedlichen Glyceringehalt. Da bei der alkoholischen Gärung stets Glycerin als Nebenprodukt gebildet wird, kann es zur Unterscheidung der beiden alkoholfreien Biertypen herangezogen werden. Lebensmittelrechtlich von Belang ist, daß das alkoholfreie Bier, das als Schankbier eingebraut und mit gestoppter Gärung oder im Hefe-Kälte-Kontaktverfahren hergestellt wurde, als Schankbier zu kennzeichnen ist.

In vorliegender Arbeit werden weitere deutsche untergärige Vollbiere vorgestellt, denen vorwiegend mittels des Dialyseverfahrens und der Vakuum-Fallstrom-Verdampfung der Alkohol entzogen wird (s.a. Brauwelt Nr. 17, Seite 775, 1994).

Mehr Power, mehr Erfrischung oder mehr Geschmack versprechen die neuen Durstlöscher wie Energy Drinks, Eistee oder Eiskaffee. Viele neue Getränke erleben aber nur einen kurzen, aber heftigen Boom oder werden erst gar nicht angenommen. Einigen wenigen aber gelingt der Durchbruch - wie zum Beispiel der Eistee, der es im vergangenen Sommer endlich auch in Deutschland geschafft hat, in größerem Stil in die Regale des Handels aufgenommen zu werden. Japan als Vorreiter: Auch in diesem Jahr erhofften sich die Hersteller von Coffee Drinks, Fruchtsäfte mit Molke oder Mineralwasser-Fruchtsaft-Mischungen neue Kaufimpulse. Christinen Brunnen beispielsweise testet seit einem Vierteljahr drei Versionen kalten Kaffees. Auch in den USA boomt dieser Markt inzwischen..

Nach einer Umfrage des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie in Zusammenarbeit mit dem Studentenmagazin Unicum gaben 34% der befragten Studierenden an, daß sie bis zu 2 l Fruchtsaft pro Woche trinken, 30% gönnen sich sogar mehr als 2 l/Woche. In der Hitliste führt Orangensaft vor Apfel- bzw. Multivitaminsaft. Fruchtsaft wird als typisches Zwischendurch-Getränk bezeichnet.

Der Absatz an Bier (= Erzeugung minus Ausfuhr plus Einfuhr) betrug in den Niederlanden im Jahre 1994 rund 13,2 Millionen Hektoliter. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Bier belief sich 1994 auf 86,0 Liter, davon waren 4,7 Liter alkoholfreies Bier (1). Der Alkoholgehalt der niederländischen alkoholfreien Biere darf die 0,1-Vol.-%-Schwelle nicht überschreiten.

1994 erzeugte Spanien rd. 25 Mio hl Bier. Über den Anteil des alkoholfreien Bieres ist offensichtlich wenig bekannt, wenn auch beinahe alle spanischen Brauereigruppen eine eigene alkoholfreie Biermarke herstellen. Der Alkoholgehalt dieser Biersorte darf die 1,0-Volumengrenze nicht überschreiten (1). Über die Zusammensetzung dieses Bieres liegen augenscheinlich nur wenige Veröffentlichungen vor (1, 2, 3).

Die Weltbiererzeugung betrug im Jahre 1994 rund 1,2 Mrd Hektoliter (1). Der Anteil des alkoholfreien Bieres dürfte zur Zeit deutlich unter 1% liegen, wenn auch immer mehr Brauereien dazu übergehen, solche Biere herzustellen. Nachstehend werden weitere alkoholfreie Biermarken aus aller Welt vorgestellt.

Der Alltag hat das Sondersegment Alkoholfrei im Biermarkt eingeholt. Nur weil alkoholfrei auf dem Etikett steht, sind keine zweistelligen Zuwachsraten mehr vorprogrammiert. Der Umkehrschluß gilt aber nicht: immerhin zeigt Beck & Co., daß man auch in schwierigen Zeiten mit Alkoholfrei Erfolg haben kann.

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