Eingabehilfen öffnen

Noch eine gute Woche: Am 21. September um 12.00 Uhr wird Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter das erste Bierfass der Wiesn anzapfen. Die folgenden zwei Wochen herrscht dann wieder so etwas wie Ausnahmezu­stand in der Stadt: Um die sechs Millionen Besucher werden auf den 100 000 Sitzplätzen der insgesamt 38 Festzelte von 1600 Kellnerinnen und Kellnern mit einer halben Million Brathendln und siebeneinhalb Mio Maß Festbier versorgt. Eine Menge Bier zu verzapfen! Genug Gründe also, den Themenkomplex Schankanlage von verschiedenen Seiten zu betrachten:

Optimierter Ausschank im Festzelt – Nicht nur die Wirte, auch das Internet of Things kann seinen Einzug ins Festzelt feiern. Eine der traditionsreichen Münchner Brauereien wird ab diesem Jahr die Ausschankdaten in einem der großen Festzelte digital erfassen und in Echtzeit auf einer zentralen Plattform auswerten. Dadurch kann z. B. eine bedarfsgerechte Verteilung des Personals auf die verschiedenen Ausschankorte erfolgen. Vor allem aber können mit Inline-Sensoren die für den Ausschank wichtigen Parameter Temperatur und Gas-Druck kontrolliert und notfalls wieder auf optimale Werte eingestellt werden. Einer perfekt gezapften Wiesn-Maß steht also (außer einem überfüllten Festzelt) nichts mehr im Wege (S. 1072).

Das beste Zapfsystem – Ganz andere Anforderungen als bei einer großen „mobilen“ Zapfanlage eines Oktoberfest-Festzelts sind beim Aufbau einer Schankanlage für eine Gaststätte zu berücksichtigen: Dr. Johannes Tippmann stellt verschiedene grundsätzliche Möglichkeiten des Aufbaus vor. In den meisten Fällen wird man sich auf die baulichen Gegebenheiten einstellen müssen, um dann für die jeweilige Situation die beste Lösung zu finden. Am liebsten mit dem Grundsatz: „Keep it simple!“ (S. 1076).

Craft Lagerbiere – Ob das Festbier auf dem Oktoberfest als Craft Bier bezeichnet werden sollte Lieber nicht, bleiben wir doch bei „ausgezeichnetes Beispiel für hervorragende Braukunst nach dem Deutschen Reinheitsgebot“. Vielleicht sehen das manche US-amerikanische Craft Brauer auch so Horst Dornbusch berichtet vom neuesten Trend auf dem amerikanischen Craft Bier-Markt: Lagerbier. Die einst so verpönten untergärigen Biere tschechischer und deutscher Brauart werden zunehmend von Craft Brauern interpretiert … und haben dabei auf dem ins Stottern geratenen Craft Bier-Markt der USA unglaublich großes Wachstumspotential (S. 1060).

Den Sommer und die Sommerpause haben wir also überstanden und die Ernte ist für dieses Jahr eingebracht. Die Gerste genießt ihre Keimruhe in den Silos und der Hopfen wartet bereits auf seine Weiterverarbeitung: Einen Bericht vom Niederlauterbacher Hopfentag und die aktuelle Ernteschätzung lesen sie ab Seite 1009. Wer jetzt glaubt, er könne sich ganz entspannt zurücklehnen, liegt falsch. Denn die BrauBeviale, und damit der jährliche Höhepunkt für die Branche, wirft ihre Schatten voraus. Um Sie darauf einzustimmen, haben wir ein paar heiße Themen für Sie vorbereitet.

Der heiße Sommer im letzten Jahr bescherte dem Getränkefachgroßhandel im Außerhausgeschäft einen guten Absatz. Christiane Hohmann liefert im dritten Teil unserer Serie über die relevanten Daten aus dem GFGH die Umsatzzahlen der 30 größten Händler und wirft einen Blick auf Marktveränderungen und innere Strukturen (S. 1016).

Die heißen Temperaturen machen dem Hopfen zu schaffen. Dr. Adrian Forster und Dr. Florian Schüll stellen Wetter- und Erntedaten der Hallertau gegenüber. Mittels einer einfachen Bezugsgröße, dem Klimafaktor (Quotient aus Niederschlag und Temperatur einer Vegetationsperiode), können sie direkt die Klimaempfindlichkeit verschiedener Sorten quantifizieren. „Ist das derzeitige System der Vorverträge für kritische Sorten zu halten “ – eine von vielen offenen Fragen (S. 1020).

Das heißeste Event und wichtigster Branchentreffpunkt des Jahres steht kurz bevor. Bis sich die Türen zur BrauBeviale in zwei Monaten wieder öffnen, machen wir Lust auf mehr: Gemeinsam mit Messeleiterin Andrea Kalrait werfen wir einen Blick hinter die Kulissen (S. 1038).

Der heiße Dampf ist effizienter Wärmeträger in der Brauerei. Als Betreiber einer Dampfanlage ist man oft gewöhnt an die lauten Geräusche, gerade beim Anfahren. „Ganz normal“, ist oftmals die Antwort von sachkundigen Personen. Aber Montagefehler sollte man nicht einfach akzeptieren. Jürgen Vogel erläutert, wie sich zerstörerische Dampfschläge unterbinden lassen (S. 1031).

