Unter dem Motto „Wohin gehen die Märkte“ stand der trendEvent Getränke 1998, der 3. Branchentreff des Getränkemarktes, am 18. Juni 1998 in Nürnberg, veranstaltet von GfK Panel Services Consumer Research und IRI/GfK Retail Services.
Zunächst setzte sich Wolfgang Kappler, IRI/GfK Retail Services, mit dem Markt für alkoholische Getränke auseinander. Insgesamt war der deutsche Getränkemarkt, bezogen auf die Ausgaben in den letzten Jahren, stagnierend bis leicht abnehmend. So gaben die Verbraucher im Jahre 1996 und 1997 für alkoholfreie Erfrischungsgetränke 16,4 bzw. 16,1 Mrd DM aus, für Bier 30,9 bzw. 30,7 Mrd DM und für Spirituosen 38,3 bzw. 38,1 Mrd DM aus.
Bei Wein setzte sich die Steigerung mit Ausgaben in Höhe von 41,2 bzw. 41,7 Mrd DM fort. 4,8 Mrd DM relativ konstant.
Lt.
Der Markt für PET-Flaschen wird sich bis zum Jahre 2000 im Vergleich zum Niveau 1995 von 60 Mrd Flaschen auf über 120 Mrd Flaschen pro Jahr verdoppelt haben. Diese Zahlen nannte Dr. Otto Appel, Spartenleiter Kunststofftechnik der Krones AG, anläßlich der Vorstellung der neuen Krones-Streckblasmaschine „Contiform“ für Einweg- und Mehrweg-PET-Flaschen am 17. Juni 1998 in Neutraubling. Über die Anlage und das gesamte System wird die „Brauwelt-Getränketechnik“ noch berichten.
Rd. die Hälfte des PET-Marktes machen die Flaschen für die karbonisierten Süßgetränke aus. 17% entfallen auf den Mineralwassermarkt, 8% auf den Heißfüllbereich und 10% auf Öl und Saucen.
Nach wie vor, so Dr. Europa wird sich zum zweitstärksten Markt entwickeln (von 18 Mrd auf 30 Mrd Flaschen).B.B. Acetaldehyd).B.
Im Fachzeitschriftensektor für das Brauereiwesen bemühen sich rd. ein Dutzend Titel um die Gunst der Fachleserschaft. Hinzu kommen noch weitere Titel für den Getränkebereich allgemein. Mediadaten, d.h. Angaben über Auflagenhöhe, Leserzielgruppen und Anzeigenpreise, liefern kein ausreichend deutliches Bild über die Position der Zeitschriften und die Urteile des relevanten Leserkreises, vor allem weil sie oft von unterschiedlichen Voraussetzungen ausgehen.
Aus diesem Grund hat der Beraterkreis Bier und Getränke die Karlsruher Dataplan Marktforschung beauftragt, eine entsprechende Analyse durchzuführen (s.a. S. 1206). Dieses neutrale Institut befragte 300 Führungskräfte aus der deutschen Brauwirtschaft. Davon stuften sich 27% als Inhaber ein, 21% als Geschäftsführer. älter als 60 Jahre..
Mitte Juni 1998 wurden die Verhandlungen zur Fusion der Otto Kirner Söhne Kronenbrauerei Möhringen, Tuttlingen, mit der Hirsch-Brauerei Honer GmbH & Co. KG, Wurmlingen, abgeschlossen. Zum 31. Juli 1998 wird die Kronenbrauerei ihren Betrieb einstellen. Die Marken „Kronen Pils” und “Kronen Gold Export” werden in der NRW-Flasche mit neuen Etiketten und in einem Kronen-Individualkasten vertrieben. Die Markenrechte besitzt die Hirsch-Brauerei. „Kirners Badener” wird wegen fehlender Umsätze vom Markt genommen. Erhalten bleibt die Trinkfrisch GmbH; in Gründung befindet sich derzeit die Kronen Vertriebsgesellschaft mit Sitz in Möhringen. Die Hirsch-Brauerei hat 18 Beschäftigte übernommen, 13 Mitarbeiter der Kronen Brauerei mußten entlassen werden.
Unter diesem provozierenden Slogan steht die Einführungskampagne für ein neues Bier der Privatbrauerei Josef Sigl, Obertrum b. Salzburg/A, dessen Helden die sechs Politikertypen Helmut Sigl, Theo Sigl, Gerhard Sigl, Oskar Sigl, Joschka Sigl sowie der Journalist Joe Sigl sind. Der Vertrieb des Wahl-Lagerbieres mit 11,8% Stammwürze und 4,8 Vol.-% erfolgt in grünen 0,33-l-Flaschen mit Aufreißverschluß in Getränke- und Lebensmittelmärkten, Tankstellenshops und in der Gastronomie. Gekoppelt ist die Kampagne mit einem großen Gewinnspiel. Nach der Wahl sind neue Aufmacher wie Sportler, Musiker und sonstige Prominente vorgesehen, die der Sigl’s Collection zu einem ähnlichen Kultstatus bei den 18- bis 29jährigen wie in Österreich verhelfen sollen. Der Vertrieb in Deutschland erfolgt durch V.I.S..
Während die großen tschechischen Brauereien Produktions- und Verkaufszahlen ständig erhöhen, sind in den vergangenen fünf Jahren 13 Klein- und Mittelbetriebe geschlossen worden, allein vier in diesem Jahr. Die nächste soll nun die 120jährige nordböhmische Brauerei Vratislavice bei Liberec (Reichenberg) sein, die mit 369 000 hl gebrautem Bier Platz elf in Tschechien einnimmt.
