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Wie man aus der Not eine Tugend macht, zeigte der Vortrag von Dr. Johannes Fischer, Paulaner Brauerei GmbH und Co. KG, München anlässlich des Energiewirtschaftlichen Symposiums Ende Oktober in Erding. Bei einem Jahresausstoß von 2,7 Mio hl sollte die Brauerei einen Starkverschmutzerzuschlag von zwei 2 Mio EUR zahlen. Die Installation einer Anlage zur Biogaserzeugung aus Brauereiabwasser erbrachte die Lösung. Brauereiabwasser ist aufgrund seiner Zusammensetzung (leicht abbaubare Kohlenwasserstoffe, keine toxischen Substanzen, Temperaturbereich 25 - 35 °C, geringer Feststoffgehalt) gut zur anaeroben Aufbereitung geeignet. Der chemische Sauerstoffgehalt (CSB) des Abwassers schwankt je nach Brauerei zwischen 2000 und 10 000 mg/l. Gut konzipierte Anaerob-Anlagen bauen bis zu 85 Prozent des eingebrachten CSB ab. So kann aus einem Kubikmeter Abwasser mit einem CSB von 4000 mg/l rund 1,36 Kubikmeter Biogas mit einem Methangehalt von zirka 80 Prozent gewonnen werden, dieser liegt über dem erreichbaren Wert aus der Landwirtschaft. Beim Betrieb einer derartigen Anlage ist besondere Aufmerksamkeit bei der Auswahl der Reinigungsmittel, Bandschmiermittel oder Additive geboten. Paulaner betreibt zwei unterschiedliche Reaktortypen, die beide auf dem Funktionsprinzip des UASB-Reaktors (Grundform des Pelletschlamm-Reaktors) basieren. Eine Kombination aus einem IC-Reaktor und nachgeschalteter Circox-Desodorisierungsanlage hat sich als besonders effizient erwiesen. Die Verweilzeit des Wassers beträgt sechs bis acht Stunden. Feststoffgehalte größer 800 mg sowie ein großer Hefeanteil im Abwasser sollten vermieden werden, um eine unnötige Verschleppung der Methanbakterien zu vermeiden. Zur Vorabtrennung werden Siebe genutzt. Generell kann eine Anaerobie ab einem Jahresausstoß von 100 000 hl sinnvoll betrieben werden. Die Anlage bei Paulaner arbeitet mit geschlossenen Tanks im Überdruck. Das erzeugte Biogas wird nach einer Trocknung und Entschwefelung zur Mischfeuerung in einem Heißwasserkessel (9 MW) genutzt. Für den Mischbetrieb wurde ein neuer Brenner erforderlich, für dessen benötigten Gasvordruck ein zusätzlicher Biogasverdichter eingesetzt wird. Durch die Investition konnte der spezifische Wärmeverbrauch der Brauerei um 16 Prozent reduziert werden, der Starkverschmutzerzuschlag entfällt. Trotz dichter Wohnbebauung sind keine geruchsbedingten Beschwerden der Anwohner eingegangen. Eine reine Biogasfeuerung oder eine Verbrennung in Gas-Otto-Motoren oder Zündstrahlmotoren sind denkbar, bedingen jedoch größeren Aufwand bei Biogasaufbereitung oder bei Steuerung der Verbrennung.

Laut einer Befragung von 4000 gastgewerblichen Unternehmern durch den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) beurteilen 42,9 Prozent der Hoteliers ihre Geschäftslage im Sommer 2010 als gut und damit so positiv, wie seit dem Sommer 2008 nicht mehr. Als Gründe für diese Entwicklung nennt DEHOGA-Präsident Fischer den anziehenden Geschäftsreisetourismus und den  Trend zum Deutschlandurlaub. Die Senkung der Mehrwertsteuer für Übernachtungen habe erfreulicherweise zu einem Investitionsboom geführt.