Im kalten Norden wird es Mitte September heiß: Die 3. Deutsche Meisterschaft der Hobbybrauer wird im Störtebeker Brauquartier in Stralsund ausgetragen. Fragen zur Meisterschaft und zum Wettbewerbsbierstil beantworten uns Jens Reineke und Elisa Raus (S. 1035).

Wird der Sommer 2019 wieder als Jahrhundert-Sommer eingestuft Das werden uns die Meteorologen beantworten. Jetzt schon klar: Das Wetter legt dieses Jahr wieder einige Kapriolen hin. Nach dem einstweiligen Höhepunkt, dem Landeshitzerekord Ende Juli, sucht uns Sommerferien-Monat August mit Starkregen und Gewittern heim. Aber nicht nur beim Wetter, sondern auch in der Getränkebranche gibt es einige Ausnahmesituationen zu bestehen …

Insolvenz als Chance – Ein Insolvenzverfahren ist vielleicht die extremste Situation, in die eine Brauerei geraten kann. Brauereien sollten dabei Warnsignale schon frühzeitig beachten. Dann kann das Management Haftungsansprüche erfolgreich abwehren. Oft lässt sich auch die Überschuldung des Unternehmens noch vor Eintritt ins Insolvenzverfahren wirksam beseitigen. Bleibt nur noch der Gang in die Insolvenz Dann bietet sich unter Umständen als Option die Sanierung in Eigenverwaltung an. Jochen Rechtmann legt in seinem Artikel dar, wie sich die Krise als Chance nutzen lässt (S. 990).

Biermarkt Polen – Extreme Ausschläge sind auf dem polnischen Biermarkt zu beobachten. Der Umsatz stieg 2018 um rekordverdächtige 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In der Kategorie alkoholfreie Biere stieg er sogar um unglaubliche 79,8 Prozent. Über die weiteren Trends in Polen informiert uns Dr. Henriette Ullmann ab Seite 978.

Marktbericht Hopfen – Bei der Hopfenernte 2019 ist definitiv auf „normal“ zu hoffen. Mit einem leichten Anstieg der Anbaufläche und eine Durchschnittsernte vorausgesetzt, wäre die Versorgung im Braujahr 2020 gesichert. Einzelheiten zum Marktbericht des Deutschen Hopfenwirtschaftsverbands lesen Sie ab Seite 969. Entscheidend für die Ernte ab jetzt sind Witterung und Wasserversorgung. In diesen Punkten ist Tettnang mit seinem milden Bodenseeklima und relativ hohen Niederschlägen gut dran. Wir berichten vom Festtag 175 Jahre Hopfenanbau in Tettnang (S. 969).

Bio-Brauerei – Heutzutage immer noch als Ausnahme zu sehen: Bio-zertifizierte Brauereien. „Fiete“ Matthies gründete 2019 Hamburgs erste Bio-Brauerei. Er spricht im Interview über seine Motivation, Bio-Biere anzubieten, und die Herausforderungen, denen sich ein junges Start-up bei der Bio-Zertifizierung stellen muss (ab S. 995).

Jährlich berichtet Christiane Hohmann ausführlich über die aktuellen Entwicklungen beim GFGH. Ob Übernahmen oder Zusammenschlüsse – im diesjährigen Auftaktartikel zur dreiteiligen Serie (ab S. 935) zeichnet sie das Bild einer Branche, die in Bewegung ist, auch wegen der Anforderungen unserer Zeit. Nehmen wir nur das Stichwort Digitalisierung …

Mehrwert zählt – Die Getränkebranche ist extremen dynamischen Veränderungszyklen unterworfen – eine Herausforderung für jeden Zulieferer, vor allem im Maschinenbau. Der Beitrag „Technologien für morgen“ von Stuart Nessbach, Köln, ab Seite 948 beschreibt, wie sich KHS auf die Digitalisierung und andere Zukunfts­themen vorbereitet. Im Fokus: Die Kundenorientierung.

Keramikmembranfiltration – Bier gibt sich bei der Filtration geradezu divenhaft. Klar, dass Brauer dann gerne bei bewährten Verfahren bleiben (siehe auch unser BRAUWELT Filtrations-Special Nr. 28/29, 2019). Eine neue Möglichkeit ist die Cross-Flow-Filtration mit Keramik­membranen. Sie hat Potential, bedingt aber auch, dass andere Bereiche des Brauprozesses hinterfragt werden müssen. Das tun unsere Autoren aus dem Hause GEA ab Seite 941.

Kein Stillstand in der FlaWaMa – Nahezu alle Additive für die Flaschenwaschmaschine haben in den letzten Jahren eine Entwicklung durchgemacht, sagt Dr. Nathalie Kordts, Calvatis, Ladenburg. Ob Perfor­manceverbesserungen oder Umweltauswirkungen, die Anlässe sind unterschiedlich und haben dazu geführt, dass sich individuelle Problemschmutz­typen durch spezielle Additive abreinigen lassen. Einen Überblick über Inhaltsstoffe und Aufgaben gibt’s ab Seite 946.

