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Verdaulichkeit von Biertreber -- Im Auftrag der Fa. Beuker GmbH & Co. KG, Kalkar, wurden im ersten Halbjahr 1991 beim IVVO in Lelystad/NL Verdauungsversuche mit deutschen Biertreber gemacht. Diese Biertreber zeichneten sich nach einer Pressemitteilung von Beuker durch einen hohen Eiweißgehalt von in der Regel mehr als 100 g Rohfett/kg Trockenmasse aus. Die Zusammensetzung der untersuchten Partie stimmt mit der holländischen Futterwerttabelle überein. Der Abbau der organischen Stoffe im Pansen verläuft allmählich. Dadurch werden die Nährstoffe nach und nach freigesetzt. Die Stärke fermentiert gut und schnell. Der Abbau von NDF (in neutralem Lösungsmittel nicht lösbarer Kohlenhydrate) setzt nahezu sofort ein..

Kanada Umweltsteuer auf Bierdosen. -- Trotz scharfer Proteste des Beer Institute, Washington, und der Aluminium Association wurde in Kanada eine Umweltsteuer in Höhe von 10 Cents/Dose eingeführt. Nach Angaben der Umweltbehörde müßten allein in der Kernprovinz Ontario jährlich 2 Mrd Dosen wiederverwertet werden. Die amerikanischen Brauereien sehen in dieser Umweltsteuer eine Diskriminierung ihrer Produkte, da der überwiegende Teil der US-Bierimporte nach Kanada in Dosen erfolgt, während der Dosenanteil beim kanadischen Bier sehr gering ist. Die US-Brauereien haben Beschwerde gegen diese Umweltsteuer beim US Trade Representative Office eingereicht.

Kanada Vertriebsbeschränkung aufgehoben. -- In Kanada wurde jetzt das Verbot aufgehoben, nachdem Bier nur in der Provinz verkauft werden darf, in der es hergestellt wurde. Das bringt vor allem der Moosehead Breweries Ltd. mit einem Jahresausstoß von 1 Mio hl und einer Belegschaft von 360 Mitarbeitern mit ihren beiden Braustätten in Saint John und Dartmouth (Nova Scotia) neue Chancen, da jetzt das Moosehead-Bier in den anderen kanadischen Provinzen nicht mehr als ausländisches Bier eingestuft wird. In den neuen Märkten wird das Bier mit folgendem Slogan lanciert: Now imported from Canada (Jetzt aus Kanada importiert). Moosehead exportiert z.Zt. 35 - 40% in die USA. Die Auslastung der Kapazität dürfe bei 75 - 80% liegen.

Niederlande Alkoholfreies Bier im Trend. -- Nach anfänglicher Skepsis konnten sich die alkoholfreien Biere in den Niederlanden einen beachtlichen Marktanteil erobern. Von 1989 bis 1991 stieg er von 3% auf 7,7% bzw. rd. 1 Mio hl. Marktführer ist z.Zt. Bavaria mit einem Anteil von 60%. Heineken brachte mit Amstel Malt nach Buckler ein weiteres alkoholfreies Bier auf den Markt. Grolsch will sein erfolgreiches alkoholfreies Bier Stender durch eine neue Sorte ersetzen, deren Bezeichnung auch den Brauereinamen enthalten soll. Die niederländische Bierbrouwerij De Kroon in Oirschot wird ihr alkoholarmes Bier Prevent nun in der alkoholfreien Version brauen..

Österreich Bierausstoß gesunken. -- Im ersten Quartal 1992 ist der Bierausstoß der österreichischen Brauereien um 5,9% auf 2,03 Mio hl gesunken. Zulegen konnte nur die Kategorie sonstige Vollbiere, die bei einem Ausstoßanteil von rd. 25% um 3,8% zunahm. Die Schankbiere gingen um 35,8% zurück, die Leichtbiere um 16,7%. Ihr Marktanteil liegt bei 3,6% bzw. 1,3%. Zurückgeführt werden die Einbußen auf die Erhöhung der Biersteuer zum 1. 1. 1992 und die damit verbundenen vorgezogenen Einkäufe bei Gastronomie und Handel. Die Bierimporte sind in diesem Zeitraum wertmäßig um 12,5% auf 63 Mio S gestiegen, die Exporte um 13,2% auf 79 Mio S gefallen. Die Dose verlor um 39,5% und hat jetzt einen Marktanteil von 5,9%. Zulegen konnte die 0,33-l- Flasche mit einem Marktanteil von 2,8% um 6,7%..

Österreich Österreichische Brau AG mit einem Umsatzplus von 9%. -- Die Brau AG ist nach eigenen Angaben bedeutendster Anbieter österreichischer Biermarken im Ausland. Die Exporterlöse sind 1991 um 85,2% gestiegen, wobei Polen wichtigster Exportpartner war, vor Ungarn, Italien und der Schweiz. Der Anteil des Unternehmens am österreichischen Bierexport lag bei rd. 57%. Die Brau AG konnte 1991 ihren Bierausstoß um 10,3% und ihren Umsatz um 9% steigern. Im Berichtsjahr wurden folgende Produktinnovationen eingeführt: Wieselburger Stammbräu in Bügelverschlußflaschen, Zipfer Pils und Schloßgold, ein alkoholfreies Bier, das mit veränderter Rezeptur und neuer Ausstattung auf den Markt kam. Beide Gruppen werden weiterhin als selbständige Unternehmen am Markt tätig sein..