Am 25. November 2010 fand das erste Webinar der BRAUWELT zum Thema „Behälter-identifikation“ in Kooperation mit HW-Brauerei-Service, Bergtheim, statt. Mit Liveübertragung über das Internet diskutierten Befürworter und Gegner der Kennzeichnung von Fässern mit Transpondern bzw. der RFID-Technologie unter der Moderation von Dipl.-Ing. Ingo Pankoke, VLB Berlin. Vertreter namhafter Brauereien erläuterten ihre Erfahrungen mit der Erfassung über RFID und warum sie diese Art der Kennzeichnung nicht einsetzen und z. B. weiterhin auf die Erkennung mittels Barcode setzen. Ermöglicht wurde dieses Webinar auch durch die freundliche Unterstützung der Firmen Albert Frey, Micro Matic und Siemens. Von allen Interessierten kann das Video nachträglich ab 8. Dezember unter www.brauwelt..

Beim flächendeckenden Monitoringprogramm werden die Proben auf Pflanzenschutzmittel, Aflatoxine, Ochratoxin, Fusarientoxine (inklusive DON, Zeralenon, HT-2 und T2) sowie Blei und Cadmium untersucht. Im Berichtszeitraum Juli 2009 bis Juni 2010 haben 29 Mälzereien an dem Monitoringprogramm teilgenommen. Insgesamt wurden 195 Proben untersucht. Die Daten wurden durch die SGS anonymisiert, statistisch ausgewertet, in einem Bericht zusammengefasst und bewertet. Das untersuchte Getreide ist nur gering mit Pflanzenschutzmittel-Rückständen belastet. Die Befunde liegen unterhalb der geltenden Grenzwerte. Blei ist in drei Prozent, Cadmium in 44 Prozent der untersuchten Proben nachweisbar. Die Belastung ist unkritisch und für Cadmium gegenüber dem Vorjahr rückläufig..

In Europa wurde in diesem Jahr eine deutlich kleinere Braugerstenernte als in den Vorjahren eingebracht. Eine zum Teil stark eingeschränkte Anbaufläche und mäßige Qualitäten aufgrund der Witterungsverhältnisse in diesem Jahr haben das Ergebnis geschmälert, wie die nachfolgende Abschlussbetrachtung der Ernte 2010 verdeutlicht: Selbst der Eindruck der guten eingebrachten Qualitäten in Frankreich wird durch die geringere Menge getrübt. Die Gesamternte liegt deutlich unter dem Ergebnis von 2009. In Dänemark wurde die Fläche zwar aufgrund von Auswinterungsschäden entgegen der allgemeinen Entwicklung ausgedehnt. Die feuchten Witterungsverhältnisse zum Zeitpunkt der Ernte haben aber auch hier die Hoffnungen auf bessere Ergebnisse zerstört. Letztendlich liegt die produzierte Menge etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Allein die Qualitäten und damit der Anteil braufähiger Gerste an den Sommergerstenmengen gleichen das Ergebnis nicht aus. Speziell Auswuchs hat enttäuschende Qualitäten hervorgebracht. Dennoch gehen Marktkenner von einem Exportüberschuss in der Größenordnung von rund 350 000 t aus. Große Unterschiede bei den Aussaatterminen und der heiße Sommer in Finnland lassen in diesem nordeuropäischen Land nur ein sehr differenziertes Bild an Qualitäten zu. Auch die Marktbeobachter in Schweden rechnen mit Problemen bei der Verarbeitung der Gerste aufgrund von Auswuchs. Dennoch gehen sie von einem kleinen Überhang an Braugerste in Höhe von 100 000 t aus.

Neben dem enormen Flächenrückgang von erneut circa 19 Prozent der Sommergerstenanbaufläche im Bundesgebiet kam es 2010 aufgrund der Witterungsbedingungen sowie der verzögerten Ernte auch zu sehr großen Einbußen in der Braugerstenqualität (s. a. [1]). Die Ergebnisse der Frühvermälzung aus 81 eingesandten Mustern fasst dieser Beitrag zusammen.

