Kaiser Cervejarias ist erst seit 13 Jahren im brasilianischen Biermarkt aktiv. In diesem Jahr will Kaiser 15 bis 20% des einheimischen Biermarktes kontrollieren, der auf rund 4,8 Mrd US-Dollar geschätzt wird. Um die Absätze der Firma zu erhöhen, wurde eine neue Produktlinie auf den Markt gebracht, die im Durchschnitt 10% teuerer sein soll als die normalen Konsumbiere.
Die Brauereigruppe Cuauhtemoc Montezuma, in Mexiko Marktführer, plant die Anhebung ihrer Marktanteile in Brasilien. Von Januar bis April 1995 hat die mexikanische Brauerei von ihren Marken Sol und Tecate in Brasilien 27,8 Mio Einheiten abgesetzt und damit die erste Stelle bei den Importbieren erobert. Mit einer aggressiven Marketingstrategie und wettbewerbsfähigen Preisen will man im laufenden Jahr in Brasilien insgesamt 72 Mio Dosen verkaufen. Die Mexikaner setzen in erster Linie auf niedrige Erlöse und hohe Mengen..
Nach Angaben der bulgarischen Privatisierungsbehörde hat der belgische Brauereikonzern Interbrew für über 5 Mio US- Dollar 67% der Anteile an der Bourgasko Pivo in Bourgas erworben. Interbrew hatte sich erst kürzlich (Brauwelt Nr. 17, 1995, S. 825) an der Kamenitsa-Brewery in Plovdiv beteiligt.
China Tsingtao mit ehrgeizigen Ausbauplänen -- In den nächsten fünf Jahren will die Tsingtao-Brewery ihren Ausstoß auf 14 Mio hl erhöhen und damit mehr als verdreifachen. Dies soll durch Joint-Ventures und durch Erwerbungen erreicht werden. Damit hätte das Unternehmen im Jahre 2000 einen Marktanteil in China von 7%. Marktkenner rechnen bis zum Jahre 2000 mit einem Gesamtbierkonsum in China von 200 Mio hl. Im letzten Jahr hatte Tsingtao mit einem Ausstoß von 3,4 Mio hl einen Marktanteil von 2,2%. Nach Angaben von Generalmanager Shao Ruiqi werden die Hauptabsatzmärkte in Guangdong liegen sowie in den östlichen, nordöstlichen und nördlichen Regionen. Dazu werden neue Joint- Ventures gegründet. Anheuser-Busch beteiligt sich z.B. am Ausbau der Tsingtao-Braustätte Nr..
Der britische Braukonzern Bass will zusammen mit der Ginsber-Beer-Gruppe im Nordosten Chinas eine Brauerei bauen. An dem Joint- Venture Bass Ginsber Beer Co. Ltd soll Bass die Mehrheit übernehmen und 40 Mio US-Dollar des Kapitals von insgesamt 78 Mio US-Dollar einschießen. Die Braustätte soll in der Stadt Siping, Provinz Jilin, entstehen. Die Anfangskapazität ist mit 2 Mio hl geplant. Sie soll innerhalb von fünf Jahren verdoppelt werden. Gebraut werden Biere unter den Handelsmarken von Bass und von Ginsber. Erwogen wird auch, Bass Ale in China einzuführen.
Durch die Zusammenlegung zweier Betriebe in Shanghai will die Coca-Cola Co. ihren größten Abfüllkomplex schaffen. Der US-Konzern hat in Shanghai eine neue Holding, Coca-Cola (China) Investment Ltd. gegründet, in der alle bestehenden und künftigen firmeneigenen Direktinvestitionen in China zusammengefaßt werden. Coca- Cola betreibt z.Zt. 13 Abfüllbetriebe in China, zehn weitere sind in Bau bzw. werden 1995 ihren Betrieb aufnehmen können. Bis Ende 1996 will Coca-Cola mit seinen Partnern in China mehr als 500 Mio US-Dollar investiert haben.
Bei der Carlsberg A/S, Kopenhagen, wird über die Akquisition einer zweiten chinesischen Brauerei nachgedacht. Via Carlsberg Brewery Hong Kong Ltd. ist Carlsberg seit Anfang des Jahres 99%iger Eigner der Huizhou Brewing Co. Ltd. Carlsberg steht hinsichtlich weiterer Akquisitionen etwas unter Zeitdruck, da andere international aktive Braukonzerne, wie Heineken, San Miguel und Foster's bereits über je drei Braustätten in China verfügen. Für das laufende Jahr erwartet Carlsberg in China mit den Marken Carlsberg und Dragon 8 einen Absatz von 460 000 hl. Beide Marken sind im Preis höher als die chinesischen Konsumbiere.