Bittere (Steuer-)Pille – Keine Bewegung mehr ist dagegen bei der Biersteuermengenstaffel zu erwarten. Obwohl laut Bundesverfassungsgericht die Erhöhung 2004 verfassungswidrig war, wird es keine Rückerstattung geben. Rechtsanwalt Robert Scholz hat für den Bayerischen Brauerbund das Verfahren von Anfang an begleitet. Wir sprachen mit ihm über den juristischen Sieg und das ausbleibende Erfolgsgefühl (S. 955). – Auch wenn es nicht hilft, so tröstet er vielleicht: der Blick auf die Biersteuer down under. Dort kämpfen die Kleinen der Branche gegen eine übergroße Belastung. Zwar zeichnet sich Hilfe ab, aber die ist auch bitter nötig, will man die aufstrebende Craft Bier-Branche in Bewegung halten (S. 938).

Das Schwerpunktthema dieser BRAUWELT-Ausgabe „Energie“ fällt eher zufällig genau mit den heißesten Tagen des Jahres zusammen, den Hundstagen. Hitze und Trockenheit machen nicht nur uns, sondern auch den Pflanzen schwer zu schaffen. So waren die extreme Witterung und ihre Auswirkungen auf den Hopfenbau auch eines der Hauptthemen bei der diesjährigen Hopfen-Tagung im Elsass. Drei Tage wurde rege diskutiert, wir berichten ab Seite 889.

Kostenreduktion – Aber es geht heute nicht ausschließlich um die Energie, die uns die Sonne so großzügig liefert, sondern auch um Möglichkeiten, die in der Brauerei eingesetzte Energie effizient zu nutzen. Zehn bis 15 Prozent – je nach Brauereigröße – machen die Energiekosten an den Gesamtkosten aus, sagen die Experten und haben diverse Vorschläge, wie sich diese Kosten reduzieren lassen. Hier einige Beispiele:

Schlüsselrolle Dampfkesselanlage – In der Hachenburger Brauerei im schönen Westerwald standen Investitionen an, unter anderem in ein neues Maschinenhaus mit moderner Energieversorgung zur zuverlässigen Versorgung mit Wärme und Dampf. Ein wichtiger Aspekt dabei: die Kombination aus Energieeffizienz und Nachhaltigkeit (S. 898). – Da geht noch mehr, meinen auch die Autoren des Beitrages zur Nachdampfnutzung. Sie wollen mit dem Ruf, dass Dampfanlagen ineffizient seien, aufräumen und zeigen verschiedene Möglichkeiten der Nachdampfnutzung auf. Ihr Fazit: Jede Anlage lässt sich wirtschaftlich betreiben! Mehr dazu ab Seite 901.

Energetische Synergien – Auch bei unseren Nachbarn wird das Thema heiß diskutiert. Die Brau Union Österreich hat vom Mutterkonzern Heineken genau definierte Umweltziele erhalten und muss zudem die Vorgaben des österreichischen Bundes-Energieeffizienzgesetzes erfüllen. In der Braustätte in Wieselburg wurde dazu eine werksübergreifende und leistungsfähige Softwarelösung für das Energiemonitoring und -management etabliert, die wir ab Seite 905 vorstellen. Noch einen Schritt weiter geht das Projekt der ebenfalls zur Brau Union gehörenden Brauerei in Puntigam, die mit Energie aus der Brauerei eine komplette Wohnanlage beheizt. Dr. Gerald Zanker, Braumeister der Brauerei Puntigam, berichtet ab Seite 908 über erste Erkenntnisse, klare Vorteile und zu bewältigende Herausforderungen.

Die Nachwirkungen des Trockenjahres 2018 sind noch sichtbar. Da waren sich die Teilnehmer der 64. unterfränkischen Braugerstenrundfahrt, die immer ein gutes Stimmungsbarometer zur laufenden Sommergerstenernte darstellt, einig. Die Landwirte haben entsprechend reagiert, und so kann sich die Brauwirtschaft über eine recht gute und gesunde Braugerste aus Unterfranken freuen (S. 845).

Welt im Wandel – Selbst die Deutschen kaufen online nicht mehr nur Mode und Elektronik. Das Lebensmittelsegment wird in den nächsten Jahren aus der Nische kommen, prophezeien Experten. Oftmals noch misstrauisch beäugt kann das konsequente Wachstum der Onlinebranche aber gerade für mittelständische Brauereien auch die Chance zur Umsatzsteigerung und Markenbildung bieten. Also, ran ans Thema! Mit dem Beitrag von Lisa Wichmann, Hamburg, zeigen wir ab Seite 857 beispielhaft, wie die Braubranche mit E-Commerce vom digitalen Aufschwung profitieren kann.

Leicht flüchtig –  Dieses Thema ist eher schwierig: Wie geht man angemessen mit Geschäftsgeheimnissen um Was gehört dazu, und wer darf wieviel wissen Das im April 2019 in Kraft getretene Geschäftsgeheimnisgesetz hat den Schutz vertraulichen Know-hows und von Geschäftsinformationen vor rechtswidrigem Erwerb, Nutzung und Offenlegung zum Ziel. Thomas Schneider, Essen, erläutert die Details und stellte geeignete Maßnahmen vor (S. 854).

