Dieser Kongress in Siegen, der parallel mit der traditionellen VLB-Frühjahrstagung lief, war ein Novum. Die Krombacher Brauerei unterstützte die beiden Veranstaltungen in der Siegerlandhalle, räumte den Teilnehmern zwei Betriebsbesichtigungen ein und sparte nicht an Bier für die rund 550 Fachkollegen.
Es war zunächst als Experiment angedacht, als die VLB Berlin vom 5. bis 7. März 2012 in Siegen den 15. Logistikfachkongress parallel zur 99. Internationalen Brau- und maschinentechnischen Arbeitstagung veranstaltete. Doch dürfte der Erfolg dieses Getränkegipfels, der in der Siegerlandhalle stattfand und gut 550 Teilnehmer aus den vielfältigsten Bereichen des Brauereiumfeldes sowie der alkoholfreien Getränke zusammenbrachte, dazu führen, dass dieses Konzept im kommenden Jahr eine Fortsetzung erfährt. Von besonderem Anreiz war für die Besucher des mehrtägigen Events sicherlich die Besichtigung der Krombacher Brauerei, Kreuztal, die mit einer liebevoll gestalteten Erlebniswelt auf anschauliche Art und Weise den Brauprozess von den Rohstoffen bis zum fertigen Bier vermittelt. Bei Besichtigungen der Schäfer Container Systems, Neunkirchen, oder bei der Franke Beverage Systems, Kreuztal, bot sich zudem die Gelegenheit, die Prozessschritte der Keg-Herstellung live zu erleben. Optional konnten auch die Westerwald-Brauerei, Hachenburg, und die Birkenhof-Brennerei, Nistertal, besichtigt werden.
Hopfen ist eines der interessantesten Forschungsgebiete weltweit und noch längst sind nicht alle Verwendungsmöglichkeiten für Hopfen bekannt. Aus diesem Grund stiftet die Barth-Haas-Gruppe 2012 erneut Stipendien für Projekte der Hopfenforschung.
Aktuelle Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass der akute Konsum von Bier einen weniger stark schädigenden Effekt auf die Leber hat als reiner Alkohol. Diese Ergebnisse stellte eine Forschergruppe der Universität Hohenheim, die von der Ernährungswissenschaftlerin PD Dr. Ina Bergheim geleitet wird, auf der diesjährigen Tagung der Arbeitsgemeinschaft zum Studium der Leber (GASL) Ende Januar in Hamburg vor und wurde hierfür mit dem GASL-Posterpreis ausgezeichnet.
Die BayWa AG baut in Regensburg ihren bisher größten Getreideerfassungs- und Umschlagstandort: Mit einer Gesamtinvestition von 14 Millionen EUR entsteht im Osthafen ein leistungsstarkes Agrarzentrum für Getreide. Damit wird zukünftig Getreide aus der Oberpfalz und angrenzenden Regionen zentral von Regensburg aus europaweit verschifft. Am 13. März 2012 haben mit dem Spatenstich von BayWa-Vorstandsvorsitzenden Klaus Josef Lutz und BayWa-Agrarvorstand Dr. Josef Krapf begleitet von zahlreichen Ehrengästen die Bauarbeiten offiziell begonnen. Rund zwölf Monate Bauzeit sind für den neuen Getreideerfassungsbetrieb veranschlagt. Für Frühjahr 2013 ist die Eröffnung geplant. Der erste Bauabschnitt soll bereits zur Ernte 2012 fertiggestellt sein.
Jetzt ist Bilanzsaison. Es ist freilich nicht leicht, sich darauf zu konzentrieren, wenn Politiker der Budweiser-Seifenoper immer neue Wendungen geben. Vor kurzem wurde bekannt, das tschechische Landwirtschaftsministerium wolle Wirtschaftsprüfer zum Staatsbetrieb Budweiser Budvar schicken. Ein Putsch gegen den langjährigen CEO Jiøí Boèek?
Während sich der Budweiser Budvar-CEO und der tschechische Landwirtschaftsminister weiter öffentlich streiten, machen Übernahme-Gerüchte um StarBev die Runde. StarBev ist das ehemalige Mitteleuropa-Geschäft von AB InBev, das 2009 an die Private Equity Firma CVC verkauft wurde. Angeblich bekundeten die japanische Brauerei Asahi und private Finanzinvestoren das größte Interesse an StarBev. StarBev (2010: 13 Mio hl) unterhält Beteiligungen in Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Ungarn, Kroatien, Montenegro, Rumänien, Serbien, in der Slowakei und der Tschechischen Republik (Marke Staropramen).
„Russland ist ein wirklich schwieriger Markt. … Ich möchte keine Wachstumsprognose für dieses Jahr abgeben. Die Tendenz zeigt eher nach unten.“ So kommentierte Heineken-CEO Jean-François van Boxmeer am 15. Februar 2012 die Konzernbilanz 2011. Schon wahr, die mittel- und osteuropäischen Märkte bescherten Heineken als einzige ein Umsatzplus (5 %), das mit einem Gewinneinbruch (–7,2 % beim EBIT) einherging.
In der Schlacht um Marktanteile hat sich die SABMiller-Tochter South African Breweries (SAB) zum Sieger erklärt. SAB-Managing Director Norman Adami berichtet stolz am 14. Februar 2012, man habe den Markt zurückerobert, den man mit der Übernahme von Amstel durch Brandhouse verloren hatte. Brandhouse ist ein Joint Venture von Heineken, Diageo und Namibia Breweries.
Der russische Biermarkt stimmt die Brauer nicht fröhlich. Die Ratingagentur Fitch ist jedenfalls dieser Meinung. Weiß das auch Carlsberg? Brauerweltmeister Nummer vier laboriert seit längerem daran, die Abwärtsspirale in Russland zu stoppen. Ständig steigende Steuern, Anti-Alkoholgesetze und scharfer Wettbewerb machen das nicht leicht.
Die Würfel sind gefallen: Nach Jahren der Suche gab die kalifornische Sierra Nevada Brewing Company den neuen Standort für eine 360 000-hl-Brauerei bekannt: North Carolina. Den Zuschlag verdankt North Carolina wohl einer verlockenden Steuervergünstigung im Wert von 3,5 Mio USD. Sierra Nevada investiert 100 Mio USD. Mit dem Bau wird in einigen Monaten begonnen werden, 2014 soll alles fertig sein. Geschaffen werden 95 Vollzeitarbeitsplätze, ergänzt von möglicherweise 80 Teilzeitjobs.
Bei der Betrachtung des Inlandsabsatzes der 63 größten deutschen Biermarken (über 0,25 Mio hl) wurde deutlich, dass der Bierkonsum 2011 nur noch leicht sank. Um den regional sehr unterschiedlichen Konsumgewohnheiten Rechnung zu tragen – z. B. dem hohen Weizenbierkonsum in Süddeutschland und der Dominanz von Pils in den restlichen Landesteilen – erfolgt die Betrachtung des Bierkonsums in der Bundesrepublik Deutschland mit Blick auf die einzelnen Regionen. Auch die sehr abweichenden Absatz- und Wettbewerbsverhältnisse rechtfertigen eine solche differenzierte Betrachtung.