Polen Größtes Coca-Cola-Werk eröffnet. -- Die Coca-Cola, Atlanta, hat in der nordpolnischen Stadt Gdynia das bislang größte Coca-Cola-Werk in Polen in Betrieb genommen. Das Werk, das zugleich als Umschlaglager dient, hat eine Kapazität von 10 Mio Kästen/Jahr. Beschäftigt sind 200 Mitarbeiter, die später neben Coke auch Fanta und Sprite abfüllen sollen. Noch im Juni werden zwei weitere Coca-Cola- Werke in Betrieb genommen: Bydgoszcz und Radzymin. Weitere vier Werke sind in Bau. Die Investitionen für Coca-Cola belaufen sich in Polen auf rd. 200 Mio Dollar, im gesamten Ostblock auf 1 Mrd Dollar.

Polen Trend zu alkoholärmeren Getränken. -- Allmählich setzt sich auch in Polen der Trend zu alkoholärmeren Getränken durch. Das kommt naturgemäß den Herstellern und Anbietern von Bier zugute. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Alkohol lag 1991 bei 6,43 l reinem Alkohol und damit leicht über dem Wert von 1988 mit 6,41 l. Der Anteil von Getränken mit einem höheren Alkoholgehalt lag aber nur noch bei 3,77 l, gegenüber 4,12 l im Jahre 1988. Insgesamt wurden 1991 in Polen 15 Mio hl Bier konsumiert, 3,6 Mio hl Wodka, 3,07 Mio hl Wein. Diesen Zahlen muß man nach Schätzungen des Ministeriums für Industrie und Handel aber eine Dunkelziffer von rd. 40% hinzurechnen. Rechnet man diese Werte auf reinen Alkohol um, dann lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei 9 l. 10. 1992 Steuerbanderolen eingeführt..

Polen Von den 30 polnischen Brauereien wurden bis jetzt erst drei privatisiert. -- Dabei handelt es sich um Brauereien in Zywiec, Okocim und Koszalin. Brauereien aus Elblag und Gdansk werden demnächst ein Joint Venture mit einem österreichischen Partner eingehen. Zur Privatisierung stehen weiter die Brauereien in Olsztyn, Tychy, Zabrze, Wroclaw, Poznan, Szczecin und Glubczyce an.

Spanien Bierdurst wird schwächer. -- Der Bierkonsum in Spanien stagnierte im Jahre 1990 und ging 1991 um 3,2% zurück. Dabei spielt aber nicht nur der leicht zurückgegangene Inlandskonsum eine Rolle, sondern auch die zunehmende Vorliebe der Spanier zu Importbieren. Der Pro- Kopf-Verbrauch hat sich von 72 l auf 71 l verringert, und zwar wegen der schlechteren wirtschaftlichen Bedingungen, des schlechten Wetters und der Antialkoholkampagnen. Die Einfuhren erhöhten sich 1991 mengenmäßig um 16% auf 1,4 Mio hl. Hauptimporteur sind die Niederlande, die rd. ein Drittel aller Importe lieferten. Hier spielt vor allem Heineken eine große Rolle. Die Bundesrepublik Deutschland steht mit 380 000 hl (+ 16,8%) auf Platz 2, ohne die Kanarischen Inseln sogar auf Platz 1. Seit dem 1. 9.A..

Ungarn Wieder Verhandlungen über Brauerei Nagykanisza. -- Die zuletzt von seiten der ungarischen Vermögensagentur ins Stocken geratenen Übernahmeverhandlungen um die Brauerei Nagykanisza durch ein Konsortium aus der Steirerbrau AG, der Holsten-Gruppe und dem britisch-australischen Bierkonzern Courage sind jetzt wieder angelaufen. Das Konsortium wird nunmehr nicht mehr auf der völligen Übernahme bestehen. Angestrebt wird auch ein Nachlaß der Steuerschuld der Brauerei Nagykanisza, die eine Jahreskapazität von 1,2 Mio hl hat. In der Brauerei Nagykanisza sollen Eigenmarken der drei am Konsortium beteiligten Brauereien gebraut werden.

USA Kongreß der Mikro- und Pubbrauer war großer Erfolg. -- Die National Microbrewers and Pubbrewers Conference 1992 war nach Angaben des Institute for Brewing Studies ein voller Erfolg. 375 Teilnehmer wurden gezählt, 37 Aussteller repräsentierten ihre Produkte, und 120 Manager aus 62 aktiven Brauereien gaben ihre Erfahrungen weiter. Der Kongreß dauerte vom 27. bis zum 30. 4. 1992 und behandelte alle für das Betreiben einer Mikrobrauerei wichtigen Themen, von der Technologie über die Reinigung bis hin zum Marketing. Die Unterlagen der Konferenz werden im Herbst 1992 unter dem Titel Quality Brewing - Share the Experience publiziert. Im Rahmenprogramm wurden die Briess Malting Co. in Chilton, die Rowland's Calumet Brewery, die Apleton Brewery und die Fox Classic Brewing Co. besucht..

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