Von zart bis hart – Beispiele gibt es reichlich, und es kann jeden treffen: Negativ-Schlagzeilen auf Basis angeblich seriöser Tests oder skandalöser Enthüllungen. Bier eignet sich wegen seiner Breitenwirkung hervorragend dazu. Als Brauerei ist man jedoch nicht dazu verdammt, machtlos zuschauen zu müssen. Rechtsanwältin Verena Haisch, Hamburg, und Holger Eichele, DBB, Berlin, geben ab Seite 861 Tipps, wie man sich im Vorfeld gegen unwahre Berichterstattung wehren oder im Anschluss angemessen reagieren kann.

Langfristig geplant – Jüngst genau das erlebt hat die Neumarkter Lammsbräu mit ihrem Bio-Mineralwasser. Und die Reaktion der Brauerei folgte prompt und professionell. Aber das ist nicht das heutige Thema: Seit Februar 2019 ist Johannes Ehrnsperger Alleingeschäftsführer und Inhaber des Unternehmens. Die Unternehmensübergabe war von langer Hand geplant. Wir sprachen mit dem 28-jährigen Brauereichef über den Übergabeprozess, aber auch über das ökologische Engagement der Brauerei und seine Pläne für die Zukunft. Das Interview lesen Sie ab Seite 871.

Das Thema Filtration wird zurzeit in der Branche weltweit, vor allem aber in Deutschland, stark diskutiert. An Argumenten Pro und Contra verschiedener Verfahren mangelt es nicht. Diese BRAUWELT-Ausgabe widmet sich daher speziell dem Thema Filtration: Wir zeigen den Stand der Technik wie auch den von Forschung und Entwicklung auf und möchten dazu beitragen, die Diskussion auf eine breitere Basis zu stellen.

Expertensicht – Zum Einstieg haben wir drei Experten zu ihrer Sicht der Dinge befragt. Matthias Lustnauer, Eaton Technologies, Volker Müller, Erbslöh Geisenheim, und Dr. Frank Hebmüller, Ingenieurbüro Hebmüller, stellten sich unseren Fragen nach dem aktueller Stand der Filtrationstechnik in der Braubranche und ihren Vor- und Nachteilen, nach den Einsatzmöglichkeiten in kleineren und mittleren Brauereien und nach zukünftigen Entwicklungen. Ihre Antworten finden Sie im Beitrag ab Seite 806. Dem folgen ab Seite 810 die Antworten von Firmen auf unsere Frage nach ihren neuesten Entwicklungen.

Filtrationstest – Vorhersagetests für die Filtrierbarkeit von Bier gibt es schon länger. Das Problem: Sie alle beziehen sich auf die Kieselgurfiltration und sind für die Membranfiltration nicht aussagekräftig. Dr. Michael Kupetz, Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie, Weihenstephan, hat daher einen neuen Filtertest zur Beurteilung der Crossflow-Membranfiltration entwickelt, den er ab Seite 815 vorstellt.

Hopfenfilterkuchen – Die stark aufquellenden Hopfenpellets bei der Kalthopfung möglichst verlustarm wieder aus dem Bier zu entfernen, ist eine Herausforderung. Peter Michael Bandelt Riess, Lehrstuhl für Systemverfahrenstechnik, Weihenstephan, hat die kuchenbildende Filtration als Alternative zu den heute üblichen Fest-Flüssig-Trennverfahren untersucht. Wie sich der Hopfenfilterkuchen in den Versuchen geschlagen hat, erfahren Sie ab Seite 820.

Saubere Lauge – Soweit zur Filtration von Bier, aber auch anderenorts wird in der Brauerei filtriert, z. B. die Lauge bei der Flaschenreinigung. Die Laugenfiltration wird bei abnehmendem Frischwassereintrag, veränderter Leimzusammensetzung oder sich schnell zersetzenden Etiketten immer bedeutsamer für eine effektive Flaschenreinigung. Doch wie lässt sich eine erfolgreiche Laugenfiltration bewerten, fragten sich Michel Peter und Michael Günsel, Tensid-Chemie. Ab Seite 826 stellen sie analytische Ansätze zur Laugenbewertung vor.
Sie sehen, es gibt viel Neues. Ungefilterten Lesespaß wünscht

„Nur mit entschlossenem Handeln in Forschung und Entwicklung können wir als Brauer die Zukunftsfragen lösen, die Staat, Gesellschaft oder digitaler Wandel an uns stellen“, sagte Wifö-Vorsitzender Dr. Stefan Kreisz anlässlich der Verleihung des Henrich-Funke-Pschorr-Stiftungspreises der Wifö e.V. Den erhielt Robert Riedl für seine Arbeit am Forschungszentrum Weihenstephan zum Bierschädling Lactobacillus brevis (S. 762). Dr. Kreisz betonte damit die Bedeutung von Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchsförderung für die Branche. Wie wahr …

Wichtige Forschung – Entschlossenes Handeln auch bei der Wissenschaftlichen Station für Brauerei: Angesichts fehlender Zinseinkünfte werden solides Wirtschaften, Mitgliedsbeiträge und Spenden für die Finanzierung von Forschungsarbeiten immer wichtiger. Insbesondere, da die vorgestellten Projekte bei der Beantwortung so manch kritischer Frage helfen, die da in Zukunft kommen könnte, wie die Mitgliederversammlung zeigte (S. 761).

