USA Kleinbrauereien mit großen Zuwachsraten. -- Die 294 Kleinbrauereien in den USA erzielten 1992 einen Anstieg ihres Bierabsatzes um 41% auf 1,17 Mio hl und das in einem seit einigen Jahren eher rückläufigen Biermarkt. Der gesamte US-Bierausstoß lag 1992 bei rd. 234 Mio hl ( 0,4%) . Nur der Leichtbiermarkt zeigte ähnliche Steigerungsraten. In der Zukunft rechnen Marktkenner damit, daß die US-Bürger weniger Bier trinken, dafür aber mehr qualitativ hochwertiges und höherpreisiges. Das läßt sich aus dem seit zehn Jahren andauernden Trend zu Qualitätsbieren ableiten.
50-Millionen-Projekt auf Brauereigelände -- Die Treuhandanstalt hat das 10 000 m2 große Gelände der ehemaligen Löwenbrauerei an der Konrad-Wolf-Straße (Berliner Straße) im Berliner Bezirk Hohenschönhausen, auf dem zuletzt der VEB Bärensiegel angesiedelt war, an die Wohnungsbaugesellschaft Hohenschönhausen (Howoge) verkauft. Diese will 50 Mio DM in etwa 100 Wohnungen und 2000 m2 Gewerberäume investieren. Ursprünglich sollten nach den Vorstellungen des Bezirksamtes die Betriebsgebäude der Braustätte erhalten bleiben und zu einem Kulturzentrum umgestaltet werden, zu Ateliers, Studios, Galerieräumen, Vortragssälen, Theater- und Konzertsälen, Werkstätten für Kunsthandwerk, einem Gästehaus für Künstler und Gaststätten.
Reise in eine untergehende Bierwelt -- Im Rahmen einer Studienfahrt nach Belgien unternahmen die niederländischen Bierfreunde Edo van Bree und Ruud van Moorst im August 1992 auch eine Lambictour, von der sie im BAV-Journaal 5/1992 berichten. Sie fassen Ihre Eindrücke in den Worten zusammen, sie hätten ihre Besuche kein Jahr später machen können, da Lambicbrauereien und Stekerijen (Betriebe, in den Lambic zu Geuse verschnitten wird) in einem mörderischen Tempo verschwinden, auch solche mit berühmtem Namen, mit den Produzenten im kleinen Ort Schepdal als traurigem Tiefpunkt. Andere haben sich an Pilsgiganten mit Haut und Haaren verkauft (De Keersmaeker) und brauen kaum noch interessante Geuze..
Kulturwerk in der Brauerei Pfefferberg in Nöten -- 1841 hatte der bayerische Braumeister Pfeffer auf dem erhöhten Gelände gegenüber dem damaligen Windmühlenberg vor dem Schönhauser Tor in der Schönhauser Allee 176 die nach ihm benannte Brauerei Pfefferberg errichtet, die vor dem Ersten Weltkrieg einen Ausstoß von 150 000 hl hatte und nach ihrer Fusion mit der Schultheiss Brauerei AG 1919 schließlich im Jahre 1921 stillgelegt wurde. Jetzt verrotten die insgesamt 21 Gebäude auf einer Fläche von 13504 m2. Das Gelände gehört je zur Hälfte dem Bund und dem Land Berlin. Der Mietvertrag zwischen der Wohnungsbaugesellschaft Brenzlauer Berg und dem Pfefferwerk e.V. ist abgelaufen..
Kostenerhöhungen im Braugewerbe -- Nach einer Erhebung über die Preissteigerungen und Kostenerhöhunen in der deutschen Brauwirtschaft für das gesamte Kalenderjahr 1992, durchgeführt vom Deutschen Brauer-Bund, ergab sich eine besonders starke Erhöhung bei den Entsorgungskosten. Im Kalenderjahr 1992 betrug sie allein für die Müllbeseitigung 60%, für Sonderabfall über 56% mehr als im Vorjahr. Die Facharbeiterstunde verteuerte sich in den alten Bundesländern um 6,2% auf insgesamt 37,01 DM/Stunde, in den neuen um 5,6% auf 17,62 DM/Stunde.
Aktuelle Situation im Bereich Sudhaus -- Die Sudhaustechnologie hat zum heutigen Zeitpunkt einen Stand erreicht, der beim Läuterbottich acht Sude blank abgeläuterter (also feststoffarmer), sauerstoffarmer Würze umfaßt, hohe Ausbeuten (1 % unter Labor) ermöglicht und nur geringe Abwassermengen (1 - 1,5 hl/t) verursacht. Die Maischgefäße wurden verbessert, die Würzekochung wohl unter der Prämisse der Energieeinsparung auf die Erzielung einer optimalen Würzequalität abgestellt. Immer stärker wird auch darauf geachtet, daß Belastungen der Maische und der Würze durch Scherkräfte vermieden werden. Die Würzebehandlung wird heutzutage allen Anforderungen der Würzen und der herzustellenden Biere gerecht. zum Zubrühen von Heißwasser) sind möglich.h.