Laut Presse hat der britische Bierkonzern Bass beschlossen, im September den Betrieb in Vratislavice aus wirtschaftlichen Gründen einzustellen und die Marke „Vratislav“ in Prag zu brauen. Dadurch verlieren 320 Beschäftigte den Arbeitsplatz.
Die ebenfalls kleinere Brünner Brauerei Starobrno mit ihrer im vergangenen Jahr auf
663 000 hl (Vj. Ihr Absatzgebiet ist hauptsächlich Brünn und Südmähren..
Die Internationale Aktiengesellschaft Sun Brewing Limited and Subsidiaries, die über beachtliche Aktienpakete mehrerer russischer Brauereien verfügt, hat 1997 einen Reingewinn von 16,2 Mio USD erzielt, 400% mehr als 1996. Die Gesellschaft plant, die Produktion aufzustocken. Prognosen von Merrill-Lynch-Experten zufolge soll der Bilanzgewinn der AG in diesem Jahr auf 44 Mio USD und der Reingewinn auf 23 Mio USD steigen. Das Grundkapital soll durch die Emission zusätzlicher Vorzugsaktien erweitert werden. Sun Brewing Ltd. and Subsidiaries nimmt in Rußland die Interessen des Indischen Konzerns Sun Group wahr. Das Grundkapital der Gesellschaft beläuft sich zur Zeit auf 248 000 USD und ist in 19,6 Mio Stammaktien eingeteilt.
Nach langen Verhandlungen erwirbt die börsennotierte BBAG Österreichische Brau-Beteiligungs-AG über ihre Tochtergesellschaft Brau-Union AG die Mehrheit an der rumänischen Brauerei SC Silva Reghin SA. Dadurch hat die BBAG zum vierten Mal in knapp einem Jahr – nach den Brauereien Arbema in Arad, Craiova und Malbera in Constanta – eine bedeutende rumänische Brauerei erworben.
Diese in Siebenbürgen gelegene Brauerei wurde 1972 gegründet, 1991 privatisiert und 1993 nach Verdoppelung ihrer Kapazität in eine „offene Aktiengesellschaft“ umgewandelt.
Ihre Marke „Silva“ wurde schon vor 1990 als einzige gehobene Biermarke in ganz Rumänien distribuiert.
Die Brauerei Silva hatte 1997 einen Ausstoß von knapp unter 400 000 hl und damit einen Marktanteil von 5,2%..
Carlsberg A/S, Kopenhagen, hat seine Beteiligung an der polnischen Brauerei Okocim auf 42,3% von 32,47% erhöht, nachdem die Börsenaufsicht dies erlaubt. Brau und Brunnen, ehemals auch an der Brauerei interessiert, gab bereits im Juni 1996 seine Aktienanteile an der Brauerei ganz auf, nachdem Carlsberg als Anteilseigner von der Brauerei Okocim favorisiert wurde. N
Die niederländische Grolsch NV hat 1997 mit 24,6 Mio NLG einen deutlich niedrigeren Nettogewinn erzielt als im Vorjahr (59,9 Mio NLG). Laut Angaben ging der Betriebsgewinn auf 75 (86,3) Mio NLG zurück, während der Umsatz auf 571 (534,3) Mio NLG stieg. Je Aktie lag der Ertrag bei 3,20 (3,71) NLG. Die Dividende gab Grolsch mit 1,28 (1,48) NLG an. Das Unternehmen gab an, daß die Erträge von 6 Mio NLG im Vorjahr, höhere Kosten und steigende Zinsen das Ergebnis belastet hätten. Für das laufende Jahr wird ein Umsatz auf Vorjahresniveau erwartet.
Die mexikanische Getränkeindustrie ist gut entwickelt und wird in den nächsten Jahren um 10% jährlich wachsen. Entsprechend steigt der Bedarf an Abfüllmaschinen und anderer Ausrüstung zum Reinigen, Filtrieren und Aufbereiten von Getränken.
Deutsche Maschinen verlieren seit zwei Jahren gegenüber Maschinen aus den USA deutlich an Marktanteil. Eine lokale Produktion existiert praktisch nicht. Der Getränkemarkt teilt sich in vier Bereiche auf: kohlensäurehaltige Getränke (Sodas), Bier, Tafelwasser und Wein. Überdurchschnittlich hohe Zuwächse (mehr als 12% jährlich) verzeichnet seit 1989 Tafelwasser, und der Trend bei diesem sowie bei Sodas geht hin zum Abfüllen in PET-Flaschen. Mexiko arbeitet z.Z. Im Bereich Tafelwasser tummeln sich in Mexiko 3000 Abfüller..
Die beiden kanadischen Großbrauereien, Molson Breweries and Labatt Brewing Co. scheinen sich einen kleinen öffentlich geführten Disput darüber zu liefern, wer denn von ihnen mehr Marktanteile hält. Während Molson Breweries Marktführerschaft für sein „Molson Canadian” mit 11,7% beansprucht, behauptet Labatt, „Labatt Blue” hätte mehr als 12% Marktanteil. Welchen Statistiken sollen wir glauben? Hintergrund des Scheingefechtes scheint zu, daß die Aktionäre von Molson Breweries nicht so ganz mit dem wirtschaftlichen Ergebnis von Molson zufrieden sind. 1997 verringerte sich der Marktanteil von Molson um ein Prozent auf 45%. Obwohl der Umsatz um 0,3% gestiegen war, fiel der Gewinn um CAN$ 18,4 Millionen auf CAN$ 149,4 Millionen..
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