Kaum ein Thema der Brauereitechnologie wird so kontrovers diskutiert, wie die Bewertung und der Einsatz von Hopfen. Als Minimalanforderung an die Hopfung gilt die Erzeugung eines Bittergeschmacks ohne Definition eines sensorischen Zusatznutzens. Gewünscht werden allenfalls Effekte wie Lichtstabilität bei bestimmten Flaschentypen oder eine Schaumverbesserung. Hopfen wird darüber hinaus als Gewürz angesehen, das über die Bandbreite der zahlreichen Sorten und Anwendungstechnologien zur Charakterisierung eines Bieres wesentlich beiträgt. Als höchstes Ziel kann ein unnachahmbarer und einmaliger Geschmackseindruck angestrebt werden. Zwischen diesen Extremen existieren vielerlei Varianten des Einsatzes von Hopfensorten, um neben der Bittere dem Bier auch Geschmack und Aroma zu verleihen.

Als auf einer offenen Grundstücksfläche ein großes Musikfestival durchgeführt werden sollte, erteilte die Gemeinde die erforderliche Genehmigung. Dabei wurde dem Veranstalter aufgegeben, in bestimmten Zeiträumen ausdrücklich genannte Richtwerte einzuhalten. Deshalb machten Nachbarn Abwehransprüche geltend. Zur Begründung konnten sie sich aber nicht auf die Technische Anleitung zum Schutz vor Lärm berufen. Die TALärm besitzt keine unmittelbare Geltung für nicht genehmigungsbedürftige Freizeitanlagen sowie Freiluftgaststätten. Daneben gab es eine Freizeitlärm-Richtlinie des Landes für Diskothekenveranstaltungen, Livemusikdarbietungen, Rockkonzerte usw. Dabei war davon auszugehen, dass das Musikfestival ein seltenes Ereignis war. Dafür gelten prinzipiell höhere Immissionsrichtwerte. So kamen für die Veranstaltung tagsüber 70 d(A) und nachts 55 d(A) in Betracht, was die Gemeinde so in ihrer Gestattung vorgesehen hatte. Den Nachbarn war es im Falle einer konkret drohenden Gesundheitsgefährdung durchaus zuzumuten, innerhalb des verhältnismäßig kurzen Zeitraums einer eventuellen Lärmbelästigung Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, etwa eine kurzfristige Ortsabwesenheit zu organisieren (Beschluss des Oberlandesgerichts Oldenburg vom 28.7.2010 – 5 W 51/10).

Die Schmidt-Seeger GmbH leitet mithilfe von GrainSelect® eine neue Phase in der qualitätsorientierten Erfassung von Braugerste ein. Wasser, Hopfen, Hefe und Malz sind bekanntlich essenzielle Bestandteile zur Herstellung eines guten Bieres. Was das Malz betrifft, ist homogenes Rohmaterial ein wesentlicher Faktor für eine gleichbleibende, hohe Qualität des Endproduktes und somit das beste Rezept zur Kundenbindung.

25 Erfolgsrezepte für die Bestandskundenpflege in herausfordernden Zeiten, Breuer & Wardin Verlagskontor GmbH, Autorin: Anne M. Schüller, 1 CD, 70 Min, ISBN: 978-3-939621-85-0, 19,90 EUR.

Im Rahmen von Versuchsreihen sollten die Betriebsbedingungen der neuen Hefeassimilationsanlage – beschrieben im Teil 1 in BRAUWELT Nr. 44, 2010, S. 1394 - 1397 – ermittelt werden, die für die Hefeherführung am besten geeignet erscheinen. Da auf dem Markt eine Vielzahl von verschiedenen Belüftungssystemen für derartige Anlagen verfügbar ist, wurden im Rahmen der Versuche zwei grundsätzlich verschiedene Belüftungseinrichtungen getestet.

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