In einem großen Hotel in Shenzhen, Südchina, wurde bereits 1994 eine komplette 10-hl- Brauerei von der Fa. Jakob Carl GmbH, Göppingen, installiert. Zusammen mit der Beratungs- und Untersuchungsstelle für Brauereien, Dipl.-Ing. J. Speckner, Augsburg, wurden darüber hinaus das Know-how, die Rohstoffe (Gersten- und Weizenmalz, Hopfen, unter- und obergärige Hefe) und der Namen König von Flandern zur Verfügung gestellt. Neben untergärigem, hellem Lagerbier wurde von Beginn an Hefeweizen gebraut. Nach Angaben von Dipl.-Ing. J. Speckner, der mittlerweile schon seine 8. Geschäftsreise nach China gemacht hat, dürfte es sich dabei um die erste Weißbierproduktion in China handeln. Das Hefeweizen ist in Shenzhen so beliebt, daß sein Anteil bereits 80% des Ausstoßes von über 2000 hl/Jahr ausmacht.
Nach dem Jahresbericht 1994 der Alko, der finnischen Alkoholmonopolgesellschaft, hat der Alkoholkonsum in Finnland auch 1994 weiter abgenommen. Er liegt jetzt bei 6,6 l/Kopf, bezogen auf 100%igen Alkohol. Insgesamt wurden 33,5 Mio l reiner Alkohol konsumiert, 2,3% weniger als 1993. Die alkoholschwächeren Getränke konnten ihren Anteil von 72,2% auf 73,6% erhöhen. Allerdings nahm Bier leicht von 56,2% auf 56% ab, während Wein seinen Anteil von 1,7% auf 12,1% steigern konnte. Der Konsum an Starkbier ging um 15% zurück. Der Aufwärtstrend von Medium-Bier wurde 1994 gestoppt. Insgesamt produzierten acht Brauereien, die zu fünf verschiedenen Gruppen gehören, 4,125 Mio hl Bier (- 3,2%). Drei dieser Brauereien produzierten auch ausländische Biere unter Lizenz. 55 000 hl (+ 25%) aus..
In der Kategorie Spezialbiere hat Schneider Weisse, Kelheim, bei der International Beer and Cider Competition anläßlich der International Food and Drink Exhibition vom 23. bis 27. April 1995 die Goldmedaille errungen. In dieser Kategorie waren über 40 Biere vertreten, darunter auch belgische Fruchtbiere, amerikanische Porter, Stout und andere führende Weizenbiere. Schneider Weisse kam im Februar 1994 auf den britrschen Markt. Nach Angaben von Brewers Imports Ltd., London, hat dieses Bier im Handel sehr gute Zuwachsraten.
Die PT Multi Bintang Indonesia, eine 75%ige Tochter des niederländischen Brauereikonzerns Heineken plant 1996 einen Brauereineubau im Südosten der Insel Java mit einem Investitionsaufwand von 820 Mio US-Dollar. Damit will Heineken seinen Marktanteil in Indonesien anheben. Die Regierung von Indonesien hat im Dezember 1994 beschlossen, die Biersteuer um 30% anzuheben. Die Brauereien wollen das an die Verbraucher weitergeben. Multi Bintang betreibt auf Java bereits zwei Brauereien. Die neue Braustätte soll eine davon ersetzen. An Multi Bintang sind neben Heineken eine weitere holländische Firma mit 7,4% und der indonesische Staat mit 16,7% beteiligt.
Wie bereits kurz berichtet (Brauwelt Nr. 19/20, 1995, S. 979), verstärken japanische Brauereien ihr Engagement in China. Die Kirin Brewery Co., Tokio, hat jetzt das angekündigte Lizenzabkommen mit der zweitgrößten chinesischen Brauereigruppe in Shenyang abgeschlossen. Dort soll ab Oktober 1995 Kirin-Bier gebraut werden. Kirin plant die Errichtung eines Netzes über ganz China mit Braustätten in den wichtigsten Großstädten. Die Nantong Brewery Co. in Shenyang hat in ihren vier Braustätten eine Gesamtkapazität von 2 Mio hl. Die Gesellschaft wird auch den Vertrieb in Heilongjiang, Liaoning und Jilin übernehmen. Im Vertrieb in Shanghai und Guangzhou wird Kirin mit einem Nahrungsmittelkonzern aus Taiwan zusammenarbeiten. Suntory plant auch die Produktion von Softdrinks in dieser Provinz..
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