Ungetrübte Aussichten – Sommer, Sonne und dann ein trübes Bier, wo es nicht sein sollte Eine ungute Vorstellung für jeden Brauer. Tobias Teumer, Hochschule Mannheim, hat sich mit der Entwicklung eines Messgerätes zur Inline-Überwachung der Trübungswerte beschäftigt. Herausgekommen ist ein Verfahren, dass die Erkennung der Partikelarten ermöglicht und auf diese Weise eine schnelle Reaktion des Brauers auf Veränderungen in der Produktion ermöglicht. Mehr zum Verfahren und den Möglichkeiten ab Seite 771.

Große Flexibilität – Auch wenn die Craft Brewer noch auf Hopfen „gepolt“ sind – zukünftig wird das Hefemanagement zumindest bei Craft Brauereien einer gewissen Größe mehr in den Fokus rücken, ist sich Torben Bauch, GEA Group, sicher. Im Interview verrät er uns mehr zu den besonderen Anforderungen der Craft Brauer in Sachen Hefepropagation und -management im Vergleich zu den deutlich größeren und wie die jüngste Entwicklung es schafft, Arbeitsabläufe des Brauers schlanker und praktischer zu gestalten (S. 779).

Abkehr von alten Denkmustern – das sei von etablierten Getränkeproduzenten gefordert, wenn es um Gastronomiegebinde geht, sagt Peter Schill, WorldKeg. Wie er mit einem Einweg-Edelstahlfass den Nachteilen von Mehrwegfässern bei langen Transportwegen begegnet, erläutert er ab Seite 769.

Siegmar Gabriel heißt der neue Botschafter des Bieres. Gewählt wurde er Anfang Juni beim Deutschen Brauertag in Berlin. Der frühere SPD-Vorsitzende und Ex-Vizekanzler schätzt die Brauwirtschaft als wichtigen Wirtschaftsfaktor, Handelspartner und Produzenten einer einmaligen Biervielfalt. Und er hat bereits selbst einmal hinter die Kulissen des Brauhandwerks geblickt, wie er verriet (S. 718).

Brauwirtschaft und Brauwissenschaft – Auch in Antwerpen wurde genau hingeschaut: Bei der diesjährigen Kombi-Veranstaltung von 37. EBC-Kongress und 2. BoE-Forum gab es den großen Rundumschlag an Brauer-relevanten Themen: Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung und Technik, Vorträge und Poster, Diskussionsrunden zu aktuellen und Zukunftsthemen – die Akteure gewährten tiefe Einblicke in die verschiedenen Bereiche, und EBC-Präsident Tiago Brandão wünschte sich: Share, talk, engage and discuss. Ab Seite 717 gibt′s einen ersten Überblick – und Bilder online unter www.brauwelt.com in unserer Mediathek.

Schneller läutern – Das Läutern wird oft als der Flaschenhals des Brauprozesses betrachtet. Peter Bandelt vom Lehrstuhl für Systemverfahrenstechnik in Freising hat sich mit dem verständlichen Wunsch nach Prozessbeschleunigung beschäftigt. Er hat Versuche mit Flockungshilfsmitteln durchgeführt, um die Feinpartikel im Treberkuchen aggregieren und besser verteilen zu können. Ob er so den Durchfluss beschleunigen konnte und welche Effekte darüber hinaus aufgetreten sind, erfahren Sie ab Seite 728.

Besser zapfen – Dr. Johannes Tippmann, Haag an der Amper, hat bisher schon in einigen Beiträgen tief hinter die Kulissen der Schankanlage geschaut. In seinem heutigen Artikel ab Seite 732 befasst er sich mit dem Aufbau einer Schankanlage, bei der es um weitaus mehr als Zapfkopf, Schlauch und Hahn geht. Der Aufbau bedingt die Ausschankphysik und die Reinigbarkeit der Anlage. Dr. Tippmann greift wichtige Punkte auf, die trotz allen Wissens immer wieder falsch gemacht werden.

Richtig rechnen – Zugegeben, das Thema Kostenrechnung in der Brauerei klingt auf den ersten Blick eher nüchtern. Aber ein gutes Bier und eine bekannte Marke sind auf lange Sicht nicht allein der Garant für den Unternehmenserfolg. Die Kostenrechnung ist eine Betriebsanalyse, die die Brauerei aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, und legt dar, wo der Brauer sein Geld verdient. Wie das funktioniert, erläutert Matthias Schröder, Quest Consulting, Rosenheim, ab Seite 736.

Die Qualität des Bieres – wir alle wissen, dass sie nicht nur von den Rohstoffen und den Prozessen im Sudhaus oder Gärkeller abhängt. Viele Faktoren spielen erst anschließend eine Rolle, und der Weg bis zum Verbraucher ist noch sehr lang.

Meilenstein in Richtung Zukunft – Um diesen Weg zu verkürzen und zu vereinfachen, hat sich die Staatsbrauerei Weihenstephan zum Bau eines neuen Logistikzentrums vor den Toren der Stadt Freising entschlossen. Mehr Platz, weniger Verkehr am Weihenstephaner Berg und schnellere Abwicklung – all das wurde mit dieser Lösung realisierbar. Ende Mai wurde es eingeweiht, und wir waren für Sie dabei (S. 677).

Alles andere als simpel – Die Füllhöhenkontrolle ist nur auf den ersten Blick eine einfache Aufgabe, und dabei doch so wichtig für das Erreichen der Qualität. Die Autoren Herbert Liebich und Sascha Andrawas zeigen ab Seite 686, dass die Variabilität in Flaschenform, Ausstattung, Verschluss und Produkt für die Füllhöhenkontrolle eine echte Herausforderung darstellt. Sie beschreiben, welche Systeme am Markt sind und wie sie optimal eingesetzt werden können. – Anspruchsvoll waren auch Planung und Umsetzung einer neuen Glas-Mehrweg-Abfüllanlage inklusive Inlinesortierung beim Mineralbrunnen Gerolsteiner. Ab Seite 691 schauen wir uns an, welche Kriterien eine Rolle spielten und wie die Umsetzung erfolgte.

Die reine Freude – Ach, die Schankanlagenreinigung! Immer wieder greifen wir das Thema auf, weil es da noch sehr viel zu tun gibt. Schankanlagentrainer Dr. Johannes Tippmann hat sich zum Ziel gesetzt, mit einer Artikelserie in loser Folge mehr Wissen zum Thema und vor allem Verständnis für die sensiblen Punkte zu schaffen. Heute geht es um die Arbeit der Schankanlagenreiniger und was sie kosten darf. Hier ist Geiz nämlich nicht geil, sondern geschäftsschädigend, aber lesen Sie selbst … (S. 694).

Eines der letzten Originale – Ja, es ist wahr: Schwester Doris geht in Bierrente. Kaum vorstellbar, gehört doch Schwester Doris zur Klosterbrauerei Mallersdorf wie der Hopfen zum Bier. Über ein halbes Jahrhundert stand sie am Sudkessel. Grund für uns, in einem Interview auf ihr ereignisreiches Brauerleben zurückzuschauen. Ab Seite 700 verrät sie uns, wie sie zum Bier gefunden hat, was das Besondere am Brauerdasein in Mallersdorf ist und auch, wie es nach ihr weitergehen soll.

Verdient hätten sie es alle – gewinnen kann aber immer nur eine. Die Wahl zur Bayerischen Bierkönigin ist immer spannend: Wie geben sich die – meist blutjungen – Kandidatinnen vor Publikum, wie schlagfertig sind sie, wieviel wissen sie zu den einzelnen Bierstilen

Bierbotschafterin – Es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, reist die Auserwählte doch in viele Länder, trifft außergewöhnliche Menschen und soll dabei charmant und kompetent das Kulturgut Bier propagieren. Dass Vroni Ettstaller, die 10. Bayerische Bierkönigin, „die Begeisterung für Bier mit viel Selbstbewusstsein in die Welt hinaustragen wird“, dessen ist sich der seinerseits frisch im Amt bestätigte Bayerischer Brauerbund-Präsident Georg Schneider sicher. Wie die Wahl zur Bierkönigin ablief, wer an dem Abend die dort ebenfalls verliehene Goldene BierIdee 2019 erhielt und auch, wem die Goldene BierIdee „ehrenhalber“ verliehen wurde, all das erfahren Sie auf Seite 637.

Multikulti-Gesellschaft – „Das Großherzogtum Luxemburg ist wahrscheinlich das Paradebeispiel für eine mulitkulturelle Gesellschaft.“ So beginnt Dr. Ina Verstl ihren Beitrag ab Seite 646, in dem sie einen Blick auf einen höchst ungewöhnlichen, von den vielen im Land arbeitenden Nicht-Luxemburgern, Touristen und Grenzgängern beeinflussten Biermarkt wirft. Nach dem Einbruch bei den nationalen Biermarken erlebt das Land gerade einen Mini-Boom an Brauereineugründungen, und auch die Brasserie Nationale hat bislang alle Konsolidierungsstürme auf dem Luxemburger Biermarkt gut überstanden.

Die Sprache des Hopfens – „Durch sein nahezu unerschöpfliches, geschmackliches Potenzial ist die Wahl des richtigen Hopfens eines der komplexesten Themenfelder im gesamten Brauprozess“, sagt Dr. Markus Fohr. Hier gibt es noch viel zu tun, um detailliertes Wissen, unter anderem über Anwendung, Bonitierung, Sensorik oder Analytik an den Brauer zu bringen. Wir begleiten Dr. Fohr auf seinem Weg zum Certified Member of the Institute of Masters of Beer und schauen uns heute an, wie man ein Hopfengedächtnis anlegt und trainiert und in der Welt des Hopfens die richtigen Worte findet (S. 657).

Nachdem wir in den letzten beiden BRAUWELT-Ausgaben mit unserem Schwerpunkt-Heft Rohstoffe und dem RoboFill 4.0-Special jeweils einen thematischen Fokus ausgewiesen haben, ist unser heutiges Themenangebot eindeutig breiter gestreut. Aber eine Botschaft zieht sich auch durch diese Ausgabe: das klare „Ja“ zum Bier – aus höchst unterschiedlichen Blickwinkeln heraus.