Vom Rumpelstilzchen bis zu Friedrich dem Großen -- Der Autor berichtet in diesem Beitrag über das Bier im Spiegel von Sage, Legende, Märchen, Schelmenerzählung, Anekdote und wahren Geschichten über den Brauer und den Bierausschank. Im Märchen war Rumpelstilzchen nicht nur ein zauberkundiges Männlein, das Stroh zu Gold spinnen konnte, sondern auch Bierbrauer. Der sicher prominenteste Vertreter des Brauergewerbes war Friedrich der Große und vom deutschen Kaiser Maximilian von Habsburg wird berichtet, daß er nach dem Besuch einer Kölner Brauerei einen Bierrausch hatte. In der Anekdote ist das Bier kein Genuß-, sondern ein Lebensmittel. Nicht nur in der Sage, sondern auch in Goethes Gedicht Der getreue Eckhardt wird Wasser in Bier verwandelt.
Einfache Bestimmung aufgeplatzter Gerstenkörner -- In vielen Gerstenverträgen ist der maximale Prozentsatz an aufgeplatzten Körnern als Qualitätsmerkmal festgeschrieben, weshalb eine eindeutige Bestimmung dieser Körner möglich sein muß. Dieser Artikel beschäftigt sich mit einer einfachen Methode zur Feststellung aufgeplatzter Gerstenkörner.
Gerstenernte 1992 - Verarbeitung und Malzqualität -- Aufgabe der Frühvermälzung ist es, einen schnell zu erhaltenden Überblick über die Qualität und die Verarbeitungseigenschaften einer jeden neuen Braugerstenernte zu liefern. Zu diesem Zweck erhielt der Lehrstuhl für Technologie der Brauerei I in Weihenstephan 63 Gerstenmuster der Ernte 1992, die nach dem bekannten Stan- dardkleinmälzungsverfahren verarbeitet wurden. Die Eigenschaften der erzeugten Malze werden im vorliegenden Beitrag geschildert. Eine Vertiefung erfuhr diese Untersuchungsreihe durch das Verbrauen von Handelsmalzen aus Gersten des aktuellen Jahrgangs im Kleinmaßstab. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sind ebenfalls Gegenstand dieser Veröffentlichung.
Advances in Malting Barley 1992 -- Die European Brewery Convention (EBC) kündigte die Publikation der siebenten Ausgabe von Advances in Malting Barley 1992 an, die einer Reihe von Veränderungen unterzogen wurde, die Lesbarkeit zu verbessern sowie um den Informationsgehalt zu steigern, und zwar durch eine Vielzahl von Grafiken. Diese zeigen die Ergebnisse der EBC-Gerstenversuche in den europäischen Regionen Nord, West, Zentral und Süd. Diese Ausgabe ist eine konzentrierte Form des traditionellen Jahresreports über die Anbauversuche, die auf der Arbeit des EBC-Gersten- Komitees basieren. Die Pubikation des ausführlichen Reports wurde eingestellt. Interessierte können über das jeweilige Mitglied ihres Landes im Gersten-Komitee detaillierte Versuchsergebnisse erhalten.O..
Der Mensch machts? Untersuchungen über die Einstellungen und Sichtweisen der Mitarbeiter zur Qualität -- Allerorten geistern die Begriffe Qualität, Zertifizierung, lean production, Kostensenkung, Kundenwünsche, Vernetzungen und systematische Ansätze durch Literatur, Presse und durch die Betriebe. Überraschung, Ablehnung, Neugierde sogar schon Aufbruchstimmung zeigen, daß sich ein neues Denken breitmacht, mit dem die Qualität in vielen Facetten definiert und gesucht wird. Obenan steht der Mensch, ohne dessen Identifikation und kreative Mitwirkung es nicht mehr geht. Die primäre Frage ist: Wie sieht es zur Zeit die Basis und welche Hürden müssen genommen werden, um solche Strategien zu implementieren?
Trinkbares Kunstobjekt -- Creatus pro nobis Import und Creator per se Export - oberbayerisches Hefeweißbier und dennoch ein ganz besonderer Saft. Für ihre neue Arbeit im Projektzyklus Dynamische Skulptur bedienten sich zwei Münchner Künstler des äußerst populären Mediums Bier. Unter dem Titel The Mission präsentierten Stephan Böninger und Martin Blau den künstlerisch erhöhten Gerstensaft am 12. März 1993 im Kunstverein München der Öffentlichkeit. Durch verschiedene Flaschenetiketten wird, bei gleichem Inhalt, auf zwei Seinsweisen hingewiesen - der Mensch als Geschöpf und der Mensch als Schöpfer, Creatus und Creator..
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