Seit 20. Juli 2010 müssen alle Getränke und Nahrungsmittel, denen eine der sechs synthetischen „Southampton-Farben“ zugesetzt ist, EU-weit einen Warnhinweis tragen. Es gilt Artikel 24 der Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 vom 16. Dezember 2008 über Lebensmittelzusatzstoffe. Diese Verordnung legt fest, dass Produkte mit den „Southampton-Farben“ den Warnhinweis „Kann die Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen“ tragen müssen. Zu diesen Farben gehören Tartrazin (E 102), Chinolingelb (E 104), Gelborange S (E 110), Azorubin (E 122), Cochenillerot A (E 124) sowie Allurarot AC (E 129). Hersteller, die künstliche durch natürliche Substanzen ersetzen möchten, können wählen zwischen färbenden Lebensmitteln für ein „Clean Labeling“ oder Farben aus natürlichen Quellen mit E-Nummern-Kennzeichnung. Beide Varianten sind auch weiterhin als unbedenklich eingestuft.
Der weltgrößte Brauer rief seine Investoren Anfang Juli zum jährlichen Treffen nach St. Louis. AB-InBev-Verantwortliche äußerten sich ausführlich über Chancen und Geschäfte in den USA, in Brasilien und China, aber nicht über „Old Europe”. Das lenkte den Blick aufmerksamer Beobachter natürlich gleich umso mehr auf die Märkte West- und Osteuropas. Gegenwärtig rangieren nur Deutschland und Russland unter den zehn profitabelsten Biermärkten der Welt. In beiden Ländern aber ist AB-InBevs Marktanteil weder hier noch da. In Deutschland beträgt er neun Prozent, in Russland 16 Prozent. Und das, obwohl die Belgier sich dort frühzeitig engagiert haben.
Die Analysten maulen seit Jahren, AB-InBev drehe bloß die Kostenschraube, vernachlässige aber den Markenaufbau. CEO Carlos Brito stellte sich taub. Bis jetzt. In einem Interview kündigte er ein kräftiges Ankurbeln des Absatzes von Budweiser an, ungeachtet des rückläufigen Bierkonsums in den USA. Selbstbewusst sagte er der „Financial Times”, Budweiser’s werde eine klassische „Turn-around-Story“ hinlegen. Schau an. Wenn das so einfach ist, warum haben das die ehemaligen Besitzer von Anheuser-Busch nicht schon vor Jahren hinbekommen? Der schlaue Fuchs Brito schwieg sich natürlich über den Zeitrahmen für diese Herkulesarbeit aus.
In der Antwerpener Altstadt steht eine traditionsreiche Brauerei. Durch die Fenster lässt sich das emsige Treiben im Sudhaus beobachten. Was aber die Kundentreue keineswegs stärkt. De Konincks Verkäufe sinken seit Jahren. Die 1827 gegründete Brauerei ist berühmt für ihr Obergäriges. Einst wurden 140 000 hl jährlich erzeugt. Heute soll es die Hälfte sein. De Konincks Managing Director Bernard Van den Boga-ert soll Medienberichten zufolge bereits Gespräche mit Heineken und dem belgischen Brauer von Bierspezialitäten Duvel führen.
Biermarken und kein Ende. Nun versucht auch Coors Light ihr Glück auf dem russischen Markt. Seit Juli ist sie in 330- ml-Flaschen im Großraum Moskau erhältlich. Die 2008 gegründete Moscow Brewing Company (MBC) braut und vertreibt die Marke. Damit ist Coors Light in mehr als 25 Ländern zu haben.
Bier ist in Russland, so pflegt die Werbung das Image, ein Getränk für richtige Mannsbilder. Schauen Sie sich doch mal Tinkoff’s Werbespots auf Youtube an. Sie sollten aber über 18 sein. Kein Wunder, dass die Russinnen oft nicht wissen, was sie trinken sollen, wenn sie ausgehen. SABMiller glaubt die Lösung gefunden zu haben und launchte für die Mädels ESSA, ein Bier mit Fruchtaroma. Seit Juni ist es auf dem Markt, abgefüllt in 0,5-l-Flaschen zum Preis von 42 Rubel (EUR 1,10). ESSA ist SABMillers Antwort auf Eve von Baltika (Carlsberg). Eve ist ein erfrischender Drink, leicht und spritzig in den Geschmacksrichtungen Grapefruit und Passionsfrucht und mit 3,1 Prozent Alkohol in der 0,33-l-Twist-off-Flasche.
Anmerkung unseres Autors Dr. Kai Kelch zum Artikel „Weißbierabsatz klettert erneut“, BRAUWELT Nr. 30, S. 895:
Marketing ist für viele Gastronomen ein Fremdwort, obwohl Marketing der Turbo für Gastronomie-Erfolg ist. Die NGV Getränke-Gruppe hilft hier als Berater und Betreiber der Gastronomie-Suchmaschine www.gastroblick.de. Das Ziel ist, neue Gäste zu gewinnen.
Mehrweg- und Einweggetränkebehälter. Glas- und Kunststofflaschen. Getränkedosen, Getränkedosendeckel, Getränkegroßdosen, Kronenverschlüsse, Anroll- und Schraubenverschlüsse, Aufreiß- und Bügelverschlüsse, Flaschenhalsfolien, Papier- Folien- und Selbstklebetiketten, Klebstoffe, Flaschenkästen, Wellpappe- und Vollpappe-Verpackungen, hrsg. von Dr. Heinz-Michael Anger, 3. Auflage, 2009, nur als CD-ROM, 297,50 EUR.
Wenn Sie sich einmal ganz gezielt fragen, welche Funktionen in Ihrer Brauerei eigentlich aktiv für Umsatz sorgen und damit die Voraussetzung schaffen für Kostendeckung und Gewinnerzielung – dann müsste der Vertrieb an vorderster Front stehen.
Sperrzeitregelung für den Verkauf von Speisen und Getränken über die Straße
Das Geschäfts- und Liefervertragsverhältnis zwischen Brauereien/GFGH und Gaststättenbetreibern – Wirten – jedweder Größenordnung und Art war immer schwierig und wird mit angespannter volkswirtschaftlicher Lage noch schwieriger. Als einzige Lieferanten für Gaststätten sind Brauereien und GFGH auch Kreditgeber, Bürgen, Einrichtungslieferer bzw. Finanzierer, Berater und Betreuer. Kein anderer Gaststättenlieferant käme je auf die Idee, eine solche Dienstleistungspalette in Zusammenhang mit Sachlieferungen zu verbinden. Aus diesem Lieferanten-/Kundenverhältnis entstand im Laufe der Jahrzehnte ein kompliziertes juristisches Gebilde. Der Beitrag soll die aktuelle Rechtslage darstellen, auch hinsichtlich des Steuerrechts und der Ertragsbewertungsmethodik.