Ja zum Handwerk – Nehmen wir beispielsweise die Städtische Berufsschule in München (S. 593). Hier wurden Anfang Mai die Südbayerische und Münchner Meisterschaft im Bierbrauen unter den Auszubildenden ausgetragen. Andreas Steinfatt, Vorsitzender des Vereins Münchner Brauereien, freute sich über die engagierten jungen Brauer und Mälzer, die mit Stolz ihr Handwerk erlernt haben und so die Zukunft der Brauwirtschaft sichern.

Ja zum Brauerberuf – einen ganz anderen Werdegang haben viele US-amerikanische Brauer – und auch eine andere Herangehensweise ans Metier. Wir schauen im Interview mit Sandy Boss Febbo weit über den hiesigen Tellerrand hinaus. An ihrem Beispiel aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten wird deutlich, wie Quereinsteiger nicht nur zum Brauer werden, sondern zudem noch Pionierarbeit in Rohstofffragen leisten (S. 611).

Bierland Österreich – Ja zum Bier sagen auch unsere Nachbarn in Österreich: Nach einer Verbraucher-Umfrage hat bei alkoholischen Getränken Bier in Sachen Beliebtheit und Anerkennung dem Wein den Rang abgelaufen. Steigende Gesamtzahlen bei Brauereien und Bierausstoß in Österreich bestätigen das (S. 593).

Ja zu regionalem Bier – Und was ist deutschen Verbrauchern wichtig Dr. Uwe Lebok und Andreas Putz von K&A BrandResearch, Nürnberg, schauen ab Seite 620 auf kurzfristige Modeerscheinungen und mittelfristige Trends. Der mit Abstand wichtigste Trend ist die Regionalität der Biere. Dies wird, so vermuten die Experten, genauso wie die Aspekte Qualität, Geschmack und Gesundheit auch zukünftig Bestand haben: Neben dem vom Schweizer Duttweiler-Institut ausgewiesenen „Megatrend Science“ heißt das dann „Megatrend Romance“, unter dem Regionalität, handwerkliche Herstellung und anderes zusammengefasst werden.

Welchen Namen das Kind auch hat, unseren jungen Brauer/innen und Mälzer/innen aus München und von anderen Brauerschulen kann man nur gratulieren: Sie haben sich nicht nur einen schönen, interessanten und vielseitigen, sondern offensichtlich auch zukunftsträchtigen Beruf ausgesucht.

Größtmögliche Individualität in der Ausführung, Integration des Kunden in die Produktgestaltung, hohe Flexibilität in der Produktion und natürlich alles komplett automatisiert. Ist das überhaupt möglich „Ja“, hieß es nach dreijähriger Forschungsarbeit. Im Dezember 2018 wurde in Weihenstephan die Demonstrationsanlage in Betrieb genommen. Die heutige BRAUWELT-Ausgabe widmet sich diesem Thema ausgiebig: Zu Wort kommen die Forscher, die Anlagenbauer und Zulieferer sowie auch die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan, die die Brauerei-Seite vertrat.

Das Konzept – Wir starten mit einem Interview mit Christoph Neugrodda, der am Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie in Weihenstephan (wo die Anlage auch steht) maßgeblich betei-ligt war. Er erläutert uns ab Seite 556, was RoboFill 4.0 eigentlich ist, wie es zu dem Projekt kam und was in Weihenstephan konkret entstanden ist. Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan schließt daran mit ihrem Beitrag, die Anforderungen des Kundenportals zu definieren, ab
Seite 558 an.

Dann wird′s technisch –Im Anschluss stellen alle beteiligten Firmen ihren Beitrag zum Projekt vor. Viele Herausforderungen waren zu bewältigen, für die eigene Lösungen her mussten. So zum Beispiel beim Digitaldruck direkt auf Glas (S. 560) oder im Nassbereich, wo spezielle Abfüllmodule entwickelt werden mussten (S. 562), was Dekron bzw. die Krones AG übernahmen. Yaskawa beteiligte sich mit zwei passenden Robotern (S. 564), für die die Zimmer GmbH besondere Elektro-Greiferzangen entwickelt hat (S. 566). Das Prozessleitsystem war die Aufgabe der Proleit AG (S. 576). Für die höchst individuelle Abfüllung (Losgröße 1!) wurde von der Firma Beckhoff ein neues Transportsystem entwickelt (S. 568). Um die Vielzahl an Individualisierungsmöglichkeiten in der automatisierten Produktion überhaupt umsetzen zu können, kam ein Multiagentensystem der Firma infoteam Software zum Einsatz (S. 570), und Benedikt Marschall, Lehrstuhl für Lebensmittelverpackungstechnik, erklärt ab Seite 573, wie die Produktionssteuerung und die Auftragsverwaltung funktionieren. Die Siemens AG kümmerte sich um das Security-Konzept
(S. 578), und den Abschluss bildet der Beitrag von Lucas Kiefer vom Fraunhofer Institut in  Augsburg zur flexiblen Vernetzung der cyber-physischen Abfüllanlage (S. 579).
Das genau ist RoboFill 4.0 – ein wissenschaftlicher Meilenstein in der Abfüllung.

Gute Nachrichten für die Brauwirtschaft, und für die deutsche ganz besonders: Die Wertschätzung für Bier ist seitens der Verbraucher seit 2016 deutlich gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine von den Brewers of Europe in Auftrag gegebene Studie des international tätigen Reputation Institute.

Mehr Selbstbewusstsein – Seit 2016 werden Verbraucher aus 29 europäischen Staaten jährlich zu ihrer Sichtweise über Bier und Brauwirtschaft befragt. Ob es nun am Jubiläumsjahr 2016 und der positiven Berichterstattung oder am Craft Bier-Boom liegt, ist nicht klar. Und auch vollkommen egal. Was zählt, ist die positive Wahrnehmung von Produkt und Branche, wie Marc-Oliver Huhnholz, DBB, Berlin, zeigt. Bier hat gegenüber Wein stark aufgeholt. Aber beim Thema Kommunikation haben die Brauereien laut Aussage der Experten noch Nachholbedarf. Hier dürfen die Unternehmen mehr Selbstbewusstsein an den Tag legen. Themen gäbe es reichlich... (S. 474).

Markenbotschafter – Apropos tue Gutes und rede darüber: Die Staatsbrauerei Weihenstephan hat einen Markenbotschafter etabliert, der das Markenbild der traditionsreichen Brauerei effizienter nach außen transportieren soll. Ein gutes Beispiel für modernes Marketing, das technologisches plus Marketing-Wissen erfordert. Im Interview mit Export Director Marcus Englet und dem Markenbotschafter Matthias Ebner klären wir auf, wie dieser „Job mit Coolness-Faktor“ aussieht (S. 478).

Umsetzungskontrolle – Wer viel in seine Außenwirkung investiert, möchte, dass die Maßnahmen ankommen – vor allem am POS. Alles selbst zu kontrollieren, ist jedoch illusorisch. Hier kann Crowdworking helfen, wie wir am Beispiel der Brauerei Schneider Weisse ab Seite 482 zeigen. Anfängliche Skepsis bei den kontrollierten Händlern ist einem Umdenken gewichen, sagt Vertriebsleiterin Susanne Hecht. Jetzt profitieren alle davon, von der Brauerei bis zum Kunden.

Einsatzerweiterung – am Schluss wird′s doch nochmal technisch: Der Schutz von Ressourcen und hier vor allem von Wasser ist auch ein Thema, mit dem sich beim Verbraucher punkten lässt. Ein Gemeinschaftsprojekt von TU Berlin und Hochschule Mannheim nutzt das in anderen Branchen bereits bewährte Verfahren der Gefrierkristallisation für die Aufbereitung verschiedener Wasserqualitäten für den Einsatz in der Getränkebranche (S. 487). Da werden die Umfragewerte beim nächsten Mal sicher noch besser …

Dieses Kult-Zitat aus der legendären Pressekonferenz des ehemaligen FC Bayern-Trainers Giovanni Trappatoni drängt sich förmlich auf, wenn man etwas über die aktuellen Probleme der Leergut-Supply Chain schreiben will – so desaströs ist die Lage. Die BRAUWELT hat sich die lebendige Diskussion beim Logicircle im November 2018 auf der BrauBeviale zum Anlass genommen, dem Thema Leergut ein ganzes Heft zu widmen.

Wege aus der Krise – Zu Beginn wagen wir uns an eine Bestandsaufnahme und haben wichtige Player der Branche zu ihrer Sicht auf die Dinge befragt (S. 426). So unterschiedlich die Positionen auch sind, einig waren sich die Befragten darin, dass die Digitalisierung den vielversprechendsten Weg aus der aktuellen Krise des Mehrwegsystems darstellt.

Wie kann Digitalisierung helfen – Welche Möglichkeiten die schöne neue Welt der Clouds und Block Chains bereithält, zeigen das Interview mit Logipack-Geschäftsführer Torsten Hiller (S. 433) und der Artikel „Digitale Poolsteuerungssoftware“ von Karsten Becker, FIS iLog (S. 435).

Welche Datenstandards müssen her – Bevor sich Hersteller, GFGH und Handel in der Cloud austauschen können, müssen allerdings erst einmal Datenstandards erarbeitet werden – denn bisher verwendet jede Brauerei unternehmensindividuelle Artikelnummern für eigentlich einheitliche Pfandartikel. Hier sollte dringend Ordnung geschaffen werden … Dieser Aufgabe hat sich die VLB Berlin mit ihrer Initiative „Road Map zur Digitalisierung“ gewidmet (S. 441).

Was gibt es noch zu tun – Fasst man den Blick etwas weiter, wird klar, dass auch Marketing- und Personalabteilungen etwas tun können, um dem Leergutwahnsinn gegenzusteuern. Peter Meyer, BeveragetoBusiness, zeigt, dass intelligentes Marketing heute auch die Leerflasche im Blick haben sollte (S. 449) und Jochen Eschborn, ELVIS AG, legt beim Thema Fachkräftemangel den Finger in die Wunde der Logistikbranche (S. 446).

Gemeinsam muss die Branche also einige Hausaufgaben machen. Am Ende steht dabei hoffentlich kein wutentbranntes „Ich habe fertig!“, sondern ein „Yes, we can!“.

Brauwelt-Newsletter

Newsletter-Archiv und Infos

Pflichtfeld

Brauwelt-Newsletter

Newsletter-Archiv und Infos

Pflichtfeld

BRAUWELT unterwegs

